Bestätigt: Fridays for future wird monetarisiert

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Fridays for future mit seinen „Ablegern“ wie Parents for future, Scientists for future oder Grandparents for future zu Geld gemacht würde. Und es ist auch keine Überraschung, dass der Finanzkonzern Ökoworld eine Hauptrolle bei der Monetarisierung spielt.

imago images / Alexander Pohl
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Fridays for future mit seinen „Ablegern“ wie Parents for future, Scientists for future oder Grandparents for future zu Geld gemacht würde. Und es ist auch keine Überraschung, dass der Finanzkonzern Ökoworld eine Hauptrolle bei der Monetarisierung spielt.

Ökoworld besteht aus einer Finanzanlagevermittlungsgesellschaft in Deutschland und einer Kapitalanlagegesellschaft in Luxemburg, die Öko-Investmentfonds auflegt. Einer der Fonds wird seit neuestem wie folgt beworben:

„Parents for Future: Ökoworld bietet Eltern und Großeltern den passenden politischen Investmentfonds.“ Er sei „der erste Elternfonds der Welt, der wie maßgeschneidert passt für die Community Parents for future“ und bei dem „Erwachsene 50+ und Senioren 70+ mit gutem Gewissen und klimafreundlich Geld für Kinder und Enkelkinder anlegen können“.

Bereits in einem früheren TE-Artikel war berichtet worden, wie Ökoworld mit dem Angebot, für Schulschwänzer etwaige Anwaltskosten zu übernehmen, die Fridays for future-Bewegung werbewirksam für sich nutzt. Und es war insbesondere auch die Frage aufgeworfen worden, ob und welche Verbindungen zwischen Ökoworld und Fridays for future bzw. dem Vizepräsidenten des Club of Rome Deutschland bestehen, mit dessen Plant-for-the-Planet Foundation Fridays for future finanziell und personell verbunden ist (Anfragen dazu wurden nicht beantwortet).

Ein politischer Investmentfonds für die reichen Fridays for future-Eltern

Ein erster Antwortansatz mag somit dieser Artikel sein über einen Investmentfonds, der sich zwar nicht direkt der Marke Fridays for future bedient, sich jedoch an die Parents for future richtet. Und die haben ohnehin das Geld, nicht die Kinder.

Und es geht um viel Geld. Laut dem Marktbericht 2019 des Forums für nachhaltige Anlagen e.V. boomt der Markt für sogenannte nachhaltige Anlagen. In Deutschland habe das Wachstum 2018 bei 45 % bzw. 41 Milliarden Euro gelegen. Und es ist noch viel Platz nach oben, denn der Anteil dieser Anlagen am Gesamtmarkt betrage erst 4,5 %.

An diesem Markt will Ökoworld verstärkt partizipieren. Ob man nur auf der Welle der von Fridays for future mitausgelösten Klimahysterie reitet oder man diese Welle mitausgelöst hat, ist wohl eine Frage, die dem Henne-Ei-Problem ähnelt. Jedenfalls biedert sich das Unternehmen in seiner Eigenwerbung mit dem „politischen Investmentfonds“ nachdrücklich bei der wohlhabenden grünen Klientel an („der grüne Ausgang der Europawahlen spricht für sich“) und macht sich für einen „global-alternativen Kapitalismus“ stark. Alternativ und zugleich kritikwürdig ist daran vor allem die unsägliche Politisierung, die nunmehr auch die Finanzindustrie erreicht hat. Der Ökoworld-Vorstandsvorsitzende Platow inszeniert sich als „engagierter“ Teilnehmer an den Freitags-Veranstaltungen und ist aktiv bei den Parents for future dabei.

Auch bei den Parents for future übrigens wieder das gleiche „Spielchen“ wie bei den Kids: kein Impressum, keine Angabe, wer die Organisation leitet und zum bundesweiten Organisationsteam gehört, angeblich nur ein loser Zusammenschluss von Personen.

Die Parents for future-Fondswerbung ist neu, der Fonds aber schon etwas älter – und nicht ohne Kritik geblieben. In der Broschüre des Naturschutzbundes für das Münsterland (S. 36) wird über eine Werbe-Beilage im BUNDmagazin (Ausgabe 3/2018) berichtet, in der Ökoworld „astronomische Gewinnversprechungen von bis zu 33,85 % auf 5 Jahre“ gemacht habe, die „nur durch Spekulationsgeschäfte möglich“ seien, und gefordert: „Produkte von Spekulanten gehören nicht ins BUNDmagazin“. Aber dafür wohl in Zeit online und Tagesspiegel (siehe hier und hier), in denen für den Fonds geworben wurde.

Der nächste Fridays for future-Spendenverein

Unterdessen mausert sich Fridays for future langsam zu einer Art Konzern.

Zunächst war es nur die Plant-for-the-Planet Foundation des Vizepräsidenten des Club of Rome Deutschland, die sich um Fridays for future kümmerte. Aufgeschreckt durch die TE-Berichterstattung zu der steuerlich fragwürdigen Spendenpraxis der Foundation kam es zur Gründung eines Spendenvereins namens organize future! e.V. durch einige Fridays for future-Aktivisten (und Aktive der Jugendorganisation der Grünen). Wie schon zuvor bei der Foundation betreut man dort ebenfalls ein Spendenkonto für Fridays for future.

Nun gibt es den nächsten Spendenverein mit Bezug zu Fridays for future. Er trägt den Namen Donate for future e.V., hat seinen Sitz in Hamburg und ist dort im Vereinsregister unter der Nummer VR24022 eingetragen. Gründungsmitglied und Vorstand ist Nele Brebeck, laut Medien Pressesprecherin von Fridays for future in Hamburg.

Auch bei diesem Verein geht es darum, Spendengelder für Fridays for future hereinzuholen. Auf der Vereinsseite im Netz, die ansonsten (bislang) nichts hergibt, ist ein weiteres Spendenkonto angegeben. Dazu heißt es: „Deshalb unterstützen und fördern wir unter anderem non-profit Bewegungen wie Fridays for Future mit finanziellen Mitteln.“ Dies entspricht dem Satzungszweck des Vereins. Demnach geht es um die Förderung von Umweltschutz unter anderem durch „Unterstützung von Umweltschutzbewegungen (z.B. Fridays for future)“.

Diese Form der Zweckverwirklichung sollte eigentlich das Finanzamt in Hamburg zwecks Prüfung der Gemeinnützigkeit auf den Plan rufen. Denn grundsätzlich ist es gemeinnützigen Vereinen untersagt, Geld- oder Sachleistungen an nicht gemeinnützige Organisationen/Personen (und Fridays for future ist bekanntlich nicht gemeinnützig) zu erbringen, ohne eine gleichwertige Gegenleistung (Ware/Dienstleistung) zu erhalten. Aber nun ja, in Hamburg ist steuerlich vieles möglich, so zum Beispiel auch jahrelang Einnahmen mit einem linksextremistischen „Kulturzentrum“ zu erzielen, ohne Steuern zu zahlen (siehe hier).

Auf die Spendenseite des neuen Vereins wird man übrigens auch geleitet, wenn man bei den Parents for future auf Spenden klickt. Nicht verwunderlich, ist doch mindestens einer der Vereinsgründer (Holger Drust) auch Mitorganisator bei den Parents for future (siehe hier). Und sollte der Verein einmal aufgelöst werden, geht das Vermögen an den BUND und – wenig überraschend – die Plant-for-the-Planet-Foundation.

Bleibt abzuwarten, wie viele Vereine noch so im Dunstkreis von Fridays for future entstehen, um Gelder für die Klima-Jünger einzusammeln. Das große Geld allerdings wird von anderen gemacht – von Klimakrisengewinnlern wie beispielsweise dem Finanzkonzern Ökoworld, der mit der Monetarisierung von Fridays for future begonnen hat. Hier kommt zusammen, was nicht zusammengehört: links-grüne Politideologie und Kapitalismus – eine unheilvolle Allianz.


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Kommentare ( 81 )

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81 Comments
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Rosa Kafko
4 Jahre her

Man hat von Soros Open Foundation gelernt ..

nachgefragt
4 Jahre her

MONEY FOR NOTHING AND THE CHICKS FOR FREE!

Den musste ich noch mit großer Verspätung nachreichen. 😉 Ich hoffe, ich war trotzdem noch der Erste, dem der Text in den Sinn kam. Man kann ja nicht immer erster sein …

Das wäre jedenfalls mal ein Hashtag: #C4F anstatt #F4F , ganz im Sinne von „lieber Petting statt Pershing“ und so…

Konservativ_DasGuteBewahren
4 Jahre her

KLIMA-LÜGE entlarft ! Sonne steuert das Erd-Klima zu 99,9 %, nicht der Mensch ! Der Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, der ebenfalls Konrad Adenauer heißt, ist Präsident des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins. Im „EXPRESS“ schreibt er, dass man aktuell dem „Klimawahnsinn“ in Deutschland nicht entgehen könne. Damit meine er weniger die heiße Junisonne und die weiteren heißen Sommertage, die noch kommen werden. Er sei sich auch gar nicht so sicher, ob die heißen Sommertage überhaupt etwas mit dem Klimawandel zu tun hätten. Denn die Temperaturmittelwerte hätten sich seit den langfristigen Klimaaufzeichnungen nicht sehr verändert. Man müsse weitere, tiefergehende… Mehr

Alexis de Tocqueville
4 Jahre her

Nichts gegen Herrn Adenauer. Aber neu ist das alles nicht. Die Aussagen sind schon korrekt, aber sie haben soooo einen Bart. Bloß was nützt es? Tatsachen sind politisch einfach nicht besonders relevant. Die Menschen wollen Storys, Erzählungen, Narrative. Visionen. Ich war immer ein Science-Fiction Fan. Wäre ich morgen plötzlich Kaiser der Welt, dann würde ich den Menschen keine endlosen Reden mit langweiligen Fakten halten, um sie von meinen Raumfahrtträumen zu überzeugen. Das geht viel einfacher: Die Staatssender hätten plötzlich mehr Angst vor Asteroiden als vor CO2. Es würde tolle Filme geben, und „Experten“- Talkrunden, die von all den Rohstoffen im… Mehr

Konservativ_DasGuteBewahren
4 Jahre her

ok, Ihre langen Sätze – in Ehren. Aber kurz gesagt wollen Sie sagen, dass man Erfolg hat, wenn man das sagt, „was die Leute hören wollen“.

Das mag traurig sein – aber wahr – aber mit Legalisierung von „Lüge und Betrug“ kommen wir auch nicht weiter. Im Gegenteil – deshalb sind wir schon kurz vorm Abgrund in Deutschland geraten.

Man muss das aussprechen – was wahr ist – die Wahrheit hat die grösste Reinigungskraft – und bewirkt IMMER etwas !!

Da dürfen wir nicht nachlassen als Konservative !!

T. Ruebsal
4 Jahre her

Den Kommentar von de Tocqueville sollte man auf Tichy als separaten Leserkommentar einstellen. Ich bin der Meinung, das Geschriebene bringt es so ziemlich auf den Punkt, was das Handeln der Politik und deren Lemminge betrifft.

Zynikos
4 Jahre her

„Diese Form der Zweckverwirklichung sollte eigentlich das Finanzamt in Hamburg zwecks Prüfung der Gemeinnützigkeit auf den Plan rufen. Denn grundsätzlich ist es gemeinnützigen Vereinen untersagt, Geld- oder Sachleistungen an nicht gemeinnützige Organisationen/Personen (und Fridays for future ist bekanntlich nicht gemeinnützig) zu erbringen, ohne eine gleichwertige Gegenleistung (Ware/Dienstleistung) zu erhalten. “

Vielen Dank für Eure Recherche. Auch der Artikel zu den Fake News in Leipzig wäre ohne Euch nicht öffentlich geworden. Das man übrigens für einzelne Artikel spenden kann finde ein faire Sache.

hagr
4 Jahre her

Die verkaufen doch am Ende nicht buchstäblich heiße Luft, oder?

Alexis de Tocqueville
4 Jahre her

„astronomische Gewinnversprechungen von bis zu 33,85 % auf 5 Jahre“

Astronomisch. Der war gut. Hach ja, die Sozis und das Geld. Die Rendite des Aktienmarktes beträgt langfristig etwa 7% per annum.
Bei 7% jährlicher Verzinsung und 5 Jahren Laufzeit kämen wir auf 40% Gewinn vor Steuern.
Wieso ein klarer Underperformer spekulativ sein soll, wissen nur die Sozis.

Bestimmt liegen noch saftige Gebühren drauf. Die Welt rettet sich schließlich nicht umsonst.

Fazit: Genau richtig für die wohlstandsverwahrlosten Grünlinge. Keine Ahnung von Geld, außer, wie man es von anderen erpressen, erschwindeln und stehlen kann.

Klaus Mueller
4 Jahre her

Cool! Neuer Markt reloaded. Und der Staat mischt mit. Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.

Awesome99
4 Jahre her

Glaubt hier wirklich jemand noch an den öko-verblendeten Gutmenschen, der Hab und Gut für ein sinnvolles Anliegen opfert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Asperger Guru Kind sowie deutsche Profiveranstalter von Demos zu „Fridays for Future“ (klingt wie „Wir danken für ihr Verständnis“ ??? für welches Verständnis) alles aus der eigenen Portokasse bezahlen. Wo bleiben die Demos auf dem Friedensplatz in Peking oder auf der Mall in Washington DC vor dem Capitol, oder in Havanna. Würde einen enormen CO2-Aussstoss verursachen … aber Chuzpe erfordert Mut, mehr noch Zivilcourage …

RNixon
4 Jahre her

Ich versteht das noch nicht ganz.
Ökoworld hat also damit geworben, ein Investmentprodukt anzubieten dass dem Zeitgeist entspricht.
Und das ist der Beweis, das es FFF nur ums Geld geht?

RNixon
4 Jahre her

„astronomische Gewinnversprechungen von bis zu 33,85 % auf 5 Jahre“

Lächerlich. Das sind grade mal 6% pro Jahr.
Mit vernünftigen Infrastruktur-Investments zum Beispiel kein Problem.

Andreas aus E.
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Der Artikel zitiert da einen Beitrag in einem Magazin des „NABU“. Jener Beitrag („Von grünen Mäntelchen und anderen Stolperfallen“ – lesenswert) befasst sich kritisch mit allerlei Fällen zweifelhafter Ökotuerei, Ökoworld ist nur einer davon, und da stört wohl besonders das reißerisch aufgemachte Gewinnversprechen..

Robert Tiel
4 Jahre her
Antworten an  RNixon

Gerade mal 6% …
Scherzkeks.