Das Aus für Autos – Autofahren nur noch für Reiche

Ab 1. Januar 2021 müssen die Autohersteller für jedes Auto Strafzahlungen an die EU entrichten, wenn der durchschnittliche Verbrauch aller Modelle mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer liegt.

imago Images

Der Kampf gegen das Auto und die freie Mobilität geht in seine nächste entscheidende Phase: Im kommenden Jahr werden, wenn sich nichts Gravierendes mehr ändert, Autos so verteuert, dass viele sie sich nicht mehr leisten können.

Die Gesetzgebung steht seit langem fest: Ab 1. Januar 2021 müssen die Autohersteller für jedes Auto Strafzahlungen an die EU entrichten, wenn der durchschnittliche Verbrauch aller Modelle mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer liegt. Zum Vergleich: Bisher stoßen Autos in Europa durchschnittlich 118,5 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer aus. 95 Gramm CO2 pro Kilometer bedeuten einen Verbrauch für Dieselfahrzeuge von nur noch 3,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Denn der CO2-Ausstoß hängt direkt vom Verbrauch ab.

Jedes Gramm CO2 mehr wird 95 Euro pro Auto kosten, die der Autohersteller an die EU bezahlen muss. Das hört sich zunächst gering an, summiert sich aber und kann leicht Summen bis 15.000 Euro pro Auto erreichen. Das wird kein Autohersteller lang tun können, und an die Kunden normaler Durchschnittsautos kann er kaum solche Zusatzkosten weiterreichen. Er wird die Produktion einstellen müssen.

Das ist gewollt. Die EU will mit aller Gewalt, dass jeder Elektroautos fahren soll. Die werden bei den mysteriösen EU-Rechenspielchen mit tatsächlich »Null« CO2-Ausstoß angeführt. Doch Elektroautos will kaum jemand, erreichen sie doch längst nicht jene Leistungen, wie sie Benziner oder Dieselfahrzeug bieten. Mercedes etwa verkauft pro Jahr um die eine Million Autos, dabei spielen jene rund 20.000 Elektrofahrzeuge praktisch keine Rolle.

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Dagegen erhoffen sich die Autohersteller, dass ihre Plugin-Hybride einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen werden. Bei denen hat die Autoindustrie als Ausweg aus dem CO2-Dilemma in ein Fahrzeug sowohl einen Benzinmotor als auch einen Elektroantrieb eingebaut. Dazwischen steckt noch eine Batterie, nicht so groß wie in einem reinen Elektroauto. Das Auto soll ja irgendwie noch fahren. Zwei Antriebe in einem Auto, ein erheblicher technischer Aufwand, schwer, teuer, fehleranfällig. Das sollte die umweltpolitische Reinwaschung des achso bösen Autos sein.

Mercedes produziert ungefähr eine Million Autos pro Jahr, davon sind reine E-Autos mit rund 20.000 verschwindend wenig, spielen also keine Rolle. Vermutlich werden die kräftig unterstützten Hybridfahrzeuge einen Marktanteil in der Größenordnung von 25 Prozent in Europa erreichen.

Ein solches typisches Hybridfahrzeug wird offiziell mit einem Ausstoß von nur 40 g/km CO2 zertifiziert, drückt damit also den durchschnittlichen CO2 Verbrauch der gesamten Flotte eines Autoherstellers.

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Doch der Haken: Dieser geringe Wert entspricht einem Verbrauch von nur knapp zwei Litern Benzin. Damit ist auch ein Hybridfahrzeug nicht zu betreiben. Auf den ersten 50, 60 Kilometern soll er elektrisch angetrieben werden können – je nachdem, wie lange die relativ kleine Batterie hält. Danach treibt der Verbrenner das schwere Gefährt an. Doch der reale Verbrauch liegt dann bei etwas mehr als 8 Liter für einen Benziner. Das wiederum entspricht etwa 200 Gramm/km CO2 und ergibt eine Differenz zu den zertifizierten 40 Gramm von 160 Gramm/km.

Für die müssten vermutlich Strafzahlungen an die EU wiederum entrichtet werden, die 15.000 bis 16.000 Euro für jedes einzelne Auto erreichen können. Dazu könnte noch zusätzlich eine Strafzahlung für ein Schummeln kommen, wenn diese Werte im Zweifel wieder gegen die Autoindustrie ausgelegt werden. Denn damit ist auch der Boden für die nächsten Vorwürfe an die Autoindustrie, sie schwindele wieder, vorbereitet.

Ab 1. Januar 2021 tritt auch jene neue EU-Vorschrift in Kraft, nach der die Autohersteller die Verbrauchsdaten sämtlicher Autos nach Brüssel liefern müssen. Jeder Neuwagen muss die über das gesamte Fahrzeugleben die Verbrauchsdaten speichern können und den Behörden einen unbeschränkten Zugriff erlauben.

Brüssel will diese Daten mit einem gewaltigen neuen bürokratischen Apparat auswerten und überprüfen, ob die realen Verbrauchswerte mit den Zulassungswerten übereinstimmen. Damit könnten neue Strafzahlungen begründet werden. Diese Überwachungstechnologie lässt sich natürlich auf andere Werte wie zum Beispiel gefahrene Geschwindigkeiten ausweiten. Offen ist noch, wie genau die Daten der Autohersteller übermittelt werden sollen.

NGO-Stoßtrupps á la Deutsche Umwelthilfe e.V. werden sich das neu entstehende schöne Geschäft auf Kosten der Autohersteller kaum entgehen lassen. Wollen sie doch schon seit langem dem normalen Verbraucher das Auto wegnehmen. Auch der Ministerpräsident des Autolandes Bayern, Markus Söder will gern verbieten: Ab 2035 sollen, ginge es nach ihm, keine Autos mit Verbrennermotoren mehr zugelassen werden. Das hat er auf einem Parteitag seiner CSU-Partei im Autoland Bayern ausgerufen: »Ich bin sehr dafür, dass wir uns ein Enddatum setzen, ab dem Zeitpunkt, an dem fossile Verbrenner mit fossilen Kraftstoffen nicht mehr neu zugelassen werden können.«

Klar war diese Entwicklung schon seit langem – bei TE schon seit langem nachzulesen, was auf die deutsche Autoindustrie, ihre Beschäftigten und die Autofahrer zukommt.

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Durchgepeitscht wurden diese Beschlüsse unter dem seinerzeitigen EU-Ratsvorsitz Österreichs. Es war die damalige österreichische Ministerin für »Nachhaltigkeit und Tourismus«, Elisabeth Köstinger, die nachdem die Beschlüsse absegnet waren, der Autoindustrie ein »ambitioniert, aber machbar« zurief. Sie selbst hatte nur ein abgebrochenes Studium der »Kommunikationswissenschaft« vorzuweisen, leitete aber dennoch die Verhandlungen.

Damals hatte noch VW-Chef Herbert Diess gewagt zu fragen: »Ist sich die Politik wirklich über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen im Klaren? Hat man dieses Vorgehen genügend überlegt und abgewogen?«

Eine Antwort darauf blieb die Politik bis heute schuldig. Die Beschäftigten der Autoindustrie haben die Folgen der Entscheidungen in Brüssel auszubaden. Und nicht nur sie – auch die Zulieferindustrie ist schwer getroffen ebenso wie Bürger und Konsumenten. Diese Beschlüsse kommen alle Beteiligten teuer zu stehen – nur nicht die Verursacher, deren Pensionen kaum Grenzwerte nach oben kennen.

Interessant dürfte sein, wie im kommenden Bundestagswahlkampf die Abgeordneten in ihren Wahlkreisen mit viel Autoindustrie die gewaltigen Arbeitsplatzverluste erklären werden, und ob sie das überhaupt noch können.

Die Autohersteller haben schon länger die entsprechenden Konsequenzen gezogen: Neue Autowerke entstehen im Ausland. Das größte Werk von BMW steht in Spartanburg in den USA. Die meisten Autos dort werden übrigens exportiert – auch nach Europa. Das größte Autowerk von Daimler steht in Peking.

Die nicht gewählten Politiker in Brüssel zerstören das wichtigste Fundament der modernen Industriegesellschaft in Deutschland. Diebisch freuen sich all jene Umwelt-NGOs und Aktivisten in Bürokratie und Ministerien, die zu den Wegbereitern der Entwicklung zählen. Die wollen schon seit langem das Autofahren verbieten und halten »Maßnahmen unerlässlich, die eine individuelle Pkw-Nutzung unattraktiver machen.« So heißt es wörtlich in einem Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen, das im Mai dieses Jahres vorgestellt wurde.

Das Autofahren wird mit diesen Vorschriften den Reichen vorbehalten bleiben. Die haben dann freie Fahrt auf leeren Straßen.


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Kommentare ( 137 )

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137 Comments
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Westried
3 Jahre her

Leider ist der Beitrag sehr schlecht recherchiert. Der Autor ist wohl branchenfremd. Obwohl die zahlreichen Kommentare geben ihm ja wieder recht, sowas wird dann halt auch gerne gelesen und kommentiert, wenn es etwas einfacher dargestellt wird. Die 95 Gramm CO2 pro Kilometer, sind bezogen aufs Durchschnittsgewicht von1372kg. Jaguar/Land Rover sind alle schwerer und dürfen 130,6g emittieren. Es wird die Durchschnittsemission aller Konzernmarken gewertet. (Es können sich auch Konzerne zusammenschliessen z.B. FCA und TESLA). Die Förderung von E-Fahrzeugen war dazu ein warmer Regen für die deutschen Autohersteller, da diese bei einem Wert <50g, doppelt gezählt werden. Besonders freut sich VW, mit… Mehr

NerdmitBrille
3 Jahre her

Ich kann die Grundthese, dass es Autos in Zukunft nur noch für Reiche gibt nicht nachvollziehen. Es gibt bereits jetzt reine Elektroautos für 100 Euro/Monat. Das teuerste am Elektroauto ist der Akku – hier wird es mit den Kosten durch Weiterentwicklung und Economy of Scale noch erheblich runter gehen in den nächsten Jahren. Die Wartungskosten beim E-Auto sind wesentlich geringer, sodass sich im Betrieb erheblich Kosten sparen lassen. Ich glaube, dass es in Zukunft individuelle Mobilität für mehr Leute und besser geben wird als heute. So wie wir heute auch mehr, bessere und billigere Fernseher und Handys haben als vor… Mehr

Michael M.
3 Jahre her
Antworten an  NerdmitBrille

100€/Monat, wer soll denn das bitte glauben, aber vermutlich haben Sie mal wieder E-Bike mit E-Auto verwechselt?!

jopa
3 Jahre her

Wenn nur noch Politbonzen Auto fahren dürfen, braucht man keine neuen Straßen. Und bunte Schilder zur Untertanengängelung kann man beliebig aufstellen, denn die Bonzen fahren mit Blaulicht durch die Landschaft und die Schilder gaben für sie dann keine Bedeutung. Also Langsamfahren predigen und selbst rasen.

Josef Maierl
3 Jahre her

War kürzlich Showroom eines großen VW-Händlers hier bei uns vor Ort.
Da stand auch das E-Auto ID.3. Fazit: So primitiv zusammengeschustert wie ein Lada aus den 70er Jahre. Dagegen ist ein VW GOLF mit Hubkolbenmotor aus aktueller Produktion direkt High-Tech. Was Fertigungsqualität und Komfort angeht ein klarer Rückschritt. So was bekommt man in Kürze auch aus China zum halben Preis. Das wird nix mit der deutschen Transformation… Ich für meinen Teil fahre jetzt meinen 2016er Kombi, solange bis es keine Ersatzteile mehr gibt und solange wie’s Politik und Gesellschaft erlauben.

Lucius de Geer
3 Jahre her
Antworten an  Josef Maierl

Ersatzteile für Verbrenner kann es prinzipiell ewig geben – in der Oldtimerszene wird bereits mit 3D-Druck gearbeitet (sogar bei Motorenteilen). Ich fahre schon immer nur Autos, die mind. 30 Jahre alt sind und bekomme alle Teile, die ich brauche bzw. lege sie mir für den Fall der Fälle zurück. Willkommen in Kuba!

Phil
3 Jahre her
Antworten an  Josef Maierl

Da sich die fahrenden Batterien sowieso kein Schwein leisten kann, der Strom dank „Energiewende“ hinten und vorne nicht mehr reichen wird und auch Väterchen Staat demnächst kein Geld mehr hat um die Elektrokutschen mit 9’500 Euro pro Fahrzeug zu subventionieren, werden wir Verhältnisse wie in Kuba haben, wo jedes 20-30 Jährige Benzin- oder Dieselfahrzeug noch in Betrieb bleibt.

John Sheridan
3 Jahre her

Es ist ja alles korrekt, was in dem Artikel steht. Allerdings scheint ein Grossteil der Wähler blind zu folgen, die Wenigsten handeln (wählen) vorausschauend, dabei sind die schlimmsten Dinge in den jeweiligen Parteiprogrammen festgehalten.

Oder wir müssen von dem Fakt ausgehen, dass auch die Wahlen (gerade auch die Briefwahlen) massiver Fälschung unterliegen. Beispiele gab es ja schon zu genüge, auch in Österreich.

Carlotta
3 Jahre her

und weil der Rechtsruck entsteht, werden die Wahlen wohl verschoben oder ausgesetzt – das schafft die ‚zeitgenössische‘ Katharina schon….

November Man
3 Jahre her

Wir werden noch lange unsere Autos fahren – wenn wir noch mehr bezahlen.
Die Strafsteuer wird zukünftig von den Autoverkäufern einfach auf den Kaufpreis oben drauf geschlagen und muss anschließend vom Käufer bezahlt werden.
So zieht man den Leuten ganz einfach das Geld aus der Tasche.
Das heißt im Klartext – denen geht es nicht ums Klima, denen geht es wie immer nur um Geld.

November Man
3 Jahre her

Wenn die Klimaaktivisten und Klima-Lügner weiterhin unsere Wirtschaft in Grund und Boden rammen, braucht eh bald keiner mehr ein Auto um an seinen Arbeitsplatz zu fahren.
Dann haben wir bald keine Arbeitsplätze mehr oder nur noch sehr wenige.
Zum Arbeitsamt kann man auch mit dem Bus fahren oder zu Fuß gehen um sich die Stütze abzuholen.  

November Man
3 Jahre her

Die sollen sich nur weiter mit den deutschen Autofahrern anlegen.
Dann werden wir, hoffentlich, bei den anstehenden Landtagswahlen, Kommunalwahlen und Bundestagswahlen im nächsten Jahr ein blaues Wunder erleben.  

Phil
3 Jahre her
Antworten an  November Man

Scheinbar muss der Leidensdruck beim deutschen Michel erst ins unermessliche reichen, bis er gewillt ist sich zu bewegen. Es ist wie beim Frosch in der Pfanne, so lange das Wasser sich nur langsam erwärmt wird es nicht bemerkt oder mit der Ausrede abgetan, dass es ja noch nicht so schlimm sei wie anderswo, als ob dies ein Maßstab wäre nach welchem man eine Situation beurteilen sollte….. Kein Vorstellungsvermögen, dafür jede Menge unmöglicher Visionen, gepaart mit einer Leidensfähigkeit die ihres gleichen sucht, dies sind schlechte Grundlagen um als Zivilisation zu überleben. Ich frage mich manchmal was sich die Leute morgens in… Mehr

Wolfgang M
3 Jahre her

Es ist völlig unverständlich. Weil E-Autos laut EU-Verordnung als CO2-frei gelten, und der Flotten-CO2-Ausstoß immer weiter gesenkt wird, wird die Autoindustrie dazu gezwungen, E-Autos zu bauen. Problem: Die E-Autos sind zwar lokal CO2-frei. Dem Klima ist es aber völlig egal, ob das CO2 aus dem Auspuff kommt oder durch einem Schornstein im Kraftwerk oder im Ausland bei der Produktion der Batterien. Fachleute sagen, dass E-Autos aus der Produktion einen Riesenrucksack CO2 mitbringen, bevor sie den ersten km gefahren sind. Das E-Auto soll gegenüber einem Diesel erst bei etwa 100.000 km eine bessere CO2-Bilanz bekommen. Dann geht irgendwann die Batterie kaputt… Mehr