Dieter Hundt: Energiewende gescheitert – zurück zur Kernenergie?

Die steigendenden Energiepreise gefährden nach Meinung des Unternehmers und früheren BDA-Präsidenten Dieter Hundt die deutsche Wirtschaft. Die Energiewende sei zu abrupt erfolgt und belaste die Unternehmen.

 

Der Druck insbesondere auf die Autoindustrie, weiterhin Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern und dort aufzubauen, steige weiter. „Das ist eine bedrohliche und sehr besorgniserregende Entwicklung. Eine Ursache sind die explodierenden Energiepreise.

Dieter Hundt schlägt als Lösung vor, noch einmal über den Ausstieg aus der Kernenergie nachzudenken. „Wenn wir die Klimapolitik tatsächlich erfolgreich umsetzen wollen, sollten wir erstens den Diesel als PKW-Antrieb nicht länger verdammen. Und zum zweiten sollten wir unsere ideologische Einstellung hinsichtlich der Kernenergie überdenken“, so Hundt. „Wir werden unsere Energiesituation in Deutschland allein mit Wind- und Solarenergie nicht ausreichend erfolgreich bewerkstelligen können.“

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Kommentare ( 104 )

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Chloepfts
3 Jahre her

Verideologisierte Hirne verstehen leider nicht mehr worum es geht und was möglich war! und wäre.
Wenn hohe Parteikader so etwas wie „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ sagen, dann wird klar was sie vorhaben. Damals haben sie die optimale Technologie beerdigen lassen.
Und heute fahren sie im Verein mit anderen die Wirtschaft an die Wand.
Dafür können sie bei den nächsten Wahlen dann die Regierung stellen.
Prost!

Nibelung
3 Jahre her

In meinen Augen wurden schon vor vielen Jahrzehnten die Weichen falsch gestellt, denn man hat zu Gunsten der Großkonzerne alle Kleinkraftwerke abgebaut, die sehr gut funktionierten und sich auch zu großen Teilen gut in die Landschaft eingefügt haben. Die regionale Grundversorgung wurde damit beendet und wo tausende von Wasserkraftwerken zum Opfer wurden, versucht man nun über Windkraft und Solaranlagen wieder zu kompensieren, nur mit dem Unterschied, daß hier die Landschaft verschandelt wird und die Effizienz nicht zufriedenstellend ist. Dieser überregionale Gedanke ist im Prinzip nur dem Großkapital geschuldet und deshalb auch ihre weltumspannenden Bemühungen, anstatt sich zu bemühen, das eigene… Mehr

Demokratius
3 Jahre her

Man darf nicht vergessen, dass es jetzt den Kernreaktor der 4. Generation gibt. Allerdings haben sich alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages (außer der AFD) dazu entschlossen, den wissenschaftlichen Fortschritt zu ignorieren und an ihren überholten Vorbehalten festzuhalten. Vermutlich wird es genauso werden wie mit den Hochgeschwindigkeitszügen – in Deutschland erfunden und in anderen Ländern erfolgreich genutzt.
https://dual-fluid-reaktor.de/

andreashofer
3 Jahre her

These: D. darf keine KKWs haben, da diese Kernwaffenmaterial produzieren könnten. In der EU darf nur einer den roten Knopf drücken. Atomausstieg ist ein Stück Demilitarisierung.

Wolfgang M
4 Jahre her

Bei all dem, was heute beschlossen wird, werden die langfristigen Folgen nicht bedacht. Es findet keine Risikoanalyse statt. Bevor man Millionen Flüchtlinge ins Land lässt, hätte man über die Kosten für die Sozialkassen, über Wohnungsnot, über wachsende Kriminalität nachdenken müssen. Bevor man Kohle- und Kernkraftwerke abschafft, muss man über eine gesicherte Stromversorgung, die Energiekosten und in dem Zusammenhang über Arbeitsplätze nachdenken. Bevor man Windräder im Wald baut, müsste man über fehlende CO2-Verwertung durch Abholzen nachdenken. Dasselbe gilt für Spritanreicherungen durch Ölpalmen. Da werden ganze Urwälder vernichtet. Die Energiesparlampen waren auch Unfug. Die heutigen LEDs sind sinnvoll. Bei den Pug-In-Hybriden wird… Mehr

Cethegus
4 Jahre her

DANKE CAPTAIN EINSICHT (vgl. South-park)

Wieder mal einer, der als er noch im Amt war nur zusah und nun alles besser weiß!

Peter Pascht
4 Jahre her

Bei der Energiewende geht es um zwei Aspekte: 1.) Verstrahlungsgefahr der Umwelt, 2.) angeblicher Klimawandel durch anthropogenes CO2. Im ersteren Falle muss man sagen, dass diese Gefahr real ist, jedoch technisch lösbar ist, was allerdings bisher in fahrlässiger Vernachlässigung nicht geschehen ist. Eine Wiederaufnahme der Stromerzeugung durch Kernkraftwerke kann daher nur zulässig sein, wenn die technischen Vorrausetzungen geschaffen wurden, dass keine Verstrahlungsgefahr der Umwelt besteht. Im Zweiteren Falle muss man aus den zur Verfügung stehenden Messdaten 1850-2016 feststellen, dass faktisch keine Temperaturerhöhung durch CO2 stattgefunden hat. Gemäß physikalischen Gesetzen ist das sehr wohl möglich, aber die Messdaten belegen, dass dem… Mehr

Fred Katz
4 Jahre her

Mein Vorschlag: 1. Alle bestehenden AKW werden NICHT demontiert, sie können zumindes als Zwischenlager dienen, da sie per Definitionem sicher sind 2. Es werden aus der Ökostromumlage jährlich 2 Mrd. € entnommen und mit weiteren 2 Mrd. aus den Bundesrücklagen werden die 4 Mrd. eingesetzt, um innerhalb von 10 Jahren eine tragfähige Lösung eines modernen Reaktors zu erarbeiten, in dem der Atommüll verarbeitet werden kann. Bestehende Konzepte sind, sofern umsetzbar, zu bevorzugen. 3. Kommt es zu keiner Sinnvollen Lösung, insbesondere beim Atommüll, werden alle laufenden Politikerpensionen um 1/3 gekürzt. 4. Ziel muß es sein, dauerhaft 30% des Energiebedarfs aus Atomkraft… Mehr

Auswanderer
4 Jahre her

Lieber Herr BDA-Präsidenten Dieter Hundt, ich kritisiere drastisch, dass Sie uns Ihre Mitglieder immer Frau Merkel hofiert haben. Die dramatischen Entscheidungen waren schon vor einer AfD. Mit all den Taten der Regierungen Merkel hätte man besser mal alle Pläne zur Arbeitsplatzverlegung ins Ausland bei der Dame vorlegen sollen.
Und wie Sie an dem Beispiel Thüringen sehen, werden die linken Teile der Politiker einschliesslich Merkel die Atomkraft nie wieder installieren. Das sind Fakten. Also versuchen Sie lieber Ihre Mitglieder mit speziellen Kursen das Abwandern zu erleichtern. Wenn es in nette Länder geht, kommen vielleicht auch viele gut ausgebildeten Mitarbeiter mit!

Genco Steins
4 Jahre her

Keiner will Atomkraftwerke (in seiner Nähe). Selbst wenn sie technisch gesehen auch gar nicht mehr in die Luft fliegen könn(t)en, bleiben die „sozialisierten“ Ewigkeits-Kosten für die Atom-Müll-Entsorgung/Verklappung/Lagerung.

Lucius de Geer
4 Jahre her
Antworten an  Genco Steins

Merkwürdig, dass weltweit dennoch Dutzende neuer Reaktoren gebaut werden, unter anderem solche, die gebrauchte Brennelemente wiederverwerten können… Übrigens ist die Menge an „Atommüll“ überschaubar und steht wegen politischer Vereitelung eines Endlagers meist auf den Grundstücken der Kraftwerke selbst herum und stört dort niemanden. Radioaktive Abfälle gibt es so oder so laufend (aus Medizin und Forschung), dann kann man auch ein paar Tonnen mit alten Brennelementen dazustellen. Von der Menge und Gefährlichkeit eine Lappalie verglichen mit dem, was jährlich an Sondermüll aus Privathaushalten anfällt (Autobatterien, Medikamente, Dämmstoffe usw.)…

SpenglersPriest
4 Jahre her
Antworten an  Genco Steins

Die Kraftwerke der 4. Generation verbrauchen den gesamten Brennstoff, womit weniger Abfall anfällt. Der anfallende Abfall hat kurze Halbwertszeiten und muss daher nur wenige Jahrhunderte sicher gelagert werden. Schnelle Brüter, Dual Fluid Reaktor, Laufwellenreaktor. Auch die Kernfusion kommt mittlerweile zügiger vorran. Nebst Großforschungsanlagen wie Wendelstein 7X und ITER gehen auch Unternehmen die Aufgabe an.
An der Kernenergie wird kaum ein Weg vorbeiführen, wenn möglich naturschonend große Mengen Strom und Wärme erzeugt werden sollen.
Zu bedenken ist auch, dass es auch chemische Abfälle gibt, die für immer sicher gelagert werden müssen, da diese ihre Gefährlichkeit mit der Zeit nicht verlieren.

Werner Holt
4 Jahre her
Antworten an  Genco Steins

Hier mal ein Link zum Konzept der Dual-Fluid-Reaktoren der 4. Generation, um etwas Fakten und Hintergrundwissen anzubieten:

https://dual-fluid-reaktor.de/