Klimakrieg – Waldsterben-Theater II

Ein Schweizer staunt, in welchem Ausmaß ehrwürdige Institutionen an diesem neuen „Waldsterben-Theater II“ rund um das CO2 mitmachen.

Ich staune als Schweizer, in welchem Ausmass in der Schweiz auch die NZZ und die ETH an diesem neuen „Waldsterben-Theater II“ rund um das CO2  mitmachen, von dem man nicht einmal sicher weiss, ob und inwiefern es für die Klimaerwärmung verantwortlich ist.

Offensichtlich erwärmt sich momentan weltweit das Klima, aber die Kurven verlaufen weniger dramatisch, als dies mehrheitlich von weltweit durch staatsangestellte und -beauftragte Fachleute prognostiziert wurde. Das Phänomen des Klimawandels gab es schon längst bevor es Menschen gab, die sich dafür verantwortlich machten und fühlten.

Klimawandel ist menschengemachte warme Luft

Dass die grün-orange Bundesrätin Leuthard und ihre populistischen Follower in Bern diesbezüglich „feste mit dabei“ sind, wenn es darum geht, die Welt zu retten, überrascht mich nicht. Nur ja kein „Sonderfall“! Mitmachen und Mitdabeisein bei der Rettung der Welt durch die Politik ist für diese Spezies von Politikerinnen und Politikern alles.

Die in Paris beschlossene „Rettung“ wird, wenn überhaupt zu etwas, zu mehr Umverteilung von reichen zu armen Ländern führen. Aus der Sicht des Klimawandels ist zu hoffen, dass diese grossmehrheitlich in der CO2 neutralen Korruption versickern. Was davon dann trotzdem noch in „Entwicklung“ fließt, wird bestimmt zulasten der Umweltqualität und der CO2 Bilanz gehen. Mehr Energieproduktion, mehr Technik, mehr Verkehr und mehr industrielle Landwirtschaft mit CO2 emittierenden Kühen.

Der ganze politische Rummel rund um den Klimawandel ist menschengemachte warme Luft, ein riesiges PR-Manöver, mit dem das internationale Politikerkartell von seiner Ohnmacht gegenüber dem islamistischen Terror und von den tickenden Bomben des produktivitätszerstörenden Staatswachstums und der immer weniger steuerbaren Migration ablenkt – und mit Siegermienen auf weltweit verbreiteten Gruppenphotos posiert. Die Politiker als die Heilsbringer in der Zeit des zunehmenden blinden Staatsglaubens. Etwas staatsfinanzierte PR hat es bei allen Arten des Glaubens immer gebraucht.

Man hat in der globalen Politik ein gemeinsames Betätigungsfeld gefunden, in dem man öffentliche Mittel (das heißt die Gelder der andern) umverteilen kann und in der Folge weder Erfolge noch Misserfolge gemessen werden können. Das ist ideal für die Ablenkung von messbaren und sichtbaren Problemen im Finanzbereich. Was die Politikerkaste noch erfinden müsste, um sich kollektiv ruhmreich als „Sieger“ zu feiern: Einen internationalen Feiertag, an dem der erfolgreiche aber doch noch nicht ganz gewonnenen Kampf gegen den Klimawandel mit Paraden und Tribünen und grossem etatistischem Kulturaufgebot (nicht nur mit Pauken und Trompeten) mit Hilfe des Medal-edukativ-gouvernemental-administrativ-judikativen MEGAJ-Komplexes und mit Prominenz aus Kultur, Sport und Adel intensiv gefeiert und schliesslich einem CO2-neutralen Feuerwerk gekrönt wird. Da will doch dann niemand mehr Spielverderber sein. Da machen bestimmt auch Liberale und Staatsskeptiker freudig mit.

Es gibt viel zu wenig „kleine Jungen“, die, wie in Andersens Märchen, rufen „der Kaiser ist nackt“ – die gegen das CO2 gewobenen Kleider sind nichts als Scharlatanerie.

Das läuft wiederholt auf Facebook:

Letzten Sonntag war ich auf einem örtlichen Weihnachtsmarkt. Dort gab es einen Stand des „BUND-NATURSCHUTZ“. Ich wurde als „Vorbeilaufender“ auf die CO2-Problematik auf unserer Welt angesprochen.
Ich dachte so bei mir… da bist Du gerade an den Richtigen gekommen.
Meine Frage an den BUND-Vertreter (ca. 28-30Jahre alt):

„Wie hoch ist denn der CO2-Anteil in der Luft?“
Seine Antwort: „Hoch! Sehr hoch! Viel zu hoch!“

Ich: „Wie hoch denn?“ – „Wieviel Prozent?“
Er: „Weiß ich nicht!“

Aha, dachte ich… ein wahrer Kenner!

Ich fragte also weiter: „Was ist denn sonst noch in der Luft?“
Er: „Sauerstoff!!!“
Ich: „Richtig! Und wieviel Prozent?“
„Weiß ich nicht!“ war seine Antwort.
Ich erklärte ihm, dass es wohl so um die 21% sind. Es erschien ihm plausibel.

Ich weiter: „Welche Gase sind denn sonst noch in der Luft enthalten?“
Kopfschütteln…. Schulterzucken…
Ich: „Edelgase! Argon, Xenon, Neon, Krypton…! Schon mal gehört? Die machen aber in Summe nur ein knappes Prozent aus!“
Nachdenkliches Staunen.

Ich wiederholte meine letzte Frage…
Wieder (inzwischen genervtes) Schulterzucken und Augenverdrehen…
Ich: „Schon mal was von Stickstoff gehört?“
„Ach ja, stimmt… Stickstoff !!! Ja, den haben wir auch in der Luft!“
Ich: „Und? Wieviel Prozent?“
Er: Wieder Schulterzucken. Ich spürte, dass er genug hatte von mir. Ich ließ aber nicht locker, erläuterte ihm, dass es ca. 78% wären. Seine in der linken Hand gehaltenen Flyer sanken immer tiefer.
Er, nach kurzem Kopfrechnen (gefühlte 60s „smile“-Emoticon : „ Das kann nicht stimmen, das glaube ich Ihnen nicht, weil dann ja für CO2 nichts mehr übrig bleibt!!!“

Ich: „Eben! Sie haben Recht! Zumindest fast!!! Es sind nämlich nur 0,038% CO2 in unserer Atemluft!

Das glaubte er mir einfach nicht und ließ mich stehen.

Wer weiter rechnen möchte:
Wir haben 0,038% CO2 in der Luft. Davon produziert die Natur selbst etwa 96%.
Den Rest, also 4%, der Mensch. Das sind 4% von 0,038%, also 0,00152%.
Der Anteil von Deutschland ist hieran 3,1%.
Somit beeinflusst Deutschland mit 0,0004712% das CO2 in der Luft.

Damit wollen wir die Führungsrolle in der Welt übernehmen, was uns jährlich an Steuern und Belastungen etwa 50 Milliarden Euro kostet.

Einfach mal drüber nachdenken…

Klimakrieg – immerhin unblutiger

Immerhin, das sei zugestanden: Politik stand seit Jahrhunderten, ja, seit Jahrtausenden im Dienst des Krieges, des „Ruhms der Nation“, der Vergrösserung des Territoriums und der Anzahl von Untertanen, Steuerzahlern und potentiellen Soldaten (zur Bekämpfung des „Feindes“) oder bestenfalls zur Verteidigung gegen die Eroberungsgelüste der Nachbarn und der „Erbfeinde“.

Krieg war über Jahrhunderte nicht nur die Fortsetzung der Politik mit militärischen Mitteln, sondern Politik war sehr oft auch die Fortsetzung bzw. Verewigung des Kriegs mit fiskalischen Mitteln. Machtpolitik ist auf Krieg angewiesen, und muss daher immer wieder einen neuen Krieg ausrufen: Gegen die Armut, gegen den Terrorismus, gegen den Klimawandel und gegen die bösen Anti-Globalisten und Anti-Etatisten.

Im 21. Jahrhundert ist nach der Totalisierung des Krieges, der „Siege“ verunmöglicht, der Politik diese Art der Legitimierung abhandengekommen, d.h. der real existierende Umverteilungs- und Bevormundungsstaat erweist sich gegenüber den heutigen Formen der Gewalt als relativ machtlos. Da gibt es weder den „Ruhm“ noch den totalen Sieg noch den inszenierten kollektiven Racheschwur. Jetzt führt man als ruhmsuchender politischer Führer „Krieg“ gegen den Klimawandel und feiert irgendwelche Papiere mit neuen Nuancen der internationalen Umverteilung als glorreiche Siege, die wenigstens alte und neue Steuern und Bevormundungen aller Art rechtfertigen.

Es gibt auch in der Politik einen „Fortschritt“: Irrtum, Aberglauben und Gewalt verbinden sich in immer wieder neuen und subtileren Kombinationen.

Gastautor Robert Nef ist liberales Schweizer Urgestein.

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