Aufträge der deutschen Industrie brechen ein

Die Bestellungen bei der deutschen Industrie gingen im August unerwartet stark zurück. Besonders stark betroffen ist die Automobilindustrie.

Nach kräftigen Anstiegen in den beiden Vormonaten ist der Auftragseingang der deutschen Industrie im September unerwartet stark zum Vormonat eingebrochen. Er liegt zwar immer noch sehr deutlich über dem Vorjahresmonat, in dem der Corona-Einbruch ich wirksam war. Aber der jetzige Einbruch beendet offenbar die Aufholreaktion nach der Corona-Krise schon wieder.

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im August 2021 saison- und kalenderbereinigt 7,7 % niedriger als im Juli 2021. Der starke Rückgang folgt auf kräftige Anstiege in den Vormonaten Juli 2021 (+4,9 %) und Juni 2021 (+4,6 %), die mitunter durch Großaufträge im sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge etc.) zustande kamen. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im August 2021 für die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe ein Rückgang von 5,1 %.

Weiterhin sind im August 2021 die Auftragseingänge bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 12,0 % gesunken, im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung gab es Rückgänge von 9,6 %. Die Hersteller klagen über Lieferengpässe bei Vorprodukten.

Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im August 2021 saison- und kalenderbereinigt hingegen noch 8,5 % höher. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2020, als der Auftragseingang von der Pandemie beeinträchtigt war, lag er kalenderbereinigt 11,7 % höher.

Die Aufträge aus dem Inland fielen im August 2021 im Vergleich zum Vormonat um 5,2 %. Die Auslandsaufträge verringerten sich um 9,5 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 1,6 % zu, die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland fielen um 15,2 %.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im August 2021 um 2,8 % unter dem Vormonatsniveau. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Rückgang um 11,1 %. Im Bereich der Konsumgüter fielen die Aufträge um 2,7 %.

Umsatz -5,9 % zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im August 2021 saison- und kalenderbereinigt 5,9 % niedriger als im Juli 2021. Damit liegt er kalenderbereinigt  genau auf dem Vorjahresniveau.

Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im August 2021 saison- und kalenderbereinigt 10,2 % niedriger.

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Kommentare ( 12 )

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Ego Mio
2 Jahre her

Die aktuellen Probleme in China werden den letzten Rest unserer Export-Wirtschaft noch viel härter treffen.

Biskaborn
2 Jahre her

Wen stört diese Entwicklung , man wird in den Zeitungen lesen das alles im erwarteten Bereich liegt und wir bald ein kräftiges Wachstum erleben werden. Das Thema Klima schafft, Arbeitsplätze, Innovationen, Wohlstand wird die neue Regierung verkünden. Der Deutsche wird es glauben und froh über Rot-Grün und Gelb sein, diese endlich richtig tolle Regierung, wetten?

Kassandra
2 Jahre her
Antworten an  Biskaborn

Produziert wird schon noch – nur halt bei uns nicht mehr.
Irgendwo haben sie neue Roboterfließbandstraßen hoch gezogen, die mit noch weniger Arbeitern wahrscheinlich noch mehr Produkte als bisher zusammen schrauben können.
Das wars. Denn die Umverteilung durch Steuern auf Eigentum wie auch Enteignungen sind endlich – auch wenn sie schon damit beschäftigt sind, ganz neue Modelle für die später Besitzlosen mit hohlen Worten auszumalen: https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/ein-neuer-sfb-untersucht-den-strukturwandel-des-eigentums-17569646.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
„You’ll own nothing.“
Wobei ich nicht glaube, dass das ohne Soma auf Dauer zum Glück führen wird.

Rasparis
2 Jahre her

„Und ich vermute, dass die Regierungsbewerber diesen Umstand schon länger kennen […]“ —————————– Sie Optimist – bei diesen Figuren. Ich hatte die bruchgelandete Hüpfdohle aus der Sekte der Windmühlenpädophilen hier einmal als „geistig behindert“ bezeichnet. Der Kommentar wurde dann allerdings nicht frei geschaltet. Sagen wir also: Intellektuell allgemein schwer retardiert. Parteiapparatschik und Kinderbuchautor Habeck, der nun medienauf medienab den Leuten wie Sauerbier als Retter der Menschheit und des Weltklimas angedient wird kommt, kann „mit Deutschland nichts anfangen“ und kommt folgerichtig, was dessen Sachkunde von Wirtschaft, Geldsystem und Industrie (und auch sonst) betrifft, nicht über einen spiegelkonsumierenden PISA-Abiturienten hinaus. Bestenfalls. Bleibt… Mehr

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
2 Jahre her

Die PKW-Produktion ist damit nach Stückzahl auf den Stand des Jahres 1975 zurückgefallen. Spart jede Menge Kohlendioxid. Supi fürs Klima. Weiter so!

Wolfgang Schuckmann
2 Jahre her

Egal wie die Entwicklung später benannt wird, Man hat den Eindruck auf der Stelle zu rennen und trotzdem, wie in einem Albtraum keinen Zentimeter mehr vorwärts zu kommen. Und ich vermute, dass die Regierungsbewerber diesen Umstand schon länger kennen aber immer abstreiten werden, dass dies so ist um sich Vorwürfe zu ersparen, weshalb man nicht früher bereit war einzuschreiten. Jetzt wird das Klima bemüht um den Leuten beizubiegen was die Uhr geschlagen hat und welcher Verzicht mit den Maßnahmen auf den Bürger zukommt. Es ist nicht das eigene Versagen, nein, es ist das Volk,das die Sache durch Unvernunft verbockt hat,… Mehr

Rasparis
2 Jahre her
Antworten an  Wolfgang Schuckmann

110 Mrd.“€“ Zuschuss an die GRV Mindestens 50 Mrd.“€“/Jahr für die „Fachkräfte“-Sofortrenten der „Kanzlerin der Herzen“ 27 Mrd.“€“ für die „Übernahme“ des „€U“-Finanzierungsanteils der aus dem Brüsseler Irrenhaus ausgestiegenen Briten nicht bezifferbare Deckungslücken in der neofeudalen Versorgung der sog.“Ruhestands-Beamten“ (als ob die nicht schon vorher de facto im Ruhestand waren, jedenfalls referenziert auf die „Freie Wirtschaft“) mindestens hohe, dreistellige Milliardeninvestitionen für eine weitgehend marode Verkehrs- und Bildungsinfrastruktur (wie passend kommt da das „homeschooling“) hohe Anforderungen eines „lieben NATO-Partners“ an eine massive Steigerung der Rüstungsausgaben (seit 1956 nix anderes als ein fest eingeplanter Einnahmeposten in der Leistungsbilanz Washingtons – „Antifa“-Genosse und… Mehr

Wolfgang Schuckmann
2 Jahre her

Genau so ist es, und um diese Tatsache zu verstecken kam Corona gerade recht um nicht zugeben zu müssen,dass schon lange vor dem sichtbar werden der Spuren für Viele klar sein würde an was das wohl lag. Nämlich einer Politik, die die Auswirkungen als Folge ihrer Entscheidungen nicht richtig bemessen hat, was das für Deutschland bedeuten wird in der Konsequenz. Es war klar, dass die Rechnung kommen würde. Die Frage war nur wann. Ich glaube der Postbote klingelt gerade.

ketzerlehrling
2 Jahre her

Jawoll, das Jahr 2022 wird nicht zum Lachen.

Mausi
2 Jahre her

Und wo liegen die Ursachen?

Gernoht
2 Jahre her
Antworten an  Mausi

Das ist doch völlig egal, wenn man stets vorwärtsorientiert auf Sicht fährt.

Wolfgang Schuckmann
2 Jahre her
Antworten an  Mausi

In der Missachtung der für jeden der sehen wollte sichtbar werdenden Entwicklungen, die nicht ins Bild der Kanzlerin passten. Die vielfältigen Fehler in der Bildungspolitik, das stetige Runterfahren von früher ertragsstarken Industrien. Die Misshandlung unserer großen Geldinstitute, die Vernachlässigung unserer Energiewirtschaft- u. Stromversorgung, das abhängig werden von Playern im internationalen Bereich, siehe China, und nicht zuletzt die baylonische Verwirrung bei der Mobilität, ohne die in unserem Land nicht mehr viel läuft.
All dies sind Ursachen des Niedergang, jedoch die Missachtung des eigenen Volkes wiegt hier in seiner Radikalität doppelt.