Kanzler Kurz stellt erste Schritte zur Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens und Wirtschaftens vor

Da Österreich als einer der ersten Staaten in der Welt mit restriktiven Maßnahmen früher als andere begonnen hat, kann es auch als erstes zu Lockerungen schreiten.

Screenshot ORF

Das erprobte Quartett von Kanzler Kurz, Vizekanzler Kogler, Gesundheitsminister Anschober und Innenminister Nehammer ist ein Bild, das wohl alle Österreicher aus dem ORF kennen, das in diesen Wochen so viele Zuschauer hat wie selten zuvor. Neu: Die Journalisten tragen Mund-Nasen-Schutz-Masken. Die vier von der Regierung sprechen hinter Schutzscheiben, wie sie in Banken, Apotheken und an anderen Plätzen inzwischen Kunden und Personal trennen.

Ihre Botschaft ist eine doppelte.

Erstens: Da Österreich als einer der ersten Staaten in der Welt mit restriktiven Maßnahmen früher als andere begonnen hat, kann es auch als erstes zu Lockerungen schreiten.

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Zweitens: Kurz und Kollegen appellieren jeder einzeln eindringlich an alle in Österreich, ihre sehr hohe Disziplin vor allem auch in der entscheidenden Osterwoche fortzusetzen und auf Ostertreffen von Familien und Freunden zu verzichten, um das erreichte starke Abflachen der Neuansteckungsfälle nicht zu gefährden. Andernfalls müsste er als Kanzler zusammen mit seinen Kollegen Lockerungen wieder zurücknehmen und alles begänne von vorn.

Nach Ostern, ab 14. April dürfen kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen, ab 1. Mai alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure. Für Hotels, Gastronomie und andere Dienstleistungen gegenüber Personen soll das stufenweise ab frühestens Mitte Mai gelten.

Bundesgärten und Parks öffnen nach Ostern. Sicherheitsmaßnahmen werden für die Einhaltung der Personen-Abstände besonders an Eingängen sorgen.

Die Maturaprüfungen (Abitur) finden im Mai statt, die Abschlussprüfungen in anderen Schulen auch. Über Details wird der Bildungsminister in diesen Tagen informieren.

Eine Stopp-Corona-App des Roten Kreuzes wird auf freiwilliger Basis verwirklicht, eine Verpflichtung ist nicht vorgesehen.

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Kommentare ( 24 )

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StefanH
3 Jahre her

„Da Österreich als einer der ersten Staaten in der Welt mit restriktiven Maßnahmen früher als andere begonnen hat, kann es auch als erstes zu Lockerungen schreiten.“

Naja, das Eigenlob sei dem Herrn Kurz ja gegönnt, aber drei Viertel von Südamerika haben weit schneller als Österreich mit äußerst restriktiven Maßnahmen begonnen, und das ganz ohne Skisaison …

Der Winzer
3 Jahre her

Die Bundeskanzlerin ziert sich noch – dabei ist doch jetzt schon glasklar (egal wie die Fallzahlen / Kurven / Verfügbarkeit der Intensivbetten ist):
Am 23.04. beginnt in diesem Jahr der Ramadan – dann „isch over“ … .

Ali
3 Jahre her

Man muss ihm lassen, im Gegensatz zu Merkel bietet er politische Führung anstelle Merkels anwiderndem sozialistischem Honecker-Blablablub. Dennoch, ich vermute ihm fallen bereits die Industrieverbände in Rücken, denn ansonsten verstehe ich nicht, warum er den -zugegeben strengen und teureren- Status Quo nicht noch etwas aufrecht erhält. Die jetzigen Erfolge könnten schnell wieder kippen. Insgesamt hätte ganz EUropa sich diese Maßnahmen sparen können, wäre es nicht längst die anschaffende Prostituierte Chinas. Man wollte von Dezember bis Ende Februar keine prozentualen Einbußen beim exportierenden „anschaffen“ riskieren, wollte keinen Einreisestopp aus der asiatischen Welt. Das hat sich gerächt, der Kelch ging nicht an… Mehr

Rudolf
3 Jahre her

Das öffentliche Leben und Wirtschaften wird ein ganz anderes sein . Auch Herr Kurz hat ohne Evidenzbasierte Daten unverhältnismäßige Maßnahmen lange durchgezogen. Der Virologe Streeck hat bei Lanz dazu sehr stichhaltige Argumente vorgebracht, man kann es bei YouTube anschauen.
Wenn wir das einmal akzeptieren wird sich sowas immer regelmäßig wiederholen.
Mich wundert es wirklich das so wenig Menschen einmal alles Hinterfragen.
Alle sind eben gut konditioniert.

werner2k
3 Jahre her
Antworten an  Rudolf

Wir brauchen nur kurz zu unseren Nachbarn nach Italien zu schauen um die Vorschläge des Hr. Streeck dankend abzulehnen. Dessen Fachgebeit ist übrigens wenig relevant. Hier sind Epidemologen gefragt.
Aber sie können das Experiment gerne in Deutschland anstarten – wir haben gerne zusätzliche Nachfrage für unsere Sargtischler.

Rudolf
3 Jahre her
Antworten an  werner2k

Guten Morgen,
über welche Medien schauen Sie denn nach Italien, nur die offiziellen oder auch mal andere.
Im übrigen verlässt sich unsere Regulierung hauptsächlich auf Herrn Drosten ( Virologe ) und das RKI . Herr Streeck ist auch Viruloge aber aus meiner Sicht sachlicher . Ich stimme Ihnen zu das hier auch andere Fachleute wie zum Beispiel Epidemologen und Menschen aus verschiedenen Fachgebieten gehört werden müssen. Das passiert aber nicht.Der Diskurs muß breiter werden .
Die Pandemie ist ein sehr gefährlichere Experiment.
Bleiben Sie gesund.

Alf
3 Jahre her

Nachtrag: Es ist unglaublich, was die große Kanzlerin zur Bewältigung der Pandemie zum Besten gibt: Auch Deutschland werde es nur gut gehen, „wenn es Europa gut geht“, hob sie hervor. Die Antwort auf die Krise müsse daher lauten, „mehr Europa“, ein stärkeres Europa und ein „gut funktionierendes Europa“. „Es ist wichtig, dass wir als eine Erfahrung aus dieser Pandemie lernen, dass wir hier auch eine gewisse Souveränität brauchen oder zumindest eine Säule der Eigenfertigung“, sagte sie am Montag in Berlin. „Das kann in Deutschland sein. Wir werden es aber auch versuchen, europaweit abzustimmen. Auf jeden Fall brauchen wir hier Fähigkeiten.“… Mehr

ChristianeB
3 Jahre her
Antworten an  Alf

Das Weib weicht kein Jota von ihrer Agenda ab. Sie kam mir heute bei der Pressekonferenz ausgesprochen bockig und selbstherrlich vor. Ich persönlich finde es gut, was Herr Kurz heute in Aussicht gestellt hat. Ob es richtig ist, wird sich zeigen. Wer weiß das schon. Aber da ist wenigstens Hoffnung und auch Mut zur Entscheidung. Hier wird es so laufen wie bei den Grenzschließungen. Erstmal schauen, was die andern machen und notgedrungen nachziehen. Und was braucht es denn für Fähigkeiten, um solche Lappen mit Gummi dran zu nähen? Das habe ich als Kind von meiner Oma gelernt, ganz ohne europaweite… Mehr

Fenimore
3 Jahre her
Antworten an  Alf

Wenn das nicht die Kanzlerin wäre, könnte man darüber lachen bzw. diese Aussagen als unqualifiziert abtun. Leider meint sie solche sinnentleertes wohl ernst.

Leroy
3 Jahre her

Offenbar ist der österr. Gesundheitsminister cleverer als unsrer. Aber zum Glück ist Spahn Gesundheitsminister und nicht, gem. seiner Ausbildung, mein Bankberater. Denn Corona kann ich trotz Spahnscher Unfähigkeit überleben, seine Beratung auf gleichem Niveau als Bankberater eher nicht.

Marc Hofmann
3 Jahre her

Das ist alles nur noch ein einziges Theater…man will jetzt Lockerung machen…ach wie gnädig der Herr Kanzler ist…aber wehe wenn ihr euch nicht benimmt…dann wird die Lockerung wieder zurückgenommen!
Die Bürger werden wie Sklaven behandelt…die nach den Regeln des Herrn Kurz und seiner Funktionäre sich zu verhalten haben.
Und beim nächsten Virus/Grippe Anfall werden genau diese Regierung wieder die Daumenschrauben anziehen…darauf Wette ich jetzt schon!

Rudolf
3 Jahre her
Antworten an  Marc Hofmann

Hallo Herr Hofmann,
Sie haben Recht , die Konditionierung schreitet immer schneller voran .

Alf
3 Jahre her

Was unterscheidet Österreich und Deutschland?

Österreich hat einen Kanzler und eine handlungsfähige Regierung…

Alfonso
3 Jahre her

Ja, die haben eine Strategie, die Österreicher. Armes Deutschland! Bei denen, die bei uns oben rumtanzen, bei denen mangelt es leider an einer wichtigen Eigenschaft, die können es deshalb nicht besser.

Sybille Weber
3 Jahre her

Vor allen Dingen ist die Verschenkaktion von 15 Tonnen Schutzmaterial im Februar unter Federführung unsres Außenministers Maaß aufzuarbeiten.

Onan der Barbar
3 Jahre her
Antworten an  Sybille Weber

Für diese Schädigung unseres Landes unter der Ausrede „freundliches Gesicht“ reicht das Bundesverdienstkreuz am Bande nicht, es wird schon 1. Klasse sein müssen.

Peter G.
3 Jahre her
Antworten an  Sybille Weber

Darf ich noch fortfahren?
Das Angebot des Inhabers einer Schutzausrüstung herstellenden deutschen Firma, der der Regierung schriftlich vorschlug, ein für den Export nach China bestimmtes größeres Kontingent für den zu erwartenden eigenen Bedarf zurück zu halten, blieb unbeantwortet.
Auf dem Transport nach Deutschland verschwand in Kenia ein Posten von 6 Millionen Schutzmasken spurlos.
Der Handelspartner China war der deutschen Regierung immerhin (mindestens) zwei Flüge mit Hilfsgütern wert. Als China gegen Ende März auch Deutschland Hilfe in Form der Lieferung von Schutzausrüstung anbot, lehnte die deutsche Regierung „aus politischen Gründen“ ab.