Satireaccount „Quark“ rockt Twitter in nur einer Woche

Gut eine Woche alt ist der Satireaccount „Quark“ erst. Trotzdem haben die Macher auf Twitter schon über 13.000 Follower hinter sich versammelt. Ihre Parodie führt das WDR-„Wissenschaftsmagazin“ Quarks vor.

IMAGO / Lobeca

Am Samstag sind es 13.000 Follower. Um 12 Uhr. Um 12.45 Uhr sind es dann schon 13.150 Follower. Der Satireaccount „Quark“ wächst rasant schnell auf Twitter. Dabei sind die Macher erst vor gut einer Woche an den Start gegangen. Und haben sich ein recht spezielles Thema für ihr Angebot ausgesucht: Sie parodieren das Twitter-Angebot der Sendung „Quarks“. Die „Wissenschaftsredaktion“ des WDR fällt in der Regel dadurch auf, dass sie die Bürger in Alltagsdingen belehrt und der Regierung knallhart ins Gesicht sagt, dass sie einer Meinung mit ihr ist.

Die Themenpalette des WDR-Vorbilds ist grüner als ein grüner Parteitag: „So ist die Umweltbilanz von Fleischalternativen“, „Das passiert, wenn die Temperatur auf der Erde weiter steigt“ oder „Klimakrise: So viele könnten bis 2050 ihre Heimat verlassen“. Aber auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) findet sich durch seinen Heimatsender vertreten: „Solltest du dir jetzt die 4. Impfung holen?“ oder „Das passiert, wenn du bei Hitze zu wenig trinkst“.

Diesen Weltverbesserungsduktus greift das Parodieformat Quark auf: etwa mit der Kachel „Warum der Sozialismus gut für uns alle (und die Umwelt) ist“. Bürger würden sich gegenseitig überwachen, heißt ein Argument, dadurch würde weniger Polizei nötig. Und dass es weniger Autos gäbe, die dann auch noch kleiner wären, rette die Umwelt.

Dabei treffen die Satiriker den Style der WDR-Kacheln und die weltverbesserische Attitüde der Öffentlich-Rechtlichen so gut, dass viele Nutzer die Beiträge für echten Inhalt des ARD-Senders halten. Mit den entsprechenden Reaktionen: „Hat ja bei der DDR super funktioniert, die ganzen kaputten Wälder, Felder und Flüsse. Außerdem was heißt gleich reich? Es waren alle relativ arm und mussten im Vergleich zu denen im Westen für einen Hungerlohn schuften.“ Oder: „Das ist wirklich Quark.“ Oder: „In jeder Gesellschaftsform gibt es Gewinner und Verlierer. Geistliche, Adlige, Herrscher, Despoten, (bei uns aktuell) Politiker. Mir sind Kapitalisten lieber, die haben nämlich dafür arbeiten müssen. Und das schöne ist: jeder kann sich anstrengen und gewinnen“, lauten durchaus ernst gemeinte Antworten auf Quark.

Nur manchmal geben die Satiriker richtig Gas, um das WDR-Vorbild zu parodieren. Sodass die Satire augenfälliger wird. Etwa mit den Kacheln: „Diese Schimpfwörter könnt ihr weiterhin benutzen“, „So wischt ihr euch den Hintern richtig ab“ oder „Anzahl der Hitzetage über minus 26 Grad Celsius in Wostok/Antarktis“. Diese Kachel erschien zuerst im Quarks-Blau, wurde dann aber von der Redaktion auf Leserwunsch auch nochmal in dem Panikrot veröffentlicht, mit dem die Tageschau ihren Klimawetterbericht unterlegt.

Über die Redaktion bekannt ist noch nicht viel. Twitter verzichtet auf eine Pflicht zu Klarnamen oder Impressen, sodass dem Account Angaben genügen wie „Die besten Quark-Tipps und Lifehacks. Völlig abgehoben von pseudowissenschaftlichen Standards“, was wiederum eine Anspielung auf das WDR-Vorbild ist. Ebenso wie die Schrift im Titelbild: „Gemacht mit Hirn, Herz und völlig ohne Zwangsspenden“. Und mit dem Copyright „DDR“ gibt es noch einen schönen Gruß in Richtung politische Ausrichtung des WDR.

Noch hat das achteinhalb Jahre alte Vorbild mit knapp 80.000 Followern die Nase vorne. Doch „Quark“ holt auf. Als dieser kleine Artikel fertiggestellt wurde, waren es schon 13.200 Follower.

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Kommentare ( 23 )

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Beobachterin
1 Jahr her

Es ist köstlich zu sehen, wie manche User darauf hereinfallen.
Oft wird bemängelt, dass es womöglich unseriös sei. Ohne zu merken, dass es der Witz an der Sache ist.
Andere finden die „Tipps“ gut und ergänzen sie auch noch.
Das sagt viel aus über die Wahrnehmung des ÖRR.

Prof. Higgins
1 Jahr her

Vielleicht sollte die Redaktion darauf hinweisen, dass wohl heute (25.7.) die 20.000er Marke geknackt wird und es mit den Sperrungen bei Twitter (lt. Aussage der Macher für 24 Std.) schon losgeht.

Andreas Bitz
1 Jahr her

Der einzige Weg, den Obrigkeitshörigen und -folgenden den Spiegel vorzuhalten sind Parodie, Übertreibungen ins Absurde, Satire – es greifen bei den ideologischen Haltungsaktivisten gerade nicht Sachargumente. Dies ist ja auch der Grund, warum Argonerd, Eddy, Frl. Rotfuchs, bei der Plakataktion zu den Grünen, in anderen Formaten Michael Hatzius etc. so verhasst sind.

Mocha
1 Jahr her

Einfach schön?

Waldorf
1 Jahr her

Die „Etablierten“ sind nicht mehr die Guten, sie missbrauchen ihre „Macht“, sei es im von ihnen beherrschten TV, den ultralinken Twitter oder Facebook oder „Redaktionsnetzwerken“ Auf deren Kanälen gibt’s nur noch die Woke-Agenda, straff rotgrüne Einseitigkeit, Abweicher werden nicht geduldet, gecancelt. In den USA ist es genauso, schon länger. Dort wurde der Begriff „Infowar“ geprägt und er ist sehr zutreffend. Im Internet auch Memewar genannt, Satire und Parodien sind dabei weit verbreitet. Breitbart und Fox werden von „den Woken“ (rotgrünen/linken) natürlich auch als „Rechts“ gelabelt, als Nazisender diffamiert, nur gibt es eben auch eine starke politische Strömung, die nicht woke… Mehr

h.milde
1 Jahr her

Jo, und auch „Layla“ wird linksGRÜN pädagogischer Art verboten. : -)
P.S. gibt´s das schon auf Telegram, oder GTTR? Diesen komisch schrägen Twittervögel-Zensurkanal mag ich irgeendwie nicht.

Niklot
1 Jahr her

Quark wäre der erste und einzige Grund, mich bei Twitter anzumelden

Biskaborn
1 Jahr her

Ich bin auch anfänglich darauf hereingefallen, dachte das ist wirklich der rote Kampfsender wdr der da auf Twitter publiziert. Bis es zu offensichtlich wurde, hier handelt es sich um Ironie bzw. Satire. Toll gemacht, man wünscht Quark viele Follower , mehr jedenfalls als Quarks!

AnSi
1 Jahr her

Klasse! Habe mir das eben mal durchgelesen. TE wird lobend erwähnt und man überlegt, für TE eine eigene Kachel zu gestalten. 😉 Ich bin schon lange eine „Quarks-Hasserin“. Das fing vor über 10 Jahren schon an, als meine Kids noch kleiner waren und ich dachte, sie würden dort etwas lernen. Den Rest hat mir dann die Katharina Adick gegeben, die ich bei dem Podcast von Martin Rütter hören musste. Gequirlte Sch* vom Feinsten! So etwas hat studiert (angeblich ist sie Wissenschaftsjournalistin) und wird auf junge Menschen los gelassen. Dabei hat sie kaum Allgemein- und sonstige Bildung, aber ganz viel finanzielle… Mehr

Klaus Kabel
1 Jahr her

Die Dummgrünen haben Deutschland der Lächerlichkeit preisgegeben. Ich stelle mir vor, wie eine Münchner Lach und Schließgesellschaft oder die Berliner Stachelschweine diese Dummbatzen aueinander nehmen würden, so sie nicht auf dem Narrenschiff mitspielen würden.