Bauern, Proteste und die Ursache EU -TE-Wecker am 28. Januar 2024

Der TE-Wecker erscheint montags bis freitags – und bietet Ihnen einen gut informierten Start in den Tag. Ideal für den Frühstückstisch – wir freuen uns, wenn Sie regelmäßig einschalten. An Wochenenden und Feiertagen erscheint der Wecker mit einer Schwerpunktsendung.

 

In Frankreich wollen Landwirte Paris blockieren, wichtige Strassen haben sie bereits mit Traktoren und LKW versperrt. Auch in Deutschland gehen die Proteste der Bauern, Spediteure, Handwerker und vieler Unternehmer weiter – sie kommen allerdings in den meisten Medien kaum mehr vor. Sie wehren sich gegen sinkende Einkommen, höhere Kosten und unfassbar sinnlose und sogar zerstörerische Vorschriften vor allem von der EU. Hier schlägt jetzt voll jener unheilvolle Green Deal durch, den die EU unter von der Leyen im Jahr 2021 durchgedrückt hat. Wir haben häufig genug bei TE über die fatalen Folgen berichtet – jetzt werden sie sichtbar.

So hat die EU-Kommission unter anderem Flächenstillegungen beschlossen. Auf 4% aller Ackerflächen darf in Europa nichts mehr angebaut werden. Jeder Landwirt muss auf seinen Äckern also 4% freihalten. Dies bedeutet 20-30% geringere Ernten.
Dies alles auf den im weltweiten Vergleich herausragenden Ackerflächen, mit denen Deutschland nach jahrzehntelanger Aufbauarbeit der Bauern gesegnet ist.
Daneben darf weniger gedüngt werden, auch das bedeutet Ernteeinbußen.

TE hat wieder mit Landwirt Dr. Willi Kremer-Schillings gesprochen. Er betreibt den viel gelesenen Blog Bauerwilli.com und hat ein lesenswertes Buch geschrieben, das Sie im TE-Shop bestellen können:

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Kommentare ( 10 )

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Biskaborn
5 Monate her

Vielen Dank für diesen wie immer interessanten Beitrag. Aber solange nicht eine breite Masse darüber informiert wird und sich sachkundig macht zum Thema Landwirtschaft , wird unsere Landeszeitung weiterhin Leserbriefe mit Beschimpfungen der Bauern, die ja unendlich viele Subventionen abgreifen und das Klima schädigen weil sie sich wehren, die sinnvollen Maßnahmen der EU umzusetzen, hier vor allen, die wollen keine Flächen stilllegen, die setzen immer noch Dünger ein usw., abdrucken. Das beweist, wie desinformirt und indoktriniert der gemeine Bürger ist.

Albert Pflueger
5 Monate her

Ich benötige eine Erklärung dafür, warum die Verringerung der Anbaufläche um 4% zu Ernteausfällen von 20% bis 30% führen kann. Man wird doch eher die weniger ertragreichen Standorte stillegen, nicht die besten.

Gilbert T
5 Monate her

Was bedeutet das dann für den Markt, die Mengen fehlen ja auch auf den internationalen Märkten?

Langfristig eine riesige Marktlücke, die mit Vertical Gardening im Großformat, Laborfleisch und Insektenfraß gefüllt wird. Wenn die Menschen hungern, können sie sich dem nicht mehr verweigern. Ein gigantisches Geschäft.

elly
5 Monate her

In Bayreuth beteiligten sich ca. 1.250  Leute
In München „knapp 120 Menschen,“ und das bei schönstem Wetter. Die Münchner halt, Teddybärwerfer und Bahnhofsklatscher und immer für bunt und gegen räääächts.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/es-reicht-landwirte-und-spediteure-protestieren-in-bayreuth,U2ZaTxm
gegen räääächts waren Tausende in Bayern auf den Beinen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/nie-wieder-ist-jetzt-oberbayern-setzt-zeichen-gegen-rechts,U2ZfE1U

D.Kluth
5 Monate her

Jetzt denke ich mal ganz dumm: Man stelle sich vor, es gäbe einen ganz reichen Menschen, der im Laufe der Zeit von den Bauern in der Ukraine ganz viel Land gekauft hat. Der hat ein großes Interesse daran, dass er die Erträge dieser Böden zu guten Preisen z. B. in den angrenzenden EU-Ländern verkaufen kann. Dem kommt es im Zweifel sehr gelegen, dass in diesen Ländern weniger produziert wird, so dass der Bedarf für ausländischen Weizen. In der EU steigt. Wenn dieser reiche Mensch auch noch Überwachungs- und Auswertungssoftware entwickeln kann, die in Satelliten eingesetzt werden, passt das ganz gut… Mehr

Bambu
5 Monate her
Antworten an  D.Kluth

Sie denken da nicht dumm, sondern genau richtig, denn auch hier ist der Gedanke „follow the money“ richtig. Die Linken haben hierzu bereits in 2015 eine sehr ausführliche Anfrage zu dem Thema gestellt. In der Antwort finden sie recht aufschlussreiche Erkenntnisse, was ihren Verdacht weiter nährt.

https://dserver.bundestag.de/btd/18/039/1803925.pdf

Die Frage, ob diese Entwicklungen die europäischen Entscheidungen mit beeinflusst haben, wäre wirklich mal spannend zu klären.

h.milde
5 Monate her

Wie wird man das dereinst in den Geschichtsbüchern nennen, wenn diese „Gesetze“ durchgezogen werden, und zusätzlich auch immer mehr Bauernhöfe sterben, GRÜNER €U-Holodomor?
Das ist nmbM. der größte Landraub & Bauernvernichtung seit dem 30 jährigen Krieg.

„Sie ackern nicht, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie mahlen nicht, sie backen nicht, und trotzdem wissen sie ALLES besser, sind fett & rund gefrxxxxx“ -aus dem Buche Cem & Ursel-

Andreas aus E.
5 Monate her

Meines Erachtens sitzen in den Entscheidungsbehörden wahlweise völlig ahnungslose Bürokraten, dezidierte Menschenfeinde oder tatsächlich gutmeinende Leute, die leider sehr praxisfremd sind. Im Haus- oder Schrebergarten funktioniert dieses „Bio“ ganz gut. Jedenfalls in Hinblick auf Obst, Gemüse, Kartoffeln. Da grubbert man dann eben häufig durch gegen das „Begleitkraut“, rund um den Froschteich passiert gar nichts, gedüngt wird mit den Küddeln der Kaninchen (natürlich in Gehegehaltung), wobei die Langohren überwiegend mit dem „Begleitkraut“ ernährt werden, Altbrot findet auch seine Verwendung. Aber das ist eben Hobby mit sportlichen und naturkundlichen Komponenten, meiste „Arbeitszeit“ entfällt ja ohnehin auf Bierpausen und Befassung mit dem Grill… Mehr

Manfred_Hbg
5 Monate her

Zitat: „den Landwirten erschließen sich nicht die ganzen Vorschriften“ > Nun ja, aus Sicht der Brüsseler „Experten“ kommt es nicht drauf an das deren aufgestellten Regeln, Vorschriften & Gesetze irgendeinen Sinn haben und etwas Produktives ergeben, sondern es soll für den gemeinen und buckelnden Pöbel NUR so aussehen als wenn die in ihren Büros sitzenden Brüsseler „Experten“ etwas Wichtiges tun würden damit auch weiterhin die Millionen an Steuergelder am fließen sind. Und was die EU-Wahlen und die AfD und so betrifft: Auch ich stehe voll an der Seite der Bauern. DOCH wehe ich höre einen der Bauern(-Verbände) über die AfD… Mehr

BeVo
5 Monate her
Antworten an  Manfred_Hbg

Jetzt könnten noch mehr „Experten“ dazukommen: die von dem Bündnis Sarah Wagenknecht. Aktuell wurde auf dem Parteitag des BSW von einem Bewerber für einen Listenplatz für die Wahlen fürs EU-„Parlament“ gestern gesagt, dass die „C“-„Pandemie“ aufegearbeitet werden müsse, wegen einer neuen „Pandemie“ und wie sich auf die neue „Pandemie“ vorbereitet werden kann. Also aus der Sicht ist wohl nichts Neues zu erwarten. Auch wird immer noch an den bösen bösen „Kli mawandel“ geglaubt und der müsse bekämpft werden, so Wagenknecht. Aber: Klimawandel hat es immer gegeben und gibt es, so lange es die Erde, wie sie gegenwärtig ist, geben wird.… Mehr