Wie NDR-„Panorama“ sich mit einem versuchten Rufmord selbst beschädigt

Während die NDR-"Panorama"-Redaktion einen Bundeswehr-Offizier für zwei Likes zum Rechtsextremisten abstempelte, ist eine Redakteurin auf Twitter mit mehreren verfassungsfeindlichen Organisationen verbunden. Die Methoden werfen viele Fragen auf und werden für "Panorama" in den sozialen Medien zum Bumerang.

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Nun hat also die Panorama-Redaktion der ARD ein neues Exempel statuiert: Einem Bundeswehr-Offizier soll zum Verhängnis werden, dass er offenbar vor Jahren mal einen Kameraden kennengelernt hat, der die „falschen“ Bücher (solche aus dem Antaios-Verlag) liest und der im Verfassungsschutzbericht als „rechtsextrem“ aufgeführten „Identitären Bewegung“ nahestehen soll. Mit diesem war der denunzierte Offizier auf dem sozialen Netzwerk Instagram verbunden. Einmal hat der Denunzierte ein Bild von Buchrücken des Antaios-Verlags mit „gefällt mir“ quittiert, ein andermal ein Bild des Betreffenden mit Corona-Maske und dem kryptischen Hinweis „#nullkommadreisieben“. Ohne den Angegriffenen Stellung nehmen zu lassen (das tat er dann in der Bild-Zeitung), verkündete NDR-Panorama: „Bundeswehr: Social-Media-Leiter sympathisiert mit Rechtsradikalem“.

Miserable Recherche
NDR-Panorama bezichtigt Offizier der Sympathie zur Identitären Bewegung
Die Bundeswehrführung hat sofort, statt ihren Soldaten in Schutz zu nehmen, was angesichts der zahlreichen ebenfalls in den sozialen Medien auffindbaren (aber von Panorama ignorierten) Belege für dessen Engagement für nicht-weiße Kameraden ein Leichtes gewesen wäre, den Offizier von seiner Aufgabe entbunden und eine „Prüfung“ eingeleitet. Das heißt mit anderen Worten: Der Offizier ist angeschlagen – und geht vermutlich in diesen Tagen durch seine ganz persönliche Kommunikationshölle.

Panorama hat sein offensichtliches Ziel erreicht: Angst verbreiten nach der alten Methode des Mao Zedong: „Bestrafe einen, erziehe Hunderte.“ Nun sollen also wohl alle Bundeswehr-Soldaten und nicht nur die gewarnt sein: Kontrolliert schnell eure Instagram-, Twitter- und Facebook-Kontakte, ob da nicht einer dabei ist, der den eigenen Ruf kontaminieren könnte. „Guilt by Association“ – „Schuld durch Assoziation“ nennt man diese in totalitären Diktaturen praktizierte Methode auch:

Der Angeklagte kennt jemanden, der übel ist, also muss er selbst auch ein Übler sein und alles, was er zur Verteidigung vorzubringen hat, ist damit unwirksam. Dass es zahlreiche Bilder gibt, auf denen der Denunzierte im Rahmen der Aktion „Flecktarn kennt keine Unterschiede“ freundlich mit nicht-weißen Bundeswehrsoldaten posiert, hilft ihm in den Augen der Panorama-Diffamierer offenbar nicht, sofern man das Augenmerk überhaupt einmal darauf gerichtet hatte. Und die naheliegende Frage, ob der Diffamierte überhaupt wusste, was der Antaios-Verlag publiziert (der übrigens nicht verboten ist) und ob er wusste, dass „nullkommadreisieben“ der Titel eines Liedes über eine Corona-Verschwörungstheorie ist, ob er vielleicht einfach die Bilder schön fand, das alles interessierte nicht.

Wer ein Exempel statuieren will, darf keine Rücksicht auf den einen Betroffenen nehmen. Es geht nur darum, dass die Botschaft klar wird: Passt auf, dass ihr ja nicht das „Falsche“ lest oder die „falschen“ Leute kontaktiert, sonst seid ihr dran wie der Offizier.

Die Heuchelei der Panorama-Redaktion

Diese Diffamierung ist umso perfider, als ihre Schöpfer selbst auf Twitter mit Verfassungsfeinden verbunden sind, wohlweislich solchen aus dem linksextremen (in den Augen der NDR Panorama-Redaktion offenbar unproblematischen) Spektrum. Caroline Walter aus der Panorama-Redaktion folgt bei Twitter einem Account namens „Rigaer94“, der offensichtlich von linksradikalen Hausbesetzern aus der Rigaer Straße 94 in Berlin betrieben wird.

Walter ist außerdem mit Twitter-Accounts von vier Organisationen verbunden, die in den Verfassungsschutzberichten der jeweiligen Bundesländer stehen.

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Kommentare ( 159 )

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Tichyfan
3 Jahre her

Der zwangsfinanzierte ÖR ein Skandal in Hochpotenz ! Alleine der SWR beschäftigt sieben Direktoren mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 253.000 Euro. Der gesamte zwangsfinanzierte ÖR gehört sofort abgeschafft. Es kann nicht sein das Mondgehälter für Moderatoren, Megapensionen für Intendanten und fehlende Kontrollmöglichkeiten durch die Beitragszahler einfach vom Verfassungsgericht ignoriert werden. Inzwischen ist es – u.a. durch den parteienverfilzten ÖR zu einer breiten gesellschaftlichen Ablehnungsfront des zwangsfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk gekommen. ZB. Kleber, so ziemlich die negativste Auslese unter den Journalisten (Kleber ist kein ausgebildeter Journalist er ist Jurist), inkompetent, und überbezahlt…usw. Der eigentliche Skandal, dass dieser Kerl durch monatliche Zwangsgebühren finanziert… Mehr

prague
3 Jahre her

Stürmer lässt grüssen, diese Linksfaschisten haben von ihren Vorgängern gut gelernt und Heute, wie damalls ist das für die Karriere ein grosses PLUS. Ich glaube die suchen händeringern Menschen, die sie diffamieren können und ihre Existenzen zerstören können, das ist der Auftrag der ÖR, dafür werden sie fürstlich belohnt.

Meykel
3 Jahre her

Warum rasten diese fanatischen Blockwarte vom NDR so dermaßen aus, dass sie versuchen die Karrieren von Menschen mit falschen Behauptungen gnadenlos zu zerstören? Sie stehen vor den Scherben der unsinnigen Politik der Grenzöffnung 2015, die von ihnen entscheidend mitgeprägt wurde. Jetzt merkt auch der letzte, welche verhängnisvolle Fehlentscheidung da gelaufen ist. Und deshalb werden alle die Menschen, die damals dagegen waren, weil sie ihren Verstand gebraucht und logisch gedacht haben, mit Hass verfolgt. Für alles was diese Leute in Funk und Presse jetzt so beklagen, Existenz der AFD, Hass im Internet, Zunahme von Rechten Ansichten sind sie, diese Gutmenschen und… Mehr

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Meykel

Vielleicht wäre gut, sich mit den Inhalten, die die neue Partei vertritt, zu beschäftigen, um zu wissen, für was sie steht und weshalb sie wichtig ist – und gar nicht „beklagt“ werden muss?

HGV
3 Jahre her

Der Spiegel hat gestern ein Interview gegeben, dass zeigt, wie es in D derzeit läuft. Im Wesentlichen hat er einen Fehler begangen und hätte sich besser informieren müssen. Er hat jetzt wohl erkannt, dass die Bundeswehr ihn ans Messer liefern würde. Also obacht, wo man auf Like drückt!

D. Ilbert
3 Jahre her

Für herausragende schauspielerische Darbietungen gibt es den „Oskar“. Für eine völlig vergeigte schauspielerische Leistung die „goldene Himbeere“.

Für herausragende journalistische Arbeit gibt es den „Pulitzer-Preis“. Was gibt es für „Journaille“? Nix! Was uns fehlt: Die Prämierung herausragender journalistischer Fehlleistungen z.B. durch Aufnahme in die noch zu erschaffende „Karl Eduard von Schnitzler Hall of Shame“ im Rahmen einer jährlich stattfindenden öffentlichen Veranstaltung.

GNaB
3 Jahre her
Antworten an  D. Ilbert

Schöne Idee. Und der „Sudel-Ede in Gold“ geht dieses Jahr an Anja Reschke und Team für ihre herausragende Leistung in ARD-Avengers Endgame.

D. Ilbert
3 Jahre her
Antworten an  GNaB

„Der Sudel-Ede“ gefällt mir ausgezeichnet. „in Gold“ ist aber nicht Ihre Ernst, oder? Wenn schon, dann in „echt Blech“, kann auch leicht angerostet sein.

GNaB
3 Jahre her
Antworten an  D. Ilbert

Da wir das Zusammenleben täglich neu aushandeln sollen, sind wir gute Bürger und einigen uns in der Mitte: Katzengold?

D. Ilbert
3 Jahre her
Antworten an  GNaB

Wie ich diese faulen Kompromisse nicht mag! 😉

Jack Black
3 Jahre her

So unfassbar wie diese ganze Geschichte war aber auch der Auftritt des als „Nazi“ gescholtenen Bundeswehr-Offiziers in der Bild-Zeitung. Die Unterwerfungsrede hörte sich an, als hätte Helge Braun (Merkels Vordenker) sie höchst persönlich verfasst.

Oliver Koenig
3 Jahre her
Antworten an  Jack Black

Auch der demütigste Kniefall wird den Mann nicht retten. Die Linksextremisten wollen nicht nur Unterwerfung, sondern Zerstörung der Andersdenkenden.

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  Jack Black

Das mit dem Herrn Braun als „Merkels Vordenker“ muss mit Sicherheit noch einmal überdacht werden. Danke für den Schmunzler!

GNaB
3 Jahre her

Und noch etwas: Wenn man für zwei lächerliche Likes im Internet for Nichtigkeiten eine solch mediale Aufmerksamkeit geschenkt bekommt, auf welche göttlichen Weihen darf ich es wagen zu hoffen, wenn diese investigativen Eliten herausfinden, dass ich Tichy finanziell unterstützt habe. Da läuft einem vor Freude schon der Sabber runter. Lege schon mal den Sonntagsanzug fürs Bild zum Artikel raus.

Heinrich Wolter
3 Jahre her

Laut NZZ sollen es sogar vier likes gewesen sein!

GNaB
3 Jahre her

Wer oder was ist Panorama?
Don Alphonso hat den Dreck, für den man uns Geld abknöpft, schön seziert. Darin liegt das einzige Gegengift gegen den ganzen linksradikalen Schund, der uns im Schafspelz anglich objektiven Journalismus serviert wird. Man möchte denen Verachtung entgegenrufen, könnte man annehmen, dass Reschke und Co. zu Gefühlsregungen wie Scham in der Lage wären. Long gone. Vergebliche Mühe.

EndofRome
3 Jahre her

Da hat es also mal einen „Guti“ erwischt. Wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein.