Claudia Pechstein bekräftigt Äußerungen zu Asylpolitik

Claudia Pechstein hat sich zwar bei Friedrich Merz in ihrer aktuellen Äußerung bedankt, aber in der Sache vertritt sie politische Positionen, die zugleich eine einzige Generalkritik an Merz bedeuten, weil Merz für nichts davon politisch eintritt.

IMAGO/IPON

Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat ihre beim Grundsatzkonvent der CDU geäußerte Forderung nach schnelleren Abschiebungen bekräftigt. „Natürlich muss man Menschen in Not helfen, das ist völlig unstrittig und das habe ich auf dem Konvent auch gesagt, aber wenn ein Richter nach sorgfältiger Prüfung entscheidet, dass ein Asylantrag abzulehnen ist, dann muss auch abgeschoben werden“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Die Sportlerin sprach von Fällen, in denen abgelehnte Asylbewerber straf- und gewalttätig geworden seien.

„Das dürfen wir nicht verschweigen, die Sicherheit der Menschen im Alltag muss uns hundertmal mehr wert sein als Diskussionen über Gendergaga, deutsche Liederabende oder Zigeunerschnitzel. Man muss das Problem klar benennen, erst dann kann man es lösen.“ Pechstein hat es laut eigener Aussage „nicht für möglich gehalten, wie viel Wirbel und welche Aggressionen meine Impulsrede auf dem CDU-Grundsatzkonvent auslösen kann“.

Ein Anschlag auf das Auto, das sie in Berlin regelmäßig nutze, habe sie „schockiert“. Die parteilose Sportlerin, die 2021 in Berlin-Treptow-Köpenick als CDU-Direktkandidatin für den Bundestag kandidiert hatte, verteidigte auch ihr Eintreten für das traditionelle Familienbild. „Mir ist doch völlig egal, wie Menschen zusammenleben oder wen sie lieben möchten, aber die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes wollten, dass die traditionelle Ehe von Mann und Frau besonders gefördert wird“, sagte Pechstein.

Eine Partei, die Volkspartei sein möchte, solle sich zuallererst um das Alltagsleben von Mehrheiten kümmern, fordert sie. „Auch dann, wenn die eher schweigsam sind im Vergleich zu den lauten Minderheiten.“ Zur Kritik an ihren Vortrag auf dem CDU-Treffen sagte Pechstein: „Wenn das links-grüne Lager jetzt klatschen statt buhen würde, hätte ich etwas falsch gemacht.“

Sie führte aus: Viele Positionen, die von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen würden, seien „in weiten Teilen der linken Politblase und der sie hofierenden Journalisten“ verpönt. Pechstein sagte: „Da können die wahrscheinlich gar nicht mehr anders, als reflexartig ‚rassistisch und homophob‘ zu kreischen. Von beidem bin ich genauso weit entfernt wie von neuen Weltrekorden auf Eisschnelllaufbahnen.“

Pechstein zeigte sich „genervt“ über sogenannte Poitical Correctness, die ihrer Ansicht nach „unser Land umwabert“. Wer Themen anspreche, die wehtäten, sei „ein rechter Schwurbler“. Damit könne sie nichts anfangen. „Als ich als Ostdeutsche die Wiedervereinigung erlebte, war die SPD links, die CDU rechts.“ Jetzt sei die SPD immer noch links und rechts „plötzlich alles ganz böse“. „Das ist Quatsch.“

Links- und Rechtsextreme beziehungsweise -radikale seien „das Problem in unserer Gesellschaft“ – nicht links und rechts. Aber die „Gut- und Böse-Koordinaten“ seien in den vergangenen Jahren von „Links-Grünen-Strategen“ in einem „schleichenden Prozess“ verschoben worden. „Von Teilen der Medien flankiert, scheinen sie jetzt in Stein gemeißelt“, so Pechstein.

Claudia Pechstein hat sich zwar bei Friedrich Merz in ihrer aktuellen Äußerung bedankt, aber in der Sache vertritt sie lauter politische Positionen, die zugleich eine einzige Generalkritik an Merz bedeuten, weil Merz für nichts davon politisch eintritt.

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Kommentare ( 30 )

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lube
10 Monate her

Claudia Pechstein hat Charakter. Sie bleibt standhaft. Keine Berufsfunktionärin mit Gummiwirbelsäule. Da blieb dem Black Rocker das Lachen im Halse stecken.Für Geld macht der Alles.

Kaktus 61
10 Monate her

Grade, klare Menschen
wärn ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückrat
hab’n wir schon zuviel.
(Bettina Wegner)

Ralf Poehling
10 Monate her

Frau Pechstein, ich schulde ihnen einen Kaffee. 🙂 Diesem Land fehlt der neutrale Schiedsrichter. Der Sicherheitsapparat steht unter der Knute der jeweils amtierenden Politik, die Zivilgesellschaft ist keine, sondern ein partiell aus Regierungspolitik und Wirtschaft gefördertes Instrument, um die amtierende Politik mal zu bestätigen, mal zu diskreditieren. Das ist die direkte Folge eines nicht neutralen Staatsapparates, der seine eigentliche Aufgabe nicht mehr erfüllen kann und durch Tricksen, Tarnen und Täuschen kompensiert wird. Uns fehlt eine echte Gewaltenteilung. Ich arbeite jetzt seit etlichen Jahren im Sicherheitsapparat und stoße immer wieder an parteipolitische Grenzen, wenn es an die Bekämpfung von Gefahren für… Mehr

Europafriend
10 Monate her

Seit längerer Zeit habe ich den Eindruck, dass es am ehesten die STARKEN FRAUEN sein werden, die es schaffen könnten, das poltische Blatt zum besseren zu wenden. Warum? Ich glaube, dass diese Frauen – wie Frau Pechstein – viel weniger feige sind als die männlichen Exemplare unserer Bürgerschaft … Und es werden immer mehr, viele Namen fallen mir dazu ein. Also: Vorwärts, geschätzte Mitbürgerinnen, macht den Männern Dampf !

rainer erich
10 Monate her

Wenn man sich überlegt, was nicht nur hier ablaeuft, kann man die Probleme des Herrn Herles mit der AfD durchaus „verstehen“ . Man koennte natuerlich auch die anderen Berichte, Symptome und Phaenomene dazunehmen, den Befund daraus machen, die Entwicklung erkennen und dann politisch concludieren. Das Ergebnis des Herrn Herles : Die CDU ist es, die hier helfen wird. Die Partei, der die nun sogar handgreiflich, verbal aber von Funktionären der CDU selbst Angegriffene, angehört. Hoffen wir, dass es bei diesem Angriff bleibt. Im uebrigen sollte die CDU Frau Pechstein ausschließen Sie teilt offenbar nicht die Inhalte der gruenen Partei. Das… Mehr

Timur Andre
10 Monate her

Cui Bono? Welche Ziele sind mit der ungehinderten Einwanderung verbunden?
Wer fördert das? Wir müssen an die Hintermänner und nicht immer nur die Symptome beschreiben.

Vati5672
10 Monate her

Pechstein ist politisch mindestens Maaßen Lager, aber auch nur halbwegs
genau genommen Schwefelpartei (AfD) Lager.
Enn die CDU Führunge(en) haben einen deutlichen Grünstich (Fachsprache: Verlinksung). Güntther, Wüst, Prien auch Merz selbbst sind klar auf linksgrünem Kurs. Der einzige bekannte „Rechte“ (früher Mainstream)
in der CDU ist Maaßen. Bekanntlich von Parteiausschluß bedroht.
Günther, Wüst, Prien oder gar Merz eher nicht.

Nicht Maaßen oder gar Pechstein sind in der CDU „rechts“ geworden,
die CDU ist deutlich nach links gerutscht und hat sich, bis jetzt,
nach konservativ (früher _der_ CDU Kurs) abgeschottet.

albert deutsch
10 Monate her

Im heutigen Deutschland benötigt man halt die Eigenschaften eines Leistungssportlers und dazu viel Courage ,wie Frau Pechstein ,um seine persönliche Meinung öffentlich kundzutun.
Die ehemalige Regierungssprecherin und zukünftige RBB-Intendantin wird solch Probleme wohl nicht haben .Einmal Regierungssprecher – immer Regierungssprecher.

Micci
10 Monate her

Eine Frau mit Mut und Charakter.

Hätten wir doch mehr davon – anstatt Legionen von Leisetretern, Schleimspurbenutzern und Eigene-Großmutter-Verkäufern.

Dr. A. Mamsch
10 Monate her
Antworten an  Micci

PECHSTEIN FOR PRESIDENT!
Da tritt auf einmal eine Frau ins Rampenlicht, die Ihre Brötchen ehrlich verdient !!! und die in ihrem Leben großartige Leistungen erbracht hat: Und die wird von den woken Medienfuzzies „platt gemacht“?
Man vergleiche, welche sub-Intellektuellen Frauen die Parteien in Berlin bisher in Top-finanzierte Positionen geschoben haben.
Mein Rat an die CDU: Machen Sie diese großartige Frau mit Charakter und Ansichten, die 90 % aller Deutschen teilen, zur Parteivorsitzenden.
Die gesamte AFD würde wieder zur CDU zurückkehren!

Biskaborn
10 Monate her

Respekt! Bislang ist fast jeder bei einem Links-Grünen Shitstorm eingeknickt und hat, zumeist in peinlich-jämmerlicher Form, Abbitte bei den Grünen und Roten getan. Sie scheint bislang standhaft. Von diesen Menschen braucht das Land noch sehr, sehr viel mehr!