Facebook zensiert den »Helden der Umwelt«

»Ich wurde von Facebook zensiert, weil ich die Wahrheit über den Klimawandel und das Artensterben erzählt habe.« So klagt der geläuterte Ex-Klimaalarmist und vom Time-Magazine einst als »Held der Umwelt« ausgezeichnete Michael Shellenberger Facebook an.

imago Images/Zuma Press
»Lieber Herr Zuckerberg«, so beginnt Shellenberger seinen Alarmbrief an den Chef von Facebook, »ich schreibe Ihnen, um Sie darüber zu informieren, dass Facebook einen von mir verfassten und von Zero Hedge, Quillette, Environmental Progress und anderen Websites nachgedruckten wissenschaftlich korrekten Artikel mit dem Titel ‚Im Auftrag von Umweltschützern entschuldige ich mich für die Klimakatastrophe‘ unangemessen zensiert hat.«

Facebook hat seinen Artikel mit einer Warnung versehen, dass der Inhalt des folgenden Textes falsch sei. Das ist eine beliebte Form von sogenannten Faktencheckern aller Art, eine Zensur zu versuchen. Diese Warnung komme einer Zensur gleich, schreibt Shellenberger, »da sie den Leser dazu verleitet – oder in diesem Fall in die Irre führt – zu glauben, dass das, was er gleich lesen wird, falsch ist.«

Shellenberger hat, wie berichtet, Aufsehen erregt, als er sich für seine Beteiligung an der jahrelangen Klimapanik öffentlich entschuldigt hatte. Er stand über Jahre hinweg mit an vorderster Front jener Klimakatastrophiker, die dem Menschen die Schuld an einem Klimawandel einreden wollen und als Drohkulisse den Untergang in einer Klimahölle und ein schreckliches globales Artensterben aufgebaut haben. Seinen Wandel leitete sein Erschrecken darüber ein, was das Panik-Trommelfeuer in den Köpfen von Kindern anrichtet.

»Im Januar erzählte eines von fünf befragten britischen Kindern den Meinungsforschern, dass es Albträume über den Klimawandel habe. Klima-Alarmismus wird von den internationalen Entwicklungsbanken als Begründung dafür benutzt, dass Finanzmittel von billigen und verlässlichen Energiequellen für arme Nationen in teure und unzuverlässige umgeleitet werden.«

Er selbst bekannte sich mitschuldig an der Panikmache; er habe mitgemacht, weil unter anderem fürchtete, seine Freunde und vor allem seine Einnahmequelle zu verlieren.

Jetzt erzählt er in einem neuen Buch »Apocalypse Never«, dass es keine Apokalypse gebe. Er vermittele einen, wie er an Zuckerberg schreibt, umfassenden Überblick über die wissenschaftlichen Beweise zu Klimawandel, Entwaldung, Plastikmüll, Artensterben und anderen wichtigen Umweltthemen. »Es wurde von einer großen Zahl der weltweit führenden Klima- und Umweltwissenschaftler und -gelehrten gelobt.«

Darüber hat er auch einen Artikel auf Facebook geschrieben, der wiederum mit jenem Warnhinweis versehen sei. Facebook jedoch habe, so Shellenberger, offenbar seine wissenschaftliche Faktenprüfung auf eine Organisation namens »Climate Feedback« ausgelagert. Die stelle die Wissenschaft, die die Auswirkungen des Klimawandels untersucht, falsch dar.

Shellenberger weiter: »Alle großen wissenschaftlichen Gremien, einschließlich der International Union for the Conservation of nature und der Intergovernmental Science-Policy Plattform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES), lehnen die Idee, dass die Menschheit ein ‚sechstes Massensterben‘ verursacht, entschieden ab. Erst am 4. Mai 2020 fragte ich Josef Settle, den Ko-Vorsitzenden der IPBES, direkt: »Ist es wissenschaftlich korrekt zu sagen, dass der Mensch eine »sechste Massenausrottung« verursacht?«

»Seine Antwort war: ‚Das ist es nicht; das sagen wir nicht; es ist eher ein populärer eingängiger Ausdruck… Es ist nicht hilfreich, dass all diese Aktivitäten als alarmierend rüberkommen – das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. Man muss auf die Beweise schauen. Die sechste Massenausrottung taucht in den Medien auf, aber nicht, weil wir das gesagt haben, sondern weil bestimmte Kreise diesen Begriff bevorzugen‘«.

Shellenberger: »Climate Feedback« sei nicht die erste Organisation, die Artensterben oder Katastrophen falsch darstelle. »In ‚Apocalypse Never‘ beschreibe ich die Geschichte solcher Fehlinformationen. Und in einem längeren Dokument habe ich die vielen weiteren wissenschaftlichen Fehler zusammengefasst, die Climate Feedback bei der Durchsicht meines Artikels gemacht hat.«

»Klimakatastrophen töten nicht mehr Menschen oder machen Katastrophen teurer, und doch haben sich viele Menschen in die Irre führen lassen.«

Shellenberger schließt: »Ich beantrage formell eine Untersuchung dieser Aktion durch Facebook. Climate Feedback hat sich geirrt, und damit hat sich Facebook geirrt!« Denn Facebook übt eine außerordentliche Marktmacht darüber aus, was Menschen als wahr und was als falsch aufnehmen. Häretiker werden von der Klimasekte vom Thron gestoßen, Abweichler verdammt und Facebook ist ihr Propagandamittel.

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Kommentare ( 16 )

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Udo Kemmerling
3 Jahre her

„Klimakatastrophen töten nicht mehr Menschen…“ Es sind Wetterkatastrophen, Wetter, nicht Klima, ein Datensatz aus Wetterdaten der letzten 30 Jahre kann einen nur dann töten, wenn man sich die Festplatte, auf der er sich befindet, mutwillig immer wieder auf den Kopf schlägt. Ansonsten ist es wohl am einfachsten, ich zitiere mich selbst vom 01.06.2020: „[Mir geht das Urteil in seiner Einschränkung des Wirkens von „correctiv“ keineswegs weit genug. (Bezug zum damaligen Artikel!)] Man stelle sich vor, in den 80ern hätte eine Druckerei bei der Herstellung einer Tageszeitung auf Papier einige Stasi-Mitarbeiter beauftragt, prosowjetische Kommentare in den Text zu schmieren, das zudem… Mehr

Wolfram_von_Wolkenkuckucksheim
3 Jahre her

Ein „Faktencheck“ ist mittlerweile ein Gütesiegel. Dann lohnt sich die Lektüre oder dass man sich das ansieht, wie bei der Antisemitismusdokumentation von Joe Schröder, was Arte nicht zeigen wollte und der WDR erst auf Druck hin gezeigt hat. Und wenn Personen als „umstritten“ bezeichnet werden, dann schaue mir diese auch mal näher an. Udo Pastörs wurde übrigens noch nie als „umstritten“ bezeichnet. Leute, die hingegen als „streitbar“ bezeichnet werden (z. B. Günter Grass, Konstantin Wecker usw.), sind oft langweilig wie Himbeerlimonade.

Alexis de Tocqueville
3 Jahre her

Hat denn Zuckerberg überhaupt noch die Kontrolle über Facebook?

Rainer Neuhaus
3 Jahre her

Ach was. Das ficht andere Klimawandler aber nun mal gar nicht an. Hier ein nettes Beispiel von einem gewissen Joachim Müller-Jung, „Wissenschaftsredakteur“ bei den FAZkes. Unter dem Titel „Der Klimawandel erreicht eine gefährliche Schwelle“ kommt als nächstes: „Nirgendwo schreitet die Erderwärmung so schnell voran wie nördlich des Polarkreises. In Sibirien kann man gerade beobachten, wie sie beginnt, sich durch Rückkopplung selbst zu verstärken.“ Und dann im ersten Absatz : Es wird immer noch geprüft. Die Weltmeteorologiebehörde will ganz sicher gehen, ob die Meldung stimmt, die am Samstag, den 20. Juni, um kurz vor halb elf Uhr publik wurde: Im Norden… Mehr

Stephan Lindemann
3 Jahre her
Antworten an  Rainer Neuhaus

Das Thema „38 Grad am Polarkreis“, „der Permafrostboden taut auf“ und „Hitzewelle in Sibirien“ finden Sie derzeit überall. Grund ist eine Verlautbarung des IPCC auf Twitter und in anderen Medien, die genau das besagt. Das wirklich Witzige daran ist, daß jeder, der diese „These“ ungefragt mitträgt, sich selber automatisch als jemand mit der erdkundlichen Bildung eines Fünftklässlers hervorhebt. Die „Journos“ und die „Aktivisten“, – sogar der IPCC – sind entweder zu ungebildet um eine kontinentale Durchschnittstemperatur von einer Tageshöchsttemperatur zu unterscheiden, oder es steckt eine perfide Täuschungsabsicht dahinter. Als Beispiel: Die Durchschnittstemperatur in Deutschland beträgt derzeit 16,8 Grad Celsius. Haben… Mehr

Andreas aus E.
3 Jahre her

Tja, wie war das noch gleich mit der Revolution, die ihre Kinder frißt, zuvor aber ihre Väter?

The_Gumbo
3 Jahre her

Die „Geläuterten“ sind ebenso gefährlich wie ihr ideologisches Vorher.

Hat der Herr die Einnahmen seiner Panikbücher jetzt gespendet ?

Wohl nicht – dann liegt die die Vermutung nahe, dass er nun dreht, um weiter abzukassieren: widerlich.

honky tonk
3 Jahre her
Antworten an  The_Gumbo

Sie basieren ihr harsches Urteil auf eine bloße Vermutung die auf eine andere Vermutung aufbaut?

Alexis de Tocqueville
3 Jahre her
Antworten an  honky tonk

Nennt man Erfahrungswert. Mag gelegentlich falsch sein, aber die Trefferquote ist ziemlich hoch.

Del. Delos
3 Jahre her

So eine Haltung finde ich ziemlich arrogant. Es kommt doch außerdem gar nicht darauf an, ob und wie viel Herr Shellenberger nun von seinem verdienten Geld behält – das ist seine Privatsache und vermutlich hat er zum ersten Mal in seinem Leben sein Geld „auf ehrliche Weise“ verdient -, sondern es geht darum, welche FOLGEWIRKUNGEN seine Veröffentlichungen haben werden. Ich finde es deshalb sehr viel wichtiger, diese Veröffentlichungen (auch den Original-Artikel) so oft wie nur irgend möglich zu teilen, damit so viele Menschen wie möglich davon erfahren. Denn auf unsere deutschen Leitmedien ist garantiert Verlass: die werden NICHT darüber berichten… Mehr

Del. Delos
3 Jahre her
Antworten an  honky tonk

Pardon – ich hatte etwas vergessen: meine Antwort richtet sich an Alexis de Tocqueville.

jugend_attacke
3 Jahre her
Antworten an  The_Gumbo

JEDER muss von uns akzeptiert werden. Wenn morgen Greta Thunberg oder Luisa Neubauer ankommen und sich von der Klimabewegung distanzieren, dann müssen die mit offenen Armen empfangen werden, schon alleine um uns von der linksgrünen Sekte abzugrenzen.

Uns geht es tatsächlich um wissenschaftliche Erkenntnis und ein friedliches Zusammenleben der Menschen und nicht um religiöse Ideologie.

John Farson
3 Jahre her

Es geht dabei nur um Geld. Die größten Apologeten haben massiv ins Klima Märchen investiert. Al Gore etwa, der anscheinend mit CO2 Zertifikaten handelt. Oder der obligatorische Soros, der sich extra „Fakten“ checker hält, um seine Wind, – und Solar Investitionen zu schützen. Man merkt auch richtig, wie diese Typen von einem Thema zum nächsten hüpfen. Immer nachdem die absolute Wahrheit zementiert ist. Erinnert sich noch jemand an Greta Thunberg? Die hat ihre Schuldigkeit nun auch getan und darf sich an ihren Millionen erfreuen. Derzeit sind alle Weißen halt Rassisten und müssen sich vor der nächsten Ikone verneigen. Mal sehen… Mehr

Vox critica
3 Jahre her

Der Ungeist ist aus der Flasche geholt und seit über zwei Jahrzehnten mit Horrorszenarien gemästet worden. Mittlerweile hat sich eine Art internationales Klimawandel-Kartell etabliert. Alle, die sich ihm in den Weg stellen, werden marginalisiert. Freiwillig kehrt der Ungeist jedenfalls nicht in die Flasche zurück.

Frank_ie
3 Jahre her

Zu spät!

Aus dem Titel „Klimawandel“ oder neuerdings „Erderhitzung“ schöpft eine ganze Kaste von minderwertigen Politiker-Innen die Legitimation, blödeste Entscheidungen gegen die eigene Bevölkerung durchzusetzen.

Ebenso wird unter dem Titel „Klimawandel“ oder neuerdings „Erderhitzung“ der Bevölkerung ihr Wohlstand gestohlen und damit unsinnigste Projekte, hirnrissigste „Wenden“ und billionenteure „Transformationen“ finanziert.

Und unter dem Titel „Klimawandel“ oder neuerdings „Erderhitzung“ hat eine kryptokommunistische Öko-Sekte in Tateinheit mit den selbstgleichgeschalteten Medien die Meinungsfreiheit okkupiert.

Hier Abhilfe schaffen kann nur ein Totalcrash – oder die neuen südöstlichen bals Mehrheitsgesellschaftsmitglieder, die auf derlei grünliches Gedöns schei— äh pfeifen.

Cubus
3 Jahre her

… Wer die Wahrheit sagt, sollte ein schnelles Pferd reiten .. .
Meinen Respekt, nicht viele kriegen das hin, zuzugeben, dass sie falsch lagen.