„Was nun, Frau Baerbock?“ Mit dem Zweiten sieht man eben grüner!

Die beiden ZDF-Redaktionsspitzen Peter Frey und Bettina Schausten waren im Interview brave Stichwortgeber, so dass die „erste grüne Kanzlerkandidatin“ ihre Plattitüden wie mit einem Salzstreuer verteilten konnte.

Screenprint ZDF

In dialektal unterschiedlicher Ausprägung gibt es in Deutschland die auf so manch „öffentlichen“ Zeitgenossen zutreffende Redensart: „Viel geredet, nichts gesagt.“ Wer nicht wissen sollte, was damit gemeint sein könnte, der hat das gigantische ZDF-Interview „Was nun, Frau Baerbock?“ vom 10. Mai, 19.20 bis 19.41 Uhr, nicht gesehen. Oder aber (ganz schlau!) vorher schon gewusst, was kommt, und gar nicht erst zugeschaltet.

Nehmen wir das Ergebnis vorweg: Die real 21 Minuten wurden wieder einmal zu einer Werbesendung der Öffentlich-Rechtlichen für eine „Kanzlerin“ Annalena Baerbock. Mit ihren Titelportraits hatten ja bereits die Magazine Stern („Endlich anders“) und Spiegel („Die Frau für alle Fälle“) die Richtung vorgegeben: Baerbock ins Kanzleramt hineinschreiben! ARD und ZDF wollen da nicht zurückstehen, deshalb tun sie ihrerseits alles, um Annalena B. ins Kanzleramt zu ent-„senden“.

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Verkorkste 21 Minuten! Warum? Weil die beiden ZDF-Redaktionsspitzen Peter Frey und Bettina Schausten schlicht und einfach versagt haben. Sie wurden zu braven Stichwortgebern, so dass die „erste grüne Kanzlerkandidatin“ ihren Wortschwall ungehindert abspulen konnte. Wie mit einem Salzstreuer verteilte Baerbock denn auch ihre Plattitüden (sprachgeschichtlich wörtlich übersetzt: Wortfladen).

Schwindelig sollte dem geneigten Zuschauer/Zuhörer werden: Zeit läuft davon, 1,5 Grad, 5 Grad, Paris, Paris und noch mal Paris (gemeint ist das Klimaschutzabkommen), wichtiges Klimaurteil aus Karlsruhe, „weltweit überfällig“, massiver Ausbau der erneuerbaren Energien, Schluss mit fossilen Brennstoffen, Kohleausstieg vorziehen, Schluss mit Verbrennungsmotor, globalen Flugverkehr reduzieren, Tempolimit, Klimaschutz als Frage der sozialen Gerechtigkeit, E-Autos, neue Batterietechnik, Transformation, Transformation und nochmals Transformation, Techniksprünge, ökologisch-soziale Wirtschaft, kein Verlust von Arbeitsplätzen, Verzicht auf Dinge, die unserem Wohlstand nicht gut tun, Vermögensabgabe ab zwei Millionen Vermögen, Boris Palmer rassistisch, „Wir sind mitten (sic!) am Ende einer Pandemie“ … „Wir haben uns das alles sehr genau angeschaut!“ „In China wohnen ein paar mehr Leute.“ „Bin wahnsinnig (!) viel unterwegs in Brandenburg.“ „Ich weiß genau, was ich kann.“ „Ich will ja nicht Deutschlands Ingenieurin werden, ich bin Politikerin.“

Nach TE-Beitrag:
ZDF korrigiert Beitrag zu Annalena Baerbock
Die beiden ZDF-Leute fungierten allenfalls als Stichwortgeber, sollte Annalena B. etwas vergessen haben. Dabei hätte man die „Frau für alle Fälle“– das eine oder andere wäre auch in den 21 Minuten möglich gewesen – nicht nur mit einem Haartrockner gefühlig anföhnen, sondern schon etwas grillen können.

Ein paar Vorschläge für Fragen, die man der grünen Kanzlerkandidatin in einem kritischen Interview stellen sollte – 16 zur Auswahl:
• Frau Baerbock, Sie möchten eine „einladende Zuwanderungspolitik“. Auch für Minderqualifizierte. Wie soll das gelingen? Wen möchten Sie einladen?
• Frau Baerbock, Afrika wächst täglich um etwa 100.000 Bewohner. Reichen da ein paar Mittelmeerboote aus?
• Frau Baerbock, Sie geben sich als überzeugte Europäerin. Die EU lebt von der Achse Paris-Berlin. Wie wird das sein, wenn Sie als Kanzlerin kommendes Jahr womöglich mit einer französischen Präsidentin Marine Le Pen zu tun haben?
• Frau Baerbock, was ist los in Deutschland, wenn wir – wie kürzlich beinahe – einen Blackout haben? Müssen wir Atomstrom bei den Franzosen kaufen?
• Frau Baerbock, was werden Sie in einem ersten Gespräch Russlands Präsident Putin husten?
• Frau Baerbock, wenn sie Kanzlerin werden sollten, sind Sie im Kriegsfall Oberbefehlshaberin der Bundeswehr. Was bedeutet das für Sie?
• Frau Baerbock, sind Sie für die Anschaffung von Drohnen für die Bundeswehr?
• Frau Baerbock, in Kürze steht eine Entscheidung über die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz an. Was sind Ihre Bedingungen, damit Sie der GroKo-Vorlage zustimmen?
• Frau Baerbock, Ihre Parteigenossin Luisa Neubauer hat Herrn Maaßen Antisemitismus vorgeworfen. Sind Sie da besser informiert als Frau Neubauer?
• Frau Baerbock, wenn man viel mitteilen möchte, kann es sein, dass man sich verhaspelt. Welche Ihrer Versprecher sind Ihnen am peinlichsten? Dass das Netz der Speicher ist? Kobold/Kobalt? Dass die Sozialdemokraten (!) in den 1960er Jahren (!) die Soziale Marktwirtschaft und dann die Wiedervereinigung gebracht haben? Dass jeder Deutsche pro Jahr 9 Gigatonnen CO2 ausstößt, also 1-Milliarden-fach mehr als real?
• Frau Baerbock, wie halten Sie es mit dem Nord-Stream-2-Gas?
• Frau Baerbock, wissen Sie, wie groß der Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß ist? Zur Erinnerung: 2 Prozent. Retten wir die Welt, wenn wir von diesen 2 auf 1 Prozent kommen? Droht uns dann nicht die De-Industrialisierung?
• Frau Baerbock, wie sehen Sie aktuell die Lage in Israel, wo die Hamas Jerusalem mit Raketen beschießt.
• Frau Baerbock, was sind denn nun ihre Studienabschlüsse? Haben Sie 2004 einen Hamburger Bachelor erworben, der dort aber erst 2005 eingeführt wurde?
• Frau Baerbock, Ihr „Co“ Habeck, findet Deutschland „zum Kotzen.“ Berliner Grüne wollen „Deutschland“ aus Ihrem Wahlprogramm streichen. Sie beides auch?
• Derselbe „Co“ meint, Freiheit gebe es nur mit Verboten. An welche Verbote denkt er, denken Sie?

Da wir aber weder Peter Frey noch Bettina Schausten heißen, lassen wir das mal so stehen und begnügen uns mit der wohl einzig sehr, sehr konkreten Antwort der Kandidatin: Sie werde sich in Koalitionsverhandlungen dafür einsetzen, dass der Koalitionsvertrag mit Gender-Sternchen geschrieben wird. Geübt haben die Grün/:_*Innen (Grünenden?) schon mal. Ihr Wahlprogramm enthält 349mal das Gendersternchen? Wahrscheinlich auch deshalb, damit es niemand liest und erfährt, was die Grünen wirklich wollen.

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Kommentare ( 154 )

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154 Comments
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reiner
2 Jahre her

frei und schausten keine minute sendezeit wert. der frei war mal in dresden(afd einladung) was dabei heraus kam kann man bei youtube sehen,nur geschwafel https://www.youtube.com/watch?v=rnVf2G8DKAI&t=110s

November Man
2 Jahre her

Frau Baerbock, warum nennen Sie einen ihrer führenden, letzten und einzigen klugen Kopf in ihrer Partei einen Rassisten, Antisemiten und Sexisten?
Haben Sie mit und in ihrer Partei größere Probleme mit Rassismus, Antisemitismus und Sexismus?  

November Man
2 Jahre her

Frau Baerbock, Sie fordern. dass in Deutschland mehr Gaskraftwerke gebaut werden. Wie soll das ohne Gas gehen.
Sie wollen das Fraking-Gas aus Amerika nicht und Nordstream II wollen Sie verhindern und Gas aus Russland wollen sie auch nicht.
Frau Baerbock, es gibt kein grünes Gas, die alles entscheidende Frage an Sie: Wie also oder mit was betreibt man ein Gaskraftwerk?

FZW
2 Jahre her

Man stelle sich folgende Situation vor: Die „Bundesrepublik No. 1“ landet in Washington, die Türe springt auf, Frau Baerbock*in tritt heraus und schmettert von der Gangway herab: „Liebe Kobolde…“ 🙂

FZW
2 Jahre her

Die Megabyte und Megawatt fehlen noch in der Aufzählung.

moorwald
2 Jahre her

Zwei Fragen ersetzen alle anderen:
1.Wovon sollen die Deutschen morgen leben?
2.Wie .- im weitesten Sinne von Verfassungs- über Rechts – bis Sozialstaat – sollen die Deutschen morgen leben?

Back to the roots
2 Jahre her

Ich war bei den Schlauen, die hier gar nicht erst eingeschaltet haben. Ich hab mit Junior seine Lieblingsserie geschaut bevor Bettzeit für ihn war. Das dürfte eine größere intellektuelle Herausforderung gewesen sein… und interessanter! Wie dämlich müssen die eigentlich bei den ÖR sein, einer derart offensichtlich unwissenden und ungebildeten Plappermaschine ins Kanzleramt verhelfen zu wollen. Kann es tatsächlich das Ziel sein, Deutschland vor aller Welt lächerlich zu machen? Die anderen Staatsmänner (oder -frauen) lachen schon alle hinterm Rücken über Merkel, dem Lenchen werden sie offen ins Gesicht lachen während sie sie über den Tisch ziehen (oder sie sich mit Freude… Mehr

elly
2 Jahre her

„Auch auf die Gefahr hin, dass zehntausende Arbeitsplätze in der Autoindustrie in Gefahr seien. Das sieht die grüne Spitzenkandidatin nicht so. Die Industrie müsse eben flexibel reagieren. Und die Arbeitnehmer? „Nein, das überfordert die Menschen nicht“, beharrt die Politikerin.“ Dazu passt :“Die höchsten Steuern und Abgaben: Deutschland ist Weltmeister … Ein Single mit Durchschnittsverdienst musste demnach im Vorjahr 38,9 Prozent seines Gehalts in Form von Steuern und Sozialbeiträgen an den Fiskus abführen. Das ist die höchste Belastung unter allen OECD-Ländern. Zum Vergleich: Der OECD-Schnitt liegt bei 24,9 Prozent.“ https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/oecd-studie-die-hoechsten-steuern-und-abgaben-deutschland-ist-weltmeister/27143260.html?ticket=ST-2995887-5I22oeFHIzsy935fRx7J-ap1 und ein Anfang ist gemacht: „Vermieter sollen künftig die Hälfte der Kosten… Mehr

Hemai
2 Jahre her
Antworten an  elly

Diese Zahl ist sogar noch beschönigend. Die Staatsquote sagt da mehr aus. Diese lag 2020 schon bei 51,3 Prozent. 2000 waren es noch 47,8 Prozent.

IJ
2 Jahre her

Ich gebe zu, vor 20 bis 30 Jahren ebenfalls ein Verfechter Grüner Politik gewesen zu sein. Das hat sich radikal gewandelt. Die Grünen sind aktuell nichts anderes, als ein perfider Machtergreifungsapparat ohne ehrliche Überzeugungen – und zwar schon gar nicht hinsichtlich Klimarettung und Umweltschutz. Denn es gibt genau zwei wirklich wirksame Maßnahmen zur Rettung der Umwelt: schrumpfende Bevölkerungen und ein breiter Einsatz der Kernenergie. Ersteres konterkarieren die Grünen durch ihre Migrationspolitik, die das Bevölkerungswachstum in der 3. Welt und den Flächenverbrauch in Europa weiter anheizt. Zweiteres konterkarieren sie durch eine kategorische Bekämpfung selbst neuester, inhärent sicherer und umweltfreundlicher Kerntechnologie (Stichwort:… Mehr

Last edited 2 Jahre her by IJ
Back to the roots
2 Jahre her
Antworten an  IJ

„Kurzum: Die Grünen werden die Zerstörung dieses Planeten beschleunigen und das Gegenteil von dem erreichen, was sie uns glauben machen wollen. Sie wissen es, aber es ihnen gleichgültig.“

Überschätzen Sie die Grünen nicht. Sie wissen eben nicht was sie anrichten, da sie nicht das Potential haben das zu erkennen. Sie glauben den Sch… den sie verzapfen tatsächlich. Wir hatten das schonmal, da waren auch Paranoide, Junkies und Machtbesoffene am Ruder. Das Ende kennt jeder.

Aber ich kann Sie beruhigen. Sie sind bestimmt noch immer grün, nur die Grünen sind mittlerweile eben grün angemalte Braune.

Alter weiser Mann
2 Jahre her
Antworten an  IJ

Vor 30 Jahren gab es noch die Unterscheidung zwischen Realos und Fundis bei den Grünen. Das hat sich geändert. Der letzte Realo ist Palmer und der soll jetzt aus der Partei verstoßen werden. Insoweit haben Sie klug erkannt was mit diesen grünen Greenhorns geschieht.

MarkusF
2 Jahre her

Die ‚Grünen‘ sind nicht einfach eine andere politische Geschmacksrichtung, die ‚Grünen‘ rekrutieren sich aus marxistischen, stalinistischen Kreisen. Viele ihrer Vorstellungen verstoßen gegen den im Grundgesetz verankerten Freiheits-, Eigentums- und Eigenverantwortungsgedanken. Außerdem pflegen die ‚Grünen‘ einen ausgeprägten ‚Rassismus gegen die eigene Nation‘ wie es HGM formulierte.
Sollte diese von antideutschen Hass und totalitären Vorstellungen geprägte Partei tatsächlich an die macht kommen geht dies ohne Frage auf das Konto des ÖR.

bfwied
2 Jahre her
Antworten an  MarkusF

Die Grünen rekrutieren sich aus den Gruppierungen, wie Sie schreiben, und sind pubertäre Gören mit ihren Schoßhündchen mit Dreitagebart. Das Schein-Interview mit den unterlassenen Fragen zeigt, worauf wir uns einstellen müssen, und es ist logisch, dass ein Zusammenbruch, auch wenn er sich über Jahre hinwegziehen sollte, immer brutale Auseinandersetzungen gebiert. Ein Zusammenbruch kommt immer, wenn eine Änderung durch eine Revolution durchgezogen werden soll, und wenn anstelle der funktionierenden alten Systeme keine neuen funktionierenden als Ersatz vorhanden sind, wird es umso brutaler. Neue Systeme müssen immer einen Mehrwert aufweisen, ein Energienotstand durch uralte Primitivtechnik tut das gewiss nicht und auch nicht… Mehr