WDR berät Migranten auf Arabisch über das Sozialsystem

Familiennachzug der Zweitfrau? Erleichterte Einbürgerung ohne Sprachkenntnisse? Und wie viel Kindergeld bekommt man nochmal? Um das zu wissen, braucht man nicht einmal deutsch können, denn der WDR klärt diese Fragen auf Arabisch auf.

Screenshot via Facebook WDRforyou
Wie allen Teilen des öffentlichen Dienstes haftet auch dem ÖRR die Aura der Humorlosigkeit an. Dass man dort aber sogar die hohe Kunst subtiler Selbstironie beherrscht, zeigt der WDR mit seinem Format WDRforyou, dessen englischsprachiger Titel nicht nur verdeutlicht, dass es sich nicht um ein Format für Deutsche handelt, sondern darüber hinaus auch schelmisch kaschieren soll, dass man sich tatsächlich weniger an das englischsprachige, als vielmehr an das arabischsprachige Publikum richtet.

Im nun beim ÖRRBlog auf X aufgetauchten Fragment informiert der syrischstämmige WDR-Redakteur Falah Elias auf Arabisch über Änderungen in der Höhe des Kindergeldes. Was unter anderen Umständen vielleicht als reines Informationsangebot an Geflüchtete gelten könnte, entpuppt sich aber als nur eines von vielen Beispielen, in denen WDRforyou gezielt arabischsprachige Migranten über die Möglichkeiten des deutschen Sozialsystems berät.

Das Angebot WDRforyou bietet laut Eigendefinition „Angebote für Geflüchtete in drei Sprachen“: Persisch, Arabisch und Deutsch. Nicht immer aber sind diese Angebote identisch. Viele der Nachrichten auf der arabischen Seite finden sich anderswo nicht wieder. Außerdem sind viele der sogenannten Angebote nicht deutsch untertitelt und auch sonst finden sich keine „Angebote“ – wie die früher nicht unüblichen Sendungen zum Erlernen von Fremdsprachen – um Deutsch zu lernen, auf der Seite von WDRforyou.

Einbürgerung leicht gemacht: ganz ohne Deutsch

So ist es dann auch als pikant zu bezeichnen, dass Redakteur Elias bereits Ende 2022 ein Video veröffentlichte, in dem er auf Arabisch über die anstehende Erleichterung des Einbürgerungsverfahrens aufklärte. Dank Nancy Faeser soll sich das Modell von WDRforyou auch auf Bundesebene durchsetzen, indem die erforderlichen Deutschkenntnisse zukünftig eher optional, als verpflichtend werden und Sprachtests teilweise sogar ganz entfallen sollen.

Die arabischsprachige Werbung für das vereinfachte Einbürgerungsverfahren im WDR zog Ende letzten Jahres zumindest den Unmut der CDU auf sich. Stefan Heck bezeichnete dies damals als „handfesten Skandal“ und nannte die Reform einen „Pullfaktor in unser überfordertes Sozialsystem“.

Pullfaktoren: Und es gibt sie doch

Dass solche Pullfaktoren, entgegen links-grüner Behauptungen, mehr wie real sind, zeigte wiederum der WDR selbst auf, denn bereits im April 2022 machte ein weiteres WDRforyou-Video von Elias die Runde, in dem er mit einer deutsch-iranischen Moderatorin gemeinsam erörterte, wie man im Zuge des Familiennachzugs seine Zweitfrau nach Deutschland holen könnte.

Konkret wurde dies am Beispiel eines geflüchteten Syrers erörtert, der zwar mit Frau und vier Kindern nach Deutschland floh, diese aber nicht die leibliche Mutter der Kinder war. Diese war nämlich die in Syrien zurückgebliebene Zweitfrau, die dann auch prompt nachgeholt wurde und seitdem wahrscheinlich zur treuen Zuseherschaft von WDRforyou zählt.

— ÖRR Blog. (@OERRBlog) March 31, 2022

Bei WDRforyou fällt so etwas in die Kategorie „Erfolgsgeschichten“, was insofern nur konsequent ist, da unter dem Anstrich des Informationsangebots für Neuankömmlinge vielmehr das Bestreben schlummert, tatsächliche Integration durch das Erlernen der Sprache und grundlegender kultureller Eckpfeiler zu be- und verhindern. Formate wie diese unterwandern einerseits den Konsens der alleinigen Amtssprache Deutsch und liefern gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur weiteren Flutung des Sozialsystems. Wer das nächste Mal im Gespräch mit einem Linken die Behauptung hört, Pullfaktoren wären ein Mythos, der zeige ihm einfach ein paar Ausschnitte aus dem Programm von WDRforyou.

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