Die traditionelle Familie lebt und verdient den Schutz des Staates

Die Politik versucht, ihren Einfluss auf Familien auszubauen und das Verständnis von Familie zu verändern. Dabei ist die traditionelle Familie ein nicht zu unterschätzender Stabilitäts- und Sicherheitsfaktor in der Gesellschaft. Ihr müssen einfach nur bessere Rahmenbedingungen gegeben werden. Von Sylvia Pantel

IMAGO / photothek
Bundesfamilienministerium in Berlin

Die Familie lebt und ist der Anker unserer Gesellschaft. Eine überwältigende Mehrheit in Deutschland will eine eigene Familie gründen oder schätzt es sehr, in einer Familie zu leben, und ist dabei glücklicher. Die Lebensqualität in einer Familie wird von zwei Dritteln der Befragten als sehr positiv angesehen. Das Leben in einer Familie reduziert zudem Depressionen. (Shell Jugend Studie, INSA Familienstudie)

Diese guten Ergebnisse sind unabhängig vom Alter und eine solche positive Bewertung des Lebens mit einer Familie ist seit Jahren bekannt. Die Medien scheinen aber keine Lust zu haben, die Familie als positiven Lebensraum darzustellen. Verschiedene politische Parteien versuchen seit Jahren, ihren Einfluss auf die Familie zu erhöhen und die Familie und das Familienverständnis zu verändern. Die Familie wird zunehmend als Reparaturbetrieb dargestellt, der dringend einer gesteuerten Erneuerung bedarf.

Die Politik will in die Familie hinein regieren!

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Bereits 2002 bekannte sich der damalige SPD-Generalsekretär Olaf Scholz öffentlich dazu, dass er die Lufthoheit über die Kinderbetten haben möchte. Daran arbeiten die Linken nun seit Jahren, und sie behandeln die Familie nicht als Einheit und schützenswerten Ort. Sie wollen vielmehr das Familienbild ändern, zum Beispiel durch neue Verantwortungsgemeinschaften mit bis zu vier Personen, die Mitmutterschaft, Eltern1 und Eltern2, Abschaffung des Ehegattensplittings, Abschaffung der Witwenrente usw..

Außerdem sind die Forderung nach der Festlegung von Kinderrechten im Grundgesetz und der politische Ansatz, dass Bildung nur in der Kita stattfindet, kritisch und mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Sie sind deutliche Anzeichen dafür, dass Familienarbeit nicht wertgeschätzt wird. Mehr als bedenklich ist die Erleichterung der Geschlechtsänderung von Kindern ohne Einwilligung der Eltern. Die bestehende Kinderarmut oder der Ansatz zur Grundsicherung sind weitere Beispiele für die aktuell fehlgeleitete Politik in Deutschland. Dabei ist jedem klar, dass ein armes Kind auch aus einer armen Familie kommt. Um das zu ändern, muss die Armut von Familien bekämpft werden.

Die Familie ist eine Einheit, die bessere Rahmenbedingungen und mehr Unterstützung und Anerkennung in unserer Gesellschaft braucht. Wir brauchen die Wertschätzung der Familie heute mehr denn je.

Wo bleibt der Schutz von Ehe und Familie aus dem Grundgesetz?

Aktuell fordert die DGB-Vorsitzende Fahimi (SPD) die Abschaffung des Ehegattensplittings, damit die Frauen höhere Erwerbsquoten erfüllen. Damit entfernt sich die SPD immer weiter von dem im Grundgesetz garantierten Schutz von Ehe und Familie.

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Der Staat profitiert enorm davon, dass Eheleute eine Zweiergemeinschaft eingehen und damit Versorgungs- und Sorgeverpflichtungen füreinander übernehmen, die auf ein ganzes Leben ausgerichtet sind. Die Abschaffung des Ehegattensplittings würde das Wirtschaftsmodell Ehe, in dem die Einnahmen auf die Eheleute zu zwei Teilen geteilt werden, steuerlich schlechter stellen als wirtschaftliche Unternehmen.

Das ist ein weiterer Versuch, die Ehe noch weiter zu schwächen und für den Staat zusätzlich Gelder zu generieren. Frauen (und auch Männer) leisten während der Erziehungsphase ihrer Kinder eine der wichtigsten Aufgaben für einen florierenden Staat. Um den Frauen und der Familie Unabhängigkeit während der Erziehungsphase von kleinen Kindern zu verschaffen, wäre eine Verlängerung und eine Erhöhung des Elterngeldes in Betracht zu ziehen.

Eine weitere Maßnahme zur Stärkung der Familien wäre die Anerkennung der erworbenen sozialen Kompetenzen während der Familienarbeit sowie flexible Arbeitszeiten. Das Angebot der Fortbildung und des Erwerbs von zusätzlichen Kompetenzen während der Erziehungsphase wäre ebenfalls sinnvoll. Dagegen wäre die Abschaffung des Ehegattensplittings familienfeindlich und viele der derzeit kursierenden politischen Vorschläge sind ebenfalls nicht durchdacht.

Geburtenrückgang und Fachkräftemangel

Die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt als Strategie zur Reduzierung des Fachkräfte- und Personalmangels findet seit vielen Jahren statt und ist unerlässlich, zumal Frauen noch nie so gut ausgebildet waren wie derzeit. Aber niemand kann an zwei Orten gleichzeitig sein, und auch die Betreuung von kleinen Kindern braucht Fachkräfte, die derzeit fehlen. Der in allen Bereichen bestehende Fachkräftemangel bedroht auch die Sicherung unseres Sozial- und Rentensystems. Beides ist vom Geburtenrückgang betroffen. Die Politik hat die Rahmenbedingungen für Familien nicht verbessert und glaubte, das Humankapital preiswerter aus dem Ausland akquirieren zu können. Das hat nachweislich das Problem nicht gelöst, aber dafür andere geschaffen.

Gastbeitrag von Sylvia Pantel
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Die Politik hat leider nicht sehen wollen, dass unsere Bevölkerungsentwicklung nicht nur durch Zuwanderung gesteigert werden kann, sondern dringend auch durch bessere – und nicht durch verschlechterte – Rahmenbedingungen für unsere Familien. Das zeigt sich zum Beispiel auch an der Vernachlässigung der Demografie an den Universitäten. Wir befassen uns nicht intensiv und wissenschaftlich unterstützt mit der Situation unserer Familien, dafür aber umfänglich mit dem Gendern.

Mütter von Mehrkindfamilien sind meist gut ausgebildet

Die Bertelsmann Studie 2022 hat herausgefunden, dass die meisten Mehrkindfamilien der Mittelschicht angehören. 70 Prozent der Mütter in Mehrkindfamilien sind gut bis sehr gut ausgebildet. Da die Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder sehr zeitintensiv ist, können die Mütter (Väter) nicht auch noch außerhäuslich erwerbstätig sein. Die Mütter (Väter) verzichten zum Wohl ihrer Kinder zudem auch noch auf gesellschaftliche Wertschätzung, Einkommen, Karriere und ausreichende Altersversorgung. Dabei ist das Wohl der Kinder an erster Stelle zu sehen. Die zu frühe Krippenbetreuung birgt bei den derzeitigen Rahmenbedingungen bekanntermaßen erhebliche Risiken für eine gesunde kindliche Entwicklung.

Es gibt laut Mikrozensus derzeit 8,25 Millionen Familien mit Kindern unter 18 Jahren in Deutschland, 1,3 Millionen Familien mit mehr als drei Kindern. 27,4 Prozent der Kinder unter 18 Jahren wachsen mit mindestens zwei Geschwistern auf, das sind 3,74 Millionen Kinder. Bei 81,4 Prozent der Familien sind die Eltern verheiratet, 6,1 Prozent sind Lebensgemeinschaften, und 12,1 Prozent Alleinerziehende (Statistisches Bundesamt).

Starke Familien sind ein Schutzschild gegen äußere Einflüsse und Hilfe und Stabilität in den verschiedensten Lebenslagen. Oft sind sie der Gegenpol zum politischen Irrsinn und Unfug in unserem Alltag. Die Parteien täten gut daran zu begreifen, dass die Familien nicht nur die größte Wählergruppe sind, sondern auch ein nicht zu unterschätzender Stabilitäts- und Sicherheitsfaktor in unserem Zusammenleben, dem dringend bessere Rahmenbedingungen gegeben werden müssen.


Sylvia Pantel (CDU) war 2013-2021 direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Düsseldorf-Süd.

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Kommentare ( 33 )

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Kuno.2
1 Jahr her

„Die Familie ist die Keimzelle des Staates“. Das haben frühere Bundeskanzler noch gewusst. Aber wer den deutschen Staat auslöschen will, wie Habeck auch Scholz, der darf das nicht mehr wissen.

Konservativer2
1 Jahr her

Die Familie wird seit Jahren demontiert: Angriff auf das Ehegattensplitting, neuerdings Diskussion über das „ungerechte“ Erben, Frauen in die Arbeit –> Kinder ganztags in staatlich reglementierter Obhut, Erfindung neuer Formen der „Familie“ („Verantwortungsgemeinschaften“), Demontage der Witwenrente, Indoktrination der Kinder in der Schule, ein Hype um alleinerziehende Mütter (gibt es seriöse Untersuchungen darüber, weshalb sie das sind?), Gleichstellung von Lebensentwürfen, die mit Familie nichts mehr am Hut haben, mit der Ehe…

DAS ist die Sache mit dem Frosch und dem heißer werdenden Wasser, denn nirgendwo ist Widerstand erkennbar, vor allem nicht in der Politik!!!

Last edited 1 Jahr her by Konservativer2
Nibelung
1 Jahr her

Jetzt müßten wir nur noch herausfinden, wer die traditionelle deutsche Familie darstellt. Ist es die grüne verquirrlte auf allen Ebenen oder der solide Part, der nach meinem Empfinden immer noch Majoriät besitzt, beim Eingeborenen angefangen bis hin zum Zugereisten, der in seiner Tradition leider auch öfter mal übertreibt, noch zurückhaltend formuliert. Das verrückte an der ganzen Angelegenheit ist die Tatsache, daß sich eine Bande neuer Glaubenseiferer schon seit vielen Jahrzehnten daran macht ihr grünes Kulturgut den anderen überstülpen zu wollen und weil es derzeit einem gewissen Zeitgeist entspricht machen dabei viele sogar mit oder sehen es aus der Distanz mit… Mehr

Innere Unruhe
1 Jahr her

Wozu brauchen Kinder eigene Rechte? Welches Kinderrecht ist nicht durch die allgemeinen Rechte und Menschenrechte abgedeckt? Gegen wen sollen die Kinderrechte durchgesetzt werden? Gegen die Eltern? Wir hätten ja die Religionsfreiheit. Wie genau gedenkt der Staat, dieses Recht innerhalb von Familien durchzusetzen? Wo muss das Kind anrufen, wenn es aus der elterlichen Religion gegen den Willen der Eltern aussteigen möchte`? Es gibt übrigens die Schulpflicht. Wie werden die Kinder unterstützt, diese Pflicht zu erfüllen? – Quereinsteiger, Lehrermangel, sanierungsbedürftige Schulen, Stundenausfall,… Wie wäre es, wenn die Kids als erstes in den Zustand versetzt werden, die Schulüflicht zu erfüllen? Es wird langsam… Mehr

Dr_Dolittle
1 Jahr her

Und was spricht gegen das Familiensplitting wie in Frankreich????? Jahreseinkommen 120 TEUR, drei Kinder, geteilt durch fünf – erfolgreiche Familie mit qualifiziertem Berund UND mehreren Kindern zahlt dann (fast) keine Steuern mehr. Statt dessen: alleinerziehende Mütter mit mehreren Kindern Und Flüchtlinge mit mehreren Frauen und zweistelligen Kinderzahlen haben mehr Netto ohne Brutto und tragen selbst NICHTS zum Sozialstaat bei.

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  Dr_Dolittle

Wir sollten Religionsfreiheit enrst nehmen.
Ein Muslim darf so viele Frauen haben, wie er ernähren kann. ER, nicht wir.
Genau das sollten wir ernst nehmen und seine Überzeugung respektieren.
Auch sollten Migrantinnen für ihre Kinder selbst aufkommen. Oder alleine aus Fairnessgründen für 10 Stunden täglich von Zuhause ferngehalten werden, um die Work-Life-Balance der deutschen Familien zu erfahren. Dabei ist völlig unerheblich, womit diese Migrantinnen beschäftigt sind – hauptsache, ihre Kinder sind der Sozualisierung in Schulen und Kindergärten zugeführt worden.

CIVIS
1 Jahr her

Die Überschrift >“Die traditionelle Familie lebt und verdient den Schutz des Staates“<

müsste eigentlich richtigerweise lauten

>“Die traditionelle islamische und ukrainische Familie lebt gut und gerne hier und geniest den Schutz des Staates„<

Mausi
1 Jahr her

„Die Abschaffung des Ehegattensplittings würde das Wirtschaftsmodell Ehe, in dem die Einnahmen auf die Eheleute zu zwei Teilen geteilt werden…“
Ja, und dann wird das Einkommen versteuert, wie bei zwei einzelnen Steuerzahlern mit Steuerklasse 1! Die aufaddierte Steuer entspricht der Steuer nach dem Splittingtarif.
Aber gut, wer keine Ahnung hat von Werbungskosten, hat davon erst recht keine Ahnung.
Im übrigen wird Familie ja nicht mehr gewollt. Zu wenig Einflussmöglichkeit von Geburt bis Kindergarten- oder Schuleintritt.

StefanB
1 Jahr her

Hineinregiert wird selbstverständlich nur in die „Kartoffel“-Familien, denn alles andere wäre Rassismus und Diskriminierung. Mal abgesehen davon, dass sich die Zugewanderten nicht in ihre Familien (-Clans) hineinregieren lassen.

flo
1 Jahr her

Alles richtig. Die traditionelle Familie hat nach wie vor Zukunft, würde sie nicht ideologisch zerredet. „Aktuell fordert die DGB-Vorsitzende Fahimi (SPD) die Abschaffung des Ehegattensplittings, damit die Frauen höhere Erwerbsquoten erfüllen. Damit entfernt sich die SPD immer weiter von dem im Grundgesetz garantierten Schutz von Ehe und Familie.“ Der DGB in Gestalt einer überproportional gut verdienenden Dame, laut stern kinderlos (?),  will also Müttern vorgeben, was sie zu wollen haben, und sie durch weniger finanzielle Vorteile in die Berufstätigkeit zwingen/locken. Lustig an diesem Ansatz ist ja vor allem, dass die linksgrünen Kreise, die für starke Zuwanderung sind,  gleichzeitig immer mehr… Mehr

Klaus D
1 Jahr her

„Die traditionelle Familie lebt und verdient den Schutz des Staates“ – Als erstes würde ich die kitas abschaffen und wieder den kindergarten einführen! Kinder bis 5 jahre sollten von der familie erzogen werden und nicht vom staat.

Astrid
1 Jahr her
Antworten an  Klaus D

Da gebe ich Ihnen recht. Mein Enkelsohn besucht eine Kita in Brandenburg und was ich da mitbekommen, ist einfach unterirdisch. Das was ich wahrnehme ist kein liebevoller Umgang mit den kleinen Menschen sondern oftmals nur eine Verwahrung. Ich möchte hier auch nicht die Erzieherinnen schlecht machen, aber für mich ist offensichtlich, dass diese letztlich den Mangel verwalten. Mir tun die kleinen Kinder aus tiefsten Herzen leid. Wenn ich die einjährigen Kinder dort auf dem Boden liegen sehe, die förmlich nach ihrer Mama schreien, ist das unterträglich. Die Eltern hinterfragen ihr Handeln größtenteils nicht, weil sie in der „modernen“Gesellschaft mithalten wollen.… Mehr

Klaus D
1 Jahr her
Antworten an  Astrid

Das mit der verwahrung aufgrund von fachkräftemangel und geld kommt noch dazu. Für mich ist es aber schlimmer das diese kinder vom staat erzogenw erden denn die kitas bekommen vorgaben was sie wie vermitteln sollen.