China deutet Lockerung der Corona-Maßnahmen an

Mehrere Städte in China haben ihre Corona-Maßnahmen gelockert, die Pekinger Regierung wird wohl bald eine deutliche Änderung der Corona-Politik verkünden, meldet Reuters. Womöglich haben die Massenproteste der vergangenen Woche ein Umdenken des Regimes bewirkt.

IMAGO / ZUMA Wire
Chinesische Dissidenten demonstrieren in Tokyo gegen das Regime in Peking, 30.11.2022

China wird in den kommenden Tagen eine Lockerung seiner Covid-19-Quarantäneprotokolle und eine Reduzierung der Massentests ankündigen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf nicht näher genannte „Quellen“. Das wäre, wie Reuters schreibt „eine deutliche Änderung der Politik, nachdem die Wut über die härtesten Einschränkungen ​​der Welt weit verbreitete Proteste angeheizt hatte“.

Videos aus Wuhan, Peking, Schanghai
Landesweite Proteste in China gegen Corona-Maßnahmen und Xi Jinping
Einige Städte haben in den letzten Tagen bereits ihre Sperrmaßnahmen aufgehoben. Ein hochrangiger Beamter begründete die Lockerungen laut Reuters damit, dass das Virus nicht mehr so schwere Krankheiten auslöse. Die Fähigkeit des Virus, Krankheiten zu verursachen, sei schwächer geworden. Die Gesundheitsbehörden, die die Lockerung in ihren Gebieten ankündigten, haben zwar die landesweiten Proteste in verschiedenen Städten gegen die Corona-Politik, bei denen auch generelle Kritik an der Herrschaft der kommunistischen Partei und an Machthaber Xi Jinping geäußert wurde, nicht erwähnt. Aber ein Zusammenhang ist naheliegend. Die Proteste waren die größten seit der blutigen Niederschlagung der Tian’anmen-Bewegung 1989.

Zu den Lockerungen, die demnächst bekannt gegeben werden sollen, gehören eine Reduzierung des Einsatzes von Massentests und regelmäßigen RNA-Tests sowie Erleichterungen für die Quarantäne von positiv Getesteten zu Hause. Es waren vor allem die drastischen Quarantäne-Maßnahmen, die die Proteste der vergangenen Tage ausgelöst hatten. Ganze Gemeinden wurden wegen nur eines positiven Falls wochenlang abgesperrt.

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Kommentare ( 3 )

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Nibelung
2 Jahre her

Dann sollte man die fragen, die sie mittlerweile in der Mangel haben, wie sie sich derzeit fühlen und die Ruhe täuscht gewaltig und wer das als Sieg betrachtet versteht weder die Mentalität der KPC noch deren Praktiken, denn denen geht es nur darum ihren Ruf nach außen nicht zu beschädigen, die Rest erledigen sie hintenrum und wenn es sein muß auch mit der totalen Niederschlagung, wobei sich der Parteiapparat grundsätzlich nicht irren kann, denn der ist sich einig und das zählt.

Zensierter Troll
2 Jahre her

Karl Kraus entstammt der Vorwurf „nachher alles vorher gewußt zu haben. Trotz des Gedenkens, daß das 1953 in der DDR und Ungarn 1956 Geschehene, sich 1989 in Europa im nachhinein ausschloß, wußte niemand, ob dies auch für den Tiananmen-Platz galt.
Die chinesische Administration, namentlich die KPCh dürfte weltweit jene sein, die maximale Durchsetzungsfähigkeit und -willen besitzt.
Anfang Dezember scheint es jedoch, als besäßen die Pekinger Machthaber noch Kenntnis des Opportunitätsprinzips. Entgegen hiesiger Verhältnisse, in denen die Regierung offenkundig unbeirrbar willens ist, einen nicht nur energiepolitisch und bevölkerungsmäßig verhängnisvollen Weg bis zum „Endsieg“ weiter zu verfolgen.

Last edited 2 Jahre her by Zensierter Troll
Johann Thiel
2 Jahre her

Sich wehren hilft – nur man muss es halt auch wollen. Nun machen uns die Chinesen sogar in Sachen Freiheit etwas vor. Aber gut, schließlich ist die Freiheit anderer Länder der Deutschen höchstes Gut, nur die Freiheit des eigenen Volkes, die ist ihnen gar nichts wert.