Bayern: Aus Rücksicht vor anderen Kulturen verbietet Schule Mädchen kurze Kleider

Aufruhr an einer Realschule in Bayern: Trotz sommerlicher Temperaturen ist es Schülerinnen untersagt, kurze Kleider oder Shorts zu tragen. Diese Kleidung sei aus Rücksicht gegenüber anderen Kulturen und Religionen nicht angebracht. Man stehe für eine „weltoffene Gesellschaft“, sagt die Schulleitung.

IMAGO / PhotoAlto
Symbolbild

An einer Realschule im bayrischen Ebersberg ist knappe, luftige Kleidung für Schülerinnen trotz hoher Temperaturen verboten. Der Schuldirektor begründet die züchtige Kleiderordnung damit, dass man für eine „weltoffene Gesellschaft“ stehe. Manche Mitschüler mit Migrationshintergrund und ausländische Lehrer würden sich von den kurzen Röcken und bauchfreien Tops gestört fühlen. Man müsse eben auf alle Kulturen Rücksicht nehmen, „das Recht des Einzelnen hört da auf, wo sich andere gestört fühlen“, sagt der Direktor.

Eltern wurden nicht informiert

Die Kleiderordnung sei in allen Klassen ausführlich besprochen worden, sogar Powerpoint-Präsentationen habe es zu dem Thema gegeben. Die Eltern einiger Schülerinnen sind empört: Sie wurden nicht informiert. „Sonst bekommen wir wegen jeder Kleinigkeit eine Mitteilung“, sagt eine Mutter gegenüber der Tageszeitung Merkur. Es sei merkwürdig, dass Lehrer „sexuell erregt“ würden, wenn Mädchen bauchfrei gekleidet seien oder einen zu tiefen Ausschnitt hätten. „Ge- und Verbote, die nur Mädchen betreffen, sind nicht zeitgemäß“, meint eine andere.

Die Aufregung rund um die Kleiderordnung kann der Schuldirektor nicht nachvollziehen – diese bestehe schon seit 2007. Auch, dass sich manche Eltern eher an der Begründung stören, kann er nicht verstehen. „Schule ist kein Strand“, sagt er.


Dieser Beitrag ist zuerst bei EXXPRESS.at erschienen

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 179 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

179 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Innere Unruhe
1 Jahr her

Dieser Direktor stellt das „Recht“ der Männer und Migranten über das Recht der einheimischen Mädchen, sich zu Hause wohl zu fühlen.
Was sagen die Feministinnen dazu?
Wie wird an dieser Schule gegendert? Und was macht die gesamte Qeer-Abteilung? Dürfen sie sich denn überhaupt outen oder müssen sie sich hinter zugezogenen Gardinen verstecken, um irgendwelche Gefühle nicht zu verletzen?
Darf der evangelische und katholische Unterricht noch stattfinden?

McIre
1 Jahr her

„Refugees welcome“. Natürlich ist auch die mitgebrachte „Kultur“ bei uns willkommen. Wir passen uns gerne an. Langsam kommt die Knute auch bei den Richtigen an. Weiter so und vor allen Dingen „weltoffen“. Passt euch an, die Burka wird kommen, es ist ohnehin zu spät.

kasimir
1 Jahr her
Antworten an  McIre

Das Fatale daran ist, daß sie es gar nicht so wirklich mitbekommen. Es ist wie der Frosch im Kochtopf, bei dem langsam das Wasser erhitzt wird… Meine Kollegin hat eine Tochter im Teenie-Alter, die im Berliner Wedding das Gymnasium besucht. Selbst dort haben bereits muslimische Regeln Einzug gehalten: Trägt ein Mädchen einen etwas kürzeren Rock oder Shorts, wird sofort von den muslimischen Jungs interveniert („zieh‘ dich mal vernünftig an“, „hast du gar keine Würde?“)- das kommt wohlgemerkt, von den männlichen Mitschülern meist türkischer oder arabischer Herkunft und geht nun schon soweit, daß die Mädchen ihres Jahrganges es selbst bei sommerlichen… Mehr

Elki
1 Jahr her
Antworten an  kasimir

Ich halte dies nicht für „seltsame Zeiten“, es sind sehr gefährliche Zeiten geworden, weit mehr als nur für unsere Freiheit oder unsere abendländische Kultur, die Altparteien verteidigen diese Kultur offenbar nicht mehr, zeigen auf Demokratie und einen Rechtsstaat, der nicht von dieser Seite akzeptiert und zunehmend durch deren Gesetze ersetzt zu werden droht.

Britsch
1 Jahr her

„Das Recht des Einzelnen hört da auf, wop sich Andere gestört fühlen“
wenn das so wäre, dürfte man gar nichts mehr, denn irgend Jemand fühlt sich immer gestört selbst bei kleinsten Nichtigkeiten
Das Recht des Einzelnen hört da auf, wo Rechte Anderer verletzt werden.
Rechte werden durch niedergeschriebenes geltendes Gesetz festgelegt
und das gilt offiziell immer noch

Kassandra
1 Jahr her

Mich würden mal so ein paar Geschichte von Lehrern und insbesondere Lehrerinnen aus ihrem neuen Alltag in der Schule interessieren – und mit welchen „Problemen“ sie so in ihrem Unterricht seit 2015 konfrontiert sind.
Es soll ja Angriffe und Übergriffigkeiten auf Pädagogen geben. Weshalb also nicht auf Schülerinnen und Schüler untereinander? Kommt leider nicht in die Presse und politisch beschweigen sie es auch.
Eine Bekannte, die erwachsenen Akademikern aus diesem Kulturkreis unsere Sprache beibringen soll, hört schon mal, dass sie vorhaben, uns alle ins Jenseits zu befördern. Oder dass sie uns durch hohe Geburtenraten aussterben lassen werden.

Britsch
1 Jahr her

Und wer nimmt Rücksicht auf Eingeborene, schon immer hier Lebende wie mich z.B. ? Ich empfind es z.B. als furchtbar wenn ich mit dem Anblick solcher Figuren belästigt werde. Frauen oft schon junge Mädchen, den Kopf total eingehüllt, daß man nur das Gesicht sieht. Dazu noch, wie dann meist noch, der ganze Aufzug ist. Da muß ich mich doch fragen, wo lebe ich eigentlich? Was ist los mit uns Einheimischen. Alles was nach und nach gekommen ist an Freizügigkeit, wo ist das geblieben. Bei so mancher Vergewaltigung wollte man ja zwischenzeitlich schon der Frau / dem Mädchen die Schuld geben,… Mehr

Karina Gleiss
1 Jahr her

Deutschland wird eingehegt – aber weltoffen und tolerant. Gell?

Michael Palusch
1 Jahr her

Kinderrechte ins Grundgesetz zielt in die gleiche Richtung. Kinder sind Menschen und Personen und daher gelten, neben den Kinderschutzgesetzen, alle Artikel des GG auch uneingeschränkt für Kinder. Wer „Kinderrechte“ ins GG aufnehmen will, der will staatliche Hoheit über die Kinder erlangen, will Eltern als Erziehungsangestellte des Staates.

Last edited 1 Jahr her by Michael Palusch
Michael Palusch
1 Jahr her

„das Recht des Einzelnen hört da auf, wo sich andere gestört fühlen“ Das ist mit einer der dümmsten Sprüche die einem begegnen können. Wer diesen BS absondert ist enweder denkbehindert, strammer Ideologe oder beides. Ein Recht bleibt auch dann ein Recht wenn andere sich gestört fühlen. Für den wirren Mann scheint aber, wie in Diktaturen üblich, alles verboten zu sein, was nicht von Sitten- und Gesinnungswächtern erlaubt wird. Mit dieser verdrehten Auslegungen von Recht könnte man alles verbieten, zum Beispiel auch, dass der feine Herr Direktor das Schulgelände weiterhin betreten darf, da sich Schüler, Eltern und Steuerzahler von seinen totalitären… Mehr

G
1 Jahr her

„Das Recht des einzelnen hört da auf, wo andere sich gestört fühlen.“ Was für ein Blödsinn. Damit kann alles und jedes verboten werden. Ich fühle mich z. B. von Kopftuchträgerinnen gestört. Oder von bettelnden Zigeunern. Werden deren Rechte durch mein Gestörtsein beschnitten? Wohl eher nicht.

KoelnerJeck
1 Jahr her

„das Recht des Einzelnen hört da auf, wo sich andere gestört fühlen“, sagt der Direktor.

Das ist totalitär! Fühlen ist etwas subjektives,es kann jeder behaupten, dass er sich von einem anderen gestört fühle.
Umgekehrt wird nämlich ein Schuh draus: Jede Handlung ist frei, es sei denn, es steht ihr ein objektiv überprüfbares Recht entgegen. Derjenige, der sich gestört fühlt, muss beweisen können, dass er ein Recht hat, den anderen zu einer Handlung zu zwingen. Er müsste z.B. eine Vereinbarung vorzeigen können, die dem anderen verbietet kurze Röcke zu tragen.