Louis Klamroth zieht die ARD nach unten

Dieses Jahr sollte für Louis Klamroth alles besser werden. Die ARD erlaubte ihm, den Talk "Hart aber fair" in seinem Sinn umzugestalten. Doch die Zahlen vom Montag zeigen: der Lebensgefährte von Luisa Neubauer fährt das Ding vor die Wand.

Screenprint ARD / Hart aber Fair

Für schlechte Quoten gibt es gute Gründe: starke Konkurrenz oder schwaches Umfeld im eigenen Sender zum Beispiel. Doch Louis Klamroth kann sich auf nichts davon berufen. Er hat mit dem Talk „Hart aber fair“ miese Quoten eingefahren. Miesere als die Sendungen in seinem Umfeld – trotz schlagbarer Konkurrenz in ZDF und RTL.

Gerade mal 1,92 Millionen Zuschauer holte Klamroth mit „Hart aber fair“ insgesamt. Damit ist er deutlich schlechter als andere Talks, die zur besten Sendezeit laufen. Und schlechter als sein Umfeld. Die Tagesthemen erreichten nach ihm leicht bessere Quoten, eine Dokumentation über Grönland schaffte vor Klamroth 2,1 Millionen Zuschauer. Es war der Lebensgefährte von Luisa Neubauer, dessentwegen die Zuschauer umgeschaltet haben.

Noch deutlicher wird das in der Zielgruppe der Zuschauer unter 50 Jahren. Dort erreichten Tagesthemen und „Wildes Grönland“ 320.000 beziehungsweise 330.000 Zuschauer. „Hart aber fair“ nicht einmal 280.000 Zuschauer. Damit schafft es der Talk nicht unter die Top 25 der meist gesehenen Sendungen von Zuschauern unter 50 Jahren – an einem Montag wohlgemerkt.

Das ZDF bereicherte den Montagabend wie so oft mit einem Regionalkrimi. Dieses Mal wurde nicht in Bad Tölz, München oder Rosenheim gestorben, sondern am Bodensee. Das Bällebad für Senioren versammelte 6,93 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher – davon war nicht einmal jeder Fünfzehnte jünger als 50 Jahre. RTL zeigte eine weitere Folge von „Wer wird Millionär“, die erreichte 3,01 Millionen Zuschauer, wovon 620.000 unter 50 Jahre alt waren.

Selbst im ARD-Vergleich schafft es Klamroth mit „Hart aber fair“ am Montag nicht mal unter die Top fünf. „Wer weiß denn sowas?“ kommt um 18 Uhr auf fast doppelt so viele Zuschauer wie Klamroth um 21 Uhr. Auch der Regionalkrimi nach dem Quiz ist deutlich erfolgreicher als „Hart aber fair“. Wobei sich da die ganze öffentlich-rechtliche Vielfalt zeigt. Im ZDF stirbt man am Bodensee, in der ARD gilt „Morden im Norden“. Da lohnt sich die staatlich erpresste Zwangsgebühr doch.

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Kommentare ( 50 )

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50 Comments
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Warte nicht auf bessre zeiten
1 Monat her

Solange hier noch jede dieser Propagandashows rezensiert wird, ist die Quote fast egal. Relevanz haben diese Shows anscheinend trotzdem, denn warum sonst werden sie hier besprochen? Diese Sendung bzw. ihre Botschaften erreichen ihr „Publikum“ nicht allein über den Fernseher, sondern nicht zuletzt auch über Besprechungen in den Medien. Ich gucke keine dieser Sendungen, trotzdem bin ich über fast jede informiert. Das ist schon eine Leistung (nicht von mir)! Auch der, der bewusst nicht guckt, weiß was gesendet wurde. Die Einschaltquoten haben da nur noch eine geringe Bedeutung, zumal vieles über Mediatheken oder youtube etc. nachgeschaut werden kann. Ich gucke kaum… Mehr

Sterling Heights
1 Monat her

Die Konzeption hat sich seit Plasberg nicht geändert. Der war noch lange Geschäftsführer der Produktionsfirma. Es ist eine linksgruene Sendung, unausgewogen nach dem Prinzip 4 gegen Willi. Ich mag die Reemtsmasisters auch nicht, aber Herrn Klamroth wegen seiner Luisa Neubauer zu kritisieren, ist für das ganze Format irrelevant. Plasbergs Interview mit den Mördern der Gladbeckgeiselnahme ist zwar lange her, erinnert mich an den Reporter von der „verlorenen Ehre der Katharina Blum“.

1 Monat her

Alle etablierten Polittalks bei ARD und ZDF (für andere liegen mir keine Zahlen vor) haben 2023 zwischen 1 und 2 Prozent Quote eingebüsst. Das ist Klamroth jetzt ja in Prominenter Gesellschaft.

Aber um sachliche Aufklärung scheint es mir in dem Artikel ja kaum zu gehen. Man will Hier Klamroth, und dazu in Sippenhaft Neubauer diskreditieren.

Das ganze mal in eine Gesamtbetrachtung des Genres oder Inhaltlich einzuschätzen und zu bewerten scheint nicht relevant. Da wäre es notwendig etwas differenzierter zu arbeiten

forbetterlife
1 Monat her
Antworten an  [email protected]

Sobald Hr. Klammroth differenziert diskutiert, bin ich da wieder dabei. Für mich ist das jedesmal eine Inquisitions-Sitzung von 5 (einschl. Moderator) gegen eine arme Sau. Dafür ist mir die Zeit aber inzwischen zu schade.

Anne W
1 Monat her
Antworten an  forbetterlife

Es bedarf einer erneuerten Diskussionskultur.
Je nur „ein“ Gast aus einer Partei oder bestimmten Richtung, Gesinnung.
Der Moderator sollte vorher nicht durch Parteilichkeit unangenehm aufgefallen sein. Muss sich neutral verhalten wie ein Schiedsrichter.

Diese jetzigen Palaver-Runden und dann gern Verhältnisse von 2:1, 3:1 gehören rigoros abgesetzt.

Last edited 1 Monat her by Anne W
giesemann
1 Monat her

„Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft“ – vielleicht zieht Klamroth nunmehr auch die ARD auf den Boden der Realität hinab? Hart, fair enough.

verblichene Rose
1 Monat her

Was soll das heissen?
Etwa dass der „Lebensgefährte“ von irgendwem nur schlecht moderiert, oder dass so manchem Mitbürger endlich ein Licht am Ende des Tunnels aufgegangen ist?
Und dann soll mir noch die Frage gestattet sein, ob man die ARD nebst allen anderen ÖRR-Sendern tatsächlich noch weiter nach unten ziehen kann, als es sie selber bereits seit Jahren machen?

1 Monat her

Also diese Art zu schreiben ist ja echt unterirdisch. Ob man nun gut findet wie Klammroth die Talkshow moderiert, oder ob sie besser oder schlechter ist als andere will ich an der Stelle auch gar nicht bewerten.
Aber was hat es zu sagen, das er der Lebensgefährte von Luisa Neubauer ist. Diese Art zu schreiben soll dich nur eines: Hetzen.
Und dann meckern über die Mainstreammedien. Hetzt gehört nirgendwo hin. Das macht sie nicht besser als andere.

kasimir
1 Monat her
Antworten an  [email protected]

Könnten Sie bitte genauer erläutern, warum die Erwähnung des Lebenspartners von Klamroth „Hetze“ ist? Ich sehe darin keinerlei Hetze. Ich sehe nur, dass es ein großer Fehler der ARD war, ihn als Moderator einzusetzen, da er vorbelastet ist, durch seine Beziehung. Angenommen, Klamroth wäre mit einer AfD-Politikerin verbandelt: da würde er in keiner Fernsehstation einen Job bekommen. Da könnte er noch so talentiert sein. Hier ist es genau umgekehrt: dieser völlig talentfreie Mann bekommt eine Sendung auf dem Tablett serviert, zur besten Sendezeit, die sein Vorgänger aufgebaut hat. Warum hat er diese Sendung bekommen, frage ich mich ernsthaft. Er hat… Mehr

1 Monat her
Antworten an  kasimir

Sagen sie mir was es für einen Sinn macht den Namen der Lebensgefährtin hier mit anzuführen. Sie ist ja für seine Funktion als Moderator nicht verantwortlich.
Und da in dem Fall die Partnerin so gut in das Grün Woke Weltbild hier passt, ist das doch kaum anders zu definieren als das man damit aufhetzen will.

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  [email protected]

Den Namen IRGENDEINER Lebensgefährtin ins Feld zu führen, wäre in der Tat unangebracht. Aber den Namen der Lebensgefährtin dann zu nennen, wenn diese Lebensgefährtin mit ihrer Panikmache permanent und unter dem Applaus von Politik und Medien sich der Öffentlichkeit aufdrängt, hat schon seine Berechtigung. Denn es ist davon auszugehen, dass sich die politischen Ansichten Klamroths und Neubauers weitestgehend decken. Und da Klamroth ja einen sogenannten Polittalk moderiert und nicht etwa den Vorturner beim Tele-Gym gibt, sollte man diese besondere Verquickung, gerade wenn es mal wieder ‚Vier gegen Willi‘ heißt oder Grüne und Linke gleich ganz unter sich bleiben, um ihr… Mehr

Last edited 1 Monat her by Michael Palusch
A rose is a rose...
1 Monat her
Antworten an  [email protected]

Dann beantworten Sie bitte diese Fragen: Was sind die Qualifikationen des Herrn K., die Moderation einer Flaggschiff-Sendung zu übernehmen? Diese Art von Sendung lebt von der Zugkraft eines Moderators und seiner Persönlichkeit. Dazu gehört auch ein gewisser Bekanntheitsgrad, ein „Name“. Wer kannte Herrn K.? Was konnte man als Zuschauer von ihm erwarten? Nochmal, hier handelt es sich schliesslich nicht um eine Sendung, die um Mitternacht oder Donnerstag frühmorgens ausgestrahlt wird. Sondern um eine gut etablierte Sendung zur besten Sendezeit. Wer nach Beantwortung dieser Fragen immer noch behauptet, die Verbindung zu Frau Neubauer hätte nichts mit der „Ernennung“ des Herrn K.… Mehr

1 Monat her
Antworten an  A rose is a rose...

Nun er hat ja schon vorher eine Politische Show erfolgreich moderiert. Das würde ich schon als Qualifikation ansehen:

Von 2016 bis 2021 moderierte Klamroth die Polit-Talkshow Klamroths Konter bei n-tv,[4] für die er 2018 den Deutschen Fernsehpreis (Förderpreis) gewann.

Welche Funktion hätte seine Lebenspartnerin die eine Einstellung von ihm bei der ARD Forcieren würde.

Also da ist die fachliche Qualifikation stärker als eine Mutmasung denke ich.

Peter H.
1 Monat her

Ich schau grundsätzlich kein ARD und ZDF mehr und vor allem nicht eien Talkshow , hier dich nur linskgrüne Politik betreiben und alles was nicht auf deren Kurs ist niedergemacht.Ich muss zwar dafür zahen, aber zwingen können sie mich nicht diesen Dreck anzusehen. Darum hoffe ich das die AfD bald in die Regeirunsg kommt, damit auch diese Zwangsgebühren abgeschafft werden , di auch nicht mehr zeitgemäß sind,

Klaus Uhltzscht
1 Monat her

Ich finde es hübsch originell, wie in der aktuellen „Grün aber Grün“-Sendung hinter dem Herrn Klamroth vier Darsteller in Militäruniform in der ersten Reihe des „Zuschauer“-Raumes angeordnet wurden. So viele Uniformen im Fernsehen hatten wir das letzte Mal bei Corona, als die Niederhaltung der Volksproteste besprochen wurde.

Jens Frisch
1 Monat her

Ich werde bald 50 und in meinem Umfeld hat – wenn es hoch kommt! – noch jeder 5. oder 6. einen Fernseher.
Das Fernsehen ist ein sterbendes Medium – und Leute wie Klamroth und Konsorten sind seine Sterbebegleitung.

kasimir
1 Monat her
Antworten an  Jens Frisch

Ich sehe nicht mehr fern (nur noch Netflix und den Klamroth habe ich mir mal kurz im Netz auf Youtube angeschaut). Zahle aber auch nicht mehr für den Schwachsinn, den sie uns überbügeln wollen (dazu empfehle ich das Buch von Dr. Michael Nehls: „Das indoktrinierte Gehirn“).
Und es nützt ja nichts, wenn immer weniger Leute einen Fernseher haben, denn offiziell zahlen müssen sie ja trotzdem. Darum gibt es auch solche Moderatoren wie Klamroth im TV. Die müssen gar nicht leistungsorientiert arbeiten, die Gebühren fließen sowieso.

Peter W.
1 Monat her

1,92 Millionen schauen sich diesen Blödsinn an. Was ist los mit diesem Land.

NordChatte
1 Monat her
Antworten an  Peter W.

In diesem Land läuft halt alles nach Plan. Im staatlichen Bildungssystem wird gezielt verdummt und in den öffentlich-rechtlichen Anstalten wird anschließend verblödet. Dann kommen schon mal 1,92 Millionen Zuschauer bei einer solchen Propagandasendung zusammen. Vielleicht sind es aber auch genau die Gleichen, die am Wochenende wieder für ihre eigene Abschaffung demonstrieren gehen.