Faeser posiert mit Israelfeind

Bei einer Preisverleihung gegen Rassismus und Rechtsextremismus werden der Rapper „Massiv“ und die Innenministerin ausgezeichnet. Der Rapper fiel in der Vergangenheit mit antiisraelischen Sprüchen und Salafisten-Verehrung auf. Schirmherr der Veranstaltung? Der Bundeskanzler.

picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
V.l.n.r.: Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Organisator der Veranstaltung Ernes Erko Kalač, Rapper Massiv

Es ist eine merkwürdige Veranstaltung: Am Dienstag fand die Verleihung des Hamza-Kurtović-Preises statt. Der Preis ist nach einem Opfer des Anschlags von Hanau benannt worden und soll eigentlich an Persönlichkeiten gehen, die sich gegen Rassismus und Extremismus einsetzen.

Irritierend war der Auftritt des Rappers Massiv. Der war in der Vergangenheit mit Antisemitismus, Israelhass und Verherrlichung von Islamisten aufgefallen. So verherrlichte er Bilal Gümüs, einen der führenden Salafisten in Deutschland, und behauptete, dass Juden das Wasser der Palästinenser versalzten.

Nach Informationen der Tageszeitung Welt saß in der Jury des Hamza-Kurtović-Preises auch Tarek Baé, der für die Stiftung „Seta“ arbeitet. Die Denkfabrik steht der AKP nahe, der Partei des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan. Er soll Sympathien für die Muslimbruderschaft hegen.

Methode „antifa“ – Faeser geht nicht auf den Vorwurf ein

Extremisten, die den Preis gegen Extremismus erhalten? Als Sahnehäubchen obendrauf kommt die Tatsache, dass die ganze Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz steht. Eine weitere Preisträgerin? Innenministerin Nancy Faeser. Faeser, die sonst immer wieder ihren Einsatz gegen Extremismus betont, stand sogar bei einem Gruppenfoto direkt neben Massiv auf der Bühne.

Die Bild-Zeitung stellte daher eine Anfrage an das Bundesinnenministerium. Die Antwort ist ein Déjà-vu: Man spreche sich für den „Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ aus. Faeser habe „den Hamza Kurtović Award aufgrund ihres Engagements gegen Rassismus und ihrer engen Verbundenheit mit den Opfern des rechtsextremistischen Anschlags in Hanau verliehen bekommen“.

Das erinnert frappierend an die „Causa antifa“. Darauf angesprochen, dass sie in einem Blatt einen Artikel veröffentlicht hatte, das von einer vom Verfassungsschutz beobachteten linksradikalen Organisation herausgegeben wird, twitterte die Ministerin: Die Vorwürfe seien durchschaubar, denn sie habe sich ja immer gegen Rechtsextremismus eingesetzt. Eine Distanzierung vom Linksextremismus erfolgte erst gar nicht.

Keine Distanzierung von Radikalen auf der Bühne

Setzen, Thema verfehlt, könnte man sagen – aber die Antworten von Faeser haben offenbar Methode. Ohne Scheu verbündet man sich mit Extremisten aus der linken oder sogar islamischen Szene, solange man nur gegen den bösen Rechtsextremismus vorgehen kann, so, als handelte es sich um die einzige verfassungstechnisch bedenkliche Ideologie.

Dieselbe fadenscheinige Strategie verwendet auch das Bundeskanzleramt. Dort hat man die Schirmherrschaft des Kanzlers so verteidigt: In Deutschland sei „kein Platz für Rechtsextremismus und Rassismus und das gilt, egal in welcher Form“. Aber wieso steht man dann mit Radikalen auf der Bühne? Warum gibt es keine Distanzierung – eine Sportart, die die Politik doch sonst mit solcher Leidenschaft pflegt?

Indes kommt vom „American Jewish Committee Berlin“ eine ganz klare Ansage: „Dass ausgerechnet der Rapper Massiv, der selbst Hass und Hetze verbreitet, mit diesem Preis ausgezeichnet wurde, ist ein Skandal. Wir erwarten, dass die Jury zu diesem Sachverhalt Stellung nimmt und vor allem zu der Frage, ob ihnen diese Äußerungen vorher bekannt waren und wie sie diese einschätzen.“

Bei so viel politischem Verantwortungsgefühl, wie es das Kanzleramt und das Innenministerium vorexerziert haben, ist aber mit einer Korrektur nicht zu rechnen.

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Kommentare ( 49 )

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Iso
2 Jahre her

Das ist keine Musik, das ist Müll.

Manfred_Hbg
2 Jahre her

Mit Blick auf die im Artikel genannten privaten „Persönlichkeiten“ und auf die dunkel- bis tiefdunkelroten SPD’ler O.Scholz und N.Feaser will ich hier nur noch hinzufügend und etwas abgewandelt sagen: jeder Topf findet seinen Deckel!

Was zusammenpaßtt findet sich eben….. . (Zynism/Iro off)

Dr. Rehmstack
2 Jahre her

Unsere Gesellschaft würde wieder etwas normaler aussehen, wenn wir einen Preis stiften würden, benannt nach den Opfern des Breitscheidplatzes, dass dieses undenkbar ist, zeigt die ganze Misere an.

bfwied
2 Jahre her

Wir haben eine linksradikale u. v. a. durchsichtig-dumme Regierung. Seltsam, dass es sich hier dazu entwicklet hat. Dieses linke Befreiungsgeschwätz dauert seit über 40 Jahren – „Arbeiterbefreiung“, Befreiung der „unterdrückten Völker“, der Kolonien, auch wenn die heute noch, nach über 100 Jahren (Namibia) von der Infrastruktur profitieren. Sie tragen Kleidung aus Ländern, in denen Kinderarbeit etc. noch gang und gäbe ist, was die sich auch nicht verbieten lassen, und schuld daran sind die bösen Kapitalisten, die dort fertigen lasse, aber sie sind nicht bereit für eine Hose statt 30 E 120 E zu bezahlen. Die Deutschen sind ein Dauerrevolutionsvolk, selbstverständlich… Mehr

Manfred_Hbg
2 Jahre her
Antworten an  bfwied

UND war da nicht auch noch etwas in Meck-Pom? Gibt es dort nicht eine linke Verfassungsrichterin namens B. Borchardt die vom Verfassungsschutz beobachtet wird?!

Oh MAN aber auch, da bin ich aber wirklich voll froh das wir nur ein Problem mit den Rechtsextremimus und den Rechtsextremen haben. Danke N.Feaser. (Zynism/Iro off)

Ralf Poehling
2 Jahre her

Die rechtsextreme Szene in Deutschland ist getürkt. In doppelter Hinsicht.
Sie ist zu weiten Teilen simuliert oder zugewandert und hat uns unterwandert.
Die CDU hat das bereits begriffen. Die SPD noch nicht.
Die CDU hat sich anfangs ungläubig dagegen gesträubt aber doch eingelenkt.
Die SPD scheint sich aber noch deutlich mehr zu sträuben und fährt weiter auf dem falschen Kurs. Schwer irritiert lässt einen der anscheinende Einsatz extralegaler Mittel auf weiche Ziele im Ausland zurück, mutmaßlich zum Zwecke der Einschüchterung. So etwas kennt man sonst nur aus Russland.

Deutscher
2 Jahre her

Wer mit Rechtsextremen mitdemonstriert (oder mit Antisemiten posiert – Anm. d. Verf.) der muss sich das Gedankengut dann auch zurechnen lassen…“
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Sept. 2020

Last edited 2 Jahre her by Deutscher
Demokratius
2 Jahre her
Antworten an  Deutscher

Das sollte aber auch für die Anhänger von Linksextremen gelten und für die Fans von „Feine Sahne Fischfilet“! Staatsfeind ist Staatsfeind, egal ob rechts- oder links-außen.

Wenzel Dashington
2 Jahre her

Der linksradikalen Faeser wird ihre offene Gesellschaft noch vor die Füße fallen, aber sowas von.

Busdriver
2 Jahre her

Die Antisemiten sitzen vor allem da, wo der durch ÖR Medien geprägte Normalbürger sie nicht vermutet, im linken und im islamischen Spektrum.

Jan
2 Jahre her

Schlimmer als die Anti-Israel-Haltung von diesem Rapper ist, dass sich die deutsche Spitzenpolitik generell mit solchen Primitivlingen gemein macht, die als „Künstler“ dieses ganze migrantische Gangster- und Gewalttäter-Image repräsentieren und verherrlichen. Die Problematik um organisierte Clan-Gangster und sonstige migrantische Intensivtäter gehört zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen in diesem Land. Trotzdem bekommen solche Figuren auch noch die höchsten Weihen. Der Integrationspreis vor über zehn Jahren ausgerechnet für Gewaltrapper Bushido war offensichtlich kein Ausrutscher. Ich bin nur noch angewidert von dieser Politik.

pcn
2 Jahre her

Wenn diese sogenannte Innenministerin sich so klar und deutlich zum Linksextremismus bekennt, daraus auch offenbar keinen Hehl macht, weil sie keine Konsequenzen zu fürchten hat, dann wird sie sich letztlich zur Gewaltbereitschaft des Linksextremismus stillschweigend bekennen.
Das macht sie natürlich nicht öffentlich.
Wenn solch eine Person Innenministerin werden kann in Deutschland, dann weiß man, warum bestimmte politisch motivierte Straftaten nur halbherzig verfolgt werden.
Faeser ist ein Sicherheitsrisiko für die Allgemeinheit.