Hunde in Detmold: „männlich, weiblich, divers, keine Angaben“

Endlich werden auch Haustiere nicht mehr wegen eines diversen Geschlechts diskriminiert – zumindest auf dem Hundesteuerantragsformular von Detmold.

Detmold, die erstmals im Jahr 783 erwähnte, heute 74.000 Einwohner starke, wunderschöne Stadt im Teutoburger Wald, ist eigentlich weltberühmt. Sie genießt eine Geschichte, die vielleicht nicht einmal eine war: In ihrer Nähe soll (?) Hermann der Cherusker (lateinisch: Arminius) im Jahr 9 nach Christus in der „Varusschlacht“ die römischen Legionen vernichtend beschlagen haben. Tacitus nannte Arminius denn auch den „Befreier Germaniens.“ Die Detmolder haben diese „Geschichte“ an sich gerissen. Auf einer Anhöhe haben sie 1875 das Hermanndenkmal eingeweiht. Es war dies mit 26,57 Metern (ohne Sockel) die damals größte Statue der Welt, ehe ihr die New Yorker Freiheitsstatue 1886 mit 46 Metern für einige Jahre den Rang ablief. Die höchste Statue Deutschlands ist „Hermann“ heute noch.

Und nun ein neuer Detmoldscher Superlativ: Detmolds Stadtverwaltung führt für die Erfassung der Hundesteuer eine gendergerechte Meldung ein: „Hund – Rasse, Name, weiblich, männlich, divers, keine Angabe.“ Rasse? Offenbar noch nie etwas vom Kampf gegen Rassismus gehört!? Aber das lassen wir hier mal!

— Argo Nerd (@argonerd) March 23, 2023

Wie bitte? Hunde waren doch bislang ziemlich einfach strukturiert, wahrscheinlich sahen sie sich selbst so: Rüde oder Hündin, männlich oder weiblich. Aber das war einmal. Wenn heute Herrchen oder Frauchen (m/w/d) nach der „Ampel“ Begehr einmal jährlich das Geschlecht amtlich ändern kann, dann muss das doch auch für der/die/das Hund (m/w/d) gelten. Jedenfalls sichert das in der Detmolder Stadtverwaltung eine Menge neue Stellen. Finanziert werden diese Stellen – eben! – durch die Hundesteuer für die – geschätzt – etwa 9.000 Detmolder Hunde (m/w/d). In Detmold kostet ein erster Hund (m/w/d) 76 Euro, ein zweiter Hund (m/w/d) 88 Euro und jede(r) weitere Hund (m/w/d) 100 Euro. Das ist schon mal ein stolzer Betrag, der sich aufsummiert. Sagen wir mal: Für Detmold rund 800.000 Euro pro Jahr. In anderen Gemeinden Deutschlands verlangt man nur 5 Euro, in wieder anderen aber auch bis zu 180 Euro pro Jahr. Da kommt bei rund 10,3 Millionen deutschen Hund/_*I:nnen schon ein Sümmchen für neue Hunde-Gendergerechtigkeits-Erfassungsstellen zusammen.

Und überhaupt: Da es ja Gemeinden in Deutschland gibt, die auch eine Pferdesteuer erheben, ergibt sich ein weiteres kommunales Betätigungsfeld: Pferd, Ross, Klepper, Gaul (m/w/d), Hengst, Stute, Wallach inkl. Warum gibt es eigentlich noch keine Steuer für die 16 Millionen Kätz/_*I:nnen inkl. Kätzchen und Kater? Und für die rund 11 Millionen Rindviecher (m/w/d) inkl. Kuh, Bulle, Ochse? Wo diese doch unendlich viel Methangas, schlimmer noch als CO2, ausstoßen. Von den rund 5 Millionen „Kleinsäugern“ (m/w/d) erst gar nicht zu sprechen: Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, womöglich dressierte Ratten und weiße Mäuse. Irgendwie muss man ja all die mit Bachelor diplomierten Absolventen der G-„Wissenschaften“ (G = Gender, Gedöns und Co.) im öffentlichen Dienst unterbringen.

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