Baerbocks achter Streich: Noch eine Korrektur in ihrem Lebenslauf

Die Fehler in Annalena Baerbocks Lebenslauf summieren sich. Nun hat sie die Behauptung einer "Mitgliedschaft" im UNHCR gelöscht. Allerdings bleibt da dennoch wohl noch etwas zu korrigieren.

IMAGO / photothek

Ein Fehler im eigenen Lebenslauf kann schon mal passieren. Im Falle von Annalena Baerbock sind es allerdings schon einige. Zu den sieben Fehlern, die kürzlich das österreichische Online-Magazin exxpress.at auflistete (siehe unten), kann man nun noch einen weiteren addieren.

Denn wie der Blogger Hadmut Danisch feststellte, hat Baerbock kürzlich Ihr „Curriculum Vitae“ auf ihrer persönlichen Website noch einmal verändert. Ein im Mai vorfindbarer Hinweis auf eine „Mitgliedschaft“ Baerbocks im UNHCR (=Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) ist aus dem aktuellen Lebenslauf verschwunden.

— Philip Plickert (@PhilipPlickert) June 3, 2021

Was immer Baerbock damit meinte, bleibt unklar. Denn der UNHCR ist kein Verein oder ähnliches, bei dem man „Mitglied“ werden kann, sondern eine Organisation der Vereinten Nationen. Das dürfte Baerbock mittlerweile auch klar geworden oder wieder eingefallen sein. Eine andere Petitesse hat sie allerdings noch immer nicht korrigiert: Hinter manchen Vereinen, deren Mitglied sie ist (oder genauer: auch in der aktuellen Version des Lebenslaufs behauptet, es zu sein), steht das Kürzel „e.V.“, hinter anderen, die ebenso ein „eingetragener Verein“ sind (wie zum Beispiel Greenpeace) steht es nicht. Es bleibt also noch etwas zu tun für die nächste Lebenslauf-Version. 

Die sieben vorangegangenen Fehler Baerbocks listet der von exxpress.at als „Plagiatsjäger“ vorgestellte Stefan Weber wie folgt auf: 

„1) Vor der aktuellen Berichterstattung offenbar kein aktives Vorgehen gegen die mehrfache Falschzuschreibung eines Bachelors

2) Wiederholte Falschangaben der Studienfächer an der Universität Hamburg – schon Jahre vor der aktuellen Berichterstattung nachweisbar

3) Vor der aktuellen Berichterstattung keine Angabe des Abschlusses der Politikwissenschaft in Hamburg nur mit einem Vordiplom

4) Änderung von „wissenschaftl. Mitarbeiterin“ in „Trainee“

5) Irreführende Angabe über den Doktorandenstatus, die ein weiterhin aktuelles Promotionsvorhaben suggeriert, obwohl das Promotionsstudium bereits 2015 mit Abbruch und unabgeschlossen beendet wurde

6) Zweifelhafte Verwendung des Begriffs „Völkerrechtlerin“ bei jemandem, der nach deutschem Verständnis allenfalls Politologin ist, zumindest aber keine Juristin

7) Und nun auch noch die von der KMK ausdrücklich untersagte falsche Titelführung des „LL.M.“

Den Titel LL.M (Master of Laws) führt Baerbock, wie Weber herausgefunden hat, ohne den von der Kultusministerkonferenz vorgegebenen Zusatz „(LSE)“ oder – zumindest – „(London)“. Allerdings steht in ihrem Lebenslauf vor dem Hinweis auf den Titel der Hinweis auf ihr „Masterstudium an der London School of Economics (LSE).

Ergänzung Freitag, 18:40: Womöglich hat Baerbock noch einen weiteren Fehler in ihrem Lebenslauf zu korrigieren, ebenfalls unter dem Stichwort „Mitgliedschaften“ steht da auch: „Europa/Transatlantik-Beirat der Heinrich-Böll-Stiftung“. Auf der Website ist ihr Name allerdings in der Liste der Beiratsmitglieder nicht dabei.

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