„Manchmal lernt man zu schweigen“ – Höhner werfen Gitarristen wegen abweichender Corona-Meinung raus

Die Kölner Band Höhner haben ihren Gitarristen gefeuert, weil er eine abweichende Meinung zur Corona-Politik hatte. Man wirft ihm vor, er hätte der Band mit seinen Aussagen schaden können.

IMAGO / Revierfoto

„Manchmal lernt man zu schweigen“, das habe ihm seine Mutter beigebracht, schreibt der Ex-Gitarrist der Kölner Kult-Band „Die Höhner“ Joost Vergoossen. Hätte er in diesem Fall auf seine Mutter gehört und geschwiegen, wäre er jetzt noch Mitglied der Band.

Der gebürtige Niederländer, der erst seit 2018 in der Band spielt und dafür „alles in Holland gelassen“ habe, ist, wie er auf seiner Facebook-Seite öffentlich machte und die Band später bestätigte, ab sofort nicht mehr Teil der Kölner Band.

Grund für die Trennung sind Vergoossens Äußerungen zur Corona-Politik auf Facebook. Er vertrete nicht die Überzeugung der Band zur Thematik. „Zahlreiche Diskussionen zu den erfolgten und bestehenden Covid-19-Maßnahmen zwischen Joost und den anderen Bandmitgliedern verliefen ergebnislos“ schreibt die Band in ihrem Statement zur Trennung von dem Gitarristen.

Zudem unterstellen sie Vergoossen rechtes Gedankengut. Er habe sich zu einem niederländischen Rechtsextremen bekannt. Ob damit Geert Wilders (PVV) gemeint sein soll, ist bis dato unbekannt.

Man wirft ihm vor, er hätte der Band mit seinen Aussagen schaden können. Vergoossen reagierte auf seinem Facebook Profil in einem langen Statement auf die schweren Vorwürfe und die Trennung von der Band. Er übt Kritik an der Form der Trennung. Es habe kein Gespräch zwischen den Mitgliedern gegeben. Er sei per Telefon gefeuert worden. „Ich wollte den Höhner nie in ein schlechtes Licht rücken! Wir haben so viele schöne Sachen gemacht, ich bin der Band dankbar dafür, ich fühle mich wie ein privilegierter Mensch!“, heißt es.

Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Vergoossen ist raus, weil er seine eigene Meinung öffentlich kundtat. Die Höhner besingen übrigens in einigen ihrer Songs Toleranz und Meinungsfreiheit.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 129 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

129 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Manfred_Hbg
3 Jahre her

ANBEI, hier auch mal ein Origi-Text aus den Teletextseiten zu Vergoosens Band-Rauswurf. Ich habr zwar keinen Facebook-Zugang, finde hier in der Meldung aber dennoch sehr „bemerkenswert“, dass Vergoosens Rauswurf mit „seiner weltweiten Haltung zu Covid-19“ begründet wird. Und der letzte Satz in dieser Teletext-Mitteilung sagt für mich dann alles aus, worum es diesen medialen Schreiberlingen insgesamt wirklich geht. Nämlich jeden mit einer von links abweichende Meinung zu denunzieren und als Rechtsextremen und Nazi hinstellen zu wollen. > Hier nun die Pro7-Maxx Teletext-Meldung im Orgi-Text: „Höhner-Gitarrist muß gehen Da waren es mur moch fünf: Die Höhner haben sich wegen Meinungsverschiedenheiten zu… Mehr

caesar4441
3 Jahre her

Die Partei,die Partei ,hat immer recht ! Es kann und darf keine abweichenden Meinungen geben !

Franz Guenter
3 Jahre her

Et jeht in Köln umet Jeschäft – und sonst garnichts. Wie sagte ein Sitzungspräsident einmal so schön: „Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier!.“ Kölsche Fasteleer in ‚Rheinkultur‘
„do simmer dabei…“

Corvus
3 Jahre her

„Isch bin ne echte kölsche Jung“, hier geboren und kenne die Stadt, sowie die Mentalität sehr gut. Eine einst eher spießige Stadt, die durch die Band Bap (übersetzt Papa), durch die Aktion „Arsch hu, Zäng useinander“ so richtig Multikulti, bund und grün/links wurde. Köln steht, im Versagen, Fehlentscheidungen, Berlin in nichts nach. Bestens bekannt, durch die massenhaften sexuellen Übergriffe (ca. 1000!!!!) und etlichenVergewaltigungen durch junge „Flüchtlinge“, an jungen, deutschen Frauen Silvester 2015/16. Die Presse schwieg ob dieser Schande und bereitete damit dem Wort Lügenpresse, zu Recht, den Boden. Es wurde erst Tage später durch FB bekannt, dann „musste“ die regionale… Mehr

Georg1
3 Jahre her
Antworten an  Corvus

Danke, Corvus, hätte selbst nicht besser schreiben können. Hut ab.

reconquistadenuevo
3 Jahre her

Idi Amin (Diktator von Uganda von 1971 -1979 (der mehr als 300 000 Menschen brutal ermorden ließ) zur Meinungsfreiheit:.
“There is freedom of speech, but I cannot guarantee freedom after speech.”Deutschland nach 16 Jahren Merkel-Herrschaft:
Hier kann jeder frei seine Meinung äußern, aber ohne Garantie, dass er danach nicht sozial, beruflich oder wirtschaftlich ruiniert ist

alter weisser Mann
3 Jahre her

Dafür dürfen diese Mundart-Hühner bestimmt noch öfter mal bei SPD, DGB und entsprechenden Bekenntnisveranstaltungen auftreten. Passt.

Last edited 3 Jahre her by alter weisser Mann
eschenbach
3 Jahre her

Tschüss Höhner, tschüss Kölner Karneval! War gern mal dabei; war früher prima! Arrivederci Colonia!

Andreas aus E.
3 Jahre her

Ich mag TE sehr. Denn ich hatte zuvor noch nie von dieser Kapelle gehört, konnte also sicher erhebliche Wissenslücke schließen.

Aber komischer Name für ein Musikantenstadel; soll das Verhöhnung der Musikinstrumentenmanufaktur Hohner sein oder wofür steht das?

Piet L.
3 Jahre her

Wir kennen das alles noch aus der DDR. Unglaublich was die Höhner für Schwachköpfe sind. Deren Demoratieverständnis ist dem eine SED Bezirkssekretärs in der DDR gleichzusetzen. Köln und seine ach so tolerante Ausenwirkung ist auch nur eine Luftblase. Wer nicht im linksgrünen Einheitsschritt mitmarschiert fliegt halt raus.

Andreas aus E.
3 Jahre her
Antworten an  Piet L.

Hätten die den nicht weitermitmusizieren lassen können wenn vereinbart worden wäre, daß der von seinen Kollegen eine Armlänge Abstand hält?

BlueBoy
3 Jahre her

Es ist unglaublich, dass der Mensch ein dummes Säugetier ist. Wir zerfleischen uns gegenseitig aufgrund unterschiedlicher Meinungen. Wir haben es vor 80 Jahren gehabt und haben dadurch Erfahrungswerte und machen es trotzdem.
Mein Opa sagte immer, jedes Jahr steht ein Dummer auf, dadurch werden Sie mehr.