In der Schlussrunde sollen die Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien Antworten liefern. Friedrich Merz, Robert Habeck und Olaf Scholz sind der Runde ferngeblieben. Dieses chaotische Format hätte man sich sparen können. Von Fabian Kramer

Der Bundeszähltag steht vor der Tür. Ein kurzer, aber intensiver Wahlkampf neigt sich dem Ende zu. Die derzeitigen Umfragen lassen die Vermutung zu, dass die Kanzlerfrage geklärt ist. Der Union mit Friedrich Merz dürfte die Kanzlerschaft nicht mehr zu nehmen sein. Doch jenseits der K-Frage steht die politische Entwicklung nach der Wahl im Zentrum. Was folgt für die deutsche Politik inhaltlich nach der Wahl und welche Koalition soll die Krisen des Landes bearbeiten?
In der Schlussrunde sollen Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien Antworten liefern. Friedrich Merz, Robert Habeck und Olaf Scholz sind der Runde ferngeblieben. Angeblich hindern sie wichtige Wahlkampftermine. Alles in allem ist die Debatte für den Zuseher eine mühsame Angelegenheit. Ständig fallen sich die Politiker gegenseitig ins Wort und unterbrechen einander. Es ist keine gute Idee, gleich acht Politiker gleichzeitig in einer Sendung zu haben. Weil die Politiker bei Fragen nur wenige Sätze antworten dürfen, sprechen sie einfach weiter, wenn eigentlich jemand anderes dran ist. Die beiden Moderatoren kommen kaum hinterher, um das Durcheinander zu ordnen. Dieses chaotische Format hätte man sich sparen können.
Mehr Schulden für die Ukraine
Mit dem neuen US-Präsidenten weht den Europäern ein eisiger Wind ins Gesicht. Donald Trump hat die Nase voll vom Krieg in der Ukraine und will diesen schleunigst beenden. Trump lässt die EU und die Ukraine bei den Verhandlungen außen vor. Eines ist aus US-Sicht schon sicher. Die Europäer sollen die Sicherheit der Ukraine garantieren. Die USA wollen kein Geld mehr geben und auch keine Soldaten in das Land entsenden. Für Europa und Deutschland entsteht eine knifflige Situation. Die weitere Finanzierung der Ukraine könnte das Ende der Schuldenbremse bedeuten.
Für Außenministerin Annalena Baerbock ist klar, dass die Ukraine weiterhin unterstützt werden muss. Sie will, dass Deutschland den fehlenden amerikanischen Beitrag übernimmt. „Wir müssen den Weg der Zeitenwende stärker weitergehen“, bekräftigt Baerbock das deutsche Engagement für die Ukraine. Die Genossen der SPD in Person des Generalsekretärs Matthias Miersch sind ganz auf Linie. „Die Reform der Schuldenbremse ist entscheidend“, analysiert Miersch. Aus Sicht der SPD ist klar, dass die höheren Verteidigungsausgaben und die Unterstützung der Ukraine nur mit zusätzlichen Schulden finanziert werden können.
Natürlich ist der Krieg ein willkommener Vorwand für die linken Parteien, um endlich die Schuldenbremse zu überwinden. Denn es ist davon auszugehen, dass die SPD und die Grünen gerne viele neue Projekte in Sachen Soziales und Klimaschutz mit Hilfe neuer Schulden bezahlen wollen. CSU-Mann Dobrindt verteidigt die Schuldenbremse. Die CSU fasse die Schuldenbremse nicht an, beteuert der CSU-Landesgruppenchef. AfD-Chefin Alice Weidel ist als eine der wenigen Politiker am Tisch erfreut über die amerikanische Politik. „Donald Trump setzt um, was wir schon lange fordern“, meint Weidel. Aus Sicht der AfD sollte Deutschland den amerikanischen Weg gehen. Deutschland solle sich nach dem Ende des Kriegs nicht mehr in der Ukraine involvieren, findet Weidel. CDU-General Linnemann hingegen ist für eine deutsche Beteiligung an einer Sicherheitslösung für die Ukraine. „Deutschland muss eine Führungsrolle übernehmen“, erläutert er.
Alice Weidel konfrontiert Linnemann mit der Forderung von CDU-Frau und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Heißt das, dass sie 700 Milliarden aus der EU an die Ukraine senden?“, fragt Weidel. Linnemann weicht aus. Er empört sich stattdessen, dass Donald Trump die EU nicht bei den Verhandlungen in Saudi-Arabien dabei haben wollte. Fakt ist, dass die Unterstützung der Ukraine sehr viel Geld kosten wird. Die deutschen Parteien haben sich wohl auf den Pfad begeben, die Schuldenbremse für die Ukraine opfern zu wollen. Noch ziert sich die Union etwas, aber Friedrich Merz braucht Koalitionspartner und diese werden ihm das Ende der Schuldenbremse abverlangen. Schade, dass er in der Sendung nicht selbst dazu Stellung beziehen kann.
Finanzierung von Pflege und Gesundheit sind offen
Nicht nur die Ukraine wird den deutschen Staat nach der Wahl finanziell belasten. Auch die Pflege und die Gesundheitsvorsorge in der Bundesrepublik werden in Zukunft mehr Geld brauchen. In einer immer älter werdenden Gesellschaft gehen die Bürger öfter zum Arzt und müssen öfter gepflegt werden. Die Politik hat noch keine überzeugenden und tragfähigen Konzepte zur Finanzierung von Pflege und Gesundheit gefunden.
Ein angebliches Mittel zur gerechteren Gesundheitspolitik ist die Abschaffung der privaten Krankenversicherung und die Schaffung einer Bürgerversicherung. FDP-Chef Christian Lindner ist dagegen und sagt: „Eine Einheitskasse lehne ich ab.“ Lindner will die Wettbewerbssituation zwischen den gesetzlichen Krankenkassen stärken. Eine vernünftige Idee, denn bei den privaten Kassen steigen die Beiträge uner anderem aufgrund des Wettbewerbs weniger stark. Allerdings gibt es weit mehr private Krankenversicherungen als gesetzliche. Es stellt sich die Frage, wie Christian Lindner da eine Wettbewerbssituation herbeiführen möchte.
Alice Weidel hat einen Verdacht, wieso in der gesetzlichen Versicherung die Beiträge explodieren. „Millionen Menschen wurden in die Kassen gelassen“, kritisiert sie und spielt auf die vielen Migranten im Sozialsystem an. Die arbeitende Bevölkerung sei durch immer stärker steigende Beiträge belastet, beklagt Weidel. Aus Sicht der SPD braucht es mehr Solidarität und Umverteilung, um das Gesundheitssystem zu finanzieren. „Am Ende soll es eine solidarische Bürgerversicherung geben“, erklärt Matthias Miersch. Außerdem fordert Miersch einen Pflege-Deckel von 1.000 Euro für die Selbstfinanzierung der Pflege. Nach Berechnungen der Kassen kommt auf die Betroffenen bisher ein Beitrag von 3.000 Euro zu.
Alexander Dobrindt kritisiert Miersch. „Der Deckel für die Selbstfinanzierung der Pflege ist nicht realistisch“, erklärt Dobrindt. Ein wirklich schlüssiges Konzept zur Finanzierung der Pflege hat die Union allerdings auch nicht. Eine interessante Idee hat Alice Weidel. Sie schlägt vor, dass der Staat den pflegenden Angehörigen ein Gehalt bezahlt. Dieses solle in Höhe von 2.000 bis 3.000 Euro liegen, beziffert Weidel. Auf den ersten Blick klingt der Vorschlag abwegig und teuer. Aber auf den zweiten Blick ist er überlegenswert. In deutschen Heimen herrscht Pflegenotstand. Es fehlt an Personal. Die Allgemeinheit zahlt an die Betreiber von Pflegeheimen viel Geld. Würde man den Angehörigen ein Gehalt bezahlen, würden die Pflegeheime entlastet, und die Kosten für ein Gehalt dürften nicht teurer sein als für einen Platz im Heim. Leider bekommt die AfD-Kandidatin nicht die nötige Zeit, um ihren Vorschlag besser erklären zu können.
Festhalten lässt sich für den Wähler nach der Sendung, dass die kommende Regierung sehr viel Geld ausgeben wird. Für die Steuerzahler und die Unternehmen wird es wohl keine großangelegte Entlastung geben. Denn selbst wenn die Politik alles über Schulden finanziert, gilt das alte Sprichwort: Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen.
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Nicht nur teuer, sondern nicht wesentlich besser. Merz hat sich mit seiner Brandmauer für alle Zeiten, selber ins Bein geschossen. Der CDU wird es Stimmen kosten und der AfD weiteren Zuwachs bringen. Kann sie doch allein durch ihr Stimmverhalten im Bundestag die Gesetzgebung erheblich beeinflussen. Da fast allen Parteien der sogenannten demokratischen Mitte ihre Konservativen abhandengekommen sind und damit diese immer mehr nach links rutschten, wird weiter Zeit für eine dringend erforderliche Politikwende vergeudet. Irgendwann wird der Wirtschafts- und Wohlstandsverlust dann tatsächlich so groß, dass ein Weiter so unmöglich. Wenn auch heute von links, Konservative als Faschisten betrachtet werden, ist… Mehr
Die Karawane der mündigen Bürger ist längst weitergezogen. Der Rest schaut weiter den Werbeblock. Der tolle Werbespruch der kommenden Koalition für die Wähler, aus Raider wird Twix! Und jetzt ganz neu, mit verbesserter Rezeptur, noch wirksamer, noch stärker! Und die Presse macht den willigen Promoter dazu. Auch ausländische Fachkräfte freuen sich über steigende Sozialausgaben die sie zahlen dürfen, so ungefähr argumentierte Frau Zimmermann in ihrem Kommentar zu A.Weidel. Die sprach die steigenden Kosten bei steigenden Mitgliederzahlen der Krankenkassen an. Als unsere AM Baerbock in einen massiven Redeschwall sich steigerte, gab es keinen Eingriff der Moderatoren. Ehrfürchtig wurde die CO2 Raumlufterhöhung… Mehr
Aus Sicht eines parlamentarischen Bundestagsabgeordneten ist doch die Sache ganzeinfach : bis jetzt die AfD ausgenommen : wenn es etwas zu tun gibt holen die sich das Geld vom Bürger .
Völlig egal wie hoch die Mehrwertsteuer schon ist ,völlig egal wieviel Geld für völligen Blödsinn schon durch das Entwicklungshilfeministerium in die Weltgetragen wird .
Es ist leider so das die politischen Akteure völlig ohne Gewissen und Verantwortung gegenüber dem Büger agieren.
Und wie wähltet deutsche Michel ?
Die gleichen Schwachmaten wieder !
Gegen Dummheit hilft nun mal nix.
Abwandern ,einfach und einzige Möglichkeit .
Man sagt, Baerbock habe vor dem Russen gewarnt, der bald vor deutschen Haustüren stehe. Dasselbe hat mein Opa, Ostfrontveteran und überzeugter, nunja, Sie wissen schon, auch immer getan.
Ja. Baerbock hatte ja wie Habeck auch Opas, die gegen die Russen ins Feld zogen. Man weiß inzwischen, dass Überzeugungen transgenerational wirkend weiter gegeben werden können. Hoffnung besteht durch Eigentherapie, die wie es scheint bislang nicht erfolgte.
Gauck, der Pfarrer, würde ja auch gerne noch dafür in den Schützengraben – wie einige andere ja ebenso.
Was wollen die Europäer und die Ukraine am Tisch für Friedensverhandlungen? Die Europäer sind abgemeldet, haben nichts zu sagen und dürfen nur noch zahlen. Außer Geld und Waffen in einen sinnlosen Krieg zu schicken haben die Europäer noch nichts für einen Frieden in den Ukraine getan. Und in der Ukraine sind laut Selenskyjs Dekret Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verboten worden. Ein entsprechendes Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde schon 2022 veröffentlicht. Dieser Beschluss beinhaltet folgenden Satz: „Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hat beschlossen, die Unmöglichkeit festzustellen, Verhandlungen mit dem Präsidenten der Russischen Föderation W.… Mehr
Wenn man diesen Kartellparteien so zuhört,.. was bilden die sich eigentlich ein, dass ein Selenskij für immer Präsident der Ukraine bleibt? Ist denen entgangen, dass Trump den so schnell wie möglich weg haben will? Die wollen, Geld, Waffen, Soldaten, und sonst was in die Ukraine schicken, obwohl die heute nicht mal sagen können WER die Ukraine eigentlich in absehbarer regiert. WAS wenn die demnächst wieder eine pro-russische Regierung bekommen, bekommen die dann immer noch 700 Mrd. Euro „Wiederaufbauhilfe“, Waffen usw. geliefert? UND, will der nächste Präsident der Ukraine überhaupt ausländische (Friedens)Truppen in seinem Land haben? Diese Frage scheint sich von… Mehr
Als Frau Dr. Alice Weidel erklärte, dass aufgrund der Energiewende die Preise für die Verbraucher explodiert sind, dass schon wieder der CO2-Preis erhöht wurde und die Preise deshalb noch weiter gestiegen sind, sagt der Herr Dobrindt doch tatsächlich, die vereinigten Linksextremisten stimmten freudig zu, das wäre ein Märchen, das wäre „ihr Märchen“.
Man sieht daran, dass diese linken Politiker die Wahrheit nicht ertragen können und in einer völlig anderen Welt, in einer abstrusen und verlogenen Realität hinter ihrer Brandmauer leben. Die Verbraucher wissen es besser, denn die müssen die Wucherpreise bezahlen und die werden wegen dem Kartell täglich ärmer.
In Deutschland wird wegen die extrem linken, schwarzrotgrüner Politik alles teurer. Manche mussten diese Politik bereits schon mit ihrem Leben bezahlen. Und es werden nicht die Letzten gewesen sein.
Nach jeder Wahl wird es teuer für das Wahlschaf, das vor der Wahl hofiert und umschmeichelt und gleich danach nur noch als Nutzvieh gesehen wird. Jeder Wahlgewinner will nach der Wahl die Ernte einfahren und seine Lieblingsprojekte durchsetzen. Dafür braucht man Geld. Jede Menge Geld. Je mehr Koalitionspartner es sind, desto mehr Lieblingsprojekte. Also noch mehr Geld. Woher nehmen? Na, von dem dummen Stimmvieh, das seine Stimme (im wörtlichen Sinne) abgegeben hat und jetzt gefälligst vier Jahre lang die Klappe halten und einfach zahlen soll. So läuft das Spiel jedes Mal. Wer erinnert sich noch an den 01. Januar 2007?… Mehr
Zweiter Versuch
dass die kommende Regierung sehr viel Geld ausgeben wird…
, das zuvor den Bürgern abgenommen wird…
Wer CDU wählt sitzt mit dem Regenschirm im Bett.
es gibt nur eine Alternative