Einige Bürger demonstrieren - und die Republik steht Kopf. Selten gab es eine derartige Diskrepanz zwischen dem was ist, eine verhältnismäßig kleine Demonstration namens Pegida, und einen Proteststurm dagegen; angeführt vom Bundespräsidenten, der Kanzlerin, gefolgt von den Spitzen der Kirchen, Gewerkschaften und vor allem: von den Medien. Nicht was ist, ist wichtig, sondern was daraus politisch und medial gemacht wird - als Vorstufe zu neuen Aktionen.

Wir präsentieren Ihnen zehn wichtige Veröffentlichungen dazu. Sie entscheiden per Abstimmung, welcher Text die für Sie informativste und fairste Beschreibung liefert.

VON Sofia Taxidis | Do, 8. Januar 2015
Der Sonntagsheld - Lowell Bergman in "The Insider"

Die vergangene Woche markierte einen neuen Höhepunkt an Medien- und Politikverdrossenheit. Menschen, die allwöchentlich die Medien anschweigend in Dresden demonstrieren, wissen spätestens jetzt, warum sie sich von den Medien abgewendet haben und ihnen kein einziges Wort mehr glauben. Man muss ihre Ansichten nicht teilen - aber wer für sie sprach war ein Undercover-Journalist, der anderen Journalisten ein Interview gab, und dabei bösesten Rassismus äußerte. Der Gipfel der flächendeckenden Beschimpfung ist ein irokesiger IT-ler, über den in der Branche oft gelacht wird, den man aber in den ÖR-Talkshows gerne als prophet of a new age durchreicht - und der sich berufen fühlt, jeden Menschen unter Generalverdacht zu stellen, ein Nazi zu sein. Ist das der Ethos der Medien?

VON Sofia Taxidis | So, 21. Dezember 2014
Staatsfinanziert oder Fiktion der Staatsferne?

Twitter ist ein gefährliches Medium. Twitterer beissen zurück, wenn Unternehmen oder Pressestellen arrogant ihre Märchen verbreiten. Diese Erfahrung mußte am Mittwoch auch die Pressetelle der ARD machen. Am Anfang stand eine eher bürokratische Zurechtweisung von Roland Tichy. Er sprach von der besonderen Sorgfaltspflicht, die ein staatlich finanziertes Fernsehsystem sich auferlegen müsse, siehe Daili|es|sential zum sinkenden Vertrauen in Journalisten.

Und im Verlauf entdeckte die Twitter-Gemeinschaft eine gefährliche Besonderheit: Es sind die Finanzämter, die die "Gebühren" eintreiben. Ist die Gebühr doch eine Steuer, mit allen Konsequenzen?

Der Ablauf als Screenprint:

VON Sofia Taxidis | Mi, 17. Dezember 2014
Das Ende der Demokratiebewegung?

Nach 75 Tagen war Schluss mit dem Protest und der Blockade in Hongkongs Finanzviertel Admirality. 75 Tage lang war der Finanzdistrikt und das Regierungsviertel Schauplatz der bunten Demokratiebewegung Occupy Central oder auch Umbrella Bewegung.

Die Aktivisten sehen sich trotz schlussendlicher Räumung aber noch lange nicht am Ende. "We'll be back" steht heute auf den zahlreichen Transparenten und Bannern der Protestler. Die Gründer von Occupy, die sich bereits im Vorfeld sukzessive aus der Bewegung zurückgezogen hatten, wollen den Kampf für Demokratie auf andere Art weiterführen. Die Bewegung zersplitterte und ihre Anführer verstritten sich. In den letzten Wochen und Monaten ist die Unterstützung für Occupy innerhalb der Bevölkerung auch darum immer weiter zurückgegangen. Schwindet die Unterstützung der breiten Masse, dann ist auch eine solche Bewegung nicht mehr haltbar.

VON Sofia Taxidis | Do, 11. Dezember 2014
Der Sonntagsheld - House of Cards

Mit Anstand geht die Welt zu Grunde
Der Sonntagsheld muss moralisch nicht integer sein, nicht reinkarnistisch einwandfrei „Die Welt ist eine Tulpe“ rufen, um in dieser Reihe einer der Sonntagshelden zu werden. Vielmehr muss ihn etwas ganz besonderes auszeichnen und von anderen Charakteren abheben.

VON Sofia Taxidis | So, 7. Dezember 2014
Der Sonntagsheld - Sendungen gegen den Mainstream

Frauen in Führungspositionen können genau solche Schweine sein wie ihre männlichen Kollegen. Ach, das wussten Sie noch gar nicht? Deshalb ist heute unser Sonntags-Held eine -in: Der New Yorker Sekretärin Tess McGill wird die Geschäftsidee geklaut, und das von ihrer Vorgesetzten. Dabei sind Frauen in Führungspositionen doch fair und motivieren; lesen wir das nicht immer? Es ist ein Film, der den Film im Kopfkino zum Spielen bringt und die Zukunft mit Bildern von gestern vorweg nimmt.

VON Sofia Taxidis | So, 30. November 2014
Der Sonntagsheld

Kann man mit Testikeln so groß wie LKW-Reifen endlich legal Marihuana…

VON Sofia Taxidis | So, 23. November 2014

Darf man Politiker nicht mehr kritisieren, wenn es um -in geht?

Wenn es bei dieser Frau um Angela Merkel geht - dann ja, und zwar unbedingt. Wenn es sich dagegen um Ursula von der Leyen handelt, lautet die Antwort nein. „Da kann doch die arme Frau nichts dafür!“, „Das haben doch alle ihre männlichen Vorgänger verbockt, das liegt doch nicht in ihrer Verantwortung!“, „Jetzt lasst doch mal die Ursel in Ruhe! Soll sie mal Krippen bauen. Ist auch nicht so teuer wie Eurohawks verhauen.“ Die Schutzreflexe der Quotenfrauen funktionieren zuverlässig. Kritik wird dadurch weichgespült und umgeleitet, die Ministerin in Teflon gebadet. Und die Türe geschlossen und verriegelt, indem Kritikern entgegengeworfen wird: „Sie sind doch sowieso ein Frauenfeind,“ gerne auch mit dem Brandverstärker: pathologisch.

VON Sofia Taxidis | Fr, 3. Oktober 2014