Die Bauernproteste weiten sich auf Europa aus

In Deutschland protestieren Landwirte und Spediteure weiter, auch, wenn die Medien dies momentan kaum abbilden. Mittlerweile lehnen sich die Bauern auch in Frankreich, Rumänien und Polen auf. Eine kurze Übersicht:

IMAGO
French farmers to continue roadblocks as long as necessary - 22.01.2024

Die Correctiv-Affäre ist ein guter Vorwand, um die missliebigen Bauern- und Mittelstandsproteste mit den hohen Zustimmungswerten in der Gesellschaft wieder aus den Schlagzeilen heraus zu drängen.

Während die Ampel-Politiker würdigen, dass Tausende täglich für sie auf die Straßen gehen, und die Medien darüber frohlocken, die eigenen Gesinnungsgenossen „im Kampf gegen Rechts“ interviewen zu dürfen, rückt das eigentliche Hauptthema, nämlich der landesweite Protest gegen die Politik der Ampel-Regierung, in den Hintergrund.

Man könnte deswegen leicht annehmen, die Demonstrationen hätten abgenommen. Das Gegenteil ist richtig. Während in Frankfurt (Oder), Rostock, Berlin oder Schweinfurt die Proteste weitergehen, breitet sich das Phänomen auch in den Ländern Europas aus. In Frankreich kündigten die Bauern an, „so lange wie nötig“ zu protestieren. Wie in Deutschland blockierten die Landwirte Autobahnzufahrten und beschwerten sich über Steuern, zu teuren Sprit und zu viel Bürokratie.

Obwohl die lokalen Beschwerden unterschiedlich seien, liege die eigentliche Ursache dieser Proteste in der EU-Politik, sagte Arnaud Rousseau, Präsident der größten Bauerngewerkschaft Frankreichs FNSEA. In einem Radiointerview kritisierte Rousseau die „unverständliche europäische Politik“ und sagte, dass die Strategie „Vom Hof ​​auf den Tisch“ der Europäischen Kommission, die Landwirtschaft umweltfreundlicher zu machen, das Wirtschaftswachstum im Agrarsektor beeinträchtige.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron fürchtet bereits, dass die rechten Parteien von Le Pen und Zemmour einen Vorteil aus den Unruhen ziehen könnten. Im Juni steht die Wahl zum EU-Parlament bevor. Der Präsident forderte Staatsvertreter auf, Landwirte zu treffen, während wichtige Kabinettsmitglieder versuchten, die Situation zu beruhigen.

Auch in Polen, Rumänien und Italien mehren sich Berichte über Bauernproteste. Anders als in Deutschland wenden sich diese vornehmlich gegen Brüssel. So stellte sich in Italien Infrastrukturminister Matteo Salvini demonstrativ an die Seiten der Bauern. Er warf der EU vor, statt der Bauern lieber Insektenmehl und synthetisches Fleisch zu fördern.

Auch aus Stralsund, nicht Schwerin:

Auch im europäischen Ausland geht es weiter – in Frankreich….

… und Rumänien

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 32 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

32 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Querdenker73
3 Monate her

Das von den Bauernprotesten ablenkende Geheule der Medien zu den „rechtsradikalen“ Auswüchsen ist wirklich nur noch Abschaum! Inzwischen wird auf privater Ebene schon gewettet, ob diese Berichte an erster, zweiter oder dritter Stelle kommen. Je nach Sender! Beim BR kamen diese gestern erst an 3. Stelle! Das geht gar nicht! Sind hier rechtsradikale Tendenzen der Intendanz erkennbar?

Sonny
3 Monate her

Danke für diese Informationen!
Lesen Sie mal bei madack: Haß und Hetze gegen alternative Politikanschauungen erreichen gerade ein Höchstmaß! Pure rotgrüne Lügen in jedem Bereich! Verdrehungen, Diffamierungen, Beleidigungen sowie Verschweigen der fortdauernden Bauern- und Mittelstandsproteste sind dort Programm.
Es ist wie in der Weimarer Republik. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der nächste „Erlöser“. Und einer, wie der Erlöser in den 1930/1940-Jahren, steht bestimmt schon in den rotgrünen Reihen bereit.
Es ist ein einziges Grauen!

Last edited 3 Monate her by Sonny
TomSchwarzenbek
3 Monate her

Nicht, dass auch noch Corona in Vergessenheit gerät. Der arme Herr Lauterbach……gebt ihm ein Mikro.

Helfried Petersen
3 Monate her

Vielen Dank für die Infos, mir kam es schon merkwürdig still vor – das lässt sich aber nicht dauerhaft verbergen. Macht weiter so 🙂

Georg J
3 Monate her

Alle EU-Auflagen für die Bauern dienen nur dem Zweck, diese zum Aufgeben ihrer Betriebe zu zwingen, sie haben nichts mit Tierwohl oder biologischem Anbau zu tun. Özdemir und Habeck sind „Narrativerzähler“, die die Aufgabe erfüllen, dieses faule Produkt mit blumigen Worten als Wohltat für die Menschheit bzw. Natur zu verkaufen. Das Gegenteil ist der Fall. Die EU in ihrer jetzigen Form ist ein Instrument, um die nationalen Parlamente bei der Gesetzgebung zu umgehen und zwar zu Gunsten großer Konzerne und zu Lasten von Kleinbetrieben und dem Mittelstand, die Bauern sind nur ein Beispiel. So wie die Coronaauflagen nichts mit der… Mehr

Last edited 3 Monate her by Georg J
Wolfram_von_Wolkenkuckucksheim
3 Monate her

So war es auch 1989, als man anfangs gar nicht über die Proteste berichten wollte. Irgendwann konnte man es nicht mehr ignorieren und dann war das Regime auch schon Geschichte. Es kann wieder so werden. Mich erfüllt es mit Stolz, dass die Ostdeutschen wieder vorangehen. Das ist Demokratie.

sunnyliese
3 Monate her

Der Unterschied zu damals ist heute: Die Großwetterlage ist eine andere. Die Demonstranten damals hatten von außen her Unterstützung. Heute haben die Rot-Grünen in der Regierung die momentane Ami-Regierung, big money, big data, big media, big pharma und big food auf ihrer Seite.

investival
3 Monate her
Antworten an  sunnyliese

Die ‚momentane Ami-Regierung‘ sollte Ende d. J. Geschichte sein.
Und die Finanzindustrie ist opportunistisch, und flexibel. Ein Aderlass bei zuvor gehypten grünen (und auch Impf-) Aktien ist bereits offensichtlich. ‚Big Food‘ sieht im Zuge des Transformationswahns auch nicht besonders einladend aus. – Was läuft ist ‚KI‘, die offensichtlich wirklich nötig ist, um die aktuelle Verstrahlung im Westen in Ratio zu transformieren.

Derrick
3 Monate her

Unser SteuerGeld wird an anderer Stelle verpulvert – Landwirte sollen eben wie Berufsimker ohne Förderung auskommen, anders sieht das bei Großen Konzernen aus: „ Gerade mal eine Stimme im Gemeinderat von Norderwöhrden im Kreis Dithmarschen macht letztlich den Unterschied: Northvolt darf seine 4,5 Milliarden Euro teure Batteriefabrik bauen. Das Projekt wird mit viel Geld von der Bundesregierung gefördert.“

Anglesachse
3 Monate her
Antworten an  Derrick

Kleiner Jux dabei:
Diese Batteriefabrik benötigt Strom!
Ja, woher kommt Der denn…..??
Genau! Der nun verplante Offshore-Onwind-Strom kann nun auch nicht mehr via Mammut-Leitungen nach Bayern gehen….upps?
Und das Lithium kann dann aus dem Donezbecken abgebaut werden….von der EU?
…ich frag ja nur…
So beisst sich eine Katze in den Schwanz.

Alf
3 Monate her

Der Wandel, vor dem die Agrarbranche stehe, müsse „behutsam“ geschehen. Haben wir noch Zeit, 2 Jahre weiterzuwursteln? Glaubt Scholz dies wirklich?
Scholz kann oder will nicht ansatzweise verstehen, daß er und seine gescheiterte Politik für den Niedergang des Landes verantwortlich sind, will uns Glauben machen, daß man behutsam wandeln müsse und die böse AfD am Niedergang des Landes Schuld ist.
Nein,Scholz hat keine Führungsstärke (Merkur), das Land wartet nicht auf den Kanzlerwechsel, sondern auf Neuwahlen.
Anders kann man die Demokratie nicht schützen.
Noch entscheidet der Wähler, entscheidet nicht Scholz, wer das Land regiert.
Isch over now.

Siggi
3 Monate her

Deshalb ja auch die sinnlosen und teuren Demonstration als Ablenkungsmanöver. Bedauerlich dabei nur, dass so viele darauf reingefallen sind.

willy
3 Monate her

Heute in den Madsack-(SPDnah) Medien in mehreren Artikeln die Rede von „Geheimtreffen“, „Deportationen“, AfD- Nazis: Kein Wort über die hiesige Protestwelle, unsere Regierung lädt wie weiland in der DDR zum Regierungsmarsch ein. Die Ampel mit Walter u. Haldenwang zum Salut für die Oberdemokraten.