Scholz erinnern Klimaextremisten an „eine Zeit, die lange zurück liegt“

Auf dem Katholikentag wird Kanzler Olaf Scholz von Klimaaktivisten gestört. Der SPD-Politiker zieht Vergleiche zwischen der Klimabewegung und totalitären Ideologien.

IMAGO / Eberhard Thonfeld

Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf dem Katholikentag die extremen Ausläufer der Klimabewegung kritisiert. Auf einer Podiumsdiskussion war er von Aktivisten in einem Vortrag unterbrochen worden. Der Kanzler sprach darüber, was man „dem Arbeiter und der Arbeiterin im Tagebau sagen“ würde, wenn es um seine Perspektive in der „Transformation“ gehe.

Scholz wehrte sich gegen Störer

Daraufhin wurde der Vortrag von Unbekannten gestört. Jemand warf dem Kanzler vor, er erzähle „Schwachsinn“. Scholz wehrte sich gegen mehrere Störer, die von ihren Plätzen aufgestanden und als Aktivisten aus dem Umfeld der Klimabewegung erkennbar waren. „Nein, ich sage mal ganz ehrlich: diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurück liegt und [das] Gottseidank.“

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Das Publikum spendete nach dieser Äußerung brandenden Applaus. Scholz legte nach: „Und deshalb sage ich: dazu gehört auch ein sehr schauspielerisch geübter Auftritt, bei dem man sich dann in jedem Fall inszeniert. Ich war schon auf einer Veranstaltung, da saßen fünf Leute, gleich gekleidet, jeder hatte eine eingeübte Haltung, und machen das jedes Mal wieder. Und deshalb glaube ich, ist das keine Diskussionsbeteiligung, sondern das ist der Versuch, eine Veranstaltung zu seinen eigenen Zwecken zu manipulieren – und das sollte man nicht machen.“

Attacken von Klimaextremisten nehmen zu

Scholz zog damit einen Vergleich zur deutschen Vergangenheit, ohne explizit den Nationalsozialismus zu nennen. Für die Vertreter der Klimabewegung war der Vorfall ein offener Affront. Luisa Neubauer wertete die Äußerung des Kanzlers als „Nazi-Vergleich“. Er relativiere damit die Nazi-Herrschaft. „Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal.“ Die Organisatoren von Fridays for Future forderten eine Entschuldigung.

Der SPD-Politiker hatte sich im Wahlkampf 2022 als „Klimakanzler“ inszeniert. Seit Dezember 2021 führt er eine Koalition mit Grünen und FDP an, die sich das Ziel „Klimaschutz“ groß auf die Fahne geschrieben hat. Seit Monaten hat Deutschland unter den willkürlichen Anschlägen radikaler Klimagruppierungen zu leiden, besonders unter denen der „Letzten Generation“. Es ist das erste Mal, dass der Riss zwischen Klimapolitik und Klimaextremisten offenbar wird.

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Kommentare ( 49 )

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Querdenker73
1 Jahr her

Seit der Katholikentag zum Hort der Klimaspinner und Genderexperten verkommen ist, nehme ich nicht mehr teil. Aber offensichtlich hat die Kirche es wohl nötig, mit derartigem Publikum von den eigenen Nöten abzulenken!

Demokratius
1 Jahr her

Das Schlimmste am Katholikentag war für mich die Befürwortung der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine, mit die es Selensky möglich macht, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Wenn es keine ukrainischen Kämpfer mehr geben sollte, dann kann man mit der finanziellen Unterstützung des Westens Söldner aus aller Welt kaufen. Hier spielt der Klimaschutz für die Grünen keine Rolle mehr, Hauptsache in Deutschland verbrennt kein Gärtner kranke Äste!

Icarus
1 Jahr her

Bravo Herr Bundeskanzler! Die Nazis von heute haben auch ein totalitäres Weltbild, verstecken sich aber hinter einer grünen Fassade.

M.E.S.
1 Jahr her

Seine Reaktion macht sprachlos.

Wenn es die Frau Neubauer doch sprachlos machte. Stattdessen straft sie sich Lügen.

Or
1 Jahr her

Das Mimimi der Klimahüpfer ist Musik in meinen Ohren. Tut halt weh, wenn einen die ach so gern eingesetzte Nazikeule mal selber trifft.

szenaria
1 Jahr her

Scholz hat gar nichts begriffen. Es geht um seine Schlinge um den Hals, die sich immer enger zuzieht.

Was interessieren Scholz die Klimaaktivisten oder die Grünen, die alles zerschlagen, was vor der rot-rot-grünen Machtergreifung als sehr wertvoll geschätzt wurde?

Die Bürger sind es, deren Srom- und Gasrechnungen lange unbezahlt liegenbleiben. Immer mehr Familien und Rentner können sich nicht mehr angemessen ernähren. Dieser zunehmend ansteigende Druck im Kessel gibt Scholz die Richtung vor. Und diese Bürger werden es sein, die in nicht allzu ferner Zukunft den Berliner Hofstaat das Fürchten lehren werden.

bruecke222
1 Jahr her

Idealismus und leichtfertiger Gaube sind verbreitete Eigenschaften der Jugend die unter schlechten gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen bis zu tragischen und tödlichen Auswirkungen führen können.
Die Verführung der Jugend ist traditionellen Werkzeugen sektiererischer und totalitärer Interessen und nicht zuletzt der Staat sucht den unbedingten Zugriff auf die Kinder.

Willi4
1 Jahr her

Obwohl Scholz nicht der Kanzler meines Herzens ist, er hat recht. Diesen Gören mit Weltherrschaftsallüren sollte man gar keine Bühne bieten sondern konsequent mit rechtlich möglichen Konsequenzen reagieren, auch wenn die grüne Hypeclique zetert.

Ede Kowalski
1 Jahr her

Wenn den plärrenden, ungebildeten und verwöhnten Kindern von FfF nichts mehr einfällt, dann drängt man sich eben mit Nazi-Vergleichen auf die Bühne zurück.  Neubauers Versuch, ins Rampenlicht zurückzukehren ist mehr als peinlich. Ihr fehlen die Argumente und dann greift man wie immer zur Nazi Keule. Aber Straftaten für die vermeintlich „gute Sache“ bleiben nun einmal Straftaten und eine „Klimadiktatur“ bleibt eine Diktatur !

Aljoschu
1 Jahr her

Danke, Olaf Scholz, für Ihre Standhaftigkeit gegenüber den ideologisch-totalitären Übergriffen von Seiten der ukrainischen ultra-Nationalisten Selenskyj und Melnyk sowie gegenüber den endzeitlichen Klimaterroristen Neubauer, Letzte Generation und ähnlich Sektenanführer. Umweltschutz, ja, Reinhaltung der Meere, des Grundwassers, ja, natürlich – Klimarettung? Nein, das ist ideologischer Bullshit. Pol Pot lässt grüßen! Bleibt zu hoffen, dass es hier doch noch eine hauchdünne Mehrheit gibt, die diesem Versuch der totalitären Unterwerfung standhält – und sich lautstark und entschieden artikuliert. Mittlerweile gibt es ja genug gute Gründe, zu erkennen, dass es den Klimaterroristen gar nicht ums Klima geht, sondern viel eher um die Zerstörung dieses… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Aljoschu