Trump mit deutlichem Zugewinn bei ethnischen Minderheiten

Die einzige Gruppe, bei denen Trump gegenüber 2016 ersten Hochrechnungen zufolge leicht verliert, sind weiße Männer. Überall sonst gewinnt er teils deutlich dazu. Wie passt das mit dem Rassisten-Image zusammen?

imago images / Hans Lucas

Nach ersten Nachwahlbefragungen konnte Trump bei Minderheiten deutliche Fortschritte machen. Wenn Trump diese Wahl noch verliert, dann weil sein Verhalten viele weiße, mittelständische Wähler verprellt hat.

Bei Schwarzen hat er sich laut Umfragen bundesweit um 4 Prozentpunkte verbessert, bei Latinos um 3 Prozent. In Texas hat er seinen Anteil der Latino-Stimmen von 34% auf 38% verbessert. In Starr County, Texas, in dem Latinos 95% der Bevölkerung ausmachen und wo er 2016 nur 19% erhielt, kommt er laut aktuellen Auszählungen auf 47%.

In Florida gewann Trump anscheinend 55% der kubanisch-amerikanischen Wählern und 48% der restlichen Latino-Stimmen. Auch bei venezuelisch-amerikanischen Wählern konnte er Fortschritte machen.

Die Wahl ist noch lange nicht entschieden, aber klar ist, dass die Republikanische Partei Zugewinne bei Minderheiten machen konnte und das obwohl sie mit einem der wohl umstrittensten Kandidaten angetreten ist. Das widerlegt die viel verbreitete Theorie, das ein “demographischer Wandel”, also ein Anstieg des Anteils der ethnischen Minderheiten an der Wählerschaft den Demokraten automatisch den Sieg bescheren würde – eine Hoffnung der Demokraten und der Albtraum, den die rechtsradikale Alt-Right-Bewegung immer wieder an die Wand malte. Die Ironie ist also, dass Trumps kontroverses Auftreten wohl mehr vorstädtische Weiße als Schwarze und Latinos abgeschreckt hat.

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Kommentare ( 33 )

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sponk07
3 Jahre her

Sehr gut. Dann sollten wir dringend noch mehr Menschen ins Land holen, um den demographischen Wandel zu beschleunigen bzw. uns nicht dagegen zu wehren. Vielfalt bereichert, Migration ist Menschenrecht, bunte multiethnische Gesellschaften sind eine geile Zukunft. Also, nur in der westlichen Welt, anderswo eher nicht so.

Elli M
3 Jahre her

Die us-amerikanischen Nicht-Weißen wissen allein, was gut für sie ist. Die brauchen keine weißen Bessermenschinnen, die sie erziehen, genauso wenig wie die Afrikaner. Und elitenfinanzierte schwarze Randalierer ohne Sinn und Verstand braucht überhaupt niemand.

Mistaf
3 Jahre her

„Das widerlegt die viel verbreitete Theorie, das ein “demographischer Wandel”, also ein Anstieg des Anteils der ethnischen Minderheiten an der Wählerschaft den Demokraten automatisch den Sieg bescheren würde – eine Hoffnung der Demokraten und der Albtraum, den die rechtsradikale Alt-Right-Bewegung immer wieder an die Wand malte.“ Tut es das? Weil ein Ausnahmekandidat gegen das denkbar unattraktivste Gespann in einem Jahr voller gelenkter und von der Gegenseite gebilligt Unruhen, Plünderungen und Brandschatzung einen Stimmenzuwachs verzeichnen konnte, der den Gesamtanteil bei Schwarzen auf ~13%, bei Latinos auf ~32% steigert, ist das Konzept der ethnischen Wahl also widerlegt und außerdem rechtsradikal? Das halte… Mehr

Boris G
3 Jahre her

Ich erinnere mich an den Erfahrungsbericht eines idealistischen weißen Lehrers, der viele Jahre an ausschließlich von Schwarzen besuchten High Schools unterrichtete. Jedes Jahr ließ er seine Schüler auch das Thema Rassismus bearbeiten und fragte am Ende: Was würde passieren, wenn alle Weißen unseren Bundesstaat verließen? Die stereotype Antwort seiner schwarzen Schüler: We would be fucked!

Enrico
3 Jahre her

Ganz einfach. Viele Latinos und Schwarze sind gar nicht so woke und pomo wie sich das diese ganzen Brüller aus dem linken Lager (Redaktionsstuben) weltfremd und ohne jeglichen Realitätsbezug vorstellen. Dies gilt umso mehr wenn diese „Minderheiten“ aus eigener Kraftanstrengung jeden Morgen ab 5 zum Arbeitsplatz pendeln und sich somit ihren Anteil am wirtschaftlichen Erfolg verdienten und diesen natürlich auch absichern wollen (was denn sonst!).
Diejenigen, die das nicht wissen oder abkönnen und akzeptieren wollen, das sind die wirklichen Nichtsnutze. Die sind für Biden.

MRKA
3 Jahre her

Das ist doch kein Wunder.
Das sind meistens die ärmeren Bevölkerungsschichten…deren Problem ist nicht die ‚böse‘ Polizei…deren Hauptproblem sind zB MS-13 oder schwarze Gangs…fehlende ‚Law and Order‘.
Ok…die NGO’s oder die Aktivisten sehen das natürlich anders und es sind genau die die sich in den Medien Gehör verschaffen.
In D ist es es doch fast so ähnlich.
Und diese benachteiligten Minderheiten haben bestimmt kein Interesse das sich unter den Einwanderern viele potentielle MS-13 verstecken…genau wie Islamisten in Europa die mit der Einwanderungsflut hier landeten.

MRKA
3 Jahre her

Das ist doch kein Wunder.
Das sind meistens die ärmeren Bevölkerungsschichten…deren Problem ist nicht die ‚böse‘ Polizei…deren Hauptproblem sind zB MS-13 oder schwarze Gangs…fehlende ‚Law and Order‘.
Ok…die NGO’s oder die Aktivisten sehen das natürlich anders und es sind genau die die sich in den Medien Gehör verschaffen.
In D ist es es doch fast so ähnlich.
Und diese benachteiligten Minderheiten haben bestimmt kein Interesse das sich unter den Einwanderern viele potentielle MS-13 verstecken…genau wie Islamisten in Europa die mit der Einwanderungsflut hier landeten.

StefanH
3 Jahre her

Das wundert mich gar nicht, sobald Latinos halbwegs wirtschaftlichen Erfolg haben, sind die meisten so dermaßen konservativ, dass sogar ich manchmal in Verlegenheit gerate …

Radebeul
3 Jahre her

Eins muss man Trump lassen. Er hat einen unglaublich hohen Unterhaltungswert. Und während sich unsere Gutmenschen schon wieder einnässen vor lauter Wut und Frust, erklärt er sich zum Wahlsieger. Leute – wo bleibt Euer Humor……?

MarkusF
3 Jahre her

‚Die Ironie ist also, dass Trumps kontroverses Auftreten wohl mehr vorstädtische Weiße als Schwarze und Latinos abgeschreckt hat.‘ Diese Schlussfolgerung greift zu kurz und geht am Kern des Geschehens komplett vorbei. Trumps Präsidentschaft stand von Anfang an auf einem dünnen Fundament. Er hatte sich als Quereinsteiger gegen das Partei interne Establishment der Republikaner durchzusetzen so wie gegen die mit den etablierten Politikern verbandelten Medien. Trump war vom Start weg ‚Anti Establishment‘. Das ihm das überhaupt gelang ist bemerkenswert aber es blieb seine Schwäche. Eine Schwäche die von den Demokraten schon im Wahlkampf aufgegriffen wurde und bis zur jetzigen Wahl adressiert… Mehr