Schwere Vorwürfe gegen Lauterbach: Patientenschützer sehen Versorgung von bis zu 200.000 Pflegebedürftigen in Gefahr

Die Stiftung Patientenschutz warnt vor den Auswirkungen der Pfleger-Impfpflicht. Auch die Zahlen von den Arbeitsämtern sind alarmierend. Gesundheitsminister Lauterbach beschränkt sich auf die Beschimpfung von ungeimpften Pflegern.

IMAGO / Metodi Popow

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert das Vorhaben der Bundesregierung, ab dem 16. März eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für Angestellte des Gesundheitswesens und Pfleger durchzusetzen, scharf. Bis dahin muss jeder, der in einer Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung arbeitet, die Impfung oder einen Genesenenstatus nachweisen. Der Stiftungsvorstand Eugen Brysch warnte gegenüber AFP, „dass Karl Lauterbach die Versorgung von bis zu 200.000 Pflegebedürftigen und Kranken in Gefahr bringt“. Brysch sieht außerdem Vollzugsprobleme bei Gesundheitsämtern, Ordnungsbehörden und Arbeitgebern. Eine „Basta-Politik“, die mit der Brechstange umgesetzt werde, würde scheitern, so Brysch weiter.

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Bereits im Dezember warnte die Stiftung vor einer drohenden Versorgungskrise in der Altenpflege. In einem Statement sagte Byrsch damals, die Impfpflicht berge Sprengstoff und die Politik habe die Lunte angezündet. „Mit der heutigen Entscheidung hat die Politik die Lunte angezündet. Denn die Impfpflicht birgt Sprengstoff. Schließlich versorgt eine Pflegekraft in der Altenpflege zwei Menschen. Verlassen nur zehn Prozent der schon heute hochbelasteten Beschäftigten ihren Beruf, dann werden 200.000 Pflegebedürftige keine professionelle Hilfe mehr erhalten können.“

Laut der Bundesagentur für Arbeit haben sich im Dezember und Januar 25.000 mehr Menschen im Gesundheits- und Sozialsektor arbeitssuchend gemeldet als üblich, davon 12.000 aus der Pflege.

Auch der Bundesverband der Ärzte bemängelt die Art und Weise der Umsetzung. Die Vize-Vorsitzende Elke Bruns-Philipps kritisierte nun, die einrichtungsbezogene Impfpflicht sei nicht umsetzbar, da den Gesundheitsbehörden das Personal fehle, um jeden Einzelfall bearbeiten zu können. Laut Bruns-Philipps rechne man damit, dass im Schnitt bei fünf bis zehn Prozent der Mitarbeiter kein eindeutiger Nachweis oder kein vollständiger Impfschutz vorliege und eine Meldung an das Gesundheitsamt erfolge, das sagte sie der Rheinischen Post. „Das ist eine erhebliche Belastung mit der Prüfung jedes Einzelfalls, wie es jetzt vorgesehen ist, die die Gesundheitsämter nicht zeitnah bewältigen können“, so Bruns-Philipps weiter.

Karl Lauterbach hat die Forderungen nach einer Verschiebung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht bereits zurückgewiesen. „Das kommt für uns nicht infrage“, so der Gesundheitsminister. Außerdem prangerte er Pflegekräfte an, die sich der Impfpflicht widersetzen wollen. So würden sie wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und Patienten gefährden. Zudem stellte er ungeimpfte Pfleger als radikale Impfgegner dar, die sich ohnehin fragen müssten, ob sie „für den Beruf geeignet“ seien.

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Kommentare ( 158 )

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Anne W
2 Jahre her

Leicht hat er es nicht, der KL.
Rotiert ständig, um schwere Covid Wellen zu brechen und zukünftige vorher zu sehen und dann gibt es immer noch Pflegepersonal, welches sich widersetzt. Und für den Beruf sowieso ungeeignet ist. Das macht mürbe – sieht man KLs Gesicht!
( Satire)

outoffocus
2 Jahre her

Ich würde gern einmal wissen, wieviele der Abgeordneten, die für eine Impfpflicht stimmen wollen, andererseits das Röntgen der Handwurzelknochen zur Altersbestimmung bei angeblich minderjährigen Migranten ohne Papiere als „unzumutbaren Eingriff in die körperliche Unversehrtheit“ abgelehnt haben. Und dann meine Frage, was ist wohl eher ein „unzumutbarer Eingriff“ – das Röntgen der Hand oder das mehrfache Einspritzen eines Medikaments mit Notfallzulassung?

Ich erinnere an Herrn: Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, hat sich gegen umfassende Alterstests bei Asylbewerbern ausgesprochen. Röntgen ohne medizinischen Anlass verletze die körperliche Unversehrtheit und sei nur im Rahmen eines Strafprozesses zulässig. (Deutschlandfunk, 02.01.2018)

Mausi
2 Jahre her

Das ist die „Gefahr“. Wird ein Gut zu weit heruntergefahren, macht der Mangel erpressbar. Für den Bürger halte ich das auf lange Sicht nicht für eine Gefahr. Die Möglichkeit der „Erpressung“ schützt uns. Die Begriffe Gefahr und Erpressung sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Grund die Abstimmung mit den Füßen ist. Das Vorgehen der Regierenden folgt einem Plan. Der überschreibt den Willen des Einzelnen. Der Plan führt in den Einrichtungen mit Pflegepersonal zu weniger Arbeitsstunden, zu Mangel. Der erzeugt hohe Preise für eine Arbeitsstunde. Diese Preise können die Pflegeeinrichtungen selbst nur mit einem höheren Preis für einen Pflegeplatz begegnen.… Mehr

Juergen P. Schneider
2 Jahre her

Die Beschimpfung von Bürgern, die nicht der gleichen Meinung sind wie die Altparteienkoalition, ist offenkundig das Einzige was unsere politische Pseudoelite noch drauf hat. Lauterbach wird wohl nicht mehr lange im Amt zu halten sein. Noch selten hat ein neu ins Amt gekommener Minister so schnell offenbart, dass er schlicht und ergreifend vollkommen überfordert ist. Dieser Herr hat immer noch nicht bemerkt, dass er ein Bundesministerium zu leiten hat. Da kann man eben nicht immer drauflos salbadern wie in Talkshows, sondern wird gelegentlich auch mal beim Wort genommen. Das eigene Gefasel hat jetzt eben Konsequenzen.

Melante
2 Jahre her

An meinen besten Freund, in Auszügen: „Verstehe darum nur nicht, warum Du solche Angst hast!?! Oder wählst Du nur das falsche Wort und meinst eher ‚Sorgen‘ statt ‚Angst‘? Nichts ist unlogischer als Angst! Was Du mit Sicherheit weißt. Was es angeht, den Keil immer weiterzutreiben, bin ich ja wieder ganz Deiner Meinung! Nur geht das nicht. Sowenig wie es geht, die Rechnung ohne den Wirt zu machen. Glaubst Du, dass meine Kolleginnen jetzt zu „Booster- Orgien“ bereit sind, alle vier Monate ne neue Dosis, ohne zumindest Nebenwirkungen zu akzeptieren? Impffolgen wie Koma oder Herzmuskelentzündungen ignorieren, die Sterbewelle unter unseren Patienten… Mehr

Irre
2 Jahre her

Gott sei Dank, wird die Liste der Länder, in die man auswandern kann, immer länger……

Julischka
2 Jahre her
Antworten an  Irre

Darauf würde ich mich nicht verlassen! Die ganze Welt ist doch ein kompletter Irrgarten! Dort wo es heut „gut“ aussieht, kann es morgen ganz anders sein! Ein Beispiel ist Schweden. Dort gab es die Coronahysterie zwar nicht, dafür laufen viele schon mit dem Chip unter der Haut rum! Und als Deutscher ist man nicht überall gern gesehen!

Irre
2 Jahre her
Antworten an  Julischka

Aber selbst die sonst so staatsgläubigen Schweden, sind vor kurzem zahlreich gegen den „Green pass“ auf die Straße gegangen, um zu demonstrieren. Und das will was heißen! Und siehe da, alle Maßnahmen werden am 9.Februar ausgehoben. Was die Zukunft bringt, weiß natürlich keiner. Was übrigens die Staatsgläubigkeit angeht, glaube ich, dass die Deutschen weit vor den Schweden stehen….

Schoenberg
2 Jahre her

Die Kollateralschäden der staatlichen Corona-Politik sind schon jetzt schlimmer als das Virus. Aber man hat den Eindruck, in Deutschland fürchtet die politische Klasse das Ende der Corona-„Maßnahmen“ wie der Teufel das Weihwasser und wehrt sich mit allen Mitteln dagegen. Eines dieser Mittel heißt Lauterbach.

Ohanse
2 Jahre her

Was Lauterbach immer noch nicht und Olaf Scholz zu spät begriffen hat, ist, dass der Lauterbach-Hype ein viral gegangener Jux ist, ähnlich der „Bielefeld-Verschwörung“. Es handelt sich dabei um ein Experiment zur Frage der Manipulierbarkeit des politmedialen Komplexes von außen. Das Experiment befindet sich derzeit in einer Übergangsphase: Der Gesundheitsminister steht zwar völlig entblößt dar, allerdings wird er das System aufgrund der Führungsschwäche und Vergesslichkeit von Olaf Scholz weiterhin belasten. Derzeit ist der Vorgang der Verfestigung spontaner Ahnungslosigkeit hin zu routiniertem Unvermögen zu beobachten.

Niederbayerin
2 Jahre her
Antworten an  Ohanse

„… ein viral gegangener Jux..“
Vielen Dank! Ich wusste schon nicht mehr, wie ich Lauterbach, diesen medialen , psychotischen Emporkömmling nennen soll, ohne dass ich zensiert werde.

Evero
2 Jahre her

Solche Töne kommen aus der SPD, die sich bislang nach aussen sozial, und Minderheiten schützend ausgab.

Da sind aber nun reichlich braune Flecken an dem Kittel der SPD.

Die kalten Parteifunktionärskader sind inhumane Ignoranten, die Grundgesetz und Menschenrechte um ihrer Machtentfaltung pro Pharmakonzerne einfach beiseite wischen. Wissen sie doch, dass ihre Parteigenossen auch am Verfassungsgericht sitzen und ihren Kurs stützen.

Fazit: der Bürger ist Geisel der politischen Seilschaften geworden. Ungeimpfte harmlose Bürger werden zu Tätern stilisiert, wenn es den Seilschaften nützt. Und das Schlimmste: die MSM-Medien beteiligen sich an forderster Front an der Hetze. Eine Nazigeschichte im Jahre 2022.

Last edited 2 Jahre her by Evero
elly
2 Jahre her
Antworten an  Evero

Die SPD war schon immer ein Fan der Konzerne. Auf dem Wohnungsmarkt gibt sie sich pro Mieter und setzt doch die Parameter pro Immobilienkonzerne, jetzt halt pro Pharmakonzerne gegen die Freiheit, Gesundheit der Bevölkerung. Besonders perfide ist jetzt der Griff nach den Kindern

Niederbayerin
2 Jahre her
Antworten an  Evero

Früher waren es nationale SOZIALISTEN, die Deutschland ins Unglück gestürzt haben,
heute sind es globale SOZIALISTEN, die versuchen nicht nur Deutschland ins Unglück zu stürzen.
Dieses Mal haben sie reiche und mächtige Unterstützer, die mit ihren NGO’s die ganze Welt umspannen.
Wir sind mitten im Krieg gegen die Menschen und gegen die Menschlichkeit, die mit Schlagwörtern wie „neue Normalität“, „Transhumanismus“, „Agenda 2030“ usw. daherkommt.
Da aber jeder SOZIALISMUS, egal ob braun oder rot, immer gescheitert ist, hoffe ich, dass der grüne dieses Mal auch scheitern wird – sonst ist die Menschheit gescheitert.

Lizzard04
2 Jahre her
Antworten an  Evero

Stimmt, aber die SPD Funktionäre marschieren dabei schon länger ganz vorne mit. Eigentlich sind das immer die Ersten, die sich von Grundrechtseinschränkungen begeistert zeigen!

elly
2 Jahre her

Beschimpfung von Ungeimpften ist derzeit politisch in und funktioniert halt leider beim Volk. Die Impfpflicht ist das Beruhigungsmittel für Volkes schlichtes Gemüt.