Die Zahl der geschuldeten Summen explodiert förmlich

Das Bruttoinlandsprodukt geht unter Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zurück. Dafür steigt die Zahl der Unternehmen, die in die Insolvenz müssen. Offensichtlich haben sie seinen Ratschlag nicht befolgt.

IMAGO/Steinach

Konfusius sagt: Die Unternehmen müssen nicht in die Insolvenz, sie können ja auch rechtzeitig aufhören zu produzieren. Von den Worten des Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) bei Maischberger wird nun beides wahr: Die Unternehmen hören rechtzeitig auf und lassen so zwei Mal in Folge das Bruttoinlandprodukt sinken. In die Insolvenz gehen sie aber trotzdem.

4117 Unternehmen haben allein zwischen Neujahr und dem 31. März bei einem deutschen Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Das sind satte 18,2 Prozent mehr als noch im ersten Quartal 2022. Die Zahlen hat das Statistische Bundesamt veröffentlicht. Der Trend setzt sich über das erste Quartal hinaus fort. Im Mai ist die Zahl der Regelinsolvenzen um 3,1 Prozent gestiegen, im April waren es sogar 4,8 Prozent – jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Insolvenzwelle trifft auch noch gesunde Unternehmen. Indem Rechnungen offenbleiben. In der Bilanz des ersten Quartals 2022 ging es noch um offene Forderungen von 3,9 Milliarden Euro. 2023 waren es dann 6,7 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 71,8 Prozent – soll noch jemand behaupten, in Deutschland gäbe es kein Wachstum mehr. Wie viel die Gläubiger von den 6,7 Milliarden Euro wieder sehen, hängt von dem Verlauf der Insolvenzverfahren ab.

Besonders anfällig für Insolvenzen ist laut Statistischem Bundesamt der Bereich Verkehr und Logistik. Es folgten die Bereiche Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen – dahinter stehen vor allem Zeitarbeitsfirmen. So gut wie keine Insolvenzen gibt es demnach hingegen in der Energieversorgung. Hohe Strompreise sind nur für andere Unternehmen der Grund, wirtschaftlich aufgeben zu müssen – die Branche selbst ist offensichtlich ausreichend durchsubventioniert.

Zeichen der Hoffnung gibt es kaum. Nachdem in den vergangenen Monaten die Meldung beliebt war, die Inflationsrate sei wieder gesunken – wenn auch auf hohem Niveau – so ist sie im Juni wieder gestiegen: im „harmonisierten Verbraucherpreisindex“ um 0,4 Prozentpunkte auf jetzt 6,8 Prozent. Konfusius sagt: Wir sind in einer ernsten Situation. Es wird auch Zeit, dass das alle verstehen.

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Kommentare ( 29 )

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Antonius Block
2 Monate her

Sie vergessen den Schaden für die Sozialversicherung: in aller Regel werden vor dem Totalausfall Löhne und Gehälter zwar noch ausgezahlt, aber weder die treuhänderisch einbehaltenen Arbeitnehmer- noch Arbeitgeberanteile abgeführt. Der strafrechtliche Aspekt der Veruntreuung bleibt häufig ganz ohne Folgen. Gleichzeitig greift die politische Klasse aber zur Versorgung der „Migranten“ auf die Sozialversicherung zurück. Durch Insolvenzen brechen also Einnahmen weg, während der Versicherungsschutz der Leistenden bestehen bleibt. Hinzu kommen die politisch gewollten Kosten für all jene „Fachkräfte“ und ihre Familien, die nie sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben. Zur Finanzierung dieser Verlustorgien fallen dann Versicherungsleistungen weg und es werden einseitig Zusatzbeiträge eingeführt. De facto… Mehr

Dr_Dolittle
2 Monate her

Irgendwann kommt der Moment an dem „der Staat“ auch mit noch so viel nachgedrucktem Geld die Ausgaben für die Bezüge und Pensionen der Verantwortlichen nicht mehr leisten kann. Das ist der Zeitpunkt Herrn Habeck daran zu erinnern, daß man ja nicht pleite ist wenn man mal ein paar Jahre keine Bezüge erhält. Könnte aber sein, daß er sich dann daran nicht mehr erinnert.

NochNicht2022
2 Monate her

„4.117 Unternehmen haben allein zwischen Neujahr und dem 31. März bei einem deutschen Amtsgericht Insolvenz angemeldet.“ Da fehlen wohl die Insolvenzen der Freiberufler, Einzelkaufleute usw. Die machen den größten Anteil an Unternehmen von über 90 Prozent aus. Wir haben nämlich rd. 4,15 Mio. Unternehmen im Lande (je nach Zählung und Definition ein Plus/Minus davon). – Erinnert irgend wie an die „Arbeitslosen“ (ausschließlich bezogen auf das System der Bundesagentur für Arbeit): Faktisch sind es um die 8 bis 9 Millionen … Die heißen anders: u.a. mehrere Millionen Harz IV-Empfänger, rd. 2,15 Millionenen Frauen die wieder, überhaupt oder mehr arbeiten wollen, die… Mehr

alter weisser Mann
2 Monate her

Die Zahl der geschuldeten Summen explodiert förmlich
Mal auf deutsch und mit Sinn:
Die Zahlungsausfälle steigen rasant.

Silverager
2 Monate her

Man muss es so sehen: das grüne Wirtschaftswunder, das uns der Scholz versprochen hat, beginnt jetzt – für die Konkursverwalter.

H. Priess
2 Monate her

Wie sagen die im Film, wenn sie die Katastrophe sehen: Und das ist erst der Anfang! Soll keiner sagen, er hätte es nicht kommen sehen, alle Zeichen waren da, gewarnt wurde genug. Wir haben uns den Schierlingsbecher bis zum Rand gefüllt und leeren ihn bis zur bitteren Neige. Prost!

Holger Wegner
2 Monate her

Man muss halt auch ehrlich sagen, dass da viele Zombiunternehmen dabei sind, die sich überhaupt nur wegen der Nullzinsen so lange halten konnten und schon lange weg gehören. Da ist es natürlich einfach, das auf die Politik zu schieben, auch wenn die tatsächlich schrottig ist.

egal1966
2 Monate her
Antworten an  Holger Wegner

Richtig, aber war die Senkung der Leitzinsen nicht auch eine „politische“ Entscheidung, nämlich die der EZB?
Wie man es dreht oder wendet, wenn die EZB nicht mehr die Geldwertstabilität als oberstes Handeln ansieht, sondern das „Überleben“ der hochverschuldeten Länder in Euroraum, dann ist dieses auch der Politik geschuldet, nämlich der Finanzpolitik…

Buck Fiden
2 Monate her

Insolvenzen – ach was. Gibt es nicht. Die haben nur aufgehört zu arbeiten. Wenn die Energiewende kommt, wird das was. Der Bürger darf das nicht immer so pingelig sehen… Nur: Haltung nehmen die im Supermarkt nicht, wenn Du Brot oder Wurst kaufen willst. Unser Kinderbuchminister, der schon viele Jahre vor ministeriellen Würden Kindern die schönen Seiten eines Blackouts schmackhaft gemacht hat, hält es mit Karlsson vom Dach: „Das stört keinen grossen Geist“ Vielleicht stört es den Bürger, wenn seine Kinder Hunger haben und er von seinem Geld Brot kaufen möchte. Mit einer ministeriellen Vollversorgung und z.B. 3000 Eus Inflationsausgleich stört… Mehr

Hieronymus Bosch
2 Monate her

Wer einen Kinderbuchautor als Wirtschaftsminister hat, braucht sich über nichts zu wundern! Kindern kann man ja Märchen erzählen, dem Bürger tischt man Halbwahrheiten auf! Wenn Habeck früher aufhören würde zu produzieren, könnte man die Insolvenz im ganzen Land vielleicht noch verhindern! Statt Grün und Rot sieht man jetzt schon Schwarz!

CIVIS
2 Monate her

Grundtenor: >Die Zahl der geschuldeten Summen (aufgrund gestiegener Insolvenzzahlen) explodiert förmlich<

Nun ja, … hätten sie mal auf den ausgewiesenen Wirtschaftsexperten -und darum ja auch Bundeswirtschaftsminister- Robert Habeck gehört und, um der Insolvenz zu entgehen, rechtzeitig aufgehört zu arbeiten oder die Produktion einzustellen.

Mein Gott; was in aller Welt ist denn so schwer an diesem Tipp zu verstehen, dass es deutsche Unternehmen nicht verstehen können ! Also selbst schuld, dass sie jetzt insolvent sind !