Holz erzählt viele Geschichten. Eine davon ist die Historie des Klimas. Denn die unterschiedliche Dicke der Jahresringe ist eigentlich ein lebendiges Klimaarchiv. Und dieses Archiv zeigt: Für die Entwicklung des Klimas scheint die Sonne wichtiger zu sein als Kohlendioxid.
Das Bild weiter unten zeigt die Baumscheibe einer Eiche aus einer Kiesgrube in Fischbeck bei Hameln. Sie stammt aus der Zeit um 5100 v. Chr., und sie zeigt weit mehr als nur unterschiedliche Holzfasern. Die konzentrischen Jahresringe sind wie die Seiten eines alten Buches – jedes Jahr ein neuer Eintrag, jede Linie eine Notiz über das Wetter. Breite Ringe erzählen von warmen, feuchten und wachstumsfreundlichen Jahren, schmale Ringe verraten Trockenheit, Kälte oder andere Wachstumsbremsen.

In der gemäßigten Klimazone legen Bäume jedes Jahr eine Schicht aus Früh- und Spätholz an. Das Wachstum der Bäume vollzieht sich im Übergangsbereich zwischen Rinde und Holz in der sogenannten Kambialzone. Dort finden die Zellteilung, -streckung und -ausdifferenzierung statt, indem nach innen Holz- und nach außen Rindenzellen angelegt werden. Dadurch nimmt der Baum an Umfang zu, und die Zweig- und Wurzelspitzen verlängern sich. Auf das Wachstumsgeschehen wirken endogene Faktoren wie genetische Anlagen, Wuchshormone, klimatische und ökologische Einflüsse mit sehr unterschiedlicher Dauer und Intensität ein, sodass sich Schwankungen sogar innerhalb eines Tages, aber auch von Monat zu Monat und, wie wir hier sehen, von Jahr zu Jahr feststellen lassen.
Am Querschnitt eines Baumes lässt sich die Abfolge dieser Jahresringe bereits mit bloßem Auge erkennen. Sie verraten den Dendrochronologen – Wissenschaftlern, die sich auf die Baumringdatierung spezialisiert haben – viel über die Zeit, als der Baum wuchs. Häufig erkennt man bereits ohne Mikroskop, dass die Jahresringbreite von Jahr zu Jahr mehr oder weniger deutlich schwankt. Die Aufeinanderfolge engerer und breiterer Jahresringe ist häufig so charakteristisch, dass man von Jahresringmustern sprechen kann.
Die Dicke eines Jahresrings ist wie ein jährlicher Gesundheitsbericht des Baumes. In günstigen Jahren – mit ausreichend Wasser, Wärme und Sonnenlicht – teilt sich das Kambium, die dünne Schicht zwischen Rinde und Holz, besonders rege. Zuerst entstehen im Frühjahr große, dünnwandige Frühholzzellen, die viel Wasser leiten und dem Ring seinen helleren, breiten Abschnitt geben. Später im Jahr, wenn die Witterung trockener oder kühler wird, bildet der Baum kleinere, dickwandige Spätholzzellen (die dunkleren), die stabilisierende Festigkeit bringen.
In ungünstigen Jahren – bei Trockenheit, Kälte, Schädlingsbefall oder Nährstoffmangel – reduziert der Baum die Zellproduktion drastisch. Es entsteht ein schmaler Ring mit wenig Frühholz und stark begrenztem Spätholzanteil. Weil dieses Wachstums eine direkte Reaktion auf das Wetter ist, lassen sich aus der Abfolge breiter und schmaler Ringe präzise Rückschlüsse auf Klimaverlauf und Extremereignisse ziehen – manchmal bis auf den einzelnen Sommer.
Dendrochronologen können aus diesen Mustern erstaunlich präzise lesen. Sie vergleichen Ringe vieler Bäume einer Region, bauen daraus Referenzkurven und erhalten so eine lückenlose Chronologie, die oft viele Jahrtausende zurückreicht. Selbst Bauhölzer in Fachwerkhäusern oder uralte Eichenstämme aus Mooren und Flusskies können in diese Zeitreihe eingefügt werden.
Die Forscher sprechen gern von „Fieberkurven der Bäume“: Wer die Ringreiten über viele Jahre aufzeichnet, erhält eine zackige Linie. Diese Kurven zeigen nicht nur einzelne Ausreißerjahre, sondern – wenn sie von Hunderten oder Tausenden Bäumen gemittelt werden – das große Auf und Ab des Klimas.
Großräumige Synchronizität
Und das Erstaunliche: Sogar wenn man Jahresringmuster aus weit auseinanderliegenden Regionen vergleicht, finden sich verblüffende Übereinstimmungen. Die führenden Dendrochronologen Burghart Schmidt und Wolfgang Gruhle konnten nachweisen, dass Bäume in Skandinavien, Spanien, ja sogar in Ozeanien zu denselben Zeiten gleichförmig oder ungleichmäßig wuchsen. Diese großräumige Synchronizität lässt sich nicht durch lokale Wetterlagen erklären – sie deutet auf einen globalen Taktgeber.
Vergleicht man die HG-Kurven mit den C14- und Beryllium-10-Kurven, die als exakte Spiegel der Sonnenaktivität gelten, ergibt sich ein klares Bild: In Zeiten geringer Sonnenaktivität mit hoher kosmischer Strahlung sind die HG-Werte hoch – das Klima ist feuchter und ausgeglichener. Bei hoher Sonnenaktivität sinken die HG-Werte, und es wird trockener, oft begleitet von klimatischem „Chaos“ mit plötzlichen Extremen.
Die Jahresringe werden so zu Zeugen von 3000 Jahren Klima-Achterbahn: Der feuchtwarmen römischen Warmzeit folgte die spätantike Trockenphase mit Ernteverlusten, Siedlungsrückgang und dem Beginn der Völkerwanderung. Das hochmittelalterliche Optimum brachte eine neue Blütezeit von Landwirtschaft und Kultur, die anschließende kleine Eiszeit Missernten, Hungersnöte und Gletschervorstöße. Die neuzeitliche Erwärmung wird begleitet von hoher Sonnenaktivität. Mit dieser Beobachtung wird das CO2-Dogma vom Sockel gestoßen: Nicht der Mensch, sondern die Sonne ist der dominierende Klimaregisseur.
Aus den Baumringdaten und den HG-Kurven schälen sich nicht nur Rückblicke, sondern auch mögliche Zukunftslinien heraus. Besonders deutlich ist ein 60-Jahres-Zyklus, der vermutlich mit den Konjunktionen von Jupiter und Saturn zusammenhängt. Diese beiden Gasriesen zerren in bestimmten Konstellationen stärker am Magnetfeld der Sonne – und genau in solchen Jahren zeigen sich in den HG-Kurven und den Niederschlagsdaten markante Wendepunkte: um 1900/10, 1950/60 und 2020/22. Alle drei Perioden waren geprägt von Wetterkapriolen und ungewöhnlicher Trockenheit oder Feuchte.
CO2 verliert den Schurkenstatus
Folgt der Zyklus seinem bisherigen Muster, könnte die Phase 2030 bis 2050 ein Maximum an „ruhiger Sonne“ bringen – verbunden mit mehr Niederschlägen, stabilerem Wetter und tendenziell sinkenden Temperaturen. Das würde die aktuelle Erzählung einer ungebremst vom CO2-getriebenen Erwärmung massiv infrage stellen.
Wenn die Sonnenaktivität den Löwenanteil der Klimaveränderungen steuert und CO2 nur einen kleinen Zusatzbeitrag liefert, dann steht die gesamte derzeitige Klimapolitik auf wackeligen Füßen. Milliardeninvestitionen in Dekarbonisierung und Energiewende könnten wirkungslos verpuffen, während natürliche Klimafaktoren unbeachtet bleiben. Allerdings blendet der Weltklimarat (IPCC) den solaren Einfluss nahezu aus.
Das Bild wird mittlerweile immer klarer: Die Sonne gibt seit Jahrtausenden den Rhythmus vor. Wenn sie „schläft“, werden Klima und Wetter ruhiger, feuchter, oft kühler. Wenn sie „aufdreht“, nimmt die Trockenheit zu, und das Wetter wird unbeständiger. CO2 ist in diesem Konzert eher eine Nebenstimme – weit davon entfernt, der Dirigent zu sein.
Die Baumringe liefern den Beweis für die Aktivität der Sonne – Jahr für Jahr, Ring für Ring.
Burghart Schmidt / Holger Douglas, 3000 Jahre Klima-Achterbahn. CO2 ist nur ein Sündenbock. Neusatz-Verlag. Nachauflage in veränderter Ausstattung: Klappenbroschur, 124 Seiten, mit zahlreichen vierfarbigen Abbildungen, 18,00 €.



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Das Co² nicht allein den Klimawandel verursacht, war schon vor 50 Jahren bekannt. Mit monetären Interessen hat man daraus ein Hype bzw. Geschäftsmodell entwickelt.
1973 konnte man/frau/divers die Entwicklung nachlesen (noch in relativ leichter Sprache): Quelle: „Die Gezeiten der Geschichte“ von A. Lenk, Econ-Verlag.
In vielen Gebieten Indonesiens müssen die Häuser jedes Jahr angehoben werden wegen des steigenden Meeresspiegels. Viele tiefgelegene Gegenden werden vom Meerespiegel überflutet.
Das ist der Klimawandel sagen einfache unwissende Menschen und meinen damit die aktuelle Hysterie des aktuellen CO2 Klima Mythos.
Denn sie sind unwissend und wissen nicht, dass der Meerespiegel schon seit 20.000 Jahren um 120m gestiegen ist,
wie Wissenschaftler anhand von Stalaktiten und Stalakmiten nachgewiesen haben.
Und wie sieht es in anderen Gegenden der Welt aus?
Wie ist es mit vielen Gebäuden in der westlichen Welt, die direkt am Meer liegen? Oder Denkmäler und Skulpturen wie die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen. Es muß doch von Vorher-Nachher-Bildern nur so wimmeln.
Der IPPC ist ja bekanntermaßen von seinen Geldgebern dazu verpflichtet nur nach menschenverursachtem CO2 Ausstoß zu forschen und diesen in eine falsche Korrelation zum Klimawandel zu bringen. Er ist eine reine Propagandainstitution für die Umverteilung von Vermögen, und der Verbreitung von Angst und Panik. Sozusagen das RKI in coronafreien Zeiten.
Wetter und Klima werden auf den Ozeanen 5/6 der Erdoberfläche und in der Stratosphäre geboren. Nur 1/6 der Erdoberfläche ist Festland und nur die Hälfte davon vom Menschen bewohnbar und bewohnt. Sie produzieren ein quasi-stabiles System, „stochastische Atraktoren“ gennant, das „System der Meereströmungen“ und das „System der Luftströmungen“. Diese sind das Wetter und das Klima. Hinzu kommen geothermiche(Vulkanismus) und astronomische Ursachen wie Präzession der Erdache, Sonnenaktivität und gravitative Störungen der Meeres- und Lufströmungen durch die großen Planeten. Sie alle sind die Ursache bekannter periodischer Klimazyklen, die Ursachen der schon seit vielen Jahrtausenden periodischen Abwechslung von Urwald zu Wüste und umgekehrt,… Mehr
Nein, Nein
Ich verfolge mit großem Interesse den Kanal von Professor Ganteför.
Die Debatte leugnet meines Erachtens überhaupt nicht, dass zu all den von Ihnen genannten Faktoren seit geraumer Zeit der Mensch getreten sein könnte und zwar mit der Nutzung fossiler Energieträger in großem Umfang.
Man kann sicher über vieles trefflich streiten, doch aber nicht darüber, dass man jetzt den Menschen mitdenken muss, sage ich mal.
dass zu all den von Ihnen genannten Faktoren seit geraumer Zeit der Mensch getreten sein könnte ? Die typische im Konjunktiv Diskussion. An Stammtischen und in Kneipen mag das zulässig sein, aber nicht in der Wissenschaft. könnte? 😉 1+1 könnte auch 3 sein 😉 Ja oder nein ? und in welchem Ausmaß ? Der Verbrenner ist es nicht und es ist nicht das CO2 !!! Die Explosion der Anzahl der Erdbevölkerung und die daraus folgende Waldrodung und Vernichtung von Naturflächen ist in der Tat ein weiterer Faktor wie die mathematische Korrelation zeigt. Insbesondere in Afrika, China und Indien fand eine… Mehr
Dieser Stil ist bei mir nicht üblich, sondern notwendig. Ich bin wissenschaftlich immerhin soweit gebildet, dass ich weiss, wann ich es nicht bin und also Konjunktiv! Ich lese hier bei TE sehr wenig, gerne aber Ihre Kommentare, weil mathematisch „fundiert“. Vielleicht irritiert es Herrn Prof. Peitgen, wenn er bei TE genannt wird, aber ihn kann ich hervorragend anführen, wenn es um mathemaische Überlegungen in der Klimaforschung geht. Ich empfehle seine Beiträge bei 4piSolutions. Die Orientierung der Bäume an der Sonnenaktivität mag zunächst naheliegen, ich vertraue Prof. Ganteför aber dahingehend, dass die CO2 Konzentration nicht damit zusammenhängt. Da dachte ich als… Mehr
Danke für den „neueren“ Blick – samt den Konsequenzen – auf diesen Zweig der Wissenschaft. –
Kohlenstoff-Paranoia bloßgestellt. Das ist in Wahrheit grün verkleideter Antikapitalismus, antifreiheitlicher Kollektivismus, Sozialismus eben.
> Holz erzählt viele Geschichten. Eine davon ist die Historie des Klimas.
Anfang Oktober ist besonders kalt: https://tkp.at/2025/10/03/klimawandel-minusgrade-anfang-oktober-in-mitteleuropa-und-neuschnee-am-balkan/
> „… Wir bekommen nun das zu spüren was Astrophysiker schon seit mindestens 15 Jahre vorhersagen: Es wird kälter und eine Kleine Eiszeit steht bevor. … Staats- und Mainstream-Medien müssten schon zu solchen konstruierten Aussagen greifen, dass der „Sommer wärmer als gefühlt“ gewesen sei. …“
Wir sind nach allgemein anerkannter Definition in einer Eiszeit, da die Polkappen zugefroren sind.
Warmzeiten in dieser Eiszeit wurden früher Optimumzeiten genannt, jetzt machen die Klima-Abzocker daraus eine Verbrennungshysterie.
jeder Gedanke, wir können in der Welt irgendetwas ändern ist kompletter SCHWACHSINN.. und an der Natur erst gar nicht….
Schön, dass nun auch die Dendrochronologen meinen Freund (Geologe und Professor an einer Wiener Uni) bestätigen. Schon zur Jahrtausendwende fragte ich ihn, wie das nun sei, mit CO2 und Klima – als Motorradfahrer erhoffte ich wenigstens südenglische Verhältnisse. Nass aber frostfrei den Winter durch zu fahren, Das CO2 folgt der Temperatur, wird bei Erwärmung relevant durch die Weltmeere freigesetzt, nicht umgekehrt. Eiskernbohrungen bestätigten dies. Über Jahrtausende. Leider verstummten all diese Stimmen, wurden durch Pseudoexperten ersetzt und überstimmt. Die Klimakrise wurde übrigens 1986 bei einer Yachtclubparty in Key Largo als Geschäftsmodell modelliert. 1988 wurde mit Unterstützung der Partygäste der IPCC gegründet.… Mehr
Bislang mag das CO2 der Temperatur gefolgt sein, das Problem seit der Industrialisierung ist doch wohl aber unser aktives Eingreifen in diese Abläufe, wenn ich das bei ALLSEITS anerkannten Experten richtig verstehe.
So einfach wie Sie, sollte man es sich evtl. nicht machen.
„Das CO2 folgt der Temperatur, wird bei Erwärmung relevant durch die Weltmeere freigesetzt, nicht umgekehrt.“
Kann ich aus mathematischer Analyse bestätigen.
Die Menschen lassen sich einlullen von Klima- neutral, oeko, Nachhaltigkeit,….
Grosse Europäische und internationale Autokonzerne, VW, BMW, Daimler Benz, Porsche, …Peugeot, Renault, Citroen, ….Fiat, Seat,…und ost europäische wie Skoda, haben sich den GRUEN ,, Eco Parteien, vor den Schlitten der Gross Konzerne spannen lassen….
Sie haben sich nicht vor den Schlitten der Gross Konzerne spannen lassen.
Die Gross Konzerne haben sich von den Grünen kaufen lassen mit Subventionitis. Also Korruption.
staatliche Subventionen als privat-Grüne Bestechung missbraucht für Grüne und Linke Parteipolitik.