Manfred Weber verkauft 90 statt 100 Prozent als große Kehrtwende und täuscht damit Öffentlichkeit und Branche. Denn das EU „Automotive Package“ zementiert den E-Auto-Zwang mit Credits, Super Credits und Flottenquoten. Weber liefert (falsche) Schlagzeilen, Brüssel liefert die Schlinge.
IMAGO / Panthermedia
Statt 100 Prozent nur 90 Prozent Klimarettung, keine 100 sondern „nur“ 90 Prozent CO2-Minderung ab 2035. Was EVP-Chef Manfred Weber in der vergangenen Woche auf der Jagd nach ein paar Schlagzeilen großspurig verkündete, entpuppt sich als klares Gespinst für die heimischen etablierten Jubelmedien. Das „Automotive Package“, das die EU-Kommission vorgestellt hat und das im kommenden Jahr von Parlament verabschiedet werden soll, stellt sich als neues Bürokratiemonster dar, mit dem Ziel, den E-Auto-Zwang weiter zu forcieren.
Der Verbrennungsmotor darf in geringen Zahlen überleben zum Preis eines bisher ungekannten Ausmaßes an Bürokratie und neuer Marktverzerrungen. Kern des Vorschlages ist die Absenkung des Reduktionsziels 2035 von 100 auf 90 Prozent. Um die sogenannten „Klimaziele“ auf dem Papier dennoch zu erreichen, führt die Kommission ein System von „Credits“ ein. Hersteller können CO₂-Emissionen ihrer Verbrenner kompensieren, indem sie beispielsweise nachweisen, dass in der Produktion „grüner Stahl“ verwendet wurde oder indem sie in synthetische Kraftstoffe investieren. Es droht eine Vermischung von realen Auspuff-Emissionen und theoretischen Herstellungsgutschriften.
Das Paket enthält zudem klare industriepolitische Zwangsvorschriften. Auf Druck von Frankreich und Spanien wurden sogenannte „Super Credits“ für Elektroautos eingeführt, die kürzer als 4,20 Meter sind. Dies ist eine direkte Subventionierung von Modellen wie dem Renault 5 oder dem kommenden VW ID.2, während Premium-Hersteller und US-Konkurrenten wie Tesla, deren Modelle meist größer sind, leer ausgehen.
Der eigentliche Hammer verbirgt sich im Kleingedruckten für Firmenwagen und Fahrzeugflotten der Autovermieter. Die machen rund 60 Prozent der Neuzulassungen aus. Sie müssen dem Vorschlag zufolge bereits 2030 zu 54 Prozent aus Elektroautos bestehen. Dies kommt einem vorgezogenen Verbrenner-Verbot durch die Hintertür gleich und dürften ratlose Autovermieter zurücklassen, die auf Bergen von E-Autos ohne nennenswerten Restwert sitzenbleiben dürften.
Ein Datum für den endgültigen Termin, wann die Glückseligkeit in Form von 100 Prozent CO2-Reduktion erreicht sein soll, legte die EU nicht fest. Immerhin gesteht sie ein, dass der radikale Schnitt 2035 an der Realität des Marktes und der Wähler vorbeiging. Doch statt einer echten Marktöffnung soll ein hochkomplexes Regelwerk geschaffen werden: Die Grünen bekommen ihre Flottenziele, die Liberalen die E-Fuels, die Südländer die Kleinwagen-Förderung. Währenddessen schafft China Fakten durch Skalierung und technologischen Fokus. Europa hingegen beschäftigt sich ab heute damit, grüne Stahl-Zertifikate gegen Verbrenner-Restquoten zu verrechnen.
Der Verbrenner lebt weltweit weiter, liegt aber in Europa auf der Intensivstation der Bürokratie. Ford Motor macht es schon mal vor: 19,5 Milliarden Dollar werden kurzerhand abgeschrieben, die E-Auto-Produktion wird eingestellt und lediglich einige Hybridmodelle werden weiter produziert. Ansonsten wird in die Weiterentwicklung und neue Produktion von modernen Verbrenner investiert. Und vor allem: Ford stellt Tausende neue Mitarbeiter ein. Halt woanders, aber was soll’s – nicht wahr, EU?
Es werden weitere Hersteller dem Beispiel folgen, die E-Auto Produktion komplett einzustellen, mehrere Milliarden Entwicklungskosten in die Esse werfen und sich auf das stürzen, was Physik und nicht Ideologie sagen.
Voraussetzung: Donald Trumps dicker Strich durch den CO2-Unfug. Der US-Präsident wischte bekanntlich im Sommer den Klimaschwindel kurzerhand von der Agenda und setzte damit ungeheure Produktivkräfte frei. Europa rettet nicht das Klima, sondern ruiniert weiter die Schlüsselindustrie mit einem Netz aus Lügen und Paragrafen. Dieser EU-Vorschlag ist keine Erlösung, sondern Sterbehilfe auf Raten.

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Das ist der Anfang vom Ende des „Verbrennerverbots“, ab jetzt wird es scheibchenweise abgewickelt.
Über FEV – FEV Group
FEV in Aachen bekommt laufend neue Projekte für die Entwicklung von neuen Verbrennermotoren von der Deutschen Autoindustrie. Das Ende der „alles BEV“ Politik ist beschlossen, nur muss es häppchenweise dem Stimmvieh vorgelegt werden. Man versucht noch möglichst viel BEV zu verkaufen bevor die Party endgültig vorbei ist.
Ich gewinne immer mehr den Eindruck, speziell bei den ins EU-Parlament abgeschobenen Politiker, dass sich Politiker des realpolitisch linken Spektrums, des „Orwell-Sprechs“ bedienen um ihre „Politunwahrheiten“ an naive Menschen zu verkaufen.
EVP-Chef Manfred Weber ist ein eierloser Typ, der sich seit vielen Jahren im EU-Parlament herumtreibt und Millionen Steuergeld kassiert. Dieser Typ passt zu Söder wie die Faust aufs Auge. Generell muss man leider feststellen, dass die CSU seit dem Tode von Franz-Josef Strauß degeneriert ist. Die bayrischen Politiker, viele davon korrupte Amigos, die sich bei jeder Gelegenheit persönlich bereichern, sind in der Regel absolute Versager.
Dexit noch vor 2035 – und das Problem ist gegessen!
> Manfred Weber verkauft 90 statt 100 Prozent als große Kehrtwende und täuscht damit Öffentlichkeit und Branche.
Nur jene Teile der Öffentlichkeit, die unbedingt getäuscht werden möchten. 90% vom globalistischen Betrug (O-Ton Trump) bleiben immer noch sehr viel Schwindel.
Wenn einer die Geldbörse klaut und gnädig 10% des Geldes zurück gibt – ich vermute, nur Michels würden es schaffen, deswegen zu jubeln.
Warum machen „die“ das? Es kann denen nicht verborgen geblieben sein, dass das den Wohlstand, der eh schon sinkt, noch weiter zerstören wird und ein Wiederaufbau Generationen brauchen wird, um wieder Anschluss an die „Welt“ zu finden, Denn die „Welt“ dreht sich weiter Richtung Fortschritt. In der EU soll der Niedergang in den klimaneutralen Untergang die Erlösung von was auch immer sein. Gleichzeitig rasseln Brüssel Berlin, Paris, Berlin u. a. mit dem Säbel (weil Russland am 1. August 2030 5:45 die EU-Außengrenzen überschreiten wird und vdL hat wahrscheinlich den Termin schon eintragen lassen) und warten fast stündlich auf den großen… Mehr
Das hat was.
CO2 ad absurdum.
Zeitzeuge sein zu dürfen, wie das EU „Automotive Package“ als Vehicle zum Scheitern des gesamten EU-Klimawahn-Konstrukts wird. Alea iacta est.
Danke für die klaren Worte. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Sptestens, wenn hier die Verbrenner verboten sind und Benzin und Diesel unbezahlbar aufgrund von Sondersteuern, ist es Zeit für mich, in ein Land ohne diese Repressionen auszuwandern.
Die EU-Taschenspielertricks der Euro-Hütchenspieler mahnen und rufen dringend dazu auf, die selbsternannten Feudalherren und ausnahmsweise die „Feudaldame“ dringend in ihre Schranken zu weisen. Das geeignete Mittel ist absolut wirksam: Stopp der „Kohlelieferungen“ nach Brüssel. Dann gehen auch die fossilen Stäube und das CO₂ in Brüssel in den Keller. In den Keller gehören natürlich auch die eifrigen Vernichter der europäischen und insbesondere der deutschen Industrielandschaft. Die Kellerräume sollten vergittert sein, aus erzieherischen Gründen. Diese Kellerkinder haben sich in jedem Falle für zukünftige Aufgaben auf der Sonnenterrasse der obersten Etage disqualifiziert und haben dafür unmittelbare Verantwortung zu übernehmen. Allerdings die gesamte EU… Mehr
Wenn aber deutsche Politiker dasselbe wollen, wird der Zahlungsstopp wohl ausfallen. Die lassen Brüssel einfach machen und wenn es in die Hose geht, schieben sie die Schuld auf die EU. Das sind alles Pharisäer.