Deutschland braucht einen Kälteschutzplan – und einen für Regen

Einen Hitzeschutzplan hat Deutschland schon. Falls mal wieder Klima ist. Doch ein Nanny-Staat darf niemals schlafen. Auch nicht, wenn Wetter ist. Deutschland braucht daher einen Kälteschutzplan – und einen für Regen. Achtung. Glosse.

Imago/ A. Friedrichs

Zwei Tage in Folge schoss das Thermometer vergangene Woche über 30 Grad Celsius. Zwei Tage oder wie es die ARD nennt: eine Welle. Eine Hitzewelle, vor der die ARD in einem Brennpunkt warnte. Zurecht. Schließlich ging es nicht um so was Harmloses wie die Außenministerin von einer befreundeten Partei, die systematisch Rechtsbruch begangen hat. Die Gefahren waren real: Bratwürste führten zu unzähligen Todesfällen, 90-Jährige konnten nicht mehr risikofrei Marathon laufen und wer seine Eiscreme eine halbe Stunde unbeaufsichtigt auf dem Balkon ließ, dem schmolz sie gnadenlos davon. Gut, dass Gesundheitsministerin Nina Warken da einen Hitzeschutzplan ausgebrütet hat, um die Schäfchen vor allzu viel Sonne zu bewahren.

Das war Klima. An diesem Montag haben wir wieder Wetter. Das bedeutet in Deutschland: Regen und kaum mehr als 20 Grad auf dem Thermometer. Im Juli. Doch wir sollten uns da nicht in falscher Sicherheit wiegen, Nina Warken. Sicherheit darf es für die deutsche Politik nicht geben. Schließlich leben wir seit sechs Jahren ununterbrochen im Klimanotstand. Zurecht. Vor dem schlechten Wetter darf der deutsche Nanny-Staat nicht kapitulieren. Wir brauchen einen Kälteschutzplan – und einen für Regen.

Jährlich sterben in Deutschland rund eine Million Menschen, nachdem es geregnet hat. Das hat eine Modellrechnung des Robert Koch-Instituts ergeben. Zudem hat eine Studie ergeben, dass zu viel Regen zu einem aufgeweichten Rückgrat führen kann. Laut einer nicht repräsentativen Umfrage im eigenen Haus leiden darunter sogar 99 Prozent aller Befragten – wobei es eine Fehlerquote von einem Prozent gibt.

Zudem kann Sommerregen zu krankhaft schlechter Laune führen. Dagegen helfe es, sich selbst zu isolieren, sagt Karl Lauterbach bei Lanz. Das habe eine Hogwarts-Studie nachgewiesen. Zwar sei er der einzige Proband gewesen, räumt Lauterbach in seinem Wohnzimmer ein. Aber dafür seien wirklich alle besser gelaunt gewesen, wenn er sich zuhause isoliert habe.

Die Regierung hat das Staatsradio angewiesen, stündlich Rudi Carrells alten Hit „Wann wird mal wieder richtig Sommer“ zu spielen. Allerdings in einer modernen Fassung. Darin heißt es jetzt: „Schuld daran ist nur die AfD“. Eingespielt haben das in einer gemeinsamen Version die Ärzte und die Toten Hosen. Die Aufnahme hat 30.000 Euro gekostet. Der Bund subventioniert sie mit 500 Millionen Euro. Das Geld stammt aus der Kulturförderung. „Wir machen den Song an Schulen zur Pflichtlektüre“, begründet Ministerin Karin Prien die Kostenübernahme. „Die Schüler sollen etwas über den ausgestorbenen Stil des Deutschen Biedermeier-Punks lernen.“

Außerdem hat der Bund beschlossen, gegen die Kälte gratis Heizpilze zu verteilen. Die kosten pro Stück rund 400 Euro. Der Bund hat 1000 Geräte erstanden. Für 4,5 Milliarden Euro. Die Verhandlungen hat Jens Spahn mit einem Parteifreund geführt. Der hat dem Fraktionsvorsitzenden der Union dafür eine bescheidene Dienstwohnung zur Verfügung gestellt: Villa Größenwahn, Berlin-Grunewald, Allee des Korrupten Politikers 2 bis 47.

Die Kirchen beteiligen sich am Kälteschutzplan der Regierung. Sie öffnen an Tagen unter 20 Grad Celsius das Fegefeuer. Die Organisation liegt beim bischöflichen Ordinariat in Köln. Das hat einen privilegierten Zugang zum Fegefeuer. Linke, Grüne und Gewerkschaften wollen gemeinsam eine Pflicht zu Kältefrei durchsetzen. Alternativ bieten sie Angebote zum Thema an: „Wenig arbeiten und viel verdienen. Halten kann das quasi jeder Mitarbeiter des DGB.

Was noch fehlt, ist eine staatlich bezahlte NGO zum Thema Kälteschutz. Weil sie gerade nichts zu tun hat, übernimmt Luisa Neubauer diese. Arbeitstitel: „Saturday for Sommerfun“. Zwar wisse sie noch nicht genau, was sie da vertreten soll, sagt Neubauer. Doch so lange sie dafür Geld bekomme und eine Kamera sie aufnehme, sei das letztlich zweitrangig.

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Kommentare ( 18 )

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andreas
12 Tage her

Gestern Anja Windl, die „Klima-Shakira“ auf Servus TV Hangar 7 gesehen. Die passte mit ihrem Kurzauftritt -alle anderen waren zu dumm, um sie zu verstehen – perfekt zu Ihrer Glosse. Danke dafür.

Powerhitter
12 Tage her

Das soll eine Glosse sein? Seit wann wird in einer Glosse die Realität beschrieben????

Klaus Kabel
12 Tage her

Per definitionem ist die Glosse eine journalistische Darstellungsform die ein bestimmtes Thema in überspitzter Form und auf humorvolle und ironische Weise kommentiert. Allerdings fällt es mir schwer, diesen schönen Text als Glosse zu verstehen. Das ist eher Realsatire pur. Und ich wette, die Punk-Opportunisten der Toten Hosen um Campino, der mit Frack und Zylinder beim Bundesuhu als Wahlmann verkehrt, dürfte wirklich den Song von Rudi Carell vergewaltigen.

Last edited 12 Tage her by Klaus Kabel
W aus der Diaspora
12 Tage her

Also eigentlich bräuchten wir viel dringender einen Schutzplan gegen den Saharastaub. Wegen dieses Staubs müssen Millionen Autos gewaschen werden, die Energie und vor allem der Wasserverbrauch dafür ist ökologisch nicht vertretbar. Die Anzahl der zu putzenden Fenster geht sich in die Milliarden, zumindest wenn ich die Größenordnungen von Analena benutze.
Ich denke auch, dass es für die Haut nicht gut sein kann, wenn sie mit dem Sand der Sahara gesandstrahlt wird.
Ich denke wir sollten im Süden und Südwesten eine Barriere aus Windrädern aufbauen, die dann angeschaltet werden um den Saharasand zurückzuwehen.

alter weisser Mann
13 Tage her

Es ist nichts dagegen einzuwenden, Pläne und Vorkehrungen für verschiedene mögliche Extremsituationen zu haben.
Aber bitte dabei die Panik weglassen und Fachleute die Sache machen lassen, von der Risikoeinschätzung bis zu den Maßnahmen.

Peter Pascht
13 Tage her

Ich hatte 40°C – Hurra ich lebe noch 😉
Nur mein Bierpensum hat sich verdoppelt 😉
Übrigens bin ich bei solchen Sommern in Europa aufgewachsen.
36°C – Norrmal Temperatur Juli-August, Extremum 40°C
Aber meine Oma erzählte mir was sie von ihrer Oma wusste,
um 1870 ist hat es im Juni geschneit und die Weizenernte ist erfroren.
Das Klima ist so unbeständig wie das Wetter und beides kann der Mensch nicht vorhershen, belegt die stochastische Mathematik.

Last edited 13 Tage her by Peter Pascht
P.Schoeffel
13 Tage her

Was man in Deutschland dringend braucht sind

  • Anti-Idiotenspray und
  • Phrasenmäher.
Peter Pascht
13 Tage her

„Deutschland braucht einen Kälteschutzplan“ – ja, aber „Deutschland braucht einen Idioten-Schutzplan“ – gegen die sich grasierend verbreitende ungebildete Idiotie in diesem Lande. „Dieses Land wird von Idioten regiert“ – sagte Alice Weidel, da hat sie Recht. Was diese Nihilisten Linksextremisten in Deutschland tun, nenne ich: „kulturellen Genocid am deutschen Volk“ – allen voran das ÖRR. Deutsche Kultur, (Klassik, Volksmusik, u.a) und Geschichte kommt im ÖRR nicht mehr vor, nur noch diffamiernde Missachtung, ungbildeten 68′ Typus. Goethe, Schiller, Herder, Hölderlin, sind Namen die man bim ÖRR nich kennt „Deutschland verrecke“ – ist ihr Leitspruch. Diese Idiotie halten sie für großartig. Wenn… Mehr

Der-Michel
13 Tage her

Aktuell sind die Phlegräischen Felder sehr aktiv. Und wenn es da wirklich zum Äußersten kommt können die Klimahupfdohlen gar nicht genug hüpfen um es warm zu haben.
https://www.news.at/umwelt/phlegraeische-felder-supervulkan
https://italien.news/natur/supervulkan-in-italien/

Ho.mann
13 Tage her

„Deutschland braucht einen Kälteschutzplan – und einen für Regen“ … noch viel dringlicher braucht das Land einen Schutzplan gegen toxische Narrative, zweifelhafte Ideologien und für die damit verbundene Idiotie.

Peter Pascht
12 Tage her
Antworten an  Ho.mann

Volle Zustimmung !!!
Steh so auch in meinem Kommntar.