Der Retter der Grünen bei Maischberger: Cem Özdemir

Bei Maischberger werden ein weiteres Mal die schlechten Umfragewerte der Grünen thematisiert. Diesmal soll Cem Özdemir erklären, wie die Migrationskrise überwunden werden soll, aber Sandra Maischberger ist nur genervt von seinen wischi-waschi Aussagen.

Screenprint: ARD / Maischberger

Die Ampelparteien versuchen die Löcher des sinkenden Schiffs zu stopfen. Die SPD ist mit ihrer Neuaufstellung für die Bundestagswahl im nächsten Jahr voller Elan, und der Nachfolger von Kevin Kühnert, Generalsekretär Matthias Miersch, gibt die neue Linie vor: „Anti-Merz“.

Das ändert aber nicht, dass die SPD im Moment „als Partei der Bürgergeldempfänger wahrgenommen wird“, kommentiert Günther Jauch. Wie sehr sich Union und SPD unterscheiden, zeigt ein provokantes Zitat von Friedrich Merz: „Wirtschaftlicher Erfolg gehört dazu, den darf man auch – man muss nicht protzen – zeigen.“ Das Stichwort für die Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio Iris Sayram: Die weiß, dass das alles eine Frage der Chancengleichheit ist und nicht des Fleißes! Gut, dass neben ihr Susanne Gaschke sitzt, Autorin der Neuen Zürcher Zeitung. Die war selbst mal SPD-Mitglied und erinnert an das Programm der Partei damals, als sie noch eine Arbeiterpartei war – und daran, dass writschaftlicher Erfolg sehr wohl etwas mit Fleiß zu tun hat.

Heute ist das bei der SPD anders, denn „dem Kanzler – wenn er Leute aufzählt, denen es nicht schlechter gehen soll durch irgendeine Maßnahme der Regierung – fallen schon gar keine arbeitenden Menschen mehr ein, sondern immer nur verschiedene Leistungsempfängergruppen.“

ausgerechnet MASZ mahnt zur "Contenance"
Bei Maischberger: Hitziges Wortgefecht zwischen Strack-Zimmermann und Lafontaine
Mit der neuen „Anti-Merz“ Linie haben sie diese Wähler auf jeden Fall schon mal in der Tasche. Ob dann die Union und SPD überhaupt miteinander regieren könnten, ist die andere Frage. Dazu müsste „man im November einen wirklich verfassungsgemäßen – muss man ja mittlerweile dazu sagen – Haushalt auf den Weg bringen“, so Sayram. Ja so desaströs läuft das in der deutschen Politik, dass nicht einmal Hoffnung auf einen verfassungsgemäßen Haushaltsplan besteht.

Gleichzeitig bangt die FDP vor der Fünf-Prozent-Hürde und versucht es mit einem letzten Hilfeschrei: „Bett, Seife, Brot, Minimum für ausreisepflichtige Asylbewerber.“ Bei den Grünen ein No-Go. Dabei hat der Landwirtschaftsminister und langjährige Parteivorsitzende Cem Özdemir sich erst vor kurzem aus dem Grünen-Fenster gelehnt und die Erfahrungen seiner Tochter geteilt: Sexuelle Übergriffe von Männern mit Migrationshintergrund seien ein echtes Problem.

Wenn da mal nicht die Realität im Wohnzimmer eines Politikers angekommen ist. Günther Jauch findet es gut, dass Özdemir diese Dinge anspricht, und findet es falsch aus „Rücksicht auf political correctness bestimmte Dinge, die offensichtlich sind, nicht anzusprechen, um nicht in irgendeinen Verdacht zu kommen wie zum Beispiel Rassismus. Weil man damit am Ende einfach nur das Geschäft der ARD… ähh AfD betreibt.“ Ein Freudscher Versprecher beim Zusammenhang von „political correctness“ und „Verdacht auf Rassismus“: sympathisch und verständlich.

Biedermann und die Brandstifter
Cem Özdemirs Worte: Es sind zu viele, um ihnen Glauben schenken zu können
Wie wollen denn nun eigentlich die Grünen die Migrationsmisere angehen? Das soll Cem Özdemir im Gespräch erklären. Sie geht immer wieder auf sein persönliches Leben und seine türkischen Wuzeln ein, zeigt ein Video von Özdemir mit seiner Mutter und bohrt nach seiner Einstellung zu Merz‘ Aussage über „kleine Paschas“.

Özdemir lässt sich nicht provozieren und kontert ruhig: „Ich halte nichts davon, dass wir jetzt eine Sprachpolizei machen.“ Bei Maischbergers kleinem „Satzvervollständiger“-Austausch, bleibt Özdemir mit seinen Aussagen immer lieb und nett zu seinen Kollegen, was Maischberger sichtlich nervt. Keine Action und kein Drama.

Als das Thema auf Fußball zu sprechen kommt, verliert sie dann die Nerven. „Ne, das ist mir jetzt doch zu einfach. Sie sagen jetzt häufig, jeder soll machen, was er will. Jetzt doch mal! Beim Fußball ist das doch so harmlos!“ Harmlos sind auch die Fragen an Grünen-Politiker in Talkshows des ÖRR.

Es fehlt nicht nur die Distanz zu gewissen Parteien, sondern auch ein gewisses Verständnis für den Krieg im Nahen Osten. Die Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio Iris Sayram zeigt recht viel Sympathie mit den anti-israelischen Protesten in Deutschland. Es sei ein „Ausdruck von Trauer“ und es gäbe auch eine Geschichte vor dem Terror am 07.Oktober. Jauch, wie auch Gaschke widersprechen Sayram heftig und erinnern an den nicht endenden Terror gegen Israel.

Scholz und Lindner mit neuer Zeitenwende
Bundesregierung kappt neue Gelder für die Ukraine
Der letzte Teil der Sendung schwenkt zur Lage in der Ukraine um, die ebenfalls kriegsgebeutelt ist: Mit dem früheren Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen ist ein hoher Gast zugegen. Er und Claudia Major, Expertin für Sicherheitspolitik, sprechen über die verheerende Lage in der Ukraine. Rasmussen erhofft sich viel von der Ukrainekonferenz in Ramstein.

Major beschreibt die Stimmung in der Ukraine als eine Mischung aus Verzweiflung und Entschlossenheit, weiterzukämpfen, da die militärische Lage kritisch sei und die westliche Unterstützung abnehme. Beide warnen vor dem Risiko, dass die amerikanische Unterstützung unter einer möglichen Präsidentschaft von Donald Trump weiter schwinden könnte und pochen auf Waffenlieferung aus westlichen Länder. Major weist dabei auch auf Forderungen Putins hin, die die Sicherheitslage in Europa entscheidend schwächen würden. Um den schwindenden Rückhalt in Europa zu dokumentieren, zeigt Maischberger einen kurzen Einspieler: Lediglich ein Satz, in dem der französische Präsident Macron bemerkt, man könne nicht zu einem Waffenstillstand auffordern und zugleich Waffen liefern. Eine Aussage, die, wie Major aufrichtigerweise bemerkt, aufgrund der Kürze ohne Kontext nicht seriös eingeordnet werden kann. Aber mehr Konfrontation hatte man sich bei diesem heiklen Thema wohl nicht getraut. Die Zuschauer des ÖRR sagen dazu nur pas de problème – es sind ja nur 18,36 Euro im Monat.

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Kommentare ( 27 )

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Axel Fachtan
2 Monate her

Auffällig ist, dass der Cem fast nie mit den anderen 4 grünen Bundesministern abgebildet wird.
Denkt er, so in B W punkten zu können, wie Woidke in Brandenburg ?
Halte dich fern von der Bundeschregierung und den (anderen) grünen Idioten. Dann wirscht du Minischterpräsident in Stuttgart ?
Mag man nicht glauben, obwohl sich da drunten bei der Union auch eher ein personelles Desaster der Formatlosigkeit auftut.
Im Vergleich zu Thüringer Vollversagern wie Mario Voigt und Andreas Bühl hat der Cem ja eine geradezu grandiose Außenwirkung.

Vati5672
2 Monate her

Niedrige Obergrenze, 
Papiere(Nachweispflicht)
Häufige Altersüberprüfungen
Niedrigschwellige Ausweisungen bei Kriminalität
Sachleistungen während des Asylantrages.
Duldungen um 97,5% herunter fahren

ca. 80% des Problems gelöst + einen großen Teil des
Wohnungsmarktproblems.

ps. Wer Grüne wählt hat die Kontrolle über sein Leben verloren und
teilweise über sein Land .: Kiel Wik

Mausi
2 Monate her

„Major weist dabei auch auf Forderungen Putins hin, die die Sicherheitslage in Europa entscheidend schwächen würden.“
Das würde mich mal im Einzelnen interessieren.
Wenn Herr Özdemir sagt, jeder solle machen, was er wolle, dann frage ich mich bei solchen Aussagen immer, wer das glaubt. Und von welchem Zuschauer Herr Özdemir glaubt, dass der das glaubt. Denn gerade Herr Özdemir würde ja am liebsten Herrscher über meinen Teller werden.

Eddy08
2 Monate her
Antworten an  Mausi

richtig erkannt und damit macht er was er will und nicht was sie wollen, und auch sie machen was er will und nicht was sie wollen, somit stimmt das was er sagt. Viele haben zu Corona auch gesagt ich will mich nicht impfen lassen, dann kam einer der sagte, ich will dir eine Bratwurst schenken wenn du dich impfen lässt und schwuppdiewupp wollte man ein Bratwurstimpfling sein. Und die Moral von der Geschicht, was du willst entscheide ich….scheint im übrigen der Leitspruch von jedem Politiker zu sein, vorallem von der Superursel

Peter Gramm
2 Monate her

Cem Özdemir ist ein grüner Wischiwaschityp. Der weiss doch ganz genau dass die Grünen bei der nächsten Wahl abkacken. Jetzt verspricht er alles und sucht ein neues Pöstchen. Als ehemaliger Kinderaufpasser (pardon, Sozialpädagoge) müßte er sich mit wesentlich geringerem Einkommen zufrieden geben.

Juergen Semmler
2 Monate her

Um WELCH GEISTES KIND handelt es sich bei CEM ÖZDEMIR ??? Ausgerechnet der stets um politische Korrektheit bemühte, mit herzbrecherischem wie nervösem Augenzucken „authentische“ Vorzeige-Multi-Kulti-Grüne-Gut-Mensch CEM ÖZDEMIR , hat sich 1999 als „unabhängiger“ MdB in die finanzielle Abhängigkeit zu einem Waffen-Lobbyisten [ Moritz Hunzinger] begeben, weil er pleite ( !!! ) war. 1998 war Özdemir durch den Kauf des Hauses seiner Eltern und einer Wohnung in Berlin in einen finanziellen Engpass geraten und eine normale Bank hätte ihm wohl kaum ein größeres Darlehnen gewährt. Zu allem „Unglück“ und obendrein hatte Özdemir zahlungspflichtige STEUERN als gut bezahlter MdB nicht abgeführt und… Mehr

November Man
2 Monate her

Der grüne Özdemir ist von Beruf Erzieher. Und so meint er auch Politik gegenüber den mündigen Bürger machen zu müssen. Ansonsten ist Özdemir ein Landwirtschaftsminister der Quote, der von seinem aktuellen Job, wie der Wirtschaftsminister und die Außenministerin und viele andere auch, keine Ahnung hat.  

Ingrid Bieger
2 Monate her

Immer diesselben Leute in den Talkshows – nicht mehr zum aushalten.In „Hart aber fair“ wird über die AFD gesprochen – aber es ist nur ein „Aussteiger“ aus der AFD dabei.

Gibt es irgendwo eine Internetseite, die auflistet, welche Politiker, wie oft – incl., Lanz – in diesen Sendungen rumsitzen?

Ganz oben Kevin Kühnert – jeder Woche bis zu zweimal usw.

Vati5672
2 Monate her
Antworten an  Ingrid Bieger

das weiß ich:
Von Wagenknecht – aber nicht bis 1866 zurück.

Die AfD hat Balkendiagramme mit Prozentzahlen.

Die AfD ist weit unterrepäsentiert -Nein Doch!! – OOOHHH!!!

Dazu werden die Top Rhetoriker wie Dr.Curio, Boehringer
so gut wie nie eingeladen. R.Springer ist auch ok.
Weidel müssen sie ab und zumal, ist gut, hat aber noch Schwächen
zumal häufig dazwischen geredet wird.
Chrupalla hat sich stark verbessert – so langer nicht in
den typischen PolitikerSprech wechselt.

Baumann, Lucassen auch gut.

mapla54
2 Monate her

Originalton, wenn nicht gar Zitat des neuen SPD- Generalsekretärs ; gestern früh ca. 5.30 Uhr aus den Nachrichten im Autoradio : “ Da habe ich jetzt eine große Herausforderung vor mir , die ich mir stellen werde “ ?
Deutsche Grammatik – Hauptsatz , Nebensatz samt des zugehörigen Falles – für führende SPD – Funktionäre allemal vernachlässigbar !
Das Lenkrad entging meinem Zubiß beim Anhören solcher Geistesergüße denkbar knapp…

JamesBond
2 Monate her

18,36 € im Monat für absolut nichts sind 20,00 € zu viel vor allem für Rentner! Dann Özdemir, hat der auf einmal viel Zeit! Zu den Dumpingimporten von Honig aus China hat er sich dieses Jahr immerhin 15 Minuten für eine Delegation des Deutschen Berufsimkerverband an Zeit genommen. Es geht auch nur um die Existenz der letzten 1500 Berufsimkereien und die flächendeckende Bestäubung bei unserer Lebensmittelerzeugung.
Das ist einfach absolut Verantwortungslos von unserem zuständigen Landwirtschaftsminister. Wo bleiben die Prüfungen auf gepanschten Honig, wo die Importzölle von mindestens 100% wie in den USA?
🐝 ade – Grüne sind gegen Umweltschutz!

Last edited 2 Monate her by JamesBond
Der Ingenieur
2 Monate her

Cem Özdemir gibt sich „volksnah“, besteuert aber Mineralwasser mit 19% MwSt, weil das ein „Luxusartikel“ sei. Dafür erhöht er nicht die Steuer von 7 auf 19% für Kaviar, Schnecken, Garnelen und Froschschenkel, weil das für den Grünen „Grundnahrungsmittel“ seien.

Er propagiert den Umstieg von Milch- und Fleischprodukten auf Pflanziches für den Umweltschutz und das Tierwohl. Wer das dann tatsächlich macht, der wird von ihm mit einer MwSt.-Erhöhung um 171% belohnt.

Zudem hat er dafür gesorgt, dass die Pommes und Wurst an der Imbissbude wesentlich teurer geworden sind, weil dafür am 1.1. die MwSt. um 171% erhöht wurde.

Last edited 2 Monate her by Der Ingenieur
Privat
2 Monate her
Antworten an  Der Ingenieur

C. Özdemir ist ein gebürtiger Türke.
Als gelernter Erzieher von Scholz zum -„Landwirtschaftsminister“ befördert.
Dieser Staat mit seiner Politik ist irre.