Wenn die Verbraucherzentrale den Grünen zur Hilfe eilt

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen warnt vor dem Einbau von neuen Gasheizungen. Dass ihre Leiterin, die Grüne Ramona Pop, damit ihrer Partei Flankenschutz leistet, stört in den Medien niemanden.

IMAGO / Bernd Elmenthaler
Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern erhält er viel Raum, wenn es um Produkte geht: der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Schon im ZDF konnte sich die Organisation bei der Ausschussberatung zum Heizungsgesetz darüber beschweren, dass „fossile Gasheizungen“ auch nach dem 1. Januar 2024 eingebaut werden dürften. Das bedeutete „Kostenrisiken“ und „Unsicherheit für die Verbraucher“.

Diese Argumentation ist nicht unbekannt. Sie erinnert an das Mantra der Grünen, weshalb das Heizungsgesetz so schnell durch den Bundestag geboxt werden müsste. Zumindest bis die Verabschiedung des Heizungsgesetzes vorerst vom Bundesverfassungsgericht gestoppt wurde. Dann hieß es plötzlich, eine Sondersitzung des Bundestages in der Sommerpause ginge nicht, dies würde die CDU/CSU für eine Kampagne ausnutzen. Geht es bei der Heizung wirklich um den Verbraucher?

Die Frage könnte man auch an die Verbraucherzentrale stellen. Denn es gibt einen Schnittpunkt zwischen der Rhetorik der Verbraucherzentralen und der Rhetorik der Grünen. Er heißt Ramona Pop. Die ehemalige grüne Wirtschaftssenatorin von Berlin ist mittlerweile Leiterin des Bundesverbandes. Eine Seitenwechslerin par excellence: von der Politik in die NGOs. Das Programm geht dennoch weiter.

Auch eine Woche nach der Ausschusssitzung führt die Verbraucherzentrale ihren Konflikt weiter. Grüner Flankenschutz für ein angeschlagenes Projekt. Der „Rheinischen Post“ erklärt Pop, dass vor dem Einbau einer Gasheizung nur gewarnt werden könnte. Begierig nimmt die Tagesschau diese Meldung auf.

Problematisch nur: dass Pop als Grüne möglicherweise weitergehende Absichten hat, bleibt dem Leser verborgen. Bekanntlich soll es ja auch grüne Verwandtschaftsbeziehungen gegeben haben, die über Monate nicht kommuniziert wurden. Die Grünen spielen über Bande, und manches Medium macht freudig mit.

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Kommentare ( 46 )

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46 Comments
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Michael M.
10 Monate her

Ja und, das Kostenrisiko übernehme ich doch komplett selbst und deshalb geht das diesen Lobbyisten überhaupt nichts an.
Das ist doch der Punkt der letztendlich zählt, meine Entscheidung, mein Risiko, mein (erarbeitetes und bereits mindestens einmal versteuertes) Geld.

Michael M.
10 Monate her
Antworten an  Michael M.

In meinem Umfeld versuche ich es den Leuten zu erklären und die allermeisten haben inzwischen kapiert, dass die Grünen völlig ahnungslos sind und dass es denen auch nicht um den Umweltschutz (das Klima ändert sich weiterhin wie eh und je, und die Hybris der Mensch wäre hier relevant ist der größte Unsinn ever) geht.

Axel Fachtan
10 Monate her

Die Parteien haben sich den Staat und alle zivilen Organisationen ganz und gar zur Beute gemacht.
Die 81 Millionen parteilosen Deutschen werden von der einen Million Parteimitgliedern gnadenlos ausgebeutet, untergebuttert und niedergemacht.
Deutschland braucht keine zusätzliche Mafia. Es hat seine Parteien, die gelernt haben, sich ohne wechselseitige Straßenschlachten bestmöglich zu bedienen.
Die halten zusammen und teilen Geld und Macht unter sich auf. Das Volk darf gerne verrecken.

R. Niebuhr
10 Monate her

Die Übergänge von Politikern in Wirtschaftsverbände und andere Vorfeldorganisationen beherrschen die Grünen sehr gut. Ein anderes Beispiel ist Kerstin Andreae (BV Energie und Wasserwirtschaft). Das machen die anderen Parteien auch, aber die Grünen sichern sich die wichtigen Posten, um die Energiewende durch zu ziehen auch bei Agora. Den Anderen fehlen die Ideen und der EInfluss. Nur dagegen sein, reicht eben nicht. Solange sich da nichts tut, wird sich auch nichts ändern.

StefanZ
10 Monate her

Das einzige und grösste Kostenrisiko für die Verbraucher ist diese Rot-Grün-Gelbe Regierung. Vor der müsste die Dame ständig warnen. Aber eine Krähe…

Seemann
10 Monate her

Alles, aber auch wirklich absolut alles was von der grünen Sekte kommt ist toxisch. Zum Glück merken es so langsam die Menschen im Lande.

Seemann
10 Monate her

Alles, aber auch wirklich absolut alles was von der grünen Sekte kommt ist toxisch. Zum Glück merken es so langsam die Menschen im Lande.

Sonny
10 Monate her

Ach Herr Gallina, manchmal wünschte ich, ich würde auf einer einsamen Insel leben und müsste mit den Menschen „da draußen“ keinen Kontakt mehr haben. Wir leben in einer Zeit, die ich mehr und mehr zu einer verlorenen Zeit rechne. Räuberbanden haben die Politik übernommen und jeder noch so kleinste Mitläufer versucht, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Und sei es auch noch so klein und ungenießbar. Sch… doch auf die Menschen, so denken diese Freiheitsvernichter. Für die sind die Menschen dazu da, übers Ohr gehauen zu werden. Und wie es aussieht, schaffen die das auch, weil die meisten Menschen einfach nur… Mehr

Last edited 10 Monate her by Sonny
StefanB
10 Monate her

Alle Institutionen sind linksgrün durchseucht. Stichwort „Marsch durch die Institutionen“.

Niklot
10 Monate her

Wenn ein ehemaliges Regierungsmitglied eine Organisation führt, ist es sicher keine Nichtregierungsorganisation (mehr).

Kuno.2
10 Monate her

Die sauberste Energie ist immer noch die Kernenergie. In den USA hat ein Fusionsreaktor experimentell funktioniert; warum gibt es dazu bei uns keine Forschung? Aber Nuklearanlagen sind ein heißes Thema in einem Land ohne Friedensvertrag und mit weiterhin beschränkter Souveränität.