Russland: Was wird aus der ehemals militärischen Supermacht? – TE Wecker am 25. September 2022

Der TE-Wecker erscheint montags bis freitags – und bietet Ihnen einen gut informierten Start in den Tag. Ideal für den Frühstückstisch – wir freuen uns, wenn Sie regelmäßig einschalten. An Wochenenden und Feiertagen erscheint der Wecker mit einer Schwerpunktsendung.

 

Seit sieben Monaten tobt in der Ukraine ein Krieg, der bereits zu Zehntausenden von Toten geführt und weite Teile der Ostukraine zerstört hat. Ungeachtet dessen, wie sich dieser Krieg weiter entwickelt – eines dürfte feststehen: Die russische Armee zeigt sich in einem Zustand, der diametral entgegen dem Bild ist, das man von ihr hatte.

Inwieweit ist sie noch jene militärische Supermacht, die Angst und Schrecken verbreitet. Sicher ist: Auch China schaut sich sehr genau den Stand der russischen Fähigkeiten an. Das hat weitreichende politische Auswirkungen. Ein Gespräch mit Tomas Spahn über die Folgen.

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Kommentare ( 21 )

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Tizian
1 Jahr her

Es mutet schon ein wenig ironisch wenn, wenn gerade das nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem milit. marode und heruntergewirtschaftete Deutschland, mit einer praktisch nicht mehr verteidigungsfähigen Bundeswehr, sich über die milit. Stärke Rußlands moniert und lustig macht. Da schimmert schon wieder mal die Überheblichkeit, Arroganz und Unterschätzung durch, die schon im 2.WK einer der Hauptgründe der Niederlage im dt.-sowj. Konflikt war. Man wird sich noch wundern, wie die Russen aus ihren Fehlern lernen und diesen Krieg weiterführen werden. So wie man sich wundert und wieder einmal völlig überrascht ist, daß nach der Wegnahme einer unvorstellbaren Geldmenge, einem bisher in… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Tizian
Marcel Seiler
1 Jahr her

„Kein einziger [der US-Kriege] war „siegreich“…“

Das Ziel der US-Kriege war eben nicht die absolute Unterwerfung anderer Völker. Die USA haben Afghanistan und den Irak nicht auslöschen wollen wie Putin jetzt die Ukraine oder Hitler die Staaten Osteuropas. Auch Europa wurde nach ’45 nicht US-Kolonie.

Die letzten US-Kriege wurden in der Hoffnung geführt, eine militärische Intervention könnte Diktaturen beenden und Länder in die menschenrechtliche, marktwirtschaftliche und demokratische Ordnung integrieren. Nach ’45 ist das mit Deutschland und Japan gelungen. Mit den islamischen Ländern jetzt aber nicht. Daraus muss man lernen.

RMPetersen
1 Jahr her
Antworten an  Marcel Seiler

Woher haben Sie denn die Erkenntnis, dass Putin die Ukraine „auslöschen“ will? Wenn das so wäre, würde man nicht mit einer kleinen Truppe von 150.000 gegen eine Armee von 300.000 reingehen.
Diese Gleichsetzung mit Hitler ist ebenso einfallslos wie die der AfD mit den Nazis. Etwas differenzierter sollte mn politische und militärische Situationen schon bewerten.

Marcel Seiler
1 Jahr her

„Der einst goldene freie Westen erweist sich ebenso als düstere Diktatur,…“

Bei Tichys Einblick wirft man den Klima-Katastrophern vor, schwarz-weiß denkende Apokalyptiker zu sein. Aber wenn man die Kommentare hier liest (und dieser hier ist nur ein Beispiel), dann sind auch die Kritiker der westlichen Entwicklung oft Apokalyptiker und Schwarz-Weiß-Denker. Natürlich ist die westliche Demokratie in einer Krise, aber eine „düstere Diktatur“ ist sie nicht! Mit Russland absolut nicht zu vergleichen.

Auch wegen dieser Schwarz-Weiß-Argumentation auf allen Seiten ist die westliche Diktatur in einer Krise. Das muss aufhören, auch bei denen, die diese Regierung mit vollem Recht ablehnen.

Sturmtief
1 Jahr her

Naja, in einigen Dingen hat Herr Spahn sicher Recht. Aber das der Ami Russland nicht annektieren möchte … warum gibt es rund um Russland die ganzen Militärstützpunkte? Der Ami macht nichts mehr mit Gewalt … hier wäre zu erörtern was man unter Gewalt versteht. Der Ami versucht es zuerst mal mit Beeinflussung, dann mit einem Regimechange und klappt das nicht kommt die Militärische Gewalt. Das konnte man in den letzten 20 Jahren hinreichend beobachten ….

Fritz Goergen
1 Jahr her
Antworten an  Sturmtief

Genau diese Frage hat Spahn im Interview beantwortet: Am schwächsten war Russland vor Putin. Das wäre für Annexionsgelüste der Zeitpunkt gewesen.

Georg J
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

„Das wäre für Annexionsgelüste der Zeitpunkt gewesen“.
Unter Jelzin gab es keinen Grund dafür. Unter ihm hatten die US-Investoren freien Zugriff auf die russischen Ressourcen. Erst das gestärkte und unabhängig agierende Russland unter Putin wurde zum „Problem“ der USA. Jeder Geoanalyst der Brzezinskis Buch „Die einzige Weltmacht“ gelesen hat, weiß um die Bedeutung der Ukraine und Russlands für den Plan der USA „die einzige Weltmacht“ zu bleiben.

Last edited 1 Jahr her by Georg J
Endlich Frei
1 Jahr her

Das mit der „militärischen Supermacht“ ist ja schon lange vorbei und überhaupt ist die Frage, ob Russland nicht schon immer mehr als „propagadistische Supermacht“ fungierte, dessen Fiktion nicht nur als innenpolitisches Machtinstrument Moskaus Verwendung fand, sondern auch gezielt von westlichen Interessensträgern benutzt wurde.

Albert Pflueger
1 Jahr her

Mir wäre es lieber, die Illusion der russischen militärischen Stärke wäre aufrechterhalten worden. Wer mit dem Rücken zur Wand steht, verteidigt sich mit allen Mitteln. Leider gehören Atomwaffen zu diesen Mitteln. Das macht mir Angst.

eisenherz
1 Jahr her

++ Inwieweit ist sie noch jene militärische Supermacht, die Angst und Schrecken verbreitet. ++ Was für ein schwaches Kriterium, ob ein Land eine militärische Supermacht war oder noch immer ist. Vietnam, Syrien, Afghanistan und andere kleinere Länder, in denen sich die USA militärisch eingemischt, aber kapituliert haben, sind so gesehen die USA immer noch eine Supermacht? Natürlich sind die USA, aber auch Russland, aber auch China Supermächte, auch wenn sie ihre militärischen Ziele in den oben genannten Orten, der Ukraine, diese nicht erreicht haben und kapitulieren mussten. Supermacht heiß doch nichts anderen, wenn die oben genannte Supermächte gegen andere, sehr… Mehr

Fritz Goergen
1 Jahr her
Antworten an  eisenherz

Militär ist nur eine Komponente von Supermacht. Die andere, entscheidendere ist wirtschaftliche und technische Innovation. Bei zweiterem ist Russland seit Putin zurückgefallen.

Fritz Goergen
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

China braucht Russland nicht.

RauerMan
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

China braucht Handelspartner zum gegnseitigen Vorteil.
Das war D bisher. Der Ukraine-Krieg hat diese Zusammenarbeit empfindlich gestört, das schaut sich China, intern hinter verschlossenen Türen, mit RU an und bremst wahrscheinlich RU vor weiterer Eskalation, welche Chinas Interessen gefährden.
Mit RU muß auch unsererseits zukünftig wieder Handel und Wandel zum gegenseitigen Vorteil möglich werden.
RU ist Atommacht und daher immer militärisch stark und nicht zu beleidigen.(Regionalmacht)
Es kommt wieder eine Zeit nach Putin, das sollten wir uns nicht vergiftend verbauen.

Georg J
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

Und wer braucht ein deindustrialisiertes Deutschland, eine wirtschaftlich ruinierte EU? In einem Jahr werden wir wissen ob Russland oder die EU wirtschaftlich besser durch diesen Krieg gekommen ist. Ich tippe auf Russland.

Last edited 1 Jahr her by Georg J
Fritz Goergen
1 Jahr her
Antworten an  Georg J

China und die USA kommen besser raus als Russland und die EU.

Georg J
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

Da stimme ich Ihnen zu. Dieser Logik folgend, müßten wir doch eher mit Russland friedlich auskommen als den USA in „Nibelungentreue“ gegen unsere Interessen zu folgen, oder? Es stimmt, wir Europäer und Russen schwächen uns gegenseitig, die USA und China profitieren. Und warum machen wir Idioten das Spiel mit? Hätte man nicht einfach die Menschen, die in den umstrittenen Gebieten leben, in einer UNO-überwachten Volksabstimmung entscheiden lassen können, ob sie zur Ukraine oder zu Russland gehören wollen anaolg zum Saarland in den 1950er Jahren? Was wäre daran so schlimm gewesen?

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Georg J

Es gab ja bereits 2014 Referenden, in denen sich die Menschen in Lugansk wie Donesk für „Unabhängigkeit“ von der Ukraine entschieden. Wurde halt nur von niemandem anerkannt.
Seitdem gehen sie dort im Donbass, hier wenig beschrieben, aufeinander los.

RMPetersen
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

Das ist wohl unstreitig. USA (- speziell: Big Money) und China sind die Gewinner sowohl der Corona-Krise als auch des Ukraine-Krieges.
Das führt zu de Frage, wer wo jeweils die Fäden zog: Cui bono.

M.E.S.
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

Nun, der Titel des Beitrags spricht von ‚militärischer Supermacht‘. Woran sich Ihr Urteil zur wirtschaftlichen und technischen Innovation fest macht, erschließt sich ohne Referenz nicht so ganz. Auch Innovation in Militärtechnik und Atomtechnik ist Innovation. Und man sollte verstehen, dass Satellitennavigation hochpräzise, kompakte Atomuhren bedingt, deren Technik den Sowjets/Russen nicht vom Westen geschenkt wurde. Russland hat sicher nicht die neueste Chiptechnologie (übrigens auch nicht Mainland China), und auch im zivilen Flugzeugbau hat Russland sich lange im Westen bedient, liegt aber hier vor China. Im Bereich Software sind russische Programmierer aber Weltspitze, während die westliche Softwareentwicklung im Wokeismus versinkt. Und solche… Mehr

Marcel Seiler
1 Jahr her
Antworten an  Fritz Goergen

Auf Dauer aber ohne Russland, jedenfalls wenn es so bleibt wie es ist. Niemand will so einen „Freund“ zum Bündnispartner.

Peter Pascht
1 Jahr her

Was wird aus der ehemals militärischen Supermacht? Ob sie noch Supermacht ist, oder bleiben wird, ist wohl nicht so sehr ausschlaggebend, sondern inwiefern und wie lange kann sie diesen Krieg noch fortführen. Noch sehr lange, auch wenn sie keine militärische Supermacht mehr ist. Dieser jetzige Krieg wird erst dann zu Ende sein, wie der Krimkrieg 1853, wenn dieses zaristische Reich total zerstört und besiegt sein wird. Vorher geben die nicht auf. Der Krimkrieg 1853 zwischen dem Zaristischen Reich und den europäischen Großmächten, endete mit der totalen Niederlage des zaristischen Reiches, mit 5 Millionen Kriegstoden. In einem heutigen Krieg dieses Ausmaßes… Mehr