Deutschlands Autoindustrie im Stresstest. Ford streicht Jobs, VW stoppt die Bänder, doch Brüssel und Berlin halten stur am Elektro-Irrweg fest. Während China mit billigen Stromern den Markt flutet, riskieren EU-Ideologen den Ruin einer Schlüsselbranche und damit den Wohlstand von Millionen.
picture alliance/dpa | Henning Kaiser
Die Schreckensmeldungen, die die deutsche Automobilbranche erschüttern, flachen nicht ab. Erst kürzlich kündigte Ford an, weitere Stellen am Standort Köln abzubauen. Gleichzeitig gab Volkswagen bekannt, die Fahrzeugproduktion in Hannover vorübergehend auszusetzen. Besonders der politisch forcierte Kurs in Richtung Elektromobilität und das geplante Aus für den Verbrennungsmotor setzen der Branche massiv zu. Zunehmend mehren sich kritische Stimmen, die diese Ausrichtung infrage stellen.
Ford macht ernst: Weitere Stellen stehen vor dem Aus
Der US-Autokonzern Ford verschärft seine Sparmaßnahmen in Deutschland. Nachdem im Dezember bereits die Streichung von 2.900 Arbeitsplätzen im Kölner Werk angekündigt worden war, sollen nun weitere 1.000 Jobs wegfallen. Die Mitarbeiterzahl am Standort schrumpft kontinuierlich weiter – einst arbeiteten noch über 20.000 Menschen für Ford in Köln, heute sind es nur noch etwa 11.500.
Während sich der vorige Personalabbau hauptsächlich auf Verwaltungsbereiche konzentrierte, trifft es diesmal vor allem die Produktion. Ford plant, im neuen Jahr eine komplette Schicht in der Fertigung seiner beiden Elektro-SUVs Explorer und Capri zu streichen.
Als Grund für den erweiterten Personalabbau nennt Ford die schleppende Nachfrage nach seinen Elektrofahrzeugen auf dem europäischen Markt, die deutlich hinter den Prognosen zurückbleibt.
Dabei hatte das Unternehmen in Köln erst vor kurzem in großem Stil investiert, um den Wandel zur Elektromobilität zu vollziehen. Zwei Milliarden Euro flossen in die Modernisierung des Werks und den Aufbau eines Entwicklungszentrums in Köln.
Im Herbst 2024 sprach Ford noch von einem Absatz von bis zu 250.000 Einheiten jährlich im Kölner Elektro-Werk. Zwischenzeitlich wurde diese Zahl bereits auf unter 200.000 revidiert – und selbst diese reduzierte Zielmarke scheint nicht erreichbar. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden von Januar bis August 2025 rund 74.000 Ford-Pkw in Deutschland neu zugelassen – davon nur etwa 20.000 mit Elektroantrieb.
In der Belegschaft wächst angesichts der Entwicklung die Sorge um die Zukunft des Standorts. Schon länger kursieren Befürchtungen, Köln könnte langfristig ganz aufgegeben werden. Besonders brisant: Die US-Muttergesellschaft hat vor Kurzem die sogenannte Patronatserklärung aufgehoben, also die Garantie, mit der sie bisher für die Verluste der deutschen Tochter aufkam. Damit ist Ford Deutschland wirtschaftlich auf sich allein gestellt, ohne Rückendeckung aus Detroit.
Ein wesentlicher Faktor für die schwachen Verkaufszahlen der US-Stromer dürfte im Preisniveau liegen. Der in Köln gefertigte Ford Explorer startet in der günstigsten Variante „Style“ bei rund 39.900 Euro, der Capri liegt mit 42.400 Euro noch darüber.
Volkswagen leidet ebenfalls unter schwacher Nachfrage
Auch beim größten europäischen Automobilhersteller, Volkswagen, zeigt sich ein deutlicher Einbruch bei der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Die E-Modelle der Wolfsburger sind ebenfalls zu kostspielig, um auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig zu sein. Selbst der ID.3 – das Einstiegsmodell – ist in der Basisversion nicht unter 30.000 Euro erhältlich.
Im Gesamtjahr 2024 musste Volkswagen, u.a aufgrund des schwachen Elektro-Geschäfts einen Gewinnrückgang von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Der Nettogewinn fiel auf 12,4 Milliarden Euro. Und auch im ersten Halbjahr 2025 setzte sich die Talfahrt fort: Laut übereinstimmenden Medienberichten schrumpfte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut um etwa ein Drittel.
Aus diesem Grund hat der Konzern zuletzt umfassende Sparmaßnahmen angekündigt. Bis 2030 sollen rund 35.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Das entspricht etwa einem Viertel der aktuell rund 130.000 Beschäftigten in Deutschland. Zudem ist die Schließung des Werks in Dresden beschlossene Sache: Die dortige Fahrzeugproduktion soll Ende 2025 eingestellt werden. Auch das Werk in Osnabrück soll im Spätsommer 2027 den Betrieb einstellen.
Vor wenigen Tagen ist nun bekannt geworden, dass der Autobauer weitere Einschnitte plant: Laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wird das Werk in Hannover während der niedersächsischen Herbstferien vorübergehend stillstehen. Betroffen vom Produktionsstopp sind der E-Bulli ID. Buzz und der Multivan – deren Nachfrage besonders weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Potenziell könnte das Werk langfristig, ganz von der Schließung bedroht sein.
Schlechte Produktionsbedingungen am Standort Deutschland
Der Rückgang bei den Zulassungen von Elektroautos bei Volkswagen und Ford hat einen klaren Hintergrund: Die Fahrzeuge der internationalen Konkurrenz sind durchweg günstiger. Insbesondere chinesische Autobauer wie BYD, SAIC, Nio oder Zeekr produzieren zu erheblich niedrigeren Kosten und sichern sich so zunehmend Marktanteile.
Dass E-Autos der in Deutschland ansässigen Firmen so teuer und damit nicht wettbewerbsfähig sind, liegt vor allem an den schwierigen Rahmenbedingungen des heimischen Standorts. Hohe Energie- und Lohnkosten, eine ausufernde Bürokratie sowie eine enorme Steuerlast treiben die Betriebskosten der Autobauer in die Höhe – Kosten, die letztlich auf die Verbraucher abgewälzt werden müssen.
Die Verantwortung dafür tragen in erster Linie politische Fehlentscheidungen der letzten Regierungen. Vor allem die Ampelkoalition und die Merkel-CDU müssen dafür in die Verantwortung gezogen werden: Eine verfehlte Sozialpolitik hat die Lohnnebenkosten in die Höhe schnellen lassen, der forcierte Umbau der Energiewirtschaft auf volatile erneuerbare Stromquellen, der Ausstieg aus der Kernkaft, sowie der abrupte Umstieg von russischem Erdgas auf teures Flüssiggas (LNG) haben die Energiepreise explodieren lassen. Zusätzlich belasten immer neue Vorschriften und Regulierungen die Unternehmen mit wachsendem bürokratischem Aufwand. Die Automobilbranche – wie auch viele andere Wirtschaftssektoren – wird dadurch massiv behindert.
Das chinesische Hersteller so günstig produzieren können liegt vor allem an den vorteilhafteren Standortfaktoren vor Ort. Dort sind Löhne und Energie günstig, die Bürokratie ist minimal, und anstatt die Unternehmen mit übermäßiger Besteuerung und Sonderabgaben, wie einer CO2-Steuer zu belasten, unterstützt die Kommunistische Partei Chinas ihre Industrie gezielt mit staatlichen Fördermitteln. Subventionen in Milliardenhöhe sowie dem Zugang zu kritischen Rohstoffen – etwa seltenen Erden, die für den Bau von Elektrofahrzeugen essenziell sind werden den Herstellern gewährt.
Keine Alternative: EU zwingt Autobauer zur Elektromobilität
Besonders schwer wiegt die Tatsache, dass Volkswagen, Ford und andere Hersteller aufgrund der rigiden Klimavorgaben auf EU-Ebene gezwungen sind, trotz den unübersehbaren Problemen, weiter konsequent auf den Absatz von Elektrofahrzeugen zu setzen. Die EU-Ziele schreiben vor, dass europäische Autobauer bis 2035 vollständig aus der Verbrennertechnologie aussteigen müssen.
Die jährlich verschärften Flottengrenzwerte setzen die in der EU produzierenden Unternehmen bereits jetzt unter Druck: Sie sind durch diese gezwungen, den Absatz von E-Autos sukzessive hochzufahren, während der Verkauf von Verbrennerfahrzeugen gezielt zurückgedrängt wird – obwohl die Nachfrage nach diesen bewährten Modellen ungebrochen hoch ist. Das deutsche Erfolgsmodell hat auf dem Weltmarkt weiterhin großes Potenzial, zumal China in diesem Segment derzeit keine ernsthafte Konkurrenz darstellt. Würde das geplante Verbot zurückgenommen und der Absatz von Verbrennern wieder erlaubt, könnten sich Umsatz und Gewinne der Hersteller stabilisieren – und zehntausende, womöglich hunderttausende Arbeitsplätze wären gesichert.
Doch so einfach diese Forderung auch klingen mag – in der praktischen Umsetzung ist sie weitaus komplizierter. Es ist nahezu sicher davon auszugehen, dass die ideologisch geprägte und vom Klimaschutz besessene EU-Kommission an ihrem Kurs festhalten wird. Eine Kurskorrektur erscheint höchst unwahrscheinlich.
Widerstand gegen Klimavorgaben wächst
Doch der Druck auf die Kommission wird größer: Zunehmend mehren sich kritische Stimmen gegen das starre Klimadiktat der EU. Neben prominenten Vertretern wie Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius oder BMW-CEO Oliver Zipse meldete sich kürzlich auch der neu berufen Vorstandvorsitzende des Zulieferers ZF Friedrichshafen Mathias Miedreich zu Wort.
Der CEO nutzte die Mobilitätsmesse IAA, um deutlich Kritik zu äußern: Es sei ein Irrweg, die Elektromobilität zum alleinigen Ziel zu erklären. Stattdessen müsse die Industrie verschiedene technologische Optionen gleichzeitig verfolgen. Damit spricht sich Miedreich klar für Technologieoffenheit und gegen die einseitige Festlegung auf batterieelektrische Antriebe aus.
Die Rücknahme des Verbrennerverbots wäre der erste Schritt zur Rettung einer Schlüsselindustrie. Wenn die EU weiterhin auf Zwang setzt, gefährdet sie bewusst den Wohlstand eines ganzen Kontinents.

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Die Existenzbedrohung gilt aber nur für den lohnabhängigen Bürger und mittlere und kleinere Gewerbetreibende, während sich die Politiker zusammen mit den Führern -und Eignern von Großunternehmen vom Acker machen und beide zusammen trifft die Hauptschuld an der Misere und die Gewerkschaften und Kirchen sind auch daran beteiligt und schlüpfen anschließend in die Opferrolle, was vergleichbar ist mit dem Niedergang der beiden alten Systeme, wo es auch keine Nazis und Kommunisten mehr gab und jeder stets nur das Beste wollte.
Jetzt wird’s aber Zeit, dass alle noch übrig gebliebenen Kölner Ford-Werker einen Capri oder Explorer kaufen, um ihre Arbeitsplätze zu retten. Und wenn sie dann immer noch auf Halde produzieren, sollen sie halt noch einen für die Frau/Freundin kaufen.
Jetzt wird’s aber Zeit, dass alle noch übrig gebliebenen Kölner Ford-Werker einen Capri oder Explorer kaufen, um ihre Arbeitsplätze zu retten. Und wenn sie dann immer noch auf Halde produzieren, sollen sie halt noch einen für die Frau/Freundin kaufen.
Köln ist Woke und ein Bollwerk gegen die AFD. Get Woke – Go Broke !
Die Autoindustrie hatte wegen der E Mobilität Morgenluft gewittert, Autos zu einem Bruchteil der Herstellkosten von Verbrennern zum höheren Preis verkaufen können und auch noch die Welt dabei retten. Leider ging die Rechnung nicht auf.
Die vielleicht halbe Lebensdauer eines E-Autos im Vergleich zum Verbrenner nicht zu vergessen. Wenn die Antriebsbatterie hin ist sind diese Autos meist wirtschaftliche Totalschäden. Das ist gut kalkulierbar.
Die EU, aka ihre „Regierung“ Kommision, ist die letzte Bastion der sog. Globalisten mit Gesetzgebungsmacht. Kanada mag geographisch riesig sein, hat aber mit ca 40 Mio Einwohner nicht einmal halb soviele, wie Deutschland. Zu den grüngrauen Eminenzen der Globalisten müssen mittlerweile auch die Eliten der US-Democraten gezählt werden, die die EU als eine Art Diaspora Regierung ansehen können. Wie zu Trump 1.0 Zeiten 2016-2020 Merkel zur „Führerin der freien Welt“ erklärt wurde und insb Deutschland aus allen PR und ÖRR-Rohren gegen Trump feuerte, leicht abgeschwächt wie heute. Abgeschwächt weil der Erfolg- und farblose Ampel neben Biden-Harris eine noch ödere Merz-Klingbeil… Mehr
Wenn jeder Ford-MA 4 bis 5 Elektro-Capris least, könnte es doch klappen mit den 250.000 Einheiten/Jahr 😉
Schon die Idee, so eine hässliche SUV Blase „Capri“ zu nennen.
„Während China mit billigen Stromern den Markt flutet, riskieren EU-Ideologen den Ruin einer Schlüsselbranche und damit den Wohlstand von Millionen.“
Das ist FALSCH, Sie riskieren auch ihren eigenen Wohlstand. Und wenn die Völker anfangen Sie zu jagen, werden Sie keinen Fluchtpunkt finden, davon bin ich überzeugt.
Klüger wählen schützt Arbeitsplätze und Wohlstand. Aber dem Kölner sind andere Dinge wichtiger. Die können sich dann ja in der Schlange vor der Suppenküche darüber unterhalten, was sie falsch gemacht haben.
Ungewählte halten stur an ihren Ideologie-Glaubenssätzen fest. Wenn das nicht Diktatur ist! Und nun haben die CDUler auch noch eine Juristin zur Richterin gewählt, die ganz unverblümt demokratische Verhaltensweisen in Frage stellt und von Technikoffenheit genauso wenig hält wie von Naturwissenschaften und von wissenschaftlicher Arbeitsweise, die in Naturwissenschaften das A und O jeglicher Arbeit ist.
Was soll da anderes herauskommen als Ideologiebesessenheit und Schmalspurdenken im Tunnel?!
Wenn das Verbrenneraus zurückgenommen wird, dann klage ich, weil Merz Klimaschutz ins GG geschrieben hat! Ist ja nicht schlimm meinte er.
Deutschland soll Dreck fressen! Wenn mit jedem Industriearbeitsplatz noch 2 weitere kaputt gehen, dann ist es gerade Recht!
Es ist Zahltag. Was haben denn die ganzen Sozialisten, Ökospinner und Gewerkschaftler denn gedacht? Dass es diesmal klappt mit der Planwirtschaft?
Deutschland ist reich und fängt schon alle auf!
3 Jahre Rezensionen! Wir haben noch nicht mal angefangen richtig zu leiden. Es muss so schmerzhaft werden, dass Sozialismus dauerhaft verboten wird!
Der Deutsche lernt es halt einfach nicht anders!
Im Prinzip befindet sich Deutschland schon seit 100 Jahren im Sozialismus. Zwei Arten, nämlich der nationale und der rote Sozialismus sind gescheitert. Der grüne ist auf dem besten Weg dahin.