Eine halbe Million jährlich für Schröder – vom Steuerzahler

Zumindest Schröder und sein Personal dürften sich in Zeiten von Inflationskrise, Energiekrise und vielleicht baldiger Lebensmittelkrise keine großen Sorgen um die Zukunft machen. Eine AfD-Anfrage fördert die Kosten zutage, die der Altkanzler im Bundeshaushalt verursacht. Die Summen gehen in die Millionen.

IMAGO / teutopress
War bereits in seiner Zeit als Ministerpräsident und Kanzler dafür bekannt, dass er es sich gut gehen ließ: Gerhard Schröder.

Es ist in letzter Zeit wieder etwas turbulenter um den seit 2005 aus dem Politikleben verschwundenen Altkanzler Gerhard Schröder geworden. Statt wie etwa Helmut Schmidt seinen Lebensabend als Erklärer der Nation zu verbringen und das Rampenlicht als Verleger oder Talkshow-Gast zu suchen, hat es Schröder vorgezogen, unter Wladimir Putin beim Energieriesen Gazprom einzusteigen. Mit dem Ukraine-Krieg gerät Schröder wieder in die Schlagzeilen – zuerst als unverbesserlicher Putinfreund, dann als möglicher Friedensstifter.

Doch nicht nur der russische Bär versorgt Schröder mit einer honigsüßen Postkanzlerzeit. Die AfD hat die Aufregung genutzt, um bei der Bundesregierung eine Anfrage zur Finanzierung des Altkanzlers durch den Steuerzahler zu erfragen. Denn zusätzlich zum russischen Salär erhält Schröder weiterhin Zuwendungen durch den Bundeshaushalt. Die Antwort der Bundesregierung: der Niedersachse erhält seit Jahren rund 500.000 Euro aus der Staatskasse.

Dabei antwortet die Bundesregierung nur auf den Zeitraum ab 2016. Und: „Ausgaben für Büroräume und -ausstattung werden nicht aus den Einzelplänen des Bundeshaushalts getragen, die den Behörden der Bundesregierung zugeordnet sind. Insofern verfügt die Bundesregierung hierzu über keine Information.“

Zusätzlich heißt es in der Antwort: „Zum 23. Februar 2022 waren vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vergütungsgruppen AT B 6, E 12, E 9 a und E 5 beschäftigt.“ Besoldungsgruppe B 6? Das sind rund 10.500 Euro im Monat für den Büroleiter des vorletzten Kanzlers der Bundesrepublik. Zumindest Schröder und sein Personal dürften sich in Zeiten von Inflationskrise, Energiekrise und vielleicht baldiger Lebensmittelkrise keine großen Sorgen um die Zukunft machen.

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Kommentare ( 30 )

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Betreutes Denken
2 Jahre her

Warum alimentieren wir die überhaupt durch? Ich wünsche mir eine politikfreie Privatrechtsgesellschaft. Die müssen alle weg!

Richy
2 Jahre her

Diese ganze Debatte hat nichts mit Neid zu tun, sondern es handelt sich um einen Systemfehler, den insbesondere das Rückgrat der deutschen Bevölkerung (der Mittelstand) zu bezahlen hat. Und die meisten wissen das gar nicht. Ich bin schon für eine gewisse Übergangsfrist (z. B. 5 Jahre) für die Zahlungen an Bundeskanzler und Präsidenten pp. Aber warum man ihnen nach 20 Jahren auch noch ein staatlich finanziertes Büro zu Gute kommen lässt, dass ist mehr als unverständlich. Aber man sollte ich auch mal daran erinnern, dass immer mehr Christen aus den staatlich finanzierten Kirchen austreten. Aber die Bischöfe und Kardinäle werden… Mehr

Manfred_Hbg
2 Jahre her

Zitat: „Das sind rund 10.500 Euro im Monat für den Büroleiter des vorletzten Kanzlers der Bundesrepublik“ > Ähm, mal abgesehen davon, dass ich es grundsätzlich in Fragestelle warum (auch) eine ehemaliger Bundeskanzler auf „immer und ewig“ Jahr für Jahr 100000de Euro in den Ar…. gepustet bekommt und nicht nur für vielleicht 3-5 Jahren, so frage ich mich dann hier auch mit Blick auf den Büroleiter und die anderen Angestellten, WARUM bekommt jemand per Steuergelder ein Büro und Angestellte bezahlt, obwohl sich die Person im Ausland aufhält und dort hinzu auch noch finanziell gut versorgt ist? Ich bin mit Sicherheit kein… Mehr

Tacitus
2 Jahre her

Ich erinnere mich an eine Nachfrage an Herrn Schröder in seiner Zeit als Ministerpräsident von Niedersachsen. Er war mit Zigarre im Mund und im Cashmere-Mantel ‚erwischt‘ worden. Er wurde gefragt, wie er das denn mit seiner Gesinnung als Sozialdemokrat vereinbaren könne. Antwort: er wolle ja Reichtum und nicht Armut für alle!
Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Herrn Schröder: einerseits macht er sich durch einige Aktionen und Freundschaften (z.B. zu Putin) angreifbar, andererseits war er der letzte deutsche Top-Politiker, der echte, auch unbeliebte Themen angepackt und bewegt hat.
Nach Schröder kam nur noch Krampf und Unsinn.

Zonen Gaby
2 Jahre her
Antworten an  Tacitus

Schröder ist ein opportunistischer Schwätzer und Salonsozialist, der Wasser predigt und Wein säuft. Sozialisten hab ich noch nie gebraucht und Salonsozialisten schon gar nicht. Seine „Reformen“ haben nur das Prekariat zementiert – Billigjobs für die Unterschicht und volle Taschen für Parteigenossen – der Rest in der Mitte ist Zahlvieh. Danke für nichts.

Gerhart
2 Jahre her

B6 – nicht schlecht. Was machen die den ganzen Tag im Büro ?

Britsch
2 Jahre her

Jetzt wissen wir das von Schröder.
Dazu würde mich nun natürlich Interessieren was Merkel bekommt
bzw. was für Kosten Merkel verursacht
Wurde Merkel nicht ein größeres Büro
und mehr Beschäftigte genehmigt als Anderen je zuvor
muß alles die arbetende Bevölkerung bezahlen
nicht Diejenigen, die es „genehmigen“

StefanB
2 Jahre her

Wenn man darin einen Skandal sehen mag, dann den, dass diese unsinnige Alimentation System hat. Merkel, die im Gegensatz zu Schröder Deutschland weitgehend zerstört hat, bekommt noch mehr. Und auch der (w)irre Pfaffe, der uns das „Frieren für den Frieden“ verordnen will, muss nicht darben.

DerElfer
2 Jahre her

Mit Verlaub, das ist schräg! Das riecht nach Gesinnungspolitik. Das hat mit Schröder nichts zu tun. Das ist das System u. das bekommen alle. Wird auch Scholz bekommen, oder eben auch die Merkel. Und es ist auch mit Beigeschmack, wenn man hier Personalkosten zu Schröders „Bereicherung“ dazuzählt. Also bitte auf dem Teppich bleiben. Entweder für alle oder eben nichts u. niemanden. Und wenn man sich die aktuellen Bundeskader so anschaut, dann ist Schröder noch das kleinste Problem. Auch eine Baerbock, Habeck, Lindner & Co bekommen Geld dafür, dass die Deutschland abschaffen. Wir zahlen Geld dafür, dass die uns an den… Mehr

Kassandra
2 Jahre her
Antworten an  DerElfer

Ja. In die Liste gehört nicht nur Schröder. Merkels Stab ist sogar um einiges größer als der des Hannoveraners. Gehen wir über das hinaus, müssten auch Ex-Bundespräsidenten, Ex-Bundestagspräsidenten samt Vizes – ja eigentlich alle Ex MdBs auf die Liste. Weiter und weil sie gerade so auffällig sind auch alle Richter nicht nur in Karlsruhe. Und weshalb nicht die Ex-Ministerpräsidenten? Und dann alle beim ÖR, die über eine gewisse Tantiemengrenze hinaus kommen. Soll dieser Klever nicht aktiv 600.000 Euro im Jahr erhalten haben? Jetzt ist er in Pension und man möchte doch dann gerne über den Ex-Fernsehmann wissen, was jetzt noch… Mehr

Franz Guenter
2 Jahre her
Antworten an  DerElfer

Ja, auch aus Karlsruhe ist so eine „Dame“ dabei (Alter 25 Jahre), die noch nie gearbeitet hat. Aber eigentlich ist das nicht das Problem. Wir benötigen keine Negativauslese. Die hat Dr. Markus Krall so schön hergeleitet (Listenwahl, festes Gehalt der MdBs). Wir würden die tatsächliche Elite benötigen. Und die müßten wir uns dann tatsächlich etwas kosten lassen. Aber diese vermeintliche „Elite“ auf den Regierungsbänken ist tatsächlich völlig überbezahlt. Aber gewählt.

Desert Sled
2 Jahre her

Was soll diese Neiddebatte bei TE. Im Gegensatz zu Merkel hat Schröder jeden Cent verdient.