Falsches Spiel mit den Kurden

Im Kampf gegen den IS nahm der Westen das Engagement kurdischer Milizen dankend an. Jetzt aber lassen die USA die Kurden im Stich – wie so oft schon.

© Ahmet Sik/Getty Images
A Kurdish People's Protection Units, or YPG women fighters stand near a check point in the outskirts of the destroyed Syrian town of Kobane, also known as Ain al-Arab, Syria, June 2015. Kurdish fighters with the YPG took full control of Kobane and strategic city of Tal Abyad, dealing a major blow to the Islamic State group's ability to wage war in Syria. Mopping up operations have started to make the town safe for the return of residents from Turkey, after more than a year of Islamic State militants holding control of the town.

Es war bemerkenswert, dass es die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) waren, die vergangenen September den IS in seinem einstigen Zentrum – Rakka – besiegt haben. Bemerkenswert deshalb, weil die SDF größtenteils aus Mitgliedern der kurdischen Miliz YPG besteht. Dieser paramilitärischen Gruppe wiederum wird nachgesagt, dass sie enge Beziehungen zur Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) unterhält, die in der benachbarten Türkei zwar existiert, von der Regierung jedoch verboten wurde.

Es war nicht verwunderlich, dass die Kurden bei diesem symbolträchtigen Sieg gegen den IS an vorderster Front kämpften und den Dschihadisten im Laufe der Gefechte sogar mit „Kapitulation oder Tod“ drohten. Dieses Szenario konnte man allzu oft im Kampf gegen die Terrormiliz in Syrien und im Irak beobachten. Wo staatliche Armeen scheiterten und geschlagen wurden, hielten Kurden im Nordirak und Syrien die Stellung. Und wo vom Westen unterstützte, größtenteils dschihadistische Gruppen, samt Waffen und Geld Reißaus nahmen, haben die Kurden mutig und beharrlich den Kampf gegen den IS geführt.

„Mit der Unterstützung des Westens ging es den Kurden gut – solange Krieg mit dem IS herrschte.“

Dabei gingen sie zweifellos davon aus, ihre Gebietsansprüche festigen und vielleicht sogar ihre Bestrebungen nach einem eigenen Staat untermauern zu können. Schließlich vertrieben sie nicht nur den IS aus Schlüsselgebieten und Städten, sie verwalteten diese Gebiete anschließend auch selbst. Das konnte man 2014 im ölreichen Kirkuk im Irak und in weiten Teilen des nordöstlichen Syriens beobachten. Mit der Unterstützung des Westens ging es den Kurden gut. Aber das galt nur, als der Krieg mit dem IS in vollem Gange war. Mittlerweile agiert die Terrormiliz hauptsächlich im Untergrund und taucht nur noch bei kleineren Angriffen oder Raubzügen auf. Die Kurden haben seitdem bemerkt, dass sich der Boden unter ihren Füßen verschoben hat. Sie mussten enttäuscht feststellen, dass die westlichen Mächte, die sie im Krieg unterstützt haben, dies in der Folgezeit nicht mehr taten.

Angriffskrieg als Strafhandlung
Erdogan und der völkerrechtswidrige Angriffskrieg
Dadurch ermöglichten die einstigen Verbündeten der Kurden die Wiederbelebung alter regionaler Feindschaften. Denn alle, die ihre Antipathie gegen die politischen Bestrebungen der Kurden während ihres Kampfes gegen die Dschihadisten auf Eis gelegt hatten, haben ihre Abneigung gegen kurdische Staatlichkeit nun – wo der IS besiegt ist – wieder neu entdeckt. Im September und Oktober letzten Jahres hat der irakische Staat die autonome Region der Kurden mit einem Militärangriff dafür bestraft, dass sie ein Referendum zur Unabhängigkeit der Region abhielten. Städte wie Kirkuk, die 2014 von Peschmerga-Kämpfern vom IS befreit wurden, eroberte sich das irakische Militär nun wieder von den Kurden zurück. Und jetzt ist auch die Türkei auf den Geschmack gekommen. Unter dem Vorwand, die YPG sei eine terroristische Vereinigung, begann eine Militäroperation, um die kurdische Miliz aus dem Norden Syriens zu vertreiben.

Kürzlich beschossen türkische F-16 Bomber und Artillerieeinheiten etwa 200 Ziele im Nordosten Syriens, bevor türkische Soldaten fünf Kilometer in syrisches Territorium vorstießen, um die von der SDF kontrollierte Stadt Afrin einzunehmen. In gewohnt kämpferischer Rhetorik sagt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan: „Wir unternehmen entschlossen Schritte gegen die terroristische Organisation [die YPG] und wir werden weitermachen“, und fügte unheilvoll hinzu: „Es kommt nicht in Frage, den Kurden Zugeständnisse zu machen.“

„Der Westen ließe kurdische Einheiten jahrelange die Drecksarbeit verrichten.“

Die türkische Regierung steht zu ihrem Wort. Sie hat angekündigt, ihre militärische Operation in Syrien mit einer Offensive gegen Manbij, eine kurdische Stellung am Euphrat, fortzusetzen. Gerechtfertigt werde der Angriff, so heißt es, voll und ganz im Rahmen der Resolutionen 1624, 2170 und 2178 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Diese sollen der Türkei angeblich erlauben, im Namen der Selbstverteidigung und der Terrorismusbekämpfung in fremdes Staatsgebiet einzudringen.

Es ist ein beschämendes und weitgehend opportunistisches Vorgehen eines Staates, der dazu bereit war, die wirklichen Terroristen des IS an seiner Grenze zu tolerieren, solange die Kurden dadurch in Schach gehalten wurden. Doch so unverzeihlich und schädlich das Verhalten des türkischen Staates auch sein mag, es ist weder überraschend noch beispiellos. Seit 2015 bombardieren türkische Flugzeuge die kurdischen Streitkräfte in Syrien und spiegeln damit das ähnlich brutale Vorgehen des türkischen Militärs gegen die Minderheit im eigenen Land wider.

Vielleicht noch beschämender ist die Reaktion derjenigen im Westen, die über die letzten vier Jahre dankend kurdische Einheiten die Drecksarbeit für sie verrichten ließen. Gemeint sind vor allem die USA. Die amerikanische Regierung fand bei der jüngsten Militäroffensive der Türkei kaum unterstützende Worte für ihre kurdischen Verbündeten. Stattdessen schlug sie sich auf die Seite ihres NATO-Verbündeten – der Türkei. So wie die USA und ihre Mitstreiter auf das Referendum der irakischen Kurden mit Verurteilung und Drohungen geantwortet hatten, so haben sie auf den Angriff der Türkei mit der Aufforderung reagiert, man solle sich in Zurückhaltung üben und sicherstellen, dass die Militäroperation in Umfang und Dauer begrenzt und gewissenhaft bleibe, um zivile Opfer zu vermeiden. Das klingt, als würde man einem Attentäter sagen, er solle es doch wenigstens sauber machen.

„Die Kurden wurden von den westlichen Mächten benutzt und verraten.“

Die Regierung in Washington ließ im Dezember verlauten, dass sie ein erweitertes Ausbildungsprogramm für kurdische und arabische Grenzschutzbeamte in Syrien entwickle, um das Wiederaufleben des IS zu verhindern. Damit verschärfte sie den Konflikt zwischen türkischem Staat und Kurden in einer entscheidenden Phase. Auch deshalb ist die jetzige zurückhaltende Position der Amerikaner problematisch. Als die Türkei mit vorhersehbarer Wut reagierte, gab der US-Außenminister Rex Tillerson einfach nach und leugnete, dass überhaupt eine kurdisch dominierte Grenztruppe aufgebaut werden würde, obwohl die SDF vor Ort genau das Gegenteil berichtete. Erdoğans Feindseligkeit gegenüber den Kurden verstärkte sich also durch die Kombination von diplomatischer Ahnungslosigkeit und völliger Feigheit auf Seiten der US-Regierung.

Vom Kopf auf die Beine stellen
Wie ernst meinen wir es mit der Selbstbestimmung?
Eines muss man an dieser Stelle in aller Deutlichkeit sagen: Die Kurden sind benutzt worden. Nicht von der Türkei, nicht von Assads noch bestehendem Regime, nicht einmal vom Irak oder Iran. All diese Staaten befürchteten im Falle einer kurdischen Unabhängigkeit territoriale Verluste und Aufstände im eigenen Land. Daher haben sie von Anfang an gegen die Idee eines rein kurdischen Staates opponiert. Das war den Kurden auch bewusst. Sie wurden also, wie schon so oft, einzig und allein von den westlichen Mächten benutzt und verraten.

Immerhin waren es die USA, die kurdische Milizen im Kampf bewaffnet und unterstützt hatten. Es waren die USA, die Luftunterstützung angeboten hatten. Und es waren die USA, die die Kurden sowohl im Irak als auch in Syrien zu militärischem Handeln gedrängt hatten. Im Gegenzug waren die Kurden bereit, ihr Leben zu opfern. Natürlich nicht ohne Eigeninteresse. Abgesehen von der Notwendigkeit, sich selbst schützen zu müssen, sahen sie eine Chance, ihr nationales Projekt ebenfalls voranzubringen. Nur deswegen waren sie bereit, den IS mit einer solchen Überzeugung zu bekämpfen. Dieses übergeordnete Ziel fehlte den anderen Parteien, die im Krieg amerikanische Hilfe erhielten. Die Kurden lieferten sich erbitterte Schlachten mit Dschihadisten, weil das Resultat für sie wichtig war, weil die Idee eines kurdischen Staates es wert war, dafür zu kämpfen.

„Kurden kämpfen, woran zu viele im Westen nicht mehr glauben: nationale Unabhängigkeit.“

Das Problem ist nur, dass sich die kurdischen Vorstellungen für die Zeit nach dem Krieg immer von denen des Westens unterschieden haben. Die Kurden waren nützlich, ja, aber nur als Mittel, als Kampftruppe gegen den Terror, und nicht als Selbstzweck. Der Westen wollte, dass die Kurden dazu beitragen, die Region zu stabilisieren – nicht, sie neu zu ordnen. In der Tat agierten die USA auf die Ambitionen der Kurden bezogen bestenfalls zweideutig. So ist die amerikanische Regierung, wie auch Deutschland, dem Beispiel der Türkei gefolgt und hat die PKK als terroristische Gruppe eingestuft. Auf einer Stufe mit Al-Qaida und, ja, sogar dem IS selbst. Als sich das Kriegsglück im Kampf gegen die Dschihadisten zugunsten des Westens gedreht hatte und die Kurden nicht mehr gebraucht wurden, ließen die Amerikaner sie fallen wie eine heiße Kartoffel. Genauso wie 1920, als der britische Staat den Kurden eigenes Territorium versprochen hatte, um einen Vertrag mit der Türkei möglich zu machen, und nach Vertragsschluss den Kurden keine weitere Aufmerksamkeit widmete. Wenn die Kurden aufhören, nützlich zu sein, werden sie ohne mit der Wimper zu zucken rücksichtslos verraten.

Die bittere Ironie besteht darin, dass gerade das, was die Kurden zu so gefürchteten Kämpfern macht – nämlich die Hingabe für ihre gemeinsame Sache einer neu zu gründende Nation – und ihr selbstbewusster und mutiger Einsatz für diese Sache ebenjene Gründe sind, weshalb sie nie die Unterstützung des Westens bekommen werden, die sie verdienen. Das Streben nach nationaler Selbstbestimmung gepaart mit dem starke Willen dafür zu kämpfen, sind Werte, die bei den westlichen Eliten längst nur noch mit Geringschätzung betrachtet werden. Die Kurden wären jetzt vielleicht besser dran, wenn sie gegen den IS verloren hätten und zu etwas geworden wären, mit dessen Unterstützung der Westen keine Probleme hat: Opfer. Aber das größte Problem der Kurden ist zugleich ihre stärkste Tugend – ihre Bereitschaft, für das zu kämpfen, woran zu viele im Westen nicht mehr glauben: nationale Selbstbestimmung.


Tim Black ist stellvertretender Chefredakteur des britischen Novo-Partnermagazins Spiked. Aus dem Englischen übersetzt von Benedikt Teichmann. Dieser Artikel ist zuerst beim britischen Novo-Partnermagazin Spiked erschienen, außerdem bei Novo Argumente.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 51 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

51 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Ivan de Grisogono
6 Jahre her

Die Kurden kämpfen nur aus eigenen Interessen! Um IS zu bekämpfen und Yeziden zu schützen bekamen sie Waffen, Training und Luftunterstützung, auch aus Deutschland! Keine Versprechung oder sogar Garantie für einen eigenen Staat auf Territorium Irans, Iraqs, Syriens, Türkei etc. Zukunft der Kurden ist höchstens über Autonomie im Rahmen der vier genannten Staaten zu verhandeln. Es ist eine Illusion einen eigenen Staat erkämpfen zu können! Am wenigsten sollen die Kurden hoffen erfolgreich gegen Türkei zu agieren. Türkei ist stark bewaffnet, kampferprobt und nicht minder entschloßen nationale Unabhängigkeit zu verteidigen! Der Autor vergisst Interessen des Westens zu definieren, es geht um… Mehr

F.R.
6 Jahre her
Antworten an  Ivan de Grisogono

Ob man es für sinnvoll hält, oder nicht: Es ist sicher nicht illusorisch für die nationale Unabhängigkeit zu kämpfen. Kosovo, schon mal gehört? Algerien? Vietnam? USA?

Nach meinem Dafürhalten haben zumindest die irakischen Kurden sich das Recht erkämpft eine souveräne Nation zu gründen. Die irakische Armee hat dem IS nichts, aber auch gar nichts entgegengesetzt, bis es in Bagdad brenzlig wurde. Ein Staat, der seine Bürger nicht schützen kann, oder will verliert seine Legitimität. Der irakische Zentralstaat kann von den Kurden sicher keine Gefolgschaft verlangen.

Hugo Waldmann
6 Jahre her

Selbstverständlich existiert eine kurdische Nation. Deren Sprache ist mit dem Deutschen mehr verwandt als mit dem Türkischen.

Die Folge wird Terror sein. Aber das ist dem türkischen Führer gerade recht. Es wird ein weiterer, ständiger Vorwand sein, die Diktatur auszubauen.

3. Stock links
6 Jahre her

+ + erneuter Versuch, der zweite… … + eingangs schreibt der Autor von „Beziehungen zur Kurdischen Arbeiterpartei (PKK)“ dieses Bild ist gelinde ausgedrückt oberflächlich, wenn nicht gar eine grobe Fehleinschätzung -, denn >> dieser „Arbeiterpartei PKK ist „zu verdanken“, dass es die letzten beiden Jahrzehnten mindestens 46.000 Tote im Südosten der Türkei gab…diese „Arbeiterpartei“ ist nicht nur in Deutschand, auch in den USA verboten und als – Terrororganisation – eingestuft. + Weiter:..“.Spiel mit den Kurden“….“ die Kurden im Stich gelassen“ – Wer sind die Kurden? Es gibt kein einheitliches Kurdisches Volk …Wieso spricht der Autor nicht von mehreren Volksstämmen, die… Mehr

Antres
6 Jahre her
Antworten an  3. Stock links

Wer sich auf Artikel von welt.de beruft, liest sicherlich noch Märchenbücher. Der eingebildete Türke wird sich dieses mal auf jeden Fall eine blutige Nase holen.

Lothar Finger
6 Jahre her

Eines verstehe ich nicht : Es gibt Kurden auf dieser Welt! Nur Erdo-Pascha kennt keine Kurden – für ihn sind das alles Terroristen die auch noch in seinem Land leben! Die Grenzen im nahen Osten sind willkürlich von den Engländern gezogen worden – man hat nur nicht bedacht, das es auch ein kurdisches Volk gibt welches seine eigene Kultur in seinem angestammten Lebensraum leben will! Zu Anfang seiner Amtszeit war ich von dem (damals noch nicht Pascha) Erdogan recht angetan, da er mit den Kurden geredet hat und es wirklich den Eindruck machte das man den schwelenden Konflikt durch friedliche… Mehr

Felix Schmidt
6 Jahre her

Deutschland liefert Leos an die Türkei und vielleicht auch panzerbrechende Munition an die Kurden. Einfach genial! Die Rüstungsindustrie brummt.

3. Stock links
6 Jahre her
Antworten an  Felix Schmidt

+ ..manche Leutz gehen davon aus, dass die *Welt eine friedliche* sein müsste. *Waffenhersteller haben ein – anderes – Interesse* – liegt in der Natur der Sache… >> Dland streitet sich nach den Amis und den Russen um Platz drei – der weltweiten Waffenexporte! manche Völker werden so zu „Kanonenfutter“ und verheizt. +++ Empfängerländer des Waffenexporteurs Deutschland Quelle: Wiki 5.1 Algerien 5.2 Ägypten 5.3 Arabische Emirate 5.4 Argentinien 5.5 Brasilien 5.6 Chile 5.7 Ecuador 5.8 Georgien 5.9 Griechenland 5.10 Indien 5.11 Indonesien 5.12 Irak 5.13 Iran 5.14 Israel 5.15 Jordanien 5.16 Katar 5.17 Kolumbien 5.18 Kuwait 5.19 Litauen 5.20 Mexiko… Mehr

3. Stock links
6 Jahre her
Antworten an  Felix Schmidt

PS…das Spiel war und ist nicht nur mit den – Kurden – falsch!..das Spiel hat eine ganz *andere Dimension*!

+++

Hueseyin Akdag
6 Jahre her

Man kann klar & deutlich sehen, dass die Türkei gegen die Terrororganisation ypg/pyd und nicht gegen die gesamte kurdische Volk führt, wie sonst kann man es erklären, dass türkischen Soldaten getötet wurden sind. Noch dazu mit welchen Waffen haben es die kurden gemacht?? Man beklagt, dass die Türkei deutsche Panzer einsetzt. Und wenn schon, dafür sind die Panzer ja gebaut. Das Deutschland, EU u. die USA die kurdische Terroristen auch mit Waffen beliefert hat, dass übersieht man einfach, gell! Auch ist es kein Bruch des Völkerrechts & auch kein Genozid an kurden. Ein Bürgerkriegs zerrütteltes Land wie Syrien, der nicht… Mehr

Chris Benthe
6 Jahre her
Antworten an  Hueseyin Akdag

Völlig absurde Einschätzung Ihrerseits. Es ist an der Zeit, die Türkei in die Schranken zu weisen. Sowohl konsequente Zurückweisung der EU-Mitgliedschaft als auch Preisgabe der Mitgliedschaft in der Nato stehen auf der politischen Tagesordnung. Darüber hinaus muss der islamistische Einfluss der Türken in ihrem „Interessensraum“ bekämpft werden. Erdogan ist zudem gut beraten, wenn er seine Kampfreserve aus Deutschland und Österreich heim ins Sultanat holt, hierzulande hat man nämlich kaum mehr Verwendung für den türkischen Arbeitskräfteüberschuss. Es gibt keine Gemeinsamkeiten des zivilisierten Europas mit den Osmanen und ihrem Islam.

3. Stock links
6 Jahre her
Antworten an  Chris Benthe

+

„…die Türkei in die Schranken zu weisen“

>> dazu ist Deutschland weder berufen, noch fähig.

..wenn man dieser Auseinandersetzung eine gute Seite abgewinnen kann, dann doch die, dass der Westen endlich die Folgen seines heillosen Tuns am eigenen Leib spürt und mit den Flüchtlingsströmen Folgen zu tragen hat, die er anderswo anrichtet. …nb: Wieso fragt niemand, was der Ami in Syrien zu suchen hat – haben nicht die „Leuchttürme der Demokratie“ im Maghreb zur Besinnung führen können?

+++

Klaus
6 Jahre her
Antworten an  Chris Benthe

Benthe

Ihre Wunschträume sollten sie evtl. auch mal mit der Realität abgleichen.

Die NATO ist eine US Veranstaltung (Schuld sind daran aber nicht die Amis) und dient einzig US Interessen.

Den USA ist die Islamisierung Europas im Zweifel egal (den europäischen Eliten ja offensichtlich auch.), sie können sogar Nutzen draus ziehen.

Klaus
6 Jahre her
Antworten an  Hueseyin Akdag

Naja, die Al Kaida Söldner, die Erdogan angeworben hat und die für ihn die Hauptarbeit verrichten werden vermutlich mehr Leute als „Terroristen“ bezeichnen als die Kurden.

In jedem Fall hat die Türkei legitime Sicherheitsinteressen (auch mittelfristige) und die wurden von den USA nicht ausdreichend berücksichtigt.

Das Assad Regime wird wohl überleben und viele Suniten können dann nicht mehr zurückkehren, vielleicht will Erdogan Millionen von Flüchtlinge tatsächlich dort im Kurdengebiet ansiedeln.

Mary
6 Jahre her

Vorweg, ich kenne die Situation „drueben“ nicht so genau wie ich gerne wuerde – andererseits ist die Lage auch derart verworren dass selbst Experten ihre liebe Not haben… Ich stimme einem meiner Vorkommentatoren zu: der Anti-Amerikanismus schreit zum Himmel (an dieser Stelle sei erwaehnt dass dieser Wesenszug oefter auf Spiked.com zu finden ist – egal unter welchem Praesidenten – ansonsten kann ich jedem hier, der des Englischen maechtig ist die Seite nur waermstens empfehlen). Nun ist es legitim die Methoden der US-Regierung zu verurteilen, andererseits ist es naiv zu glauben, dass die USA die einzigen „Mitspieler“ dort sind, und es… Mehr

Chris Benthe
6 Jahre her
Antworten an  Mary

Sehr gute Einschätzung.

Petra Hansen
6 Jahre her

1. Die Kurden Syriens streben keinen eigenen Staat an, sondern zunächst Autonomie i.R. eines neu zu ordnenden Syriens und in ferner Zukunft die Überwindung staatlicher Trennungen
2. Die Türkei, und dabei die Familie Erdogan persönlich (hauptsächlich Bilal Erdogan) habt stets mit den islamistischen Terroristen glänzende Schmuggelgeschäfte gemacht und auch jetzt sind vor Ort hauptsächlich Al-Nusra Gruppen (Al Qaida) als Hauptverbündete der Türken gegen die Kurden eingesetzt. Auch die gegen das russische Flugzeug eingesetzte Boden-Luft-Rakete wurde an die Islamterroristen von der Türkei geliefert

Klaus
6 Jahre her
Antworten an  Petra Hansen

Wahrscheinlicher ist, dass US Dienste Al Nusra (Teil der FSA) mit diesen MANPADS ausgestattet haben.

Wobei das keine grosse Rolle spielt, der Syrienkrieg und die Komplexe Interessenlage aller Beteiligten ist ein Fall für Kriegslehrbücher und Warnung an Leute, die glauben sie können (kultur-)fremde Gruppen kontrollieren.

Petra Hansen
6 Jahre her
Antworten an  Klaus

Falsch. Bitte informieren. Die Manpads wurden von den Golfstaaten gekauft und von den Türken an ihre verbündeten Terrorhelfer der Al-Nusra-Front ausgeliefert

Dragan
6 Jahre her
Antworten an  Klaus

Die Türkei wird nun mit russischer Erlaubnis eine Sicherheitszone einrichten, dort ihr treue FSA-Verbände schulen und mit Manpads austatten. Glauben Sie wirklich, die Türkei wird sich in einigen Jahren noch an Absprachen mit Russland halten, sobald sie eine ausreichende Machtbasis hat? Man wird einen Guerillakrieg gegen Assad starten um ihn zu stürzen, so war es vorher und so wird es wieder sein. Die Türkei wird auf zermürbung setzen, immer schön behauptend, sie kämpfe ja schon intensiv gegen Terroristen. Das was in den nächsten Jahren kommt, hat Russland zu verantworten. Wenn man sich mit der Türkei ins Bett legt, muss man… Mehr

Imre
6 Jahre her
Antworten an  Dragan

Unfug, meines Wissens sind den Kurden von Assad und den Russen wohl relativ solide (Autonomie in der dortigen Region bei Grenzregime in Assads Hand, win-win-Situation für fast alle) Garantien zugesagt worden, freilich VOR der Erkenntnis, dass die Amis sie mal wieder im Regen stehen lassen. Trau schau wem, hoffentlich lernen sie daraus. Ist nicht wirklich neu, „die USA haben keine Freunde, nur Interessen“! In der Ukraine hat die überwiegende Mehrzahl der Bewohner die Lektion bereits begriffen, und zwar trotz der 5 Mrd. US- und 10 Mrd. EU-„Hilfe“….

Klaus
6 Jahre her

Die USA ist in Syrien einfach maximal gescheitert, zum Glück war die „humanistische Intervention“ (Wehrpflichtige nach Deutschland locken) via Merkel Proxy nicht erfolgreich, so bleibt die Hoffnung auf jurische Aufarbeitung.

Der Iran und Russland sind die grosse Gewinner, Europa/Deutschland bezahlt für die Duldung schwachsinniger US Politik einen hohen Preis.

Bin übrigens weder Putin Troll noch US Feind. IMHO war Tartus aber tatsächlich der Hauptgrund für den Krieg in Syrien.

Nikolai Jeschow
6 Jahre her
Antworten an  Klaus

Interessante Gedanken … „… die „humanistische Intervention“ (Wehrpflichtige nach Deutschland locken) …“ Das wäre ein starkes Stück. Es würde auch erklären, warum die syrischen Flüchtlinge auf keinen Fall jetzt schon nach Hause zurückgeschickt werden können – „solange das Assad-Regime noch an der Macht ist“. Obwohl doch Syrien weitgehend befriedet ist und dringend mit dem Wiederaufbau begonnen werden sollte. Und das selbstverständlich vorrangig von den vielen jungen, kräftigen Syrern, die sich aber zurzeit in deutschen Flüchtlingsunterkünften die Hintern plattsitzen). Oder sind viele von ihnen Islamisten, möglicherweise sogar Täter, die bei ihrer Rückkehr nach Syrien zur Rechenschaft gezogen werden könnten? Fragen über… Mehr

Dragan
6 Jahre her
Antworten an  Klaus

Eine Analyse der Situation, die ohne ethnische- und religiöse Zuordnungen aus kommt? Es wird Russland bald ergehen wie den USA im Irak, den sunnitischen Guerilla ist Tartus völlig egal, die wollen Assad stürzen um ein sunnitisches Regime zu installieren und es nicht erkennbar, wie man das von russischer Seite aus ohne jahrzehntelange verlustreiche Besatzung verhindern will. Die Grenzen Syriens sind praktisch unkontrolliert, die Bevölkerung ganzer Landstriche sympathisiert mit der Muslimbrüderschaft. Der IS war nur die radikalste islamische Gruppe. Nun kommt die zweite Liga dran, weniger Fanatisch aber mit der Türkei und Saudi-Arabien zwei potente Mächte hinter sich. Wer auf immerwährenden… Mehr

Klaus
6 Jahre her
Antworten an  Dragan

@Dragan

Sie vergessen ein wichtigen Spieler in Syrien, Iran.

Das Land hat unglaubliche Ressourcen in diesen Krieg investiert und ist der grosse geostrategische Gewinner in Syrien.

BTW, auf Twitter gerade frisch:

AfrinOp: in an unprecedented move a sizeable „support“ convoy with YBS-YPG fighters coming from E. Syria and Iraq reached Afrin tonight through Assad-held territory.

——

Der Plan der Russen geht voll auf.

Dragan
6 Jahre her
Antworten an  Klaus

Saudi-Arabien hat die USA als Prellbock vor seine Politik gespannt, Trump hat es schlussendlich begriffen und nun Russland diese Rolle überlassen. Nun hat der Iran Russland als Prellbock vor seine Politik gespannt. Russland wird nun erstmals in direkten Konflike mit sunnitischen Fundamentalisten geraten. Mal sehen, es kann ja die nächsten 10-20 Jahre beweisen, das ihre Milliarden Rubel und ihre gefallenen Soldaten sich für Russland mehr gelohnt haben, als für den Iran. Wer auch immer sich auf einer der beiden Seiten im Krieg Iran gegen Saudi-Arabien, also Schiiten gegen Sunniten ein lässt, der gerät unweigerlich zwischen die Fronten und wird einen… Mehr

Gerd Sommer
6 Jahre her

Ein anschauliches Beispiel für amerikanische Politik, wenn nur nicht soviele Menschen deswegen sterben würden…

Und- Ich kann keinen Unterschied sämtlicher Nachkriegspräsidenten erkennen…

Ob das für das weltweite „Demokratiemodell“ hilfreich ist, bleibt auch fraglich!