Scheitert der Euro und ist unser Geld in Gefahr? Was droht mit dem Digitalen Euro?

Der Euro ist zum Scheitern verurteilt: Die Anreize der Banken und Politiker sorgen dafür. Roland Tichy im Gespräch mit Spieltheoretiker und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Christian Rieck.

 

Prof. Christian Rieck ist bekannt für seine Analysen und Erklärungen zur Spieltheorie. Im Interview mit Roland Tichy erklärt er, wie die Spieltheorie auch auf Geldsysteme angewandt werden kann – und warum der Euro zum Scheitern verurteilt ist. Er zeigt, warum Banken, Staaten und Zentralbanken gute, logische Entscheidungen treffen: Die trotzdem das Geldsystem destabilisieren. Langfristig wird sich der Euro zu einem „Fürstengeld“ entwickeln – eine Geldform, deren Wert darin besteht, dass der Staat den Wert des Geldes festlegt.

Rieck erklärt seine Theorie zu Geldformen: Alle Währungen lassen sich in die Kategorien „Fürstengeld“, „Fiatgeld“ und „Knappheitsgeld“ einsortieren. Sein neues Buch behandelt die Spannung zwischen den drei Geldformen – und wie Kryptowährungen das System revolutionieren, indem sie allen Bürgern den Zugang zu knappen Geldformen ohne staatliche Kontrolle ermöglichen.

Prof. Riecks neues Buch „Fürstengeld, Fiatgeld, Bitcoin“ finden Sie auch im Tichys Einblick Shop. Mit einem Kauf dort unterstützen Sie unsere Arbeit.

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Kommentare ( 38 )

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38 Comments
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Ornhorst
1 Monat her

Wir sollten uns also fragen, was haben wir in etwa 10 Jahren als Rentner noch zu verkaufen. Gold, Aktien, Euros, unser Häuschen? Oder Wissen (Einschränkung durch KI als Konkurrenz), Fähigkeiten (alte Schriften lesen und verstehen), Erfahrungen, Fertigkeiten (das, was die Chinesinnen nicht können?) usw.? Es wird interessant.

Kuno.2
1 Monat her

Es ist völlig uninteressant wie eine Währung heißt. Es kommt einzig und allein auf die Höhe der Schulden an. Ab einem relativ flexiblen Prozentualwert kommt immer eine Währungsreform mit Schuldenschnitt.

Ornhorst
1 Monat her
Antworten an  Kuno.2

Das ist nicht richtig. Beim Fiatgeld können auch die Banken als Kreditgeber das Ende herbeiführen, indem sie keinen Kredit mehr ausgeben. Ansonsten ist es doch grundsätzlich der Glaube an das Geld, also daran, dass man für die 10 X auf dem Papierstück auch zukünftig noch einen Gegenwert von in etwa 2 Broten bekommt. Der Wert von Geld beruht auf Vertrauen. Darum können die Amerikaner auch Schulden „ohne Ende“ machen. Es ist praktisch internationales Geld.

Ornhorst
1 Monat her

Sagen wir mal so: Es war kurzweilig, trotz 49 Minuten, und hat zum Denken sehr angeregt. Vielen Dank für das amüsante Gespräch mit ungewöhnlichen Blickwinkeln.

thinkSelf
1 Monat her

Trotz einiger richtiger Aspekte unterläuft Prof. Rieck derselbe grundlegende Denkfehler dem alle Geldtheoretiker aufsitzen, die ich kenne. Und das gilt auch schon für die im 18. Jahrhundert. Sie betrachten Geld nämlich als Entität. Geld ist aber keine Entität, sondern Eigenschaft einer (prozessuralen) Entität, nämlich des Tausches. Oder genauer die konstitutive Eigenschaft einer eröffneten, aber noch nicht geschlossenen Tauschtransaktion. Der „Symetriebruch“ der „Geld“ „auftauchen“ lässt (wie das „Aufsplitten“ in mehrere Elementarteilchen in kosmologischen Theorien) ist genau dieses zeitliche auseinanderziehen. „Geld“ ist dabei immer ein grundsätzlich ungedecktes Versprechen über eine zukünftig zu erbringende Gegenleistung. Das bedeutet das das Eingehen einer solchen Tauschtransaktion… Mehr

Edward S.
1 Monat her

Ich halte nicht viel von Rieck. Hat sich vom Corona-Betrug blenden lassen bzw. mitgemacht – damit also nicht unbedingt bewiesen, wissenschaftlich arbeiten/denken zu können.
Nichtsdestotrotz scheint er sich mittlerweile zumindest auf die „richtige“ Seite zu schlagen.

HansKarl70
1 Monat her

Wenn wir wirklich alles über das sogenannte Währungssystem wüssten, gäbe es sofort einen Volksaufstand

HansKarl70
1 Monat her

Wenn du weinig hast kannst du nichts tun und wenn du viel hast bist du immer auf andere angewiesen.

ISC
1 Monat her

Ein interessantes Gespräch, man hat was gelernt aber manches war ein bißchen diffus.
Könn Sie nicht ein weiterer Gespräch mit jemandem organisieren der die Rolle der EZB und anderer Zentralbanken einordnet und da klarere Aussagen trifft ?

Eddy08
1 Monat her

Es ist egal ob das Ding Euro, Dollar, Pfund oder Yen oder Bitcoin heißt, es bleibt immer Fürstengeld. Irgendeiner bestimmt immer was und wie und wieviel dein “ Geld“ wert ist. Die EU legt fest wieviel du mitführen darfst, legt fest wieviel Geld du abheben kannst. Mittlerweile muss man schon begründen warum man sein Geld vom Konto haben möchte. Da kommt schon das nächste Problem. Irgendwann hat man die Pflicht eingeführt, ein Konto zu führen. Die Lohntüte daheim ist den Banken und den Regierungen ein Graus. Versucht doch mal ein Auto mit Bargeld zu kaufen, da gerät man unter den… Mehr

HansKarl70
1 Monat her
Antworten an  Eddy08

Gut erkannt! Der Interviewpartner war eigentlich überflüssig. Wirklich verstanden hat den Herrn Professor sowieso kaum jemand, wenn es überhaupt etwas zu verstehen gab. Herr Tichy war wie immer brillant. Fazit der ganzen Angelegenheit ist das bekannte „Ohne Moos nix los“.

Last edited 1 Monat her by HansKarl70
Peter Pascht
1 Monat her

„Warum der Euro scheitert: Spieltheoretisch erklärt“ ?
Sie haben vergessen darunter zu schrieben „Vorsicht Satire“
Kryptowährungen sind kein Geld sondern Handelsware.
Sie können Geld nicht ersetzen weil sie keine genormte materielle Eichung haben, die in aller Regel durch das BIP geschieht.
Das wusste man schon 2000 v.Ch.
Schon im Alten Orient gab es schon 2000 v.Ch den „Schekel“ im Gegenwert von Silbergewicht.

Ornhorst
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Bargeld, bedrucktes Papiergeld sind auch Handelsware, denn es wird getauscht, Tomaten gegen Blechstückchen, genau wie Flintstein gegen Bernstein oder Kupfer gegen Hacksilber. Alles was getauscht wird, ist auch Handelsware. Nur das Geld hat eben besondere Eigenschaften, matscht nicht und ist nicht zu schwer in der Kasse usw.