Gefängnisstrafe für Fauci? – Wissenschaftler kritisiert auch Drosten

Der Hamburger Professor Roland Wiesendanger hat mit anderen internationalen Wissenschaftlern einen Forderungskatalog zur Untersuchung des Corona-Ursprungs aufgestellt. Neben der Verschleierungstaktik des chinesischen Regimes kritisiert Wiesendanger auch westliche Wissenschaftler.

Collage aus: IMAGO / ZUMA Wire & IMAGO / IPON

Der Hamburger Physiker Professor Roland Wiesendanger sorgte vor knapp einem Jahr für Aufsehen, als er in einer Studie zum Corona-Ursprung zu dem Ergebnis kam, dass das Virus höchst wahrscheinlich Produkt eines Laborunfalls sei (TE berichtete). Er wurde dafür von zahlreichen Medien und Wissenschaftlern angegriffen – es hieß die Studie sei „krude“, „toxisch“ und „unwürdig“. Auch Medien wie TE, die darüber sachlich berichteten, wurden dafür angegriffen und in den sozialen Netzwerken zensiert.

Seitdem ist viel geschehen: Die Theorie wird in der WHO kritisch diskutiert, ein US-Nachrichtendienst hält einen Laborursprung für wahrscheinlich, Wissenschaftler unter anderem der Harvard-Universität sprechen offen über das Thema. Nur das Regime in Peking verweigert bis dato jede offene Untersuchung und verschleiert die Tatsachen, wo es nur kann.

Immer mehr Fakten für die Laborhypothese
Harvard-Wissenschaftlerin vor britischem Unterhaus: Corona kommt wahrscheinlich aus dem Labor
Im Kontext der Olympischen Spiele drängt Wiesendanger nun in einem Forderungskatalog, der TE vorab vorliegt, gemeinsam mit zahlreichen renommierten Kollegen aus dem Ausland auf Aufklärung. Unter den Unterzeichnern sind neben dem deutschen Genetik-Professor Günter Theißen insgesamt 20 Wissenschaftler unter anderem aus Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Australien, von der Universität Paris, der Washington University oder der Australian National University.

Im Papier heißt es: „Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking wird der hehre Anspruch untergraben durch die laufenden Bemühungen der Gastregierung, eine umfassende internationale Untersuchung zu den Ursprüngen der COVID-19-Pandemie, die Millionen Menschen tötete und Milliarden auf der ganzen Welt schädigte, zu verhindern.“ 

Zwar gab es 2020 eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation WHO in Wuhan – sie erhielt allerdings keinen Zugang zu den kritischen Bereichen und musste sich ausschließlich auf die Aussage chinesischer Offizieller verlassen. Der Vorsitzende dieser WHO-Kommission, Dr. Embarek, sagte später selbst, dass er dennoch mindestens ein Indiz für die Labortheorie gefunden habe. Außerdem sei man von chinesischen Offiziellen unter Druck gesetzt worden, die Labortheorie auszuschließen.

Wiesendanger und Kollegen fordern daher die Nationen der Welt auf, anlässlich der Olympischen Winterspiele in Peking auf eine ergebnisoffene Untersuchung in Wuhan zu drängen – Offenheit und gegenseitiges Vertrauen wären schließlich wahre Werte der olympischen Bewegung. Von der chinesischen Regierung wird die Öffnung für eine Beobachtung gefordert sowie die Herausgabe einer Virus-Datenbank, die Ende 2019 plötzlich vom Netz genommen wurde und von der sich Wiesendanger entscheidende Informationen erhofft. Die Staaten sollen außerdem ihre Wissenschaftler, die mit China in dem Bereich zusammenarbeiteten, dazu auffordern, alle wichtigen Informationen und Daten weiterzugeben.

„Da trägt Christian Drosten die volle Verantwortung

Neben dem Fokus auf das chinesische Regime wird aber auch von den westlichen Regierungen mehr Einsatz und Offenheit gefordert. Im Gespräch mit TE gibt Professor Wiesendanger auch westlichen Virologen eine Mitschuld an der Verschleierung der Tatsachen. Viele Institutionen aus Politik, Wissenschaft und Medien hätten den Aussagen von einigen wenigen Virologen Glauben geschenkt, dass ein Laborunfall als Covid-19-Ursache ausgeschlossen werden könnte. „Genau diese Virologen haben nun aber bewusst Informationen zurückgehalten, darunter auch Christian Drosten und Anthony Fauci“, so Wiesendanger. Dies sei eine Katastrophe, weil bereits Anfang Februar 2020 aufgrund der Erkenntnisse, die man damals hatte, ganz andere Reaktionen denkbar gewesen wären: „Man hätte damit beginnen können, Maßnahmen zu ergreifen, um so etwas in der Zukunft zu verhindern.“

Im Fokus der Kritik Wiesendangers steht vor allem ein jüngst durch das US-Repräsentantenhaus öffentlich gemachter Vorgang, bei dem sich zahlreiche führende Virologen Anfang 2020 verabredeten, Hinweise auf eine mögliche Labortheorie bewusst zu verschweigen (TE berichtete). Darunter waren neben dem US-Epidemiologen und führenden Regierungsberater Anthony Fauci auch der deutsche Virologe Christian Drosten. Wiesendanger sagt dazu gegenüber TE:

Institut für Virologie in Wuhan
US-Nachrichtendienst vertritt offiziell den Standpunkt, dass Laborunfall in Wuhan der Covid-19-Ursprung ist
„Dr. Anthony Fauci hat mit Kollegen im Februar 2020 eine Telefonkonferenz einberufen, nachdem man von anderen Kollegen aus den USA gewarnt worden ist, dass es aus der Gensequenz von Sars-CoV-2 eindeutige Hinweise für einen künstlichen Ursprung geben würde. Dann hat man innerhalb von drei Tagen den Entschluss gefasst, dass diese Nachricht viel zu heikel für die Weltöffentlichkeit wäre. Da haben für Fauci sicherlich auch persönliche Gründe eine Rolle gespielt. Er selbst hat diese hochrisikoreiche Gain-of-Function-Forschung unter der Obama-Administration nach Wuhan ausgelagert und sie dort von amerikanischen Steuergeldern mitfinanziert.

Das ist aus amerikanischer Sicht eine absolute Katastrophe, weil man eigentlich 1989 ein Antibiowaffengesetz verabschiedet hat, um genau das zu verhindern – damit Know-how eben nicht aus Amerika nach China transferiert wird und damit chinesische Institutionen nicht in die Lage versetzt werden, gefährliche Viren, gefährliche Erreger im Labor herstellen zu können. Er wäre persönlich haftbar nach amerikanischem Recht, wenn sich das als bewiesen herausstellen würde – Fauci müsste mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen. Da sieht man eben diese extremen Interessenkonflikte. Und für die Virologen, die dabei waren, darunter auch Christian Drosten, galt natürlich, dass ein solches Ereignis die Virologie insgesamt so stark beschädigt hätte, wie Chernobyl die Kernkraftforschung.“

Zur Rolle Christian Drostens sagt Wiesendanger: „Es ist ein einmaliger Vorgang: Herr Drosten und andere Wissenschaftler haben sich zusammen getan um die Öffentlichkeit gezielt zu täuschen. Da trägt Christian Drosten die volle Verantwortung. Er hat nicht nur einen offenen Brief in der medizinischen Zeitschrift The Lancet im März 2020 mitunterzeichnet, worin die Labortheorie als Verschwörungstheorie gebrandmarkt wurde, sondern in seinem Podcast vom 12. Mai 2020 auch zugegeben, dass er zusammen mit anderen Kollegen soziale Medien angewiesen hat, solche ‚Verschwörungstheorien‘ zu bekämpfen.“

Wiesendanger und seine Kollegen fordern vor allem für die Zukunft, Maßnahmen zu treffen, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. Die hochrisikoreiche Gain-of-Function-Forschung müsse überdacht bzw. besser kontrolliert werden.

Für Deutschland zeigt dieser Fall vor allem aber auch ein mediales und politisches Versagen auf – es wurde zu viel in die Hände von zu wenigen Wissenschaftlern gelegt, die dieser Verantwortung nicht gerecht wurden.

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Kommentare ( 134 )

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Aljoschu
2 Jahre her

Grandioser, wichtiger Artikel, liebe Tichys, herzlichen Dank für eure unermüdliche und couragierte Aufarbeitung des sich abzeichnenden größten Skandals und Menscheitsverbrechens seit dem 2. Weltkrieg. Mit dem Wuhan Wet Market-Narrativ muss jetzt endlich das gesamte dirigistische Corona-Lockdown- und Impf-Narrativ fallen. Und mit ihm all die selbsternannten Faktenchecker von correctiv, die Blockwarte der Antonio Amadeo-Stiftung sowie die gesamte Mischpoke der woken Öffentlich Rechtlichen Hass- und Hetz-Anstalten. Der Feind der Wahrheit und der Freiheit steht nicht Rechts, sondern er sitzt – nach seinem Marsch durch die Institutionen – längst auf den fetten Sesseln der Macht!

lube
2 Jahre her

China und die USA müssen im Rahmen von Reparationen der Welt den Schaden ersetzen.
Ebenso müssen die beteiligten Wissenschaftler und Politiker persönlich haftbar gemacht werden .

Monostatos
2 Jahre her

Kann es einen größeren Verrat und ein schlimmeres Verbrechen an der gesamten Menschheit geben als derartig toxische Krankheitserreger anzufertigen? Wer nur davon wusste, gehört vor ein internationales Tribunal und entsprechend verurteilt.

Kassandra
2 Jahre her
Antworten an  Monostatos

Ja. Dagegen zu „spritzen“ mit Seren, die wegen Nebenwirkungen bedenklich sind. Und damit nicht aufzuhören, auch, wenn die Nebenwirkungen offen auf dem Tisch liegen.

Ralph Martin
2 Jahre her

Es würde einer transparenten Demokratie zustehen gefällte Coronaentscheidungen auf Wirksamkeit und Interessenskonflikte zu untersuchen, um Missbrauch aufzudecken und aus der Pandemie zu lernen.
In einer DDR 2.0 kommt das sicher nicht in Frage und ist irgendwie rechtsradikal.

Hoffnungslos
2 Jahre her

Diese sog. Pandemie ist vor allem ein riesiges Geschäft für einige. Darüber hinaus können die Möglichkeiten zur Disziplinierung der verschiedenen Bevölkerungen getestet werden. Demokratische Strukturen sehen Wahlen vor. Panikmache kann zur Ausschaltung aller demokratischen Regularien genutzt werden. Cui bono, wem nützt es?

Mausi
2 Jahre her

Auch anderswo wird berichtet. Ich male wieder den Teufel an die Wand: Die Lesart „künstliches Virus“ wird dazu dienen, den normalen Verlauf der Pandemie auszuhebeln. Im Normalfall nimmt die Gefährlichkeit des Virus ab, die Wellen laufen aus. Bei einem künstlichen Virus lässt sich die Angst aufrechterhalten, dass ihm unnormales Verhalten eingepflanzt wurde bzw. dass man nicht weiss, ob es sich vielleicht unnormal verhält. Also durch Mutation plötzlich todesgefährlich wird. Vergessen Sie die Hoffnung, dass der Skandal das Virus besiegt, dass wir unsere Freiheit zurückerhalten. Denn damit verschwindet „die Pandemie“ nicht. Nur der Auslöser wird ausgetauscht. Mit dem Drosten-Verhalten sollte eine… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Mausi
Dagmar
2 Jahre her

Dieselben Fachleute heute wieder am Werk, wie schon damals im Vogel- und Schweinegrippe-Skandal. Parallelen sind unverkennbar. Es sind teils sogar die gleichen Schlagzeilen, dieselben Institutionen (beispielsweise die WHO und das Robert-Koch-Institut) und Gesichter, – allen voran der „Star-Virologe“ Christian Drosten. Bloß stellte sich damals bald heraus, dass die Horrormeldungen übertrieben und teils sogar falsch waren – jedoch nicht ohne Folgen, wie etwa Impfschäden. Im Jahr 2009 bei der vermeintlichen Schweinegrippe rief die WHO ohne einen wirklich triftigen Grund am 11. Juni 2009 die höchstmögliche Pandemiestufe aus und es wurde Panik in den Massenmedien geschürt. In seinem Buch „Game Over“ belegt… Mehr

fatherted
2 Jahre her

Wie peinlich für das ZDF und Herrn Lesch…der doch eine ganze Sendung seines „Wissensmagazins“ darüber gemacht hat, dass das SARS COV 2 Virus vom Tier (Gürteltier, Fledermaus…sonstiges Wildtier) kommen würde. In der gleichen Sendung, wurde die Theorie, dass es sich um ein Laborvirus handeln könnte, verworfen. Auch hier wären Verbindungen interessant….zu Herrn Lesch und/oder zum Sender selbst. Mal ehrlich….welcher gesunde Menschenverstand geht denn davon aus, dass genau dieses Viurs…an dem in Fussnähe zum Wuhan Markt geforscht wurde…genau auf diesem Markt (bei zehntausenden Märkten in China auf denen auch Wildtiere in gleicher Weise verkauft/verarbeitet werden) ausbricht/übertragen wird….die Wahrscheinlichkeit für so eine… Mehr

Peer Munk
2 Jahre her

Vielleicht wird Drosten jetzt geopfert, Hofpresse und Politiker können sich nun mit ihm und der Biowaffenschmiede in Wuhan und den Komplizen in USA beschäftigen, währenddessen legt man den Mantel des Schweigens über das Desaster des „Pandemie“- Managements, den Impfkrampf, die sinnlosen wie schädlichen Maßnahmen. Das wäre dann der Ausweg für all die Journalisten, Experten und Politiker nach ihrem katastrophalen Versagen.

Henni
2 Jahre her

Wenn Fauci fällt, dann muss natürlich auch Dosten fallen. Mitgehangen mitgefangen heißt es doch so schön in der Kindersprache, obwohl die beiden es nicht verdient haben, mit unschuldiger Kindersymbolik verglichen zu werden. Sind diese zwei Ver… doch mit verantwortlich für die Kinderimpfungen. Dosten genau so wie andere regierungskonforme Virologen und der unsägliche Ethikrat hätten sich zu Anfang ihrer Karriere bzw. seit dem Schweinegrippeskandal bzw. seit dieser PLANdemie auch anders orientieren können. Es gab genauso renommierte Wissenschaftler in der Welt, die anders argumentiert haben, unter ihnen sogar einer der renommiertesten auf der Welt John P. A. Ioannidis, (Professor für Medizin und… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Henni
Montesquieu
2 Jahre her
Antworten an  Henni

Es handelt sich um eine Kollusion verschiedener Interessen. Seit Anfang der 2000er die Hybris der WHO, die Menschheit „gesund zu impfen“. Finanzielles Interesse globaler Pharmafirmen, für die sich ein unermässlich großer Markt eröffnet (und die wiederum personell mit der WHO und der Virologengemeinde eng vernetzt sind); im Schlepptau große globale Investorengruppen. Idelle und finanzielle Einflußnahme eines Multimilliardärs (Gates), dessen Motivation mir nicht bekannt ist, der aber einen Narren am Impfen gefressen hat. Virologen, die mittels WHO, Pharmafirmen und der Gates-Stiftung an lukrative Aufträge sowie Querfinanzierung ihrer Forschungsarbeit kommen. Und offensichtlich auch militärische Interessen, ob nun zur Gefahrenabwehr oder pot. offensiver… Mehr

LadyGrilka55
2 Jahre her
Antworten an  Henni

Wer auch nur ein bisschen über Fauci weiß, stellt sich diese Frage nicht mehr. Und Drosten ist ein Systemling, wie er im Buche steht. Daher vertraue ich auch dem genauso sehr wie dem System, nämlich gar nicht.