„Tierwohlabgabe“: Bundesregierung will Fleisch deutlich teurer machen

Die Mehrwertsteuer soll bei tierischen Lebensmitteln von 7 auf 19 Prozent steigen, zudem soll eine allgemeine Abgabe auf die Einkommenssteuer geschlagen werden. Der Wahnsinn will wieder mal fette Beute machen.

Müssen wir bald an der Kasse mehr für Fleisch, Wurst und Käse bezahlen? Gut möglich, zumindest wenn es nach den Plänen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft geht, durch die vorgeblich das Wohl der Tiere in Deutschland verbessert werden soll.

Dafür soll eine sogenannte „Tierwohlabgabe“ eingeführt werden. Die Mehreinnahmen, die durch den Preisaufschlag auf Fleisch, Wurst und alle anderen tierischen Produkte generiert werden, sollen für die Verbesserung der Tierställe genutzt werden. Es brauche höhere Haltungsstandards und mehr Platz in den Ställen. Die notwendigen Milliarden-Investitionen dafür auf den Bauernhöfen sollen aber nicht die Landwirte tragen, sondern die Verbraucher.

Die konkreten Pläne der „Tierwohlabgabe“ würden für den Verbraucher eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte von aktuell 7 auf künftig 19 Prozent bedeuten. Ergänzend würde es eine Verbrauchersteuer auf tierische Produkte geben, die genauso wie die Tabaksteuer funktionieren würde. Und als wären Punkt 1 und 2 nicht schon absurd genug, soll es noch eine „Ergänzungsabgabe Tierwohl“ geben, welche dann ähnlich wie der Solidaritätszuschlag auf die Einkommenssteuer angerechnet werden würde. Dabei würden also auch Vegetarier und Veganer in Mitleidenschaft gezogen werden, die eigentlich nichts damit zu tun haben.

METZGERS ORDNUNGSRUF 09-2021
Die Wette gilt: Die Union stürzt ab!
Wieviel Geld wirklich beim Tier landet und nicht im staatlichen Haushalt, ist ungewiss. Rechtlich möglich soll die Abgabe aber schonmal sein. Das geht zumindest aus der Machbarkeitsstudie hervor, welche vom Landwirtschaftsministerium angeordnet und diesen Mittwoch präsentiert wurde. Die Preisaufschläge seien „prinzipiell rechtlich möglich“, jedoch auch mit einem hohen Umsetzungsaufwand verbunden, heißt es.

Der enorme Bürokratieaufwand, der entstehen würde, ist für Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner aber erstmal anscheinend nicht so wichtig. Sie sagt: „Für mich geht es nicht um das Ob, sondern um das Wie“. Sie werde jetzt im Bundestag und mit den Ländern über die weiteren Schritte sprechen, sagte sie weiter.

Die „Tierwohlabgabe“ ist dann womöglich doch nur eine einfache Steuererhöhung. Der Euphemismus „Tierwohl“ gibt dem Bürger, dem in die Tasche gegriffen wird, ein gutes Gefühl, denn eine normale Steuererhöhung würde gerade im Wahljahr natürlich nicht gut ankommen.

Anzeige

 

Unterstützung
oder

Kommentare ( 79 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

79 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Burkart Schramm
3 Jahre her

Woher wissen Sie eigentlich, was die Gesellschaft tut? Ich bin jedenfalls jung, aber ich bin weder übergewichtig noch wünsche ich ausschließlich Filet – und schon gar nicht schmeiße ich Fleisch weg, denn dafür schmeckt es mir einfach zu gut. Und wenn Ihnen das Fleisch zu günstig ist, dann kaufen Sie sich eben das teurere Biofleisch mit gaaanz viel »Tierwohl« drin; das Tier kannte sein ganzes Dasein lang nur das eintönige Glücklichsein – das kann über den QR-Code auf der Packung nachgeprüft werden. Diese Wahl jedenfalls haben Sie schon heute und es hindert Sie niemand daran, dieses teurere Fleisch zu kaufen. Beim Fleisch… Mehr

pcn
3 Jahre her

Der Staat ist pleite gewirtschaftet. Möglicherweise ist er auch nicht mehr kreditwürdig, außer nur unter drastischer Zinslast am Kapitalmarkt. EU, Corona Hysterie, und nicht zuletzt Deutschland, dass offenherzige Land für alle Mühseligen und Beladenen, haben alle Reserven, die wir alle erwirtschaftet haben, an alle und alles verschleudert, nur nicht an uns Bürger. Deutschland hat fertig. Die Armut wird sich nun nicht nur die Armen greifen, denen es nun am Essen mangelt, an Strom, weil der durch die CO²-Steuer mittlerweile für viele nicht mehr bezahlbar ist, sondern nun geht es auch den mittleren Einkommen und dem Mittelstand an den Kragen.

Physis
3 Jahre her

Muss man dann auch beim Kauf von Biofleisch tiefer in die Tasche greifen?
In der grauen Theorie lebten diese Tiere doch bereits deutlich besser als die, die zuvor massenhaft erzeugt wurden.
Das hiesse dann allerdings, dass diejenigen, die sich bereits vorher tierwohlgerecht verhalten haben dann DOPPELT „bestraft“ werden…!

Iso
3 Jahre her

Beim Stichwort Tierwohl fällt mir noch ein, dass man männliche Kücken nicht schreddern darf, oder Rinder nicht als „Zuchtrinder“ in den nahen Osten verkaufen darf, die dort geschächtet werden, und elendig zu tode gequält werden. Aber mit der Ehrlichkeit nehmen es unsere Ökofaschisten nicht so genau.

Physis
3 Jahre her
Antworten an  Iso

Seit wann ist jemand von der CDU „Öko“? Klöckner ist jedenfalls Mitglied dieser Partei! Es geht hier eben um etwas anderes. Und das ist, dass die Grünen noch NIEMALS verleugnet haben, grün lackierte Faschisten zu sein! Nur haben es die konservativen Wähler in diesem Land als sogenannte Kröte geschluckt. Freilich stets mit dem VERMEINTLICHEN Wissen, dass diese Sekte niemals wirklich etwas zu sagen gehabt hätte. Und das wird auch weiterhin so sein, denn wenn die CDU/CSU es bis heute geschafft hat, Sie weiterhin hinter die Fichte zu führen, dürfen Sie demnächst gänzlich beruhigt die Grünen wählen! Wenigstens bekommen Sie dann… Mehr

Der Mustermann
3 Jahre her

Dafür bräuchte es dann das „Gute-Tiertransporte-Gesetz“….

Der Mustermann
3 Jahre her

Dafür gibts dann das „Gute-Importsteuer-Gesetz“…

Deutscher
3 Jahre her

Insekten? Beim heutigen Insektensterben? Wo denken Sie hin? Wenn sie kein Fleisch haben, sollen sie halt Kuchen essen!

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
Ratloser Waehler
3 Jahre her

wobei dann zu klären wäre, wie verhindert wird, dass dann einfach im Ausland nach niedrigeren Standards gearbeitet wird.

Das ist egal, Hauptsache „wir“ sind Weltmeister im Moralisieren und „Sich_über_andere_stellen“.
Apropos dauernder Nazivorwurf Andersdenkender gegenüber:
Wenn diese „Wir sind die Besten-Denke“ nicht Nazi ist, was dann?

Last edited 3 Jahre her by Ratloser Waehler
Deutscher
3 Jahre her

Tja. Fleisch nur noch für die Besseren. Hätteste halt was Gescheites gelernt, wärste mal Politikerin geworden, Jungchen!

Es mag noch lange dauern, aber irgendwann knallt es in diesem Land, dass man den Kopf gar nicht so weit einziehen kann, wie man möchte.

jopa
3 Jahre her
Antworten an  Deutscher

Falsch! Es muß heißen: Hättest du garnichts gelernt,…

Michael M.
3 Jahre her
Antworten an  Deutscher

Wenn es ihnen zu billig ist dann kaufen sie halt teureres Fleisch oder gar keines.
Ah ja und noch etwas, verschonen sie uns bitte mit ihren typischen grünlinken „Nur ich/wir wissen Bescheid und erklären allen anderen die Welt“ Gelabere, das interessiert hier sowieso keinen und in der realen Welt maximal die FFF-Öko-Spinner !!!

AlexR
3 Jahre her

Eine „Politkerwohlabgabe“ ist bald sinnvoll. Zum Schutz der Politiker.

Typisch deutsch: mit einer Steuer lässt sich alles steuern. Bessere Ideen hat diese Kaste ohnehin nicht.