Die Verkommenheit des jährlich mit 2,2 Milliarden Euro Zwangsgebühren gemästeten „Zweiten“ (ZDF) hat viele Namen. Jan Böhmermann ist einer davon. Das ZDF meint zwar, mit dieser „Krawallschachtel“ (so Ex-Late-Night-Ikone Harald Schmidt über Böhmermann) ein (post)pubertäres Publikum vor den Bildschirm bringen zu können. Dennoch ist das „Zweite“ journalistisch und zuschaltmäßig auf dem absteigenden Ast. Die Dunja Hayalis und Elmar Theveßens reißen da auch nichts mehr raus.

Den türkischen Staatschef Erdogan muss man beileibe nicht mögen. Wenn ihm Böhmermann 2016 im ZDF aber in einem Schmähgedicht übelste „zoophile“ Praktiken („Ziegen ficken“, „Fellatio mit 100 Schafen“ usw.) andichtet und schließlich eine Erlaubnis zur Wiederholung solcher Passagen zwischen 2019 und 2022 auch noch erfolglos vor dem Bundesverfassungsgericht einklagen will, dann hätte die ZDF-Spitze damals schon die Reißleine ziehen müssen. Hat das ZDF aber nicht. Böhmermann bekam damals sogar Zuspruch von Ex-Bischöfin Margot Käßmann; sie sprang ihm mit „Joh. 8,32“ bei: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“

Böhmermann mag sich noch so als geistreicher Satiriker und unterhaltsamer Entertainer geben. Dabei ist er nichts anderes als ein aufgeplustert egomaner, gequält pseudowitziger Stänkerer und Wühler, der für das ZDF schon auch mal Rügen vor Landgerichten einfährt. Siehe die Causa „Arne Schönbohm“, als Böhmermann – anmutend wie ein abgekartetes Spiel über Bande – erreichte, dass die damalige Innenministerin Faeser (SPD) den damaligen Chef des Bundeamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) strafversetzte. TE hat ausführlich darüber berichtet, zuletzt hier.

Von Böhmermanns jüngsten Attacken gegen die vormalige NDR-Moderatorin Julia Ruhs (sie verbreite „rechtspopulistischen Quatsch“) oder Böhmermanns Verunglimpfung ganzer Berufsgruppen wie der Polizei ganz zu schweigen. Der stromlinienschnittige ZDF-Intendant Norbert Himmler, der verschnarchte zwölfköpfige ZDF-Verwaltungsrat mit Ex-Ministerpräsidentin „Malu“ Dreyer (SPD) an der Spitze und ein 60-köpfiger (bis 2016 gar 77-köpfiger) Fernsehrat im permanenten Wachkoma (an der Spitze Ex-Bundesministerin Gerda Hasselfeldt/CSU) lassen bzw. ließen all das laufen.

Das ZDF eiert in der Causa Böhmermann

Für einen kurzen Moment freilich wollte die ZDF-Spitze Böhmermann ein wenig stutzen. Laut einem „Stern“-Bericht plante das ZDF, die Anzahl der „ZDF Magazin Royale“-Folgen von derzeit 33 auf nur noch 20 pro Jahr zu reduzieren. Das ZDF dementiert diese Pläne nicht, bestätigt aber laufende Gespräche mit Böhmermann und der Produktionsfirma. „BILD“ will sogar erfahren haben, dass der Böhmermann-Vertrag gar nicht erneuert oder verlängert werden sollte. Grund: Die Sendung sei zu einseitig und fahre zu wenig Quote ein. Es stoße auch auf, dass Böhmermann nicht klar zwischen Komik und politischen Inhalten trenne.

Und nun das: Das ZDF wird den Vertrag noch einmal um ein Jahr verlängern. Offenbar fürchtet man auf dem Mainzer Lerchenberg, dem ZDF-Sitz, sich einen Shitstorm einzuhandeln, wie der Disney-Konzern in den USA nach der (vorübergehenden) Absetzung des Late-Night-Talkers Jimmy Kimmel. Dessen Show war – auch nach massivem Druck von US-Präsident Trump – zwischenzeitlich abgesetzt worden. (Wie wenn Böhmermanns Niveau mit dem Kimmels vergleichbar wäre!)

Ein führender Mitarbeiter des ZDF sagte gegenüber BILD am Rande einer Veranstaltung, man müsse den Vertrag leider verlängern. Grund: Nach den Vorgängen um die Absetzung unliebsamer Talkmaster in den USA befürchte man einen Shitstorm und eine Kampagne, Böhmermann werde aus politischen Gründen abgesetzt. Böhmermann solle eben nicht zum Märtyrer gemacht werden. Eine offizielle Anfrage von BILD beim ZDF zum Böhmermann-Vertrag blieb unbeantwortet.

Zuletzt übrigens war Böhmermann von jüdischen Verbänden und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer heftig kritisiert worden: Böhmermann hatte ausgerechnet für den zweiten Jahrestag der Massaker der Hamas in Israel (7. Oktober 2023 mit mehr als 1200 toten und 250 verschleppten Israelis) zu einem Konzert unter anderem mit bekannten Israel-Hassern ins Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin geladen. Erst auf Druck der jüdischen Gemeinde, des ZDF und Weimers sagten das HKW und Böhmermann das Konzert ab.

Warum auch bei TE so viel Beschäftigung mit Böhmermann?

Wäre Böhmermann irgendein „Freischaffender“, wäre er kaum eine Zeile wert. Da kann er von der politmedialen Woke-Elite noch so viele Preise einheimsen, wie regelmäßig den Deutschen Fernsehpreis (sechsmal) oder den Grimme-Preis (achtmal). Das ist so wie damals in der Sowjetunion und in der DDR, als sich die Parteioberen und die Generale die Uniformbrust mit Orden wie mit Tapeten zukleisterten.

Böhmermann wird vom ZDF zugleich mit jährlich mittlerweile 712.000 Euro honoriert. Das sind 712.000 Euro Zwangsgebühren aus der Tasche von Zwangszahlern. Oder umgerechnet: Allein 3.236 Zwangszahler mit ihren jährlich 220,32 Euro Zwangsgebühren müssen für Böhmermann aufkommen. HALT: Darin nicht enthalten sind – niemand soll es genau wissen – die Millionen, die das ZDF der Böhmermann-Firma „Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld UE GmbH“ mit den rund 150 Leutchen, die für Böhmermann arbeiten, zahlt.

Im Klartext: Ein zwangsfinanzierter „öffentlich-rechtlicher“ Sender, der sich mit solchen Leuten schmückt, gehört weg.