Wir alle sollten uns ein Beispiel an Annalena nehmen

Annalena Baerbock traut sich Bundeskanzlerin zu. Viele sagen, dass sie sich da überschätzt - aber tut sie das wirklich? Bisher hat es ihr nicht geschadet, vielleicht wird sie wirklich die nächste Kanzlerin.

picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Annalena Baerbock traut sich das Kanzleramt zu. Diese Aussage hat im Internet für Furore gesorgt. Warum? Der Spiegel will die Antwort gefunden haben – es muss daran liegen, dass sie eine Frau ist. Klar in einem Land, das in den letzten 15 Jahren  von einer Frau regiert wurde, ist eine Frau als Bundeskanzlerin nahezu undenkbar – verdammtes Patriarchat. Ach so, warte.

Also was ist mit Annalena Baerbock? Robert Habeck, der Sunnyboy der Politik überstrahlt sie die meiste Zeit, doch wenn dann mal etwas von ihr zu uns durchdringt, dann hat das meistens etwas mit Kobolden zu tun. Das ist auch das erste, was uns in den Kopf kommt, wenn wir Annalena hören. Das hat bei vielen dazu geführt zu sagen, wenn die das kann, kann ich das auch. Nicht wenige posteten auf Twitter, dass sie sich das Kanzleramt jetzt auch zutrauen, manche schlugen ihre Tochter oder sogar ihre Hunde vor, wieder andere waren von dieser positiven Energie so beflügelt, dass sie sich sogar die Weltherrschaft oder den Titel der Miss Germany in Aussicht stellten.

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Ich verstehe, dass das als Scherz gemeint war, aber es hat mich auf den Gedanken gebracht: wir sollten uns doch wirklich im Ernst ein Beispiel an Annalena nehmen. Vor kurzem habe ich im Internet gelesen, dass viele, und vor allem Frauen, an etwas leiden, was der Autor als „Imposter-Syndrome“ bezeichnete. Das sorgt dafür, dass man nach großen Errungenschaften immer das Gefühl hat, dass man das nicht verdient hätte und dass das den anderen bald auffallen würde. Ich denke, alle oder zumindest viele von uns, haben oft Zweifel daran, ob sie den Erwartungen und Einschätzungen der anderen tatsächlich gewachsen sind. Aber Annalena – ja die läuft doch wirklich absolut nicht Gefahr, auch nur einen einzigen Zweifel an sich aufkommen zu lassen.

Was hat sich die Frau schon alles zugetraut. Politikerin wollte sie werden – manche würden das als den ersten großen Fehler bezeichnen. Dann hat sie sich zugetraut, über das Speichern von Energie zu reden – und hat es einfach getan. Sie haut raus, dass das Netz ja der Speicher für Strom ist, ohne noch einmal nachzudenken. Wissen Sie noch, als unsere jetzige Kanzlerin ihre Kreislaufprobleme mit zitternden Händen hatte und Frau Dr. med. Baerbock sie als Klimaopfer ferndiagnostiziert hat? Kein professioneller Arzt traut sich Ferndiagnosen zu, doch sie tut es einfach. Bei Maybrit Illner 2018 fühlte sie sich geeignet, über die Pro-Kopf-Emissionen der Deutschen zu sprechen, was sie dann auch tat – nur leider verrechnete sie sich um einige Milliarden, als sie von 9 Gigatonnen statt 8,9 Tonnen sprach. Und dann noch die Batterien, die auf Kobolde verzichten können.

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Sie spricht und spricht, als gäbe es kein Morgen – und morgen kommt auch nicht. Welche Konsequenzen hatte ihr unglaubliches Selbstvertrauen denn – außer, dass wir sie wahrnehmen? Die meisten von uns würden sich zurückhalten, bevor sie über Extreme wie Gigatonnen sprechen, oder stocken, wenn sie sich über Kobolde reden hören. Aber was brächte das? Dass Annalena Baerbock über eine Kanzlerkandidatur nachdenkt, ist in ihrer Position absolut legitim. Dass Habeck Kanzler werden will, sagt er ja schon seit Jahren, daran haben wir uns schon gewöhnt.

Dabei hat Annalena Baerbock bei der Basis der Grünen mehr Rückhalt als er. Sollten sie die Grünen also vor die Wahl stellen: Wen hast du lieber, Mami oder Papi alternativ Elter 1 oder Elter 2, hätte Mami / Elter 1 gar nicht so schlechte Chancen – behauptet der Spiegel zumindest. Und laut Umfragen sind die Grünen mindestens stabil zweitstärkste Kraft, die Überlegungen sind also auch nicht völlig haltlos. Selbstverständlich kann man die Aussagekraft solcher Umfragen in Frage stellen, aber es ist nicht komplett unerklärlich, wie die Grünen zu diesen Überlegungen kommen. Also, wenn Sie das nächste Mal an sich zweifeln, denken Sie einfach daran, dass Annalena Baerbock es mit ihrem ungebremsten Selbstvertrauen auf eine Position geschafft hat, in der sie sich ernsthafte Gedanken über das Kanzleramt machen kann.

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Kommentare ( 190 )

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Stefan Z
3 Jahre her

Achtung Verschwörungstheorie! Aus meiner Sicht ist es völlig egal, wer die Anweisungen und Pläne von Herrn Soros oder sonstwem zukünftig umsetzen darf. Es ist daher nicht von belang, ob die eingesetzte Marionette intelligent oder dumm, männlich, weiblich oder gender ist. Das Wahlvolk wird weiter wie gewünscht funktionieren und notfalls auch solidarisch zum dritte Welt-Land inklusive Hunger und Armut werden. Das schöne daran ist, dass viele glücklich und zufrieden mit der Gewissenheit etwas „Gutes“ getan zu haben verhungern werden. Was will man mehr!

Karl Napf
3 Jahre her

Einer alten Tradition aus den Zeiten des Alten Rom’s folgende sollte der aktuelle Kaiser einen moeglichst schwachen Nachfolger waehlen um im historischen Vergleich umso besser auszusehen. Da fallen mir gleich eine Reihe Leute ein, Annalena ist auch dabei.

Ede Kowalski
3 Jahre her

Selbstüberschätzung war schon immer ein deutlicher Hinweis auf eine geringe Intelligenz.

Hairbert
3 Jahre her

Nun liegen ja tatsächlich die gekonnte Zerstörung von Deutschlands Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie im Trend, und kompetent herbeigeführter Ruin und Niedergang werden auch von Wählern und Parteimitgliedern mit Höchstzustimmung honoriert.
Da st es nur konsequent: Mehr Bockmist wagen!

Karl Napf
3 Jahre her

Annalena ist die weibliche Form von Kevin
Mehr braucht man nicht sagen

Georg51
3 Jahre her

Realsatire vom Feinsten. Die „mächtigste Frau der Welt“ so der Lächerlichkeit preiszugeben; einfach grandios. Mancmal ist es halt besser, nicht zu denken. Köstlich.

Jack
3 Jahre her

Die Selbstwahrnehmung von Frau B. und auch ihren „Mitstreitern“ weicht doch stark von der Fremdwahrnehmung ab. Ich habe vor kurzer Zweit ein Interview (Österreich) gesehen, in diesem wurde ein Journalist befragt. Es ging um die Spaltung der Gesellschaft. Er, der Journalist, stellte fest, ihm sei bewusst geworden, diese Menschen welche sich in der Wertschöpfungskette befinden, denken offensichtlich ganz ANDERS als die meisten (nicht alle, es gibt zu wenige Ausnahmen) Medienvertreter und Journalisten. Eine Erkenntnis die ich unterschreibe und auf die Politikvertreter ausweiten möchte. Wo soll dieses Denken auch herkommen, wenn man kaum oder nie in der Wertschöpfungskette gestanden hat? Wo… Mehr

B. Krawinkel
3 Jahre her

Naja….wir alle wissen, daß „Kobold“ ein simpler Versprecher war. Nicht, daß ich von Baerbocks Intelligenz überwältigt wäre, aber damit, dieses Zitat immer wieder nach vorne zu schieben, tut man sich auch keinen Gefallen. Baerbock gehört zu den Leuten, die sich aufgrund ihrer geistigen Qualitäten in früheren Dekaden einen netten Mann gesucht, ihn bekocht und viele Kinder bekommen hätte. Den Weg haben sich die selbsternannten Frauenrechtlerinnen selbst verbaut. Ihr Weg ist vorgezeichnet: Die Lippen werden immer schmaler und dabei greller geschminkt und irgendwann sitzt sie einsam zuhause. Begleitet nur von einer Katze und sehr viel Rotwein. Und großem Haß auf diejenigen,… Mehr

Gerdt Novak
3 Jahre her
Antworten an  B. Krawinkel

Bärbock sagte in der entsprechenden Passage das Wort „Kobold“ zweimal kurz hintereinander. Wenn es ein Versprecher gewesen wäre, hätte sie diesen gleich korrigiert.
Aber unabhängig von „Kobold“ halte ich sie schon aufgrund der Tendenz ihrer Leibesfülle für prädestiniert für das Kanzleramt.

Michael M.
3 Jahre her
Antworten an  B. Krawinkel

Ein Versprecher, echt jetzt?
Ganz sicher nicht, es herrscht bei der Frau einzig und allein ein eklatanter Mangel an Wissen/Bildung vor, nichts weiter.

country boy
3 Jahre her

Wenn Baerbock Kanzlerin ist, gibt es keine Schranken für die Islamisierung unseres Landes mehr. Die Funktionsweise unserer Demokratie an sich steht dann zur Disposition. Eine Demokratie funktioniert nur, wenn die Regierung auch kritisiert werden kann. Eine Kanzlerin, die von den Medien nicht mehr kritisiert wird, ist keine demokratische Kanzlerin. Dies ist jetzt schon der Fall. Bei der Grünfärbung unserer Journalisten wird dies bei einer grünen Kanzlerin Baerbock jedoch erst richtig demokratiegefährdend.

Ede Kowalski
3 Jahre her
Antworten an  country boy

„Die Funktionsweise unserer Demokratie an sich steht dann zur Disposition.“
Es gehört zum Wesen einer Demokratie, dass sie in sie zur Ochlokratie mutiert. Die Grünen als ganzes stellen da so eine Art „intellektueller Brandbeschleuniger'“ dar.

Hanno Spiegel
3 Jahre her

Also, eigentlich könnten die 10%+ der „AfD“-Wähler den Grünen bei der BTW den ganz großen Durchbruch bringen.
Einen Vorgeschmack auf solch eine Taktik gab es ja schon in Thüringen.
Das wärs doch.