Über eine „Rangelei“ am 1. Mai in Berlin

Stellen Sie sich einmal vor, in Berlin hätten Rechtsextreme Polizisten attackiert. 20 wären verletzt worden. Und überall in den Medien wäre von einer „Rangelei“ die Rede gewesen. Vorstellbar? Zum Glück nicht.

imago images / Christian Spicker
Mariannenstraße im Berliner Stadteil Kreuzberg, 01.05.2020

Aber die Erklärung liegt auf der Hand: Täter waren nicht Rechtsextreme (da wäre statt von „Rangelei“ wohl eher von einer „Hetzjagd“ gesprochen worden), sondern linksextreme Kapitalismusgegner.

Wenn Sie in einem Lexikon nachschauen, was Rangelei heißt, dann finden Sie dort:
https://www.wortbedeutung.info/Rangelei/

„Wortbedeutung/Definition:
1) kleiner, harmloser Kampf, der nicht zum Ziel hat zu töten oder zu verletzen
Anwendungsbeispiele:
1) Bei der Vergabe der Spielgeräte gibt es unter den Kindern immer wieder Rangeleien.“

In Wiktionary finden Sie diese Synonyme und Beispiele:

„Synonyme:

[1] Gerangel, Kabbelei

Beispiele:
[1] Bei der Vergabe der Spielgeräte gibt es unter den Kindern immer wieder Rangeleien.
[1] Ihm war es unangenehm, zugeben zu müssen, dass er in die gestrige Rangelei vor der Kneipe verwickelt gewesen war.
[1] Bei der Rangelei um den Fahrradschlüssel ging dann leider eine Vase kaputt.
[1] „Die Auseinandersetzungen waren anders als die Rangeleien in der Grundschule.“

Rangelei klingt so schön harmlos – eben nach Kindergarten. Ich vermute, die gleichförmige Formulierung in den Medien geht auf eine Agenturmeldung zurück, denn andernfalls müsste man ja angesichts der hohen Übereinstimmung der Wortwahl eine Gleichschaltung der Medien unterstellen. Geben Sie mal bei Google die Worte „Rangelei“ und „1. Mai“ oder „Berlin“ ein – dann sehen Sie, wie viele Medien unkritisch diesen Euphemismus gebraucht hatten. Die Liste der Medien ist lang, inklusive Tagesschau, n-tv, Welt, Deutschlandfunk, Focus.
Offenbar haben diese und viele andere Kollegen unkritisch eine Sprachregelung übernommen, die sie nie übernommen hätten, wenn die Täter Rechts-, statt Linksextreme gewesen wären. Pardon: Auch für Linksextremisten gibt es ja inzwischen ein schöneres Wort, üblicherweise werden diese „Aktivisten“ genannt. Newspeak. George Orwell (1984) lässt grüßen.

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Kommentare ( 77 )

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Konradin
3 Jahre her

Mittlerweise wird nicht mal mehr im Ansatz versucht die Informationsdarreichung seitens der regierungstreuen großen Medienanstalten und -konzerne auch nur halbwegs neutral oder objektiv zu überbringen. Symptomatisch auf geradezu drastische Weise der Angriff auf ein ZDF-Team in Berlin, der gem. Berliner Morgenpost „äußerst brutal“ war. Zunächst wird die Nachricht unter ferner liefen gebracht, d.h. man muss auf der Startseite des Mediums i.d.R. weit nach unten scrollen, um überhaupt von dem Angriff Kenntnis zu erlangen. Denn es liegt bereits zu Beginn die Vermutung nahe, dass es sich bei diesem Angriff am 1. Mai um eine politisch motivierte Tat handelt, die von „links“,… Mehr

alex01130
3 Jahre her

Ich dachte immer, der Staat hat das Gewaltmonopol? Rangeleien kann es eigentlich zur zwischen gleichstehenden Gruppen geben, aber nicht zwischen Polizei als Vertreter des Staates und irgendwelchen Neubürgern. Wenn das jetzt als gleichberechtige Rangelei gilt, kann man auf den Staat verzichten, das Steuerzahlen einstellen und den Selbstschutz organisieren.
PS: Treffend finde ich die Definition von Heimat als den Ort, an dem Zusammenleben nicht täglich neu ausgehandelt werden muß.

H. Hoffmeister
3 Jahre her

Herr Zitelmann,
Seit Jahren wollen uns die politisch einäugigen MSM mit den verharmlosenden Schilderungen der Gewalttaten linker und zugewanderter Gruppierungen davon überzeugen, dass die dich alle nur spielen wollen. Ggf. hat es beim Angriff auf das ZDF-Drehteams vorgestern ja eine Verwechslung gegeben. Sozusagen Kollateralschaden durch „friendly fire“.

Fulbert
3 Jahre her

Man sollte aber nicht die Möglichkeit vergessen, dass es tatsächlich nur eine Rangelei war und die öffentlich-rechtliche Spassgruppe sich durch hemmungslose Übertreibung zu Märtyrern des freien Wortes stilisieren wollte.

Angelo Teodoro Maialino
3 Jahre her
Antworten an  Fulbert

Dagegen spricht, dass sechs Linke vorübergehend festgenommen wurden und dass Maas, Göring-Eckardt, und Künast so reagiert haben.

Ich tippe eher darauf, dass die Antifanten den Fernsehtrupp mit irgendwem verwechselt haben.

Alexis de Tocqueville
3 Jahre her

Linkspropagandisten kriegen von Linksaktivisten aufs Maul und nennen es Rangelei. Ist witzig. Erinnert an diese linke **, die nach ihrer Vergewaltigung einen deutschen Täter erfindet.

imapact
3 Jahre her

Die Schlägerbanden als brachiale Handlanger der Linksgrünen vermöbeln die medialen Handlanger der Linksgrünen. Nennt man „friendly fire“. Die Betreffenden wurden ja auch längst wieder auf freien Fuß gesetzt. Bloß eine Rangelei unter Freunden eben.

Luzifer
3 Jahre her

Etwa 20 „Aktivisten“ haben ein Kamerateam der ZDF Propagandaabteilung „HEUTE SHOW“ mit Totschlägern angegriffen und einige schwerverletzt. 6 „Aktivisten“ wurden verhaftet und wieder freigelassen. Nach dem Angriff hatte Göring-Eckard und Künast mit Schaum vorm Mund verkündet dass man die Täter rigoros bestrafen muss, das wäre ein Angriff auf die Pressefreiheit gewesen. Zu dem Zeitpunkt wussten sie noch nicht dass es Linksfaschisten waren, sie vermuteten dass Rechte diesen Angriff verübten die ebenfalls an den Demos teilnahmen. Tja, und jetzt ist auf einmal Funkstille……… Nachdem festgestellt wurde dass die Täter aus dem linken Spektrum kamen waren die Ratzfatz wieder auf freiem Fuss,… Mehr

daldner
3 Jahre her
Antworten an  Luzifer

Dumm gelaufen für die linksguten Berufs-Schnappatmer. Demnächst einfach mal die Ermittlungergebnisse abwarten, bevor man sich künstlich erregt.
Die Aktivisten wollten wohl einfach nicht in die Glotze… oder sie schätzen den „Humor“ von Oliver Welke und Abdelkarim nicht….

Eberhard
3 Jahre her
Antworten an  Luzifer

Es ist wieder die sozialistische Rechtskultur die immer mehr Einfluss gewinnt. Sozialistisch wie in der DDR. Vor dem Gesetz sind wir zwar alle gleich, aber was dem Sozialismus nutzt, muss eben immer noch gleicher sein. Erlebt das Willkür-Rechtssystem der DDR, dank verbliebener Linke und immer noch Freunden aus dem Westen, eine Wiederauferstehung?

Steffen Rascher
3 Jahre her

Das ging der Reihe nach und war eher ein Ritual für die Gutwilligen.

Steffen Rascher
3 Jahre her

In Leipzig, der „Heldenstadt“ der DDR sind die Helden verschwunden, vertrieben oder sie schweigen einfach nur. Die SED Fans haben übernommen und zünden inzwischen unter dem Applaus von RRG alles an, was irgendwie brennt. Unser OB sollte Nero heißen und nicht Jung, denn er ist nicht jung aber er ist für den Feuerterror seiner Wahlkampfhelfer verantwortlich.
Nero ist nicht von hier und das merkt man ihm auch noch nach so vielen Jahren an.

sachsenpaule
3 Jahre her
Antworten an  Steffen Rascher

„Vorwärts oder Rückwärts, Sie haben die Wahl !“ lautete eine seiner Wahlparolen. Alles eine Frage der Interpretation?!

imapact
3 Jahre her

Wir kennen ja die Sprachakrobatik der Propagandalautsprecher zur Genüge. Wenn beispielsweise ein (muslimischer/afrikanischer) Migrant einen Deutschen absticht, ist hinterher von einer „Messerstecherei“ zu lesen, auch wenn nur der Migrant ein Messer (warum eigentlich) bei sich führte. Und während man bei evtl. biodeutschen“ Tätern eine Stunde später schon dessen Namen sowie die halbe Biographie kennt, bleibt der migrantische Killer für lange Zeit „ein Mann“. Der (deutsche) Attentäter, psychisch schwerstgestört) ist ein Rechtsextremer, während der muslimische Messerstecher oder der afrikanische “ Vordenzugschubser“ als „geistig verwirrt“ gilt.