Seltene Erden als Hebel im Handelsstreit

China zündet im Handelskrieg mit den USA die nächste Eskalationsstufe: Ein Exportstopp für Seltene Erden bringt globale Lieferketten unter Hochspannung. Überschätzt Peking seine wirtschaftliche Resilienz? Von Thomas Kolbe

IMAGO

Die USA und China zeigen sich im Handelsstreit unerbittlich. Während die Zollsätze der USA auf chinesische Importwaren inzwischen 145 Prozent betragen, hat China seit der Erklärung des Exportverbots am 4. April die Ausfuhr Seltener Erden nahezu zum Erliegen gebracht. Seltene Erden zählen zu den kritischen Mineralien beim Bau von Elektroautos, Windkraftanlagen und Militärtechnologie. Peking schadet mit diesem Schritt seiner eigenen Wirtschaft erheblich.

Ist die politische Führung Chinas tatsächlich bereit, mit dem Exportverbot globale Lieferketten zu destabilisieren und seinen Exportmotor zu beschädigen? Über 150 Millionen der 750 Millionen Erwerbstätigen hängen direkt oder indirekt an Chinas Exportmotor, der inzwischen 19 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Pekings Merkantilismus beschert dem Land einen jährlichen Handelsüberschuss von einer Billion US-Dollar – ein Prozent der Weltwirtschaft. China hat diese Beschäftigungsmaschine mit Hilfe von Währungsmanipulation, Kapitalverkehrskontrollen und systematischem Patentraub immer hochtouriger rotieren lassen.

Immobilienkollaps und Interventionismus

Die Kritik am chinesischen Wirtschaftsnationalismus ist kein amerikanischer Exzeptionalismus. Chinas Wirtschaftsnationalismus zielt längst auf den ganzen Westen. Auch andere Wirtschaftsmächte wie Europa sind seit Jahren Ziel merkantiler Offensiven Pekings. Umso bemerkenswerter ist, dass Donald Trumps Handelspoker in Europa als planloser Waffengang beschrieben wird. Es entsteht der Eindruck, die USA seien als Halbstarke in diesen Handelskonflikt gestolpert, während sich die Herren der KP als souveräne Opfer präsentieren – stets Herren der Lage. Dass der Zentralismus Pekings zum Kollaps des heimischen Immobilienmarkts führte, ist längst vergessen.

Der Immobiliensektor diente als Stabilisator – und schuf Millionen leerstehender Wohnungen. In seiner Hochphase machte der Immobiliensektor sieben Prozent der globalen Vermögenswerte aus. Er wurde zum sozialen Stabilitätsfaktor in einem Land mit hoher Jugendarbeitslosigkeit. Sein Crash erhöhte den Druck auf die Regierung, das Exportgeschäft aggressiver anzugehen. Mit dem Absturz fiel der Blick auch auf den Binnenmarkt. 2020 rief die Regierung die Initiative der „Zwei Kreisläufe“ zur Stärkung des Binnenmarktes ins Leben. Diese widersprüchlichen Ziele zu vereinen, wirkt wie die Quadratur des Kreises. Aber im 5-Jahres-Plan der Kommunistischen Partei lässt sich auch dieser Quantensprung der Ökonomie abbilden. Dieser dürfte schon bald von kreativer Buchführung geprägt sein. Im 1. Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt Chinas offiziell um 5,4 Prozent, während das Steueraufkommen um 3,5 Prozent einbrach – Wirtschaftsrechnung „Made in China“.

Chinas Achillesverse

Mit chirurgischer Präzision setzt Trumps Regierung das Skalpell am Exportvehikel der Kommunistischen Partei an – ein riskanter, aber überfälliger Eingriff. Er ist sachlogisch, trifft er doch die Achillesverse des Kontrahenten, der immer wieder tief in die Einflusssphäre der USA vorstößt, wie das Beispiel des Panama-Kanals zeigt. Mit seinem säkularen Großprojekt der Neuen Seidenstraße (Belt and Road Initiative) trägt China seinen geopolitischen Angriff vor – ein sanfter Kolonialismus, dem im Streitfall Repressionen als Nachhut folgen. Tibeter oder Uiguren wissen von den Konsequenzen innenpolitischer Opposition – Menschenrechtsverletzungen sind die Ultima Ratio, wenn Widerstand wächst. Moralinsaure Kritik Pekings an der harten Gangart der Amerikaner ist daher wohlfeil.

Korrektur merkantiler Unwuchten

Man sollte Trumps Zollmauer, die inzwischen eher einem Embargo gleicht, in Peking als ernstzunehmenden Versuch interpretieren, entstandene Unwuchten im geopolitischen Kräfteverhältnis zu korrigieren. Doch der Streit birgt die große Gefahr weltweiter Kollateralschäden.

Wie wird die chinesische Führung auf eine Insolvenzwelle mit Massenentlassungen im Exportsektor reagieren, wenn es nicht gelingt, die Flut an Waren in andere Regionen der Welt abströmen zu lassen?

Peking sollte nicht davon ausgehen, dass die Europäer ohne Widerstand in die Rolle eines Dumping-Grounds für seine Waren schlüpfen. Die Gefahr eines Imports der chinesischen Beschäftigungskrise ist real. Brüssel war in der Vergangenheit stets in der Lage, rechtzeitig die Brücken hochzuziehen und den eigenen Binnenmarkt vor äußerer Konkurrenz abzuschirmen.

Suche nach Alternative

Während Brüssel sich auf eine mögliche Exportflut vorbereitet, ergreift Washington bereits konkrete Gegenmaßnahmen: Die Regierung von Donald Trump arbeitet daran, den geopolitischen Hebel Chinas zu zersägen. Es ist wahr, dass China etwa 70 Prozent der globalen Produktion Seltener Erden kontrolliert und 80 Prozent selbst verarbeitet. Doch gerade dies dürfte die Erschließung neuer Vorkommen andernorts massiv vorantreiben.

Am 20. März unterzeichnete Donald Trump die Executive Order „Immediate Measures to Increase American Mineral Production“, die als „Deklaration der Unabhängigkeit“ von ausländischer Abhängigkeit präsentiert wurde. Die Verordnung, die den Defense Production Act und eine „National Energy Emergency“ (EO 14156, Januar 2025) nutzt, wird regulatorische Hürden im Minengeschäft beseitigen und private Investitionen in diesem Bereich kritischer Infrastruktur beschleunigen.

In diesen Kontext zählen auch die Verhandlungen über den Ankauf der Seltenen Erden der Ukraine oder der etwas skurril anmutende Grönland-Diskurs der US-Regierung. Grönland soll die acht größten Vorkommen Seltener Erden beherbergen – und gerät damit zusehends zwischen die Fronten großer Player wie den USA oder der EU.

Grund zur Hoffnung gibt, neben der Förderstrategie der Europäischen Union, das Engagement Australiens, das interessanterweise von den US-Zöllen in diesem Bereich ausgenommen ist. Seine Minenbetreiber könnten als Gewinner der Handelskrise hervorgehen. Australien erhält damit einen enormen Stellenwert als geostrategischer Partner der Trump-Regierung. Im Zusammenspiel mit strategischen Rohstoffallianzen könnten die USA diesen Engpass wenigstens zu einem Teil schließen und das sehr reale Drohpotenzial Pekings teilweise entschärfen.

Die USA versuchen, ihre Zollstrategie in den groß angelegten Wiederaufbau amerikanischer Industrie einzubetten. Ein prominentes Beispiel ist Apples Ankündigung einer Investition von 500 Milliarden US-Dollar in den Heimatstandort, die das Weiße Haus direkt den Zollmaßnahmen zuschreibt. Auch andere große Unternehmen, darunter TSMC und Stellantis, haben signifikante neue Investitionen in den USA zugesagt, was auf eine Welle der Rückverlagerung von Industrietätigkeit als Reaktion auf diese Handelsmaßnahmen deutet.

Vorteil USA

Das geopolitische Schachbrett ist gerade besonders schwer zu lesen. Selbst eine strategische Rohstoffallianz zwischen den USA und Russland sollte zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden – der Dialogfaden zwischen Washington und Moskau ist längst geknüpft und der Rückzug der Amerikaner aus der europäischen Konfliktzone Ukraine erfolgt schrittweise. Das eröffnet neue Verhandlungsspielräume zwischen beiden Parteien.

Sollte es dem Team um Donald Trump gelingen, tragende Rohstoffpartnerschaften zu schließen und gar Russland ins Boot zu holen, verlöre China sein Drohpotenzial. Der Preis, den Moskau zu zahlen hätte, wäre hoch: Seine enge Bindung an China wäre gefährdet. Allerdings hat sich China in den vergangenen Jahren in die Hände russischer Energie- und Rohstofflieferanten begeben.

Das Spiel der Kräfte ist komplex, die Verflechtungen und Abhängigkeiten wechselseitig, was kurze Lösungswege ausschließt. Die Frage lautet also: Welche der Supermächte ist bereit, seinen Bürgern den größeren Anpassungsschmerz im Handelsstreit zuzumuten? Oder entscheidet letztlich die Robustheit der inneren Ordnung? Sind die westlichen Demokratien trotz aller Krisen Chinas autoritärem Modell überlegen und kapitulieren nicht vor dem Reiz von Macht und Kontrolle? Letzten Endes ist es wahrscheinlich, dass Trumps Druck auf Chinas Schwachstellen Peking zu Zugeständnissen zwingen wird. Eine tiefe ökonomische Krise, die sich mit der deflatorischen Tendenz der chinesischen Ökonomie vereinte, kann man sich in Peking nicht leisten.

Thomas Kolbe, Volkswirt, arbeitet seit über 25 Jahren als freiberuflicher Autor sowie als Medienmacher für Kunden aus verschiedenen Branchen und Wirtschaftsverbänden. Als freier Publizist widmet er sich schwerpunktmäßig ökonomischen Prozessen und beobachtet geopolitische Ereignisse aus dem Blickwinkel der Kapitalmärkte.

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Kommentare ( 42 )

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Memphrite
22 Tage her

Die USA hat der Welt doch gar nichts ausser gedrucktem Dollar und Krieg zu bieten. Und natürlich ist es China das sich in den Einflussbereich der armen USA ausbreitet. Begründet damit das der Panamakanal von einem chinesischen Dienstleister betrieben wurde?! Hat China Stützpunkte in Mexico und Cuba? Kreuzen Flugzeugträger an der Küste von Kalifornien oder Florida? Gibt es chinesische Strategiepapiere wie man die USA eindämmen möchte? Die Hybris und Doppelmoral sowie westlicher „Exzeptionalismus“ in diesem Artikel sind atemberaubend. Der Westen, dessen gegenwertiger Reichtum auf 500 Raubbau, Sklaverei und Kolonialismus beruht ist nun das arme Opfer, Klar. Und Trump hat eine… Mehr

Boris G
22 Tage her

Es ist wohl schwer einzuschätzen, wer hier am längeren Hebel sitzt.
Schon einmal haben die USA eine aufstrebende nordostasiatische Nation durch ein Wirtschaftsembargo in die Knie zwingen wollen. Japan hat darauf militärisch reagiert. Nordostasiaten sind stolze Menschen, die nicht gerne ihr Gesicht verlieren.

Kassandra
22 Tage her
Antworten an  Boris G

Schwer einzuschätzen sind auch solch Reaktionen:
„China is in crisis over tariffs. They ordered hundreds of thousands of companies to buy their own shares, while commanding banks to prop up markets and sell dollars. China’s putting on a brave face. Behind the scenes they’re in a tailspin and need a deal.“ https://x.com/WallStreetMav/status/1915040911740084522

Reinhard Peda
22 Tage her

Wenn ich kein Geld für chinesische Produkte habe interessiert mich ein Exportstopp sowas von aber auch. Was macht der Chinese mit meiner Währung, sammeln?
Zu Black Rock und anderen, ein Satz im Aktienrecht und die Macht der Vermögensverwalter ist gebrochen. Nur natürliche Aktienbsitzer haben ein Stimmrecht. Dann funktionieren auch die vielfälltigen Manipulationsmöglichkeiten aller Vermögensverwalter nicht mehr.
Es ist die Dummheit und Korruption, die den Korrupten die Korruption erlauben.
Korruption – Wikipedia
Einflussnahme auf Aktienkurse, vermehrter ankauf und verkauf von Aktien um erhöhte Gebühren zu kassieren, und tausend andere Dinge.

DerGrinser
22 Tage her

Mit chirurgischer Präzision setzt Trumps Regierung das Skalpell am Exportvehikel der Kommunistischen Partei an…

Ist das jetzt Satire oder soll der Berufsstand der Chirurgen verunglimpft werden? China dreht den Export der seltenen Erden zu und einen Tag später winselt Trump, er ,,werde jetzt nett zu den Chinesen sein“. Mehr muss man nicht über Trumps ,,chirurgische“ Fähigkeiten wissen. Auch wenn er hier bei TE noch ein paar Fanboys hat: den meisten, nicht nur in den USA, wird doch langsam klar, was das für ein Vollpfosten ist.

Haba Orwell
22 Tage her
Antworten an  DerGrinser

> Auch wenn er hier bei TE noch ein paar Fanboys hat: den meisten, nicht nur in den USA, wird doch langsam klar, was das für ein Vollpfosten ist. Ich halte genausowenig von pauschaler Verteufelung wie von Führer-Gefolgschaft – lieber überlege ich, ob einzelne Dinge mit meinen Interessen konform sind. Trumps Kampf gegen die Globale Wokeness brachte schon mal etwas Hoffnung, doch die Zollkriege scheinen ihm aktuell viel wichtiger zu sein. Beides gleichzeitig geht nicht unbedingt – irgendwelche Prioritäten wird es immer geben. Vielleicht reagiert er wenigstens heftig auf astronomische Strafen der EUdSSR (500 und 200 Millionen) gegen US-Digitalkonzerne, welche… Mehr

Kassandra
22 Tage her
Antworten an  DerGrinser

Putin hat ihm schon welche angeboten. Er soll Massen davon vorrätig haben.
Was mich interessiert: wo informieren Sie sich?

joly
19 Tage her
Antworten an  Kassandra

Fakt ist doch, dass der Westen sich von China per Globalen Handel in vielen Bereichen abhängig gemacht hat. China hat nichts eigenes das der Westen nicht zuerst erfunden und produziert hat. Egal ob Raumfahrt, Roboterbau, Elektronik, Medizin, Pharmazie ….was auch immer. China hat Sklaven in der Produktion und kopiert und raubt alles was es bekommen kann. Diese Massenproduktion mit Billigstarbeitenden und zweifelhaften Qualitäten unter Akzeptierung der Vernichtung ganzer Ökosysteme ist bei Freihandel natürlich nicht zu widerstehen. Richtige Zölle und Handelsbarrieren haben durchaus einen Sinn – nur wir sollten vorher unsere eigene Abhängigkeit von Chinesischen Produkten deutlich reduzieren. Die so schief… Mehr

Rasio Brelugi
22 Tage her
Antworten an  DerGrinser

Das komplette Trump-Zitat lautet: „Nein, wir werden sehr nett sein. Sie [die Chinesen] werden sehr nett sein, und wir werden sehen, was passiert.“ Und „gewinselt“ hat er das nur in Ihrer Wahrnehmung. Trump wird sein Ziel (das seit 1975 bestehende Handelsbilanzdefizit der USA zu beenden) nicht aus den Augen verlieren. Dass er taktische Schlenker machen muss, ist klar. Die Apple-Manager (so hörte man) haben bei Trump vorgesprochen und ihm sicherlich einiges über die Umstellungsschwierigkeiten erzählt, wenn sie die Produktion in China abbauen. Wenn er u.a. auch deren Interessen entgegenkommt, werden die ihm wohl einiges geboten haben bzgl. Produktion in den… Mehr

joly
19 Tage her
Antworten an  Rasio Brelugi

Es geht nicht nur um die Seltenen Erden. Wir müssen ein gewisses Quantum an strategischen Gütern im eigenen Land produzieren. Auch der Hoffnungsträger Indien sollte uns nicht als Chinaersatz dienen. Die Autarkie strategischer Güter ist überlebenswichtig. Wir haben genug europäische Länder um recht preiswert solche Güter in unserem Bereich herstellen zu lassen. Dacia Autos sind zwar kein strategisches Wirtschaftsgut – beweisen aber, dass es möglich ist auch in der EU Gutes preiswert zu produzieren.

Wilhelm Roepke
22 Tage her

Kein Wunder, dass Herr Kolbe freier Journalist ist. Mit solchen Analysen erhält man bei der „Zeit“, der „FAZ“ und dem „Spiegel“ Hausverbot wegen politischer Unzuverlässigkeit…

Montesquieu
22 Tage her

Der limitierende Faktor ist keineswegs die Menge an seltenen Erden in einer Region, sondern die Effektivität und Kapazität mit der diese aus den abgebauten Erzen gewonnen werden können. Hierbei ist China den allermeisten Ländern aufgrund seiner Technologie geschätzt 10 Jahre voraus. Dies bedingt das quasi Monopol, nicht die Menge der zu gewinnenden seltenen Erden in China. Wenn China den Export bestimmter seltener Erden einstellen würde, würde das zum zeitnahen Zusammenbruch der meisten modernen Technologieunternehmen in den USA und Europa führen. Das wissen diese auch. Die Gegenüberstellung des mit Macht und Druck handelnden chinesischen „autoritären“ Systems mit dem edlen Westen sehe… Mehr

Kassandra
22 Tage her
Antworten an  Montesquieu

Kann man den Schluss mit der Energie tatsächlich ziehen, zumal man nicht weiß, welches linke Netz da zwischen den USA und D bzw. der EU und vielleicht ganz anderswo tatsächlich gespannt ist – und wer die Strippen zieht? Und ob das mit Nordstream Eigensabotage war wie die Sanktionen russischer Energie wird sich auch noch herausstellen – zumal des Scholzen Stern zu verglühen scheint – und Habeck dafür steht, uns auch weiterer Energieierzeugung eindrücklich „entledigt“ zu haben. Das Transkript zur PK damals in Washington mit Joe Biden, als die Nordstream Pipeline angesprochen wurde, zeigt, dass zwischen das Vorgehen der USA und… Mehr

Montesquieu
22 Tage her
Antworten an  Kassandra

Ich fand, Scholz stand neben Biden als hätte der ihm gerade von hinten tief in die Hose gegriffen. Das vorausgegange „Gespräch“ dürfte direktiv und unmissverständlich gewesen sein. Einvernehmlich wohl kaum. Die Forderung, die Gaslieferungen Russlands (damals UDSSR) nach Europa zu kappen, war in den USA schon zu Zeiten Reagans virulent (damals anlässlich der Inbetriebnahme der transsibirischen Pipeline). Eine wirtschaftliche Kooperation zwischen Russland und Westeuropa um jeden Preis zu verhindern ist ein Hauptgrund des jetzigen Ukrainekriegs.

Kassandra
22 Tage her
Antworten an  Montesquieu

Ja. Aber weshalb knipst einer wie Habeck uns dann auch noch selbst das Licht aus? Nachdem Merkel die Abschaltung der AKWs schon mit Fukushima ankündigte? Nie sah ich ein Land, das sich durch eigene Maßnahmen selbst derart in die Bredouille bringt, wie D – und das nicht nur hinsichtlich Energie. Thomas Röper hat schon früh auf die Einbindung der grünen in das für uns nun folgende Ungemach hingewiesen: Dank der Hilfe der Grünen Wie die USA die wirtschaftliche Vernichtung Deutschlands und der EU geplant haben Oder hier, übersetzt aus dem Russischen: Analyse im russischen Fernsehen „Die Auswirkungen der Politik der… Mehr

joly
19 Tage her
Antworten an  Kassandra

Ich kenne ein Land aus dem Geschichtsunterricht, das sich wie D das Licht bzw. den Fortschritt für Jahrhunderte ausknipste. Das war China, das sich hinter der eigenen Brandmauer einschloss. Nicht ganz so stark hat das auch Japan versucht. Wir äffen das wider besseren Wissens bloß nach.

joly
19 Tage her
Antworten an  Montesquieu

Der 10 Jahresvorsprung ist doch nur durch 2 Dinge geschehen, die nichts mit einem technischen Vorsprung gemein haben. Diese Erden sind nur mit Billiglöhnern unter massivem Energieeinsatz und riesigen umweltzerstörenden Abbaumaßnahmen möglich. Deshalb hat man im Westen darauf verzichtet. Diese Blindäugigkeit ist ja bei uns deutlich sichtbar. Wir sitzen auf riesigen Gasvorkommen und beuten sie nicht aus. Die Pfalz sitzt auf einer kochend-heißen Mineralwasserblase, die den größten Lithiumschatz in Europa und noch Fernwärme und Energie in unerschöpflichen Umfang anbietet. Wir beuten dieses Vorkommen nicht aus, weil Malu Risse in den pfälzischen Häusern befürchtet. Dass das entnommene Wasser durch Oberwasser ergänzt… Mehr

Heiko Winkler
22 Tage her

Hier zeigt sich wieder das Lateinamerika aus europaeischer Sicht als unbedeutend eingeschaetzt wird. Ich moechte das schon Arroganz nennen und es fuehrt zu einer schwerwiegenden Fehleinschaetzung. Im Dezember findet in Punta Cana der „Summit of the Americas“ statt. Diesmal wird das nicht irgendein Geplänkel. Mit Argentinien im Sueden, El Salvador in Zentralamerika und der Dominikanischen Republik in der Karibik, gibt es diesmal mindestens drei weitere Motoren im Gleichlauf fuer die Entwicklung des Kontinents. Und unter Donald Trump mit Sicherheit diesmal keine Militaerputsche sondern die Unterstuetzung der USA. Natuerlich ist China die Werkbank der Welt. Aber eben genauso abhängig und fragil… Mehr

Kassandra
22 Tage her
Antworten an  Heiko Winkler

Wobei die Chinesen wie viele Staaten auch mit dem demografischen Wandel kämpfen sollen – was Großmachtsphantasien ad absurdum führt: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/keine-ehe-keine-kinder-der-demografische-wandel-in-china-110412761.html
Außer KI verändert hinsichtlich dessen alles – Gates behauptet ja schon, dass sogar Ärzte keine Menschen mehr sein werden.
Ja. Wir sind hinsichtlich vielem nicht ausreichend informiert und ich befürchte, dass wir hier oftmals zu rasch unsere Meinung bilden – und gar nicht alles einbeziehen, was dazu an Grundlagen notwendig wäre. Aber so ist das ja in Merkels neuem Normal auch gar nicht anders gewollt – und TE gilt hinsichtlich der vielen Perspektiven schon als Ausnahme. Danke dafür!

Montesquieu
22 Tage her
Antworten an  Kassandra

Gates muss es wissen. Wenn jemand dann er. 😉

alter weisser Mann
22 Tage her

„Mit chirurgischer Präzision setzt Trumps Regierung das Skalpell …“
In welcher Welt lebt der Autor, so mit Blick auf die letzten 2 Wochen?
Das Vorgehen von Trump erinnert bestenfalls an die Energiewende hierzulande. Erstmal die AKW weghauen, dann von neuen Gaskraftwerken träumen und am Ende gerade mal noch schön teuren Strom haben.
Im Übrigen haben die Chinesen keine Kapitalisten des Westens oder gar Staaten des Westens gezwungen sich von ihnen abhängig zu machen, weder durch Handel noch durch Investitionen vor Ort. Das hat die systemische Gier von Produzenten, Händlern und
Käufern selbst besorgt und es geht munter weiter.

Last edited 22 Tage her by alter weisser Mann
Kassandra
22 Tage her
Antworten an  alter weisser Mann

Bei uns wurde Forschung und Entwicklung für viele Branchen durch Umweltschützer verunmöglicht – und manche entzogen sich auch gesetzlichen Bedingungen – wie die Pharmabranche. In China wie auch in der Ukraine geht hinsichtlich dessen einiges mehr – wie man ja an Corona oder auch mRNA dann erleben konnte.
Schon die Teststrecken für Autos konnten vielfach nicht gebaut werden – dann hat man sich halt bessere Bedingungen gesucht. Auch die Investitionsbedingungen scheinen profitabel gewesen zu sein? Und die neuen Absatzmärkte scheinen nunmal in China, Asien und Indien zu liegen – wenn überhaupt.

Haba Orwell
22 Tage her

> Die Kritik am chinesischen Wirtschaftsnationalismus ist kein amerikanischer Exzeptionalismus. Chinas Wirtschaftsnationalismus zielt längst auf den ganzen Westen.

Noch so eine belustigende Gedankenakrobatik – Ami-Exzeptionalismus zielt auf die gesamte übrige Welt, was natürlich auch fast den gesamten Westen inkludiert – bis auf die USA eben. Das Land meint immer noch, eine Art Göttliches Anrecht auf weltweite Hegemonie zu besitzen – was 96% der Weltbevölkerung anders sehen dürfte. OK, 95% – die Michels sagen keinem Ami „Nein“ und suchen sich stets wen, dem man „führend dienen“ darf.

joly
19 Tage her
Antworten an  Haba Orwell

Nur zur Information: Wir befinden uns mit den Siegermächten und ca. 50 anderen Staaten immer noch quasi im Kriegszustand – zwar bedingungslos kapituliert aber halt unter der Knute dieser Länder. Hier denkt keiner daran, aber warum traut sich denn Norwegen uns die Gasversorgung weg zu sprengen? Solch eine Aktion gegen Frankreich oder UK hätte sofort zu Schadensersatzforderungen und Kriegsandrohung geführt.

Haba Orwell
22 Tage her

> Sind die westlichen Demokratien trotz aller Krisen Chinas autoritärem Modell überlegen und kapitulieren nicht vor dem Reiz von Macht und Kontrolle?

Wenn man etliche andere TE-Artikel liest, merkt man schnell, dass der real existierende Westen nicht minder autoritär wurde. Es könnte sogar sein, dass BlackRock&Co mehr an derer (Gross-)Aktionäre denken, während Chinas Führung den Volkszorn fürchtet und den Fußvolk-Wohlstand ernst nimmt.

Erst kürzlich schrieb TE über die angestrebte totale Kontrolle sämtlichen Vermögens aller Untertanen – nicht in China, sondern in der EUdSSR.