Hoffnung für das Land oder Kommunistin von gestern?

Sahra Wagenknecht ist eine zentrale Figur des wiedervereinten Deutschlands. Nun gründet sie eine neue Partei. Mit Klaus-Rüdiger Mai, der eine neue Biografie über sie geschrieben hat, und Wolfgang Herles, der sie in einem Film porträtierte, will Roland Tichy ergründen: Was treibt Wagenknecht an und wie macht sie Politik?

 

Das Parteiensystem der Bundesrepublik bricht immer schneller auseinander. Es braucht neue Parteien, um den Unmut der Wähler abzubilden. Auf der rechten Seite gründet Hans-Georg Maaßen mit der Werteunion eine konservative Ausgründung der CDU. Und links gründet Sahra Wagenknecht das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Aber wer ist sie wirklich?

Klaus-Rüdiger Mai hat eine Biografie über Sahra Wagenknecht geschrieben. „Die Kommunistin“, lautet der Titel seines neuen Buchs, in dem Mai ihren politischen Wandel und ihr politisches Wesen erarbeiten will. Ihr Denken ist geprägt von ihrer kommunistischen Bildung. Aber „sie hat sich von ihren ostdeutschen Wurzeln gelöst“ und habe einen geplanten „Weg nach Westen“ absolviert. Wagenknechts Problem ist: „Sie ist im Herzen eine Ostfrau“, aber „sie steht an der Spitze einer Partei, die durch und durch Wessi ist“.

Wolfgang Herles drehte ein Film-Porträt über die Politikerin: „Rot, Rosa, Sahra“. „Sie ist eine weit geglücktere Personifizierung für die Wiedervereinigung als Angela Merkel“, entgegnet er Mai. Auch in ihrer neuen Partei BSW würde sie „anecken, so wie sie schon immer in ihrem Leben überall angeeckt ist“, glaubt er. Sahra Wagenknecht sei keine Politikerin, die sich in den Mainstream einordnen würde – oder könnte.

Mit seinen Gesprächspartnern will Roland Tichy ergründen: Wer ist die neue Parteiführerin, die das Parteiengefüge erschüttert? Seit der Wiedervereinigung ist sie politisch aktiv. Doch erst jetzt wird sie zur Steuerfrau einer neuen Bewegung. Wohin will Sahra Wagenknecht Deutschland lenken?

An dieser Stelle präsentiert Tichys Einblick Ihnen in Zukunft immer sonntags um 16:30 Uhr Interviews, Hintergrundgespräche und Analysen mit Roland Tichy oder anderen Moderatoren.


Die Wagenknecht-Biografie von Klaus-Rüdiger Mai erscheint am 29. Februar. Sie können das Buch im Tichys Einblick Shop vorbestellen und Tichys Einblick so unterstützen:

Auch das neueste Buch von Wolfgang Herles ist im Tichys Einblick Shop verfügbar:

Unterstützung
oder

Kommentare ( 86 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

86 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
bfwied
2 Monate her

Es ist mir unverständlich, dass man den Kommunismus, der doch überall und zu jeder Zeit nur Elend, eine Hunderterzahl von Millionen Toten im Inneren produziert hat, immer noch gut finden kann und verbreiten will. Gerechtigkeit auf Erden ist niemals zu erringen, weil alles Lebendige aus einzigartigen Individuen besteht. Man kann nur ein Recht herauskristallisieren, und auch das kann nur in Freiheit aller geschehen.
Im Übrigen baut diese Frau einen – typisch kommunistisch – Personenkult um sich herum auf. Wie kann man eine Partei nach sich selbst benennen. Das ist krank!

derAlte
2 Monate her

Nehmen wir Fakten: Wer diese Regierung ablösen will (falls das überhaupt noch geht, siehe Delegitimierung des Staates), braucht ALLE Kräfte, die das auch wollen. Frau Wagenknecht hat mit Frau Schwarzer eine Initiative und Petition zum Frieden in der Ukraine gestartet. Als die AfD ähnliches im Bundestag probierte, stimmte sie dagegen. Die ganzen „neuen“ Oppositionen sind doch nur Stimmendiebe für die AfD und genau so auch geplant. Und wer Frau Wagenknecht (Herr Maaßen usw.) wirklich ist – wer sollte das herauskriegen und warum sollte mich das interessieren?

Last edited 2 Monate her by derAlte
Michaelis
2 Monate her

Schon erstaunlich, wie viele Kommentare hier gepostet werden, um die Wagenknecht als „böse alte Kommunistin“ zu diffamieren. Alles frustrierte Ossis? Alles antikommunistische Wessis? Liebe Leute, denkt nach bevor ihr hier eure Wut ablasst.

Phil
2 Monate her
Antworten an  Michaelis

Internationaler Sozialismus, Kommunismus, Nationalsozialismus und grüner Sozialismus ist alles das Selbe in anderer Farbe. Die Feindschaft zwischen den verschiedenen Spielarten des Sozialismus beruht auf dem Umstand, dass sie in ihrem Streben nach Macht, alle im selben Tümpel fischen, die programmatischen Unterschiede sind marginal. Der Wolf hat Kreide gefressen und ist in Gestalt einer Sahra Wagenknecht wieder da, gibt sich vorab konziliant, bis der Zugang zur Macht gesichert ist. Frau Wagenknecht ist die Dame welche die DDR wiederhaben wollte, eine konservative Kommunistin mit einer positiven Haltung zum Stalinismusmodell. Im Unterschied zum übrigen roten Gesindel ist sie nicht überzeugt vom globalistischen Kulturmarxismus… Mehr

Michaelis
2 Monate her

Vielleicht darf man das noch unterbringen: Frau Wagenknecht ist ein schönes Beispiel dafür, wie verlogen und absurd die feministische Propaganda war und ist. Männer lieben NATÜRLICH die kluge, die gebildete und die starke Frau, und das haben sie IMMER SCHON getan! Weil eine solche Partnerin die ideale Ergänzung für die Bewältigung ihrer beider Leben ist, und nicht nur deshalb!
Ich glaube, dass jeder vernünftige Mensch das auch weiß, weiblich und männlich, so wie jeder und jede weiß, was mit dieser Propaganda bezweckt wurde und wer von dieser Propaganda profitieren sollte.

jensberndt
2 Monate her

Mein Problem mit Frau Wagenknecht ist grundsätzlicher Natur: Als DDR-Kind habe ich damals gelernt, dass die Arbeiterpartei, also vor dem Krieg die KPD, führende Kraft des Proletariats sei. Dies nahmen dann die SED im Osten und in gewisser Weise die SPD im Westen für sich in Anspruch. Allerdings fanden sich in den Führungen dieser Parteien schnell keine Arbeiter mehr, sondern Funktionäre und Salonkommunisten, die noch nie eine Werkhalle von innen gesehen hatten. Die wirklichen diesseitigen Wünsche und Vorstellungen der Arbeiter haben diese Leute noch nie interessiert, denen ging und geht es nur um Weltverbesserung, also werden die Ansprüche der Arbeiter… Mehr

Johny
2 Monate her

Markus Krall und Max Otte aus WU ausgetreten. Grund scheinen die nebulösen Aussagen zur Zusammenarbeit mit der Opposition AfD zu sein.

Ernst K.
2 Monate her

Ich bin grundsätzlich enttäuscht, daß TE dieser Salon-Kommunistin Wagenknecht eine solche Bühne bietet, mag Herr Herles auch ihr Fan sein. Verdient hat sie es m.E. nicht, und Kommunisten braucht kein Land zur Problemlösung.
Verstehen würde ich es noch, wenn man auch der einzigen echten Oppositionspartei so viel Raum gäbe. Aber diese Partei, die seit Jahren als einzige für einen echten Politikwechsel steht, wird bei TE eher ausgeblendet.
.

Waehler 21
2 Monate her
Antworten an  Ernst K.

Politik besteht aus Meinung. Besser aus Meinungen. Ohne Frau Wagenknecht hätte die Coronagegber im ÖRR eine Stimme weniger gehabt. Wichtig ist aber auch eine andere Meinung zu respektieren und das tut sie!
Hat sie jemals die AFD als rechtsradikal bezeichnet? Nein, so etwas hat sie definitiv nicht gesagt im Gegenteil sie hat in gewissen Punkten ähnliche Schlussfolgerung wie die AFD.
Ich habe den Eindruck das die Parteien der neuen Mitte genau definieren , was nicht zur Meinungsfreiheit gehört (nämlich Kritik an ihnen), und BSW und AFD eben sagen was Freiheit ist.

Sabine Ehrke
2 Monate her
Antworten an  Ernst K.

Meinungsfreiheit Freunde. Richtig aber ist: Weidel, Höcke, ergo der AfD wird kein solches Forum geboten in den ‚Freien Medien‘. Die Frage WARUM das so ist, kann sich jeder beantworten mit Blick auf das, was jedem blüht, der sich gegen die nationale, sozialistische Ampel stellt. Faeser verfeinert gerade! Insofern ist die Zielgerade erreicht.

Waehler 21
2 Monate her
Antworten an  Sabine Ehrke

Sehe es ich ähnlich. Doch es geht hier um Frau Wagenknecht die in Sippenhaft mit der Ampel genommen werden soll, obwohl sie gar nicht dieser Sippe angehört. Im Gegenteil.
Schützen wir das bisschen Meinungsdiversität die uns noch gestattet wird. Denn eines ist klar, spätestens seit dem die Grünen gegen eine Journalistin des ZDF mobil machen, die lediglich ein Faktum benannt hat, ist klar, dass die Realität klar verboten werden soll. Wobei ich diese (Schein)Kritik immer noch für eine Inszenierung halte, um Pluralität vorzugaukeln.

Matthias
2 Monate her

Herr Herles argumentiert – wie oft – sehr schwach.

Last edited 2 Monate her by Matthias
Michaelis
2 Monate her
Antworten an  Matthias

Nein, (nicht nur) in dieser Runde argumentiert Herr Herles gut, anständig und vernünftig. Er mag diese Politikerin, und das ist sehr verständlich!!

berlinwarmalsehrschoen2
2 Monate her

Ich hoffe, dass alle aufmerksamen Leser ihre Bekannten und Verwandten vor BSW und Werteunion warnen werden! Diese beiden Gruppen haben ganz offensichtlich ausschließlich das Ziel, die Wende hin zur Korrektur der ganzen Verbrechen der letzten 30 Jahre weiter so lange wie möglich zu verhindern! Frage man Sarah doch mal, was ihr Mann ihr so zuhause bei den politischen Gesprächen erzählt, wie Anfang der 90er Jahre die ersten Verträge durch den Bundestag mit ZWEIDRITTELMEHRHEIT kamen, obwohl schon damals AUCH VON LAFONTAINE auf die zu erwartenden massiven Nachteile für deutsche Arbeitnehmer und auf die Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme hingewiesen wurde. Warum… Mehr

Last edited 2 Monate her by berlinwarmalsehrschoen2
Proffi
1 Monat her

Beide neuen Parteien sind unwaehlbar, solange sie nicht geloben, dem verderblichen Klimawahnsinn, der Mutter aller ueblen Zustaende in der Bundesrepublik ein Ende zu bereiten.

Phil
2 Monate her

Kommunismus ist keine Antwort auf die Probleme dieser Welt und wer dies trotz all der Grausamkeiten, welche in der Vergangenheit von kommunistischen Zwangskollektiven über das Individuum ausgeübt werden konnten, noch immer glaubt, hat nicht alle Latten am Zaun. Wer BSW wählt ebenso. Der Kommunismus ist eine weitere mörderische Spielart des Sozialismus. Die anorganische, wiedernatürliche, zentralisierte zwangskollektivierung von beliebigen Menschen, in einem von oben herab etablierten Machtsystem, haben niemals funktioniert. Das Problem sind die Axiome, auf welchen sie beruhen, diese verachten das Leben und das Individuum selbst. Es wurden genügend kluge Bücher darüber geschrieben, wieso Sozialismus und eine seiner vielen Spielarten,… Mehr

Wilbert Camshaft
2 Monate her
Antworten an  Phil

Exzellenter Beitrag, herzlichen Dank für die Mühe die sie sich hier für uns alle gemacht haben.
Ich bin mit den fragwürdigen Gedanken Platons erst vor kurzem vertraut geworden als ich in dem Buch „Wunschdenken“ von Thilo Sarrazin hierüber gelesen habe.
„Wunschdenken“ ist ein wirkich lesenswertes Buch das hilft ein Verständnis für die Fehlentwicklungen der Gegenwart und ihre Ursachen zu entwickeln.

jensberndt
2 Monate her
Antworten an  Phil

Genauso sehe ich das auch. Mir sind von jeher sämtliche Gesellschaftsordnungen verhasst, die auf ein „-ismus“ enden. Leider erkenne ich gerade bei unseren westgotischen Landsleuten einen immer wieder aufflackernden Hang zu linkem Gedankengut, so dass die Gefährlichkeit dieser Entwicklung nicht wahrgenommen wird. Und eine Frau Faeser ist für mich die prominenteste Vertreterin für die immer offensichtlich werdende kommunistische Unterwanderung dieses Landes.