Folgen der „Transformation“ bei ZF: bis zu 14.000 Jobs sollen bis 2028 abgebaut werden

„Transformation“ bedeutet für ZF: bis 14.000 Stellen weg bis 2028 und Abfindungen fürs freiwillige Gehen. Werke werden zusammengestrichen, Standorte wackeln, der Konzern ringt mit Schulden und Verlusten. Politisch verordnete E-Mobilität trifft auf die Realität und bezahlt wird in Jobs.

picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON

Was unter dem semantischen Betrug “Transformation” tatsächlich zu verstehen ist, erfahren gerade Mitarbeiter von ZF Friedrichshafen. Der Technologiekonzern ZF mit Hauptsitz in Friedrichshafen hat bereits im vergangenen Jahr angekündigt, bis 2028 in Deutschland bis zu 14.000 Stellen abbauen zu wollen. Laut Münchner Merkur  zahlt ZF bis zu 250.000 Euro, damit Mitarbeiter freiwillig gehen. ZF ist, wie so viele Zulieferer ein Opfer des ökosozialistischen Verkehrswendewahns. Allerdings ist nicht bekannt, dass sich die Firma, wie auch fast die gesamte Industrie, gegen diese Transformation ausgesprochen hätte. Jetzt baut ZF Stellen ab, schrumpft Standorte und schließt Werke.

ZF ist ein Paradebeispiel für die Folgen dieser politisch getriebenen Industriepolitik. Milliarden wurden in die planwirtschaftlich verordnete Elektromobilität investiert. Die Nachfrage blieb aber, wenig überraschend, hinter den Erwartungen zurück. Da die Margen klein sind und die Konkurrenz aus China, dank niedriger Energiepreise, weniger Bürokratie und mehr unternehmerischer Beinfreiheit, deutlich billiger produzieren können, gibt es zu den jetzt verkündeten Massnahmen keine Alternative.

Werke, die auf E-Mobilität getrimmt wurden, stehen nun zur Disposition. Mitarbeitern, die man gestern angeblich noch für die „Transformation“ brauchte, versucht man heute mit Abfindungen los zu werden.

Wie nuernber.t-online.de berichtet, ist ZF wohl hoch verschuldet und machte zuletzt Millionenverluste. Der Konzern leidet wegen der gedämpften Fahrzeugproduktion unter ausbleibenden Aufträgen der Hersteller und dem schleppenden Wandel zur E-Mobilität. Zum 1. Oktober bekam das Unternehmen mit Mathias Miedreich einen neuen Chef. Er will den Schuldenberg möglichst schnell abtragen und sagte Mitte Dezember: „Wir haben keine unternehmerische Handlungsfreiheit“. ZF sei nicht an der Börse notiert und habe deshalb nur wenige Möglichkeiten, an frisches Geld zu kommen.

Die Anteilseigner könnten kein Kapital zuschießen, und weitere Schulden könne man nicht aufnehmen. Mathias Miedreich: „Das heißt, die einzige Möglichkeit, die wir haben, unternehmerische Freiheit zu bekommen und in Dinge wieder zu investieren, ist, unsere Schuldenlast zu reduzieren.“

ZF steht stellvertretend für ein immer größeres und selbstverschuldetes Problem. Was hier sichtbar wird, sind die Folgen eines ideologischen Wahns, der tatsächlich glaubte, mit ökosozialistischer Zentralsteuerung wirtschaftliches Handeln lenken zu können.

Gelenkt haben die Zentralplaner, aber eben wie immer, in den Abgrund.

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Kommentare ( 10 )

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Peter Gramm
27 Minuten her

Warum haben diese Entwicklung die ganzen Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftler nicht vorher gesehen. Hätte man schon erwarten dürfen da sie ja sonst auch zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten ihre „Expertisen“ absondern. Im Nachhinein sind wir alle klüger.

StefanSch
35 Minuten her

Früher habe ich mich immer gefragt warum 1933 soviele mitmarschiert sind? Heute weiß ich es. Der Mensch ist ein Herdentier und viele schauen nur auf ihre eigenen Vorteile. Kurzfristig und möglichst ohne Widerstände. Die Verantwortlichen bei ZF haben beim Klima-Wahn einfach mitgemacht, weil niemand in der Führung die Eier in der Hose hatte und dagegen ankämpfte. Ausbaden darf diese Feigheit wieder der kleine Mann! Die kommunistisch/sozialistischen Rattenfänger schaffen es mit ihrer Ideologie leider immer wieder eine Gesellschaft in den Abgrund zu führen. Diese Leute tauchen immer wieder auf und immer erzählen sie der Masse ihre Lügen!

bkkopp
39 Minuten her

Das Scholz-Habeck’sche Wirtschaftswunder, das ungefähr in 2023/24 hätte ausbrechen sollen, ist nicht zustande gekommen. Nach mittlerweile drei vollen Jahren Rezession, ohne Aussicht auf Verbesserung in 2026, ist nicht nur das e-Auto ein Grund zur Krise, sondern auch der Einbruch der konventionellen Fahrzeugproduktion mit Verbrennermotoren. Die betroffenen Angestellten sind nicht zu beneiden. Der Weg in die Krise wurde von Aktionären und den Führungseliten der Unternehmen mitgetragen, vielfach von Personen, die schon auf Privatvermögen in zwei- und dreistelliger Millionenhöhe sitzen und auch bei einem Ausscheiden nicht mit 250 Tsd. zufrieden sein müssen. Bei ZF, das zur Zeppelin-Stiftung gehört, mag es bei den… Mehr

Klaus D
49 Minuten her

Politisch verordnete E-Mobilität trifft auf die Realität und bezahlt wird in Jobs…..sorry…..hahahahahahahahahaha! Die meisten unternehmen sind doch auf das pferd aufgesprungen so auch ZF*. Das ist ja der witz an der ganzen sache das „die“ wirtschaft mehr oder weniger bei dem ganzen wahnsinn mitgemacht hat – man hat nur die fetten renditen für sich gesehen aber nicht das ganze (deutschlands volkswirtschaft). Man sollte nicht vergessen das es auch unternehmen gibt die richtig fett bei dem ganzen abkassieren zb stromerzeuger. Die Anteilseigner…..Anteilseigner des Unternehmens sind mit 93,8 Prozent die Zeppelin-Stiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird, sowie mit 6,2 Prozent… Mehr

Boris G
57 Minuten her

Solange die Babyboomer gleichzeitig zu hunderttausenden in den Ruhestand wechseln, sollte nur die Zahl der Beschäftigten sinken, nicht aber die Arbeitslosenquote signifikant ansteigen – das lässt unsere großen „Transformatoren“ erst einmal weiter ruhig schlafen. Und die entlassenen Industriearbeiter hören auf allen Kanälen: „Die AfD ist gesichert rechtsextrem und unwählbar!“ Wie sollen sie sich da wehren? Robert würde sie bei Widerrede wohl anraunzen: Gewöhn dich dran, Alter. Wir müssen das Weltklima retten! (Satire aus).

twsan
1 Stunde her

Nur gut, dass die Schwaben so konsequent gegen die grüne Deindustrialisierung kämpfen…

Deutscher
1 Stunde her

Ich kenne ZF Friedrichshafen gut, habe dort ein paar Jahre lang als Konstruktionsdienstleister gearbeitet, auch in der Zeit um 2008. Die damalige Bankenkrise konnte der Konzern noch mit ein paar Monaten Kurzarbeit wegvespern. Als ich vor 2 oder 3 Jahren erstmals hörte, dass sie jetzt 14.000 Stellen aufgeben müssen, war mir aber sofort klar, dass die 💩 jetzt am Dampfen ist, und zwar für die ganze deutsche Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie.

Vielen Dank, lieber Robert Habeck, für diese schier übermenschliche Leistung!

Last edited 1 Stunde her by Deutscher
Reinhold
1 Stunde her

ZF sitzt in welchem Bundesland? Wie gewählt, so bekommen.
Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er ……….

Last edited 1 Stunde her by Reinhold
Guzzi_Cali_2
1 Stunde her

Kein Aufschrei der „Unternehmenslenker“ (= Nieten in Nadelstreifen), kein Aufschrei der Mitarbeiter, keins der Gewerkschaften (von denen ist eh nichts zu erwarten), kein realistischer Weitblick. Daher auch: KEIN MILEID – mit keiner der genannten Gruppen. Ein Jammer gleichwohl: Funktionierende Unternehmen werden der ökosozialistischen Agenda gnadenlos geopfert.

Yani
1 Stunde her

Hoffentlich macht diese westdeutsche Bude alle ihre westdeutschen Standorte dicht. Dann können die dort tätigen obrigkeitshörig-feigen Wessis jeden Tag gegen Rääächts demonstrieren und nicht nur an den Wochenenden.