Offener Antisemitismus: Fridays for Future solidarisiert sich mit palästinensischen „Märtyrern“

Erneut sorgt der internationale Fridays for Future Account für Aufregung: In einem langen Posting nimmt man ausgiebig Stellung zur Situation in Israel – mit antisemitischen Mythen und offener Legitimierung des Terrors gegen Israel.

IMAGO / Nicolo Campo

Erneut wurden auf den internationalen Accounts von Fridays for Future antisemitische Postings verbreitet. In einer längeren Stellungnahme „Why a Climate Justice Group Is Posting About Palestine“ ist so ziemlich alles dabei: Von antiisraelischer Geschichtsklitterung bis zum Aufruf, die vom deutschen Bundestag als antisemitisch eingestufte BDS-Bewegung zu unterstützen – und nicht zuletzt nähert man sich rhetorisch sogar der Hamas an. Während Israel „Kolonialismus“ und „Imperialismus“ vorgeworfen wird, wird die Gewalt der Hamas nicht verurteilt. Man zitiert sogar den Schriftsteller Ghassan Kanafani, den früheren Sprecher der Terrororganisation PFLP, die bei einer Flugzeugentführung in Entebbe jüdische von nicht-jüdischen Geiseln separierte.

— Fridays For Future (@Fridays4future) May 19, 2021

Ein zweites Zitat einer indischen Schriftstellerin legetimiert dann ganz offen den Terror gegen Israel: „Können die Hungrigen einen Hunger-Streik machen? Gewaltlosigkeit ist Theater. Man braucht ein Publikum. Was kann man tun, wenn man kein Publikum hat? Menschen haben das Recht sich ihrer Vernichtung zu widersetzen“. Fridays for Future bekräftigt das noch einmal in eigenen Worten: „Palästinenser sind vielleicht nicht immer so privilegiert Gewaltlosigkeit als eine vernünftige Option zu haben“. Wenn Gewaltlosigkeit keine vernünftige Option ist, ist Gewalt wohl die einzige – und worauf soll das anspielen, wenn nicht auf den Terror der Hamas gegen Israel?

Und schließlich schreibt man: „Wir sind mit dem Herzen bei den Märtyrern und Verstorbenen. Die Gewalt und die verlorenen Leben sind eine Tragödie, und ihr Blut wird nicht vergessen werden. Möge die Erinnerung an sie ein Segen sein und eine Revolution.“

Die Stellungnahme endet mit dem Aufruf die Internetseite der BDS-Bewegung zu besuchen – zu der nimmt man wie folgt Stellung:
Man setze sich zwar gegen Antisemitismus in jeder Form ein und möglicherweise wären manche BDS-Bewegung kooptiert bzw. ihrem beabsichtigten Zweck entzogen worden. Aber: „Da wir in vielen Ländern der Welt ansässig sind, hören wir in erster Linie den kolonisierten und unterdrückten Menschen (in diesem Fall insbesondere den Palästinensern) zu, welche gewaltfreie zivile Ungehorsamsaktionen vom Rest der Welt fordern.“

Der deutsche Verband distanzierte sich auf Twitter, bezeichnete Inhalte des Posts sogar als antisemitisch.

Doch damit ist es nicht aus der Welt. Bereits vor zwei Wochen zeigte TE die vielfältigen problematischen Verstrickungen auch der deutschen FFF-Organisation auf – postete Greta Thunberg einen israelfeindlichen Post und der internationale Account verbreitete bereits BDS-Propaganda. Dieser neue FFF-Beitrag enthält keine einzelne Entgleisung oder einen einzelnen undurchdachten Satz. Das hat System. Mindestens ist die internationale Bewegung von antisemitischen Ressentiments durchzogen – eine kleine Distanzierung von einem einzelnen Posting durch den deutschen Verband reicht nicht aus.

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