Die Bundesrepublik steuert wirtschaftspolitisch auf Crashkurs. Ein übergroßes Parteienkartell blockiert die Rückkehr zur Marktwirtschaft, indem sie den grünen Transformationskurs verteidigt. Genau diese ideologische Verheerung legt die gelockerte Kontaktsperre der Familienunternehmer zur AfD offen.
picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Marie-Christine Ostermann ist seit 2023 Präsidentin des Wirtschaftsverbandes Die Familienunternehmer. Der 47-Jährigen Unternehmerin ist in diesen Tagen etwas gelungen, worauf viele Beobachter des wirtschaftlichen Niedergangs der Bundesrepublik seit Jahren warten: Sie hat das vom politisch-medialen Establishment mit eiserner Konsequenz verteidigte Kontaktverbot zur Alternative für Deutschland (AfD) praktisch aufgehoben.
Rückkehr zum offenen Diskurs
Im Kern entschied Ostermann etwas, das in einer parlamentarischen Demokratie eigentlich selbstverständlich sein sollte: die Rückkehr zum offenen Dialog. Anfang Oktober lud sie anlässlich eines parlamentarischen Abends ihres Verbands erstmals auch AfD-Abgeordnete ein – gemeinsam mit Vertretern anderer Parteien.
So verhält sich das üblicherweise, wenn ein Verband politische Neutralität für sich in Anspruch nimmt. Ostermann begründete diesen Schritt damit, dass die Strategie der vollständigen Ausgrenzung die AfD nicht geschwächt habe. Man müsse die Partei nun inhaltlich stellen, nicht durch Isolation.
Eigentlich eine Banalität: Die AfD bietet – insbesondere in der Wirtschaftspolitik – neben den radikal-sozialistischen Positionen der Linkspartei die einzige ordnungspolitische Kontraposition zum ökosozialistischen Kurs der Bundesregierung und ihrer Vorgängerkoalitionen.
Kritik aus den eigenen Reihen
Reflexartig distanzierte sich der große Landesverband Nordrhein-Westfalen von seiner Präsidentin. Gerade in Düsseldorf herrscht ein rot-grüner Gesinnungsstau, verkörpert durch den CDU-Landesfürsten Hendrik Wüst, der wie kaum ein anderer gezeigt hat, dass die Unionsparteien längst unter dem Einfluss der grünen Transformationspolitik stehen. Sie sind ideologische Absorptionskörper der Brüsseler Agenda des „Green Deal“, den sie seit den Merkel-Jahren, zum Wohlgefallen der Linken, in politisches Handeln übersetzen.
Ob Schuldenpolitik, Heizungsgesetz, Wasserstoff-Hochlauf, Verbrennerverbot oder die absurde Abzocke bei den CO-2-Emissionen – die Union ist stets mit von der Partie, wenn es gilt, die Wirtschaft zu strangulieren und den Bürger zur Kasse zu bitten.
Ostermann steht nun allein im Feuer einer toxischen Debatte, die an der Oberfläche die AfD als wachsende Opposition sterilisieren soll, im Untergrund aber das gescheiterte Großprojekt der grünen Transformation zu unterdrücken versucht.
Erste Risse im Fundament
Doch immerhin plädierten auch der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks sowie die Familienbetriebe Land und Forst (FABLF) am Mittwoch für einen offenen Umgang mit der AfD. Beide Organisationen betonten, dass Interessenverbände der Wirtschaft unparteiisch mit allen demokratisch gewählten Parteien in Austausch treten müssten, um die Anliegen ihrer Mitglieder angemessen vertreten zu können – ein Aspekt, der in der Debatte um die politische Brandmauer gegen die AfD häufig untergeht.
Zu tief sind große Teile der deutschen Wirtschaft in den Subventionsapparat der grünen Günstlingswirtschaft verstrickt, um der Wahrheit ins Auge zu blicken: Die grüne Zentralplanung zerstört das Fundament der Ökonomie. Die Lehre der reinen Marktwirtschaft wäre die eigentliche, ethisch vertretbare Position parteipolitisch neutraler Organisationen. Alles andere führt zum Korporatismus, zur Extraktionsmentalität und zur unternehmerischen Abhängigkeit vom staatlichen Verteilungsmechanismus.
Die Ausgrenzung der AfD aus dem wirtschaftspolitischen Diskurs lässt sich auch aus simplen demokratiepraktischen Überlegungen nicht rechtfertigen. Inzwischen würden mehr als ein Viertel der Wähler der Partei ihre Stimme geben – ganz gleich, mit welch falschem Pathos die Moralappelle des Bundespräsidenten oder der moralische Abwehrkampf des Bundeskanzlers vorgetragen werden.
Wohlbegründete Kritik
Allein der Blick auf die deutsche Dauerrezession, die beschleunigte Deindustrialisierung und die damit verbundene Kapitalflucht vom überteuerten, überregulierten Wirtschaftsstandort Deutschland zeigt: Ostermanns Vorstoß war um Jahre überfällig. Ihr mutiges Handeln legt das Scheitern der wirtschaftlichen Elite Deutschlands gnadenlos offen. Jahrelang schwieg nicht nur die deutsche Konzernspitze, auch Vertreter der Wirtschaftsverbände und der Wirtschaftspresse blieben stumm – über die wahren Hintergründe und das Ausmaß der Krise.
Nie durfte das goldene Kalb des menschengemachten Klimawandels durch CO₂ Emissionen infrage gestellt werden – bis US-Präsident Donald J. Trump diesem Narrativ endgültig den Todesstoß versetzte und damit zumindest in den USA die Ära ökosozialistischer Fehlsteuerung zu Grabe trug.
Erst seit wenigen Wochen werden erste kritische Stimmen laut – aus der Automobilindustrie, von Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes Benz Group, über die Chemiebranche mit Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries, bis hin zu den Gewerkschaften: IG BCE unter der Führung von Michael Vassiliadis. Sie alle nahmen mit Blick auf die verheerende Lage der deutschen Industrie erstmals den Green Deal und die zentral geplante grüne Transformation kritisch unter Beschuss.
Doch vermieden auch sie unter allen Umständen , die entsprechenden Positionen der AfD zu diskutieren, die diametral zur Politik Brüssels und Berlins stehen. Die AfD wirbt für Marktöffnung, eine Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft und das Ende der grotesken Klimaregulierung.
Maximale Realitätsspreizung
In den kommenden Wochen werden wir erleben, wie etwa das politmediale Establishment versuchen wird, die bislang nahezu immunisierte grüne Transformation unter Aufbietung letzter medialer Kräfte zu verteidigen. Die Austritte von Rossmann und Vorwerk aus dem Verband der Familienunternehmer zeigen, wie groß die Furcht vor medialer Stigmatisierung in den Reihen der Wirtschaft ist.
Und als hätten sie es geahnt, eröffnete am Donnerstagmorgen Verdi-Chef Frank Werneke die Jagd auf die Dissidenten mit einem bizarren und unverantwortlichen historischen Vergleich.
Er warnte gemeinsam mit dem DGB, der Verband Die Familienunternehmer drohten nun endgültig nach rechts abzudriften. Werneke erinnerte an das geheime Treffen Adolf Hitlers mit Industrievertretern im Jahr 1933 – dem finalen Wendepunkt auf dem Weg zum Ende der Weimarer Demokratie.
Man müsse den Anfängen wehren, so Werneke, der das Ende des Kontaktverbots gegenüber der AfD aufs Schärfste verurteilte, die er als zutiefst antidemokratisch einschätzt und deren Einfluss er sowohl für den Wirtschaftsstandort Deutschland als auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa als gefährlich bezeichnete. Er rief alle Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände dazu auf, nun klare Position gegen jede Form der Annäherung an die AfD zu beziehen.
Das Ende der Immunisierung
Verdi wählt damit die rhetorisch schärfste Waffe – und rückt Ostermann und Die Familienunternehmer unmittelbar in den Dunstkreis rechtsradikaler Faschisten.
Doch Werneke & Co. steht schon bald eine Überraschung ins Haus, wenn ihnen klar wird, dass die national-konservative Bewegung in Europa, sei es im Falle von Fidesz in Ungarn, Giorgia Meloni in Italien oder der neuen polnischen Regierung, spürbar Wind unter ihren Flügeln erhält. Eine wachsende Zahl von EU-Bürgern sieht in der Rückkehr zur nationalen Souveränität und der Opposition gegenüber der Klimapolitik und dem wachsenden Brüsseler Überwachungsapparat einen Ausweg aus der gegenwärtigen Krise. Und zahlreiche Gewerkschaftsmitglieder dürften das ähnlich sehen.
Die hektisch vorgetragene Verteidigungslinie von Verdi zeigt, wohin sich der Diskurs in den kommenden Wochen bewegen dürfte. Mit maximaler medialer Wucht wird man die Strategie der Ausgrenzung unliebsamer politischer Meinungen verteidigen – einzig, um eine ehrliche Aufarbeitung der gescheiterten ökosozialistischen Politik zu vermeiden, die das Land in die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gestürzt hat.
Doch nun hat der Zug den Bahnhof verlassen. Hunderttausende haben in den vergangenen Jahren ihre Existenz eingebüßt, alles im Namen des grünen Gottes, der seine Gefolgschaft verliert. Und es wird der Politik nicht gelingen, die Erzählung vom menschengemachten, CO2-bedingten Klimawandel wieder zu stabilisieren, um damit sowohl den Dialog mit der AfD als auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Green Deal erneut unter den Teppich zu kehren.



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Man muss die AFD politisch beteiligen um sie „inhaltlich zu stellen“. Es ist der einzige Weg aus der lähmenden Sackgasse und natürlich ist das das Schreckgespenst der Linksgrünen, weil sie wissen, dass sie damit ihre Deutungshoheit verlieren. Linksgrün muss in die Opposition.
Weshalb man jenem sogenannten „Wirtschaftsverband Die Familienunternehmer“ applaudiert, entzieht sich meiner Kenntnis, da er klar und deutlich formulierte, dass er sich gegen eine konservative Politik stelle (Der Verband verteidigte seinen Kurs. Mit Andersdenkenden zu diskutieren, heiße nicht, deren Positionen zu akzeptieren, sagte Ostermann. Zugleich wolle man keine Regierung mit AfD-Beteiligung, denn deren Weltbild passe nicht zur freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Grundüberzeugung des Verbands. https://www.welt.de/wirtschaft/article6927eb99bbe1e4af2f862a59/verdi-kritisiert-afd-kurs-der-familienunternehmer-baufirma-prueft-mitgliedschaft.html), das bedeutet, dass er auch Bestandteil der alliierten BRD – und somit Teil der betriebenen Politik gegen das Deutsche Volke (https://www.youtube.com/watch?v=QNyLvPPVszQ ab Minute 2:20) ist, das bedeutet, dass unter anderem er der vorsätzlichen Zerstörung unserer Heimat Vorschub… Mehr
„Ostermann begründete diesen Schritt damit, dass die Strategie der vollständigen Ausgrenzung die AfD nicht geschwächt habe. Man müsse die Partei nun inhaltlich stellen, nicht durch Isolation.“ Aufgabe von Ostermann wäre es, die Verantwortlichen inhaltlich zu stellen. CDU- und SPD-Politiker auf die Bühne zu zerren und hochnotpeinlich zu befragen. Warum die Energieversorgung vorsätzlich zerstört wird. Wie schwachsinnige das ist, eAutos und Wärmepumpen zu propagieren, während man konventionelle Kraftwerke abschafft. Wieso man hier unsinnige, diktatorische EU-Regeln durchsetzt. Weshalb man den Krieg mit Russland forciert, anstatt sich um Frieden und Handel zu kümmern. Warum man Millionen Transferleistungsempfänger ins Land lässt, für die der… Mehr
Jede Marketingstrategie muss sich am Ende im Markt selbst bewähren , denn dieser hält sich strikt an die Naturgesetzlichkeit , auch an die des menschlichen Wesens , amerikanische Konzerne lernen da wohl schneller und reagieren auch konsequenter auf das Kundenverhalten und dessen Reaktionen , offene Firmenphilosophie hilft auch dabei seine Kaufentscheidung zu erleichtern .
„..Werneke, der das Ende des Kontaktverbots gegenüber der AfD aufs Schärfste verurteilte, die er als zutiefst antidemokratisch einschätzt und deren Einfluss er sowohl für den Wirtschaftsstandort Deutschland als auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa als gefährlich bezeichnete. Er rief alle Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände dazu auf, nun klare Position gegen jede Form der Annäherung an die AfD zu beziehen. Man sollte den Werneke endlich mal etwas unter Druck setzen, damit er uns allen erklärt, was längst hätte erklärt werden MÜSSEN: ● Inwiefern ist die AfD antidemokratisch? Bitte belegen. ● Inwiefern gefährdet sie den Wirtschaftsstandort Deutschland? Bitte belegen. ● Inwiefern gefährdet… Mehr
Dass das das Ende der Brandmauer ist, glaube ich erst, wenn es soweit ist. Merz und Konsorten stützen die krampfhaft ab, damit sich da kein Risschen bildet und wenn, wird das von der hofierten Antifa wieder zugeschmiert. Es war schon oft die Rede davon, dass die Brandmauer bröckelt, und?, sie steht immer noch. Da war ja die Berliner Mauer leichter einzureißen. Viele scheinen die Situation immer noch nicht zu begreifen. AfD 26%, die verharrt da schon wieder seit Wochen. Bei diesem Kasperletheater in Berlin und anderswo im Land müsste die schon bei 50% stehen. Das ist ein Traum, der in… Mehr
Wir haben in D noch knapp 30% produktiv Tätige. Alle anderen leben direkt oder indirekt von Steuergeld. Das erklärt die harte Grenze von etwa 30% für die AfD. Unter einer AfD-Regierung würde ein großer Teil dieser 70% staatlich Alimentierter plötzlich arbeiten müssen.
Die „Welt“ 28.07.22
„Als Dirk Roßmann den Friedensnobelpreis für Putin prophezeite“
Wie kann der Verband nur eine Persönlichkeit mit solcher Weitsicht ziehen lassen.
Die roten Rossmaenner, die am liebsten privat an der Boerse zocken, die Vorwerker, die fast nix mehr in D herstellen, und ein Bauunternehmen, das wahrscheinlich 90% seiner Umsaetze mit Staatsauftraegen macht, opponieren also dagegen.
Nuff said.
Schön, dass einige Wirtschaftsverbände dabei sind, allmählich umzudenken. Wenn ihre Chefs jetzt noch erklären könnten, was an der AfD eigentlich so demokratiegefährdend ist, würde ich sie fast schon für intelligent halten.
Moin, die AFD ist ohne Zweifel neoliberaler als die FDP. Dieser Verein verfolgt Interessen. Diese Interessen werden von der AFD bedient. Die FDP ist tot und die CDU weiß gar nicht mehr ob und welche Interessen sie überhaupt bedient. Ein ganz normaler Vorgang also. So sehr man diesem Verein kritisch gegenübersteht, ohne preiswerte Energie springen deren Unternehmen als erstes über die Klinge. Auch deren Arbeitsplätze. Selbst mit preiswerter Energie, braucht es Fachkräfte um Gewinne zu erwirtschaften. Entweder die werden bezahlt oder sie kommen nicht. Jetzt suchen sie die Rettung in der AFD. Blöd nur, dass sie selbst, neoliberal bis ins… Mehr