Nachgerechnet: Kernfusion und Konfusion

Physik anhand von Beispielen aus dem Alltag, anschaulichen Graphiken sowie Zahlen und Formeln erklärt: „Lassen Sie uns gemeinsam aktuelle Themen untersuchen, die von den Medien häufig erwähnt, aber selten erklärt werden“, so der Physiker Dr. Hofmann-Reinecke.

 
Bei der Suche nach einer sauberen und nachhaltigen Energiequelle gibt es einen absoluten Favoriten: die Kernfusion. Der Brennstoff ist der unerschöpflich vorhandene Wasserstoff, und der CO2-Ausstoß wäre so gut wie bei Null. Einziger Nachteil: Bisher konnte man diese Quelle nicht anzapfen, zumindest nicht für friedliche Zwecke. Wie weit ist man heute? Wird die Kernfusion funktionieren?

Im Video (Teil 1) wird erklärt, wie bei verschiedenen Energiequellen die Energie freigesetzt wird, so auch bei der Kernspaltung. Doch wie wäre es, wenn man die Sache von der anderen Seite her anginge, also wenn leichte Kerne zu einem größeren Kern verschmelzen und dabei Energie abgeben? Der leichteste aller Kerne wäre der Wasserstoff. Wegen der elektrischen Abstoßung zwischen zwei positiv geladenen Teilchen ist es allerdings nicht so einfach, die Kerne des Wasserstoffs so nah zueinander zu bringen, dass sie verschmelzen.

Wie könnte man die elektrische Abstoßung überwinden? Die Sonne tut sich da leicht – können wir hier auf der Erde ähnliche Bedingungen herstellen wie auf der Sonne? Könnten wir die kontrollierte Kernfusion nutzen, um unseren Energiehunger zu stillen? Daran arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure seit über einem halben Jahrhundert.

Im nächsten Video (Teil 2) zum Thema Kernfusion, das demnächst hier erscheinen wird, erfahren Sie dann alles zur technischen Umsetzbarkeit und, welche Anstrengungen dazu im Gange sind. Und werden diese Anstrengungen letztlich zum Ziel führen?


Dr. Hans Hofmann-Reinecke studierte Physik in München und arbeitete danach 15 Jahre in kernphysikalischer Forschung. In den 1980er Jahren war er für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien als Safeguards Inspektor tätig. Er lebt heute in Kapstadt.

Mehr zu dem Thema im Blog des Autors Think-Again


Weitere Videos aus der Reihe sehen Sie hier >>>

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Kommentare ( 5 )

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Mausi
1 Jahr her

Interessant. Nach der Fusion könnte also wieder aufgespalten werden, und der Kreislauf könnte von vorn beginnen?

Wie schaut es denn bei der aktuellen Atomkraft, also der Kernspaltung aus? Dort scheint ja dann nur noch um die Frage zu gehen, welche Art „Fabrik“ sich am Markt durchsetzt.

Edmund Burke
1 Jahr her

Man meint ja in der Berliner Republik selbst die Gesetze der Thermodynamik mit einem „wir schaffen das schon“ einfach weg-debattieren zu können. Ein Blick in die Zahlenlage lohnt immer. So produzieren derzeit in der BRD 64mW installierte Windenergie weniger an tatsaelicher Energie als 4mW installierte Kernenergie. Hierzu und mehr haben die hochbegabten Podcaster von WilleWahrheitWeltanschauung einen hervorragenden Podcast geliefert (Geheimtip, unbedingt abonnieren): https://www.youtube.com/watch?v=hj6rbB3w_Rw

bfwied
1 Jahr her

Die Darlegung, wie viel m3 Wasser, Fallhöhe 100 m, man für 1 kWh benötigt ist eindrücklich. Spielerei, aber zur Ad-absurdum-Führung des grünen Traums: Um den gesamten Stromverbrauch von ca. 580 TWh (2021) durch Speicherkraftwerke zu decken, bräuchte man 1.940 Speicher der Größenordnung des Walchensees, die rund um die Uhr laufen! Allein diese Tatsache macht deutlich, was für ein Blödsinn es ist, in Norwegen Pumpspeicherseen zu bauen, um Dunkelflaute in allen Abstufungen zu überbrücken. Die 632 km lange, über 2 Mrd. E teure Stromtrasse von Norwegen nach D. könnte max. 250 GWh/Woche (= 0,25 TWh) im Sommer liefern – Lieferung nur… Mehr

Mausi
1 Jahr her
Antworten an  bfwied

Die EU hat untersuchen lassen, in welchem Umfang geologische Gegebenheiten vorhanden sind. HW Sinn hat es in einem seiner Vorträge dargestellt. Die Energieerzeugung wäre unwesentlich.

Norwegen hat, wenn ich mich richtig erinnere, Speicher, die über Zuflüsse vollaufen. Pumpspeicher könnten auch anderswo gebaut werden. Bedeuten aber Energieaufwand beim Befüllen. Leider hatte HW Sinn keine Karte, auf der dargestellt wurde, wo überhaupt die geologischen Voraussetzungen gegeben sind.

Marcel Seiler
1 Jahr her

Klasse. Vielen Dank.