Salvini: Richard Gere soll Flüchtlinge im Privatjet nach Hollywood mitnehmen

Publikumswirksam schwebt Richard Gere auf einem Schiff ein, das Migranten nach Europa bringt. Italien soll seine Häfen dafür öffnen und Deutschland die Sozialkassen. Der Konter des italienischen Innenministers hat es in sich.

imago Images

US-Schauspieler Richard Gere verteilt auf dem Schiff Open Arms vor laufenden Kameras Lebensmittel an kernige, junge Kerls aus Afrika, die sich nach Europa bringen lassen. Seine Botschaft an die Welt, filmisch dokumentiert und verbreitet während seines Aufenthalts auf der Open Arms:

„Das Wichtigste ist für diese Menschen nun, einen sicheren Hafen zu finden, von diesem Boot zu gehen, um ein neues Leben zu beginnen.“

— WELT (@welt) August 9, 2019

Offensichtlich unbewusst bzw. geradezu unbedarft hat Gere hier die ganze Wirklichkeit dieser fingierten Mittelmeer-Seenöte in einem Satz zusammengefasst: Es geht darum, dass Menschen ein neues Leben beginnen wollen fern ihrer Heimat. Ein neues Leben, das vom ersten Tag an in Deutschland mit einer umfassenden Vollversorgung inkl. Taschengeld und medizinischem Rundumservice beginnt. Doch Richard Gere hat nicht mit der Schlagfertigkeit von Matteo Salvini gerechnet: Der empfiehlt, die 180 Passagiere einfach im Privatjet mit nach Hollywood zu nehmen: Trocken, hart und auf die Zwölf.

Unterschiedliche Auffassungen gibt es nur über die richtige Zahl. An Bord befinden sich mittlerweile rund 160 Passagiere, die nach Europa wollen. Malta hat sich bereit erklärt, rund 40 aufzunehmen. Aber das hat nur dazu geführt, dass Open Arms von drohender Gewalttätigkeit unter den Passagieren sprach; die wollen alle via Malta dann nach Kontinentaleuropa. Notfalls eben mit Gewalt, die dann auch vor Ort ihre Dienste leisten kann. Open Arms hat sich bislang geweigert, sichere Häfen etwa in Tunesien anzulaufen. Denn nicht um Seenotrettung geht es, sondern um den Transport nach Europa. Ziel ist daher Lampedusa. Italien soll erpresst werden, die Insel als Zwischenstopp für die Fähren nutzen zu lassen: Zuerst kurz Schlauchboot, dann Schlepperboot (siehe dazu auch Tagesschau: „Mutterschiff-Trick“), von Lampedusa dann fahrplanmäßige Fähren auf das Festland und dann nach Deutschland, so der offenkundige Plan der Schlepperorganisationen.

Nur steht da Matteo Salvini im Weg – und die europäischen Innenminister. Denn Salvini würde ja mitspielen, wenn die anderen europäischen Staaten die Jungs aus Afrika mit offenen Armen in ihre Sozialsysteme übernehmen würden. Aber das traut sich im Augenblick nicht einmal die Bundesregierung.

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